Auch das Monster verfügt über Speziattacken wie diesen Feuerodem, den ihr lieber nicht aus der Nähe sehen solltet.

Einmal Monster seinWie schon geschrieben, wird das Monster nicht von der KI gesteuert, sondern von einem fünften Spieler. Der hat am Anfang jeder Runde 30 Sekunden Zeit, um sich möglichst weit vom Startpunkt zu entfernen. Einen Jetpack hat das mutierte Etwas zwar nicht, kann aber von Natur aus sehr hoch und weit springen, was es generell schneller macht als seine menschlichen Verfolger. Es geht aber nicht bloß darum, im Dschungel (welche Maps es sonst noch geben wird, wissen wir noch nicht im Detail) Distanz zu gewinnen. Ihr trefft auch überall auf andere Kreaturen, die stark an die Turok-Reihe erinnern. Manche davon sind friedlich, andere aggressiv, einige auch giftig. Zumindest die ungiftigen könnt ihr als Monster erschlagen und an Ort und Stelle vertilgen, womit ihr euch eine Art Schutzpanzer anfresst. Vor allem aber sammelt ihr damit Evolve-Punkte, die euch in bis zu drei Stufen aufsteigen lassen und euch entsprechend mächtiger machen. So mächtig, dass wir als fünfter Spieler später sehr gute Chancen haben, vom Gejagten zum Jäger zu werden.

Auch das Monster besitzt verschiedene Spezialfähigkeiten, die es neben den normalen Nahkampfangriffen anwenden kann. Wir hatten die Auswahl aus vier Stück, worunter ein mächtiger Sprungangriff oder auch eine Feuerspeiattacke fiel. Da wir uns für zwei davon entscheiden müssen, wählten wir den Sprungangriff und eine Fähigkeit, bei der wir Felsblöcke aus dem Boden reißen und dann auf unsere Angreifer schleudern. Das geht übrigens auch in den Industrie-Komplexen im Dschungellevel, selbst wenn wir gerade auf einer metallenen Verbindungsbrücke herumlaufen. Bug oder Feature? Man wird sehen.

Ungleicher Kampf auf AugenhöheUm als Monster zu gewinnen, gibt es mehrere Möglichkeiten. Die einfachste ist natürlich, das menschliche Team auszuschalten. Ihr könnt aber in verschiedenen Gebäuden auch NPC-Menschen töten und fressen. Sind alle vertilgt, gilt das ebenfalls als Sieg. Für das vierköpfige Jägerteam hingegen gibt es nur eine Möglichkeit: Das Monster muss sterben! Dieses Element und die Tatsache, dass das menschliche Team gut und koordiniert zusammenarbeiten muss, um nicht zu sterben, sorgen für die nötige Balance. Der Tod eines Teammitglieds bedeutet aber nicht automatisch das Ende. Sobald ein Charakter am Boden liegt und nicht mehr rechtzeitig von einem Teamkameraden wiederbelebt wird, startet ein Timer, der zwei Minuten später den Getöteten wieder ins Spiel bringt. Stirbt ein weiteres Mitglied vor dem Ablauf des Timers, steigt es zur selben Zeit wie der zuerst Gefallene wieder in die Partie ein. Erst, wenn alle tot sind, scheitert die Mission.

Es kann sich lohnen, das Monster in ein Gebäude zu treiben.

Bei unserem mehrstündigen Anspielen von Evolve wurde uns schnell klar, wie wichtig das Teamplay ist. Zu dritt ist es noch möglich, dem Monster entgegenzutreten. Mit nur noch zwei Spielern hingegen solltet ihr aber eher den Rückzug erwägen und warten, bis euer Team wieder komplett ist. Uns scheint der Verlust der Sanitäterin oder des Trappers nahezu gleich schlimm zu sein, was ebenfalls unseren Eindruck untermauert, dass die Spielbalance schon jetzt, knapp ein halbes Jahr vor dem Release, eine gute Entwicklung genommen hat.

Neben dem normalen Online-Modus, den wir spielen konnten, soll es noch ein paar andere im fertigen Spiel geben. Details dazu haben sich die Entwickler allerdings noch nicht entlocken lassen.

Vorsprung durch TechnikWo andere Entwickler gerne auf die am weitesten verbreiteten Multiplattform-tauglichen Engines wie Unreal Engine setzen, haben sich die Turtle Rock Studios für die CryEngine von Crytek entschieden. Wir würden zwar nicht behaupten wollen, dass Evolve grafisch mit einem Crysis 3 (GG-Test: 8.5) mithalten kann, aber gerade im Effektbereich und der Beleuchtung hinterlässt das Spiel einen ziemlich guten Eindruck. Das zumindest gilt für die von uns gespielte PC-Fassung, wie sich die Umsetzungen für Xbox One und PlayStation 4 im Vergleich mit ihr schlagen, können wir aktuell noch nicht bewerten. Klar ist zumindest schon mal, dass es keine Umsetzungen für Xbox 360 und PS3 geben soll, was manch anderer Entwickler nach ursprünglich ähnlichen Plänen jedoch doch noch änderte – der im Vergleich zu Nextgen sehr viel größeren Verbreitung der Alt-Konsolen geschuldet. So oder so wird es keine Cross-Plattform-Play-Unterstützung geben: Die Entwickler halten dies zwar für grundsätzlich machbar, aber nicht für praktikabel.

Ausblick: Möge die Jagd beginnen

Die vier Jäger und das Monster begegnen sich auf Augenhöhe.

Evolve hat uns in den ersten Spielstunden viel Spaß gemacht. Hier und dort hatten wir zwar den Eindruck, dass die Jäger zwischendrin auch mal unnötig viel Leerraum hätten, während wir als Monster auch außerhalb des Kampfes stets irgendwas zu tun hatten. Aber die Tatsache, dass die Zeit während des Antestens wie im Flug verflog, nehmen wir als Zeichen für ein äußerst kurzweiliges Vergnügen. Das Schöne an Evolve ist, dass wir nur erfolgreich sein können, wenn wir gut mit unseren Teammitgliedern zusammenarbeiten: Genau darum muss es in einem Koop-Actionspiel gehen!

Natürlich wird die Qualität auch von der Spielbalance abhängen. Und gewiss könnten die Entwickler bei Feinheiten wie den Cooldownzeiten der Fähigkeiten oder der Reichweite der Harpune des Trappers noch näher ans Optimum kommen. Da aber schon jetzt weder das Viererteam noch das Monster klare Vorteile genießt, sind wir äußerst zuversichtlich, dass es Turtle Rock gelingt, die ungleichen Seiten auszubalancieren. Sollten die Entwickler zusätzlich noch ein paar clevere Ideen für weitere Spielmodi haben, dürfen sich Online-Willige massiv auf den Herbst freuen – dann soll Evolve für Xbox One, PS4 und PC erscheinen.

Autor: Benjamin Braun / Redaktion: Jörg Langer (GamersGlobal)

Evolve

Preview vom 18.2.2014 Sehr gut

Vorläufiges Pro & Contra Vier grundlegend verschiedene Klassen Kooperation auf Seiten der Jäger zentral Sowohl auf Seiten der Jäger als auch als Monster sehr unterhaltsam Ungleicher 4-gegen-1-Kampf, der dennoch gut balanciert zu sein scheint Äußerst kurzweilig, durch starken Kooperations-Fokus aber mit hohem Langzeitmotivationspotenzial Gut aussehend dank CryEngine Noch wenig über weitere Spielmodi und Maps bekannt Aktueller Zustand: Aktuelle Beta-Version (PC) Aktuelle Einschätzung: Die ersten Spielstunden in Evolve versprechen actiongeladene Koop-Schlachten zwischen Mensch und Monster, die aufgrund der starken Notwendigkeit von Teamwork und einer ausgewogenen Kräfteverteilung zwischen beiden Seiten viel Langzeitspaß verspricht. Wenn Turtle Rock die Spielbalance auch in den noch nicht näher bekannten Spielvarianten hält und dabei genauso viel Einfallsreichtum beweist, könnte Evolve ein echter Koop-Kracher werden.

Userwertung 8.2 Registriere dich, um Spiele zu bewerten.

Steckbrief Genre: Action Untergenre: Egoshooter USK: ab 16 freigegeben PEGI: 16 Entwickler: Turtle Rock Studios Publisher: 2K Games Erscheinungsdatum: 10.02.2015 Offizielle Website: Link PCPS4XOne

Screenshots Videos Evolve (Review) Testvideo von Benjamin Braun

Mehr zum Thema Artikel Test: Evolve Angespielt: E3 2014: Evolve angespielt News Turtle Rock: Lebenszeichen vom neuen Projekt der Evolve-Macher Turtle Rock Studios: Evolve-Macher arbeiten an einem neuen Koop-Shooter Evolve: Entwickler stellt Support ein // Server laufen vorerst weiter Evolve: Spielerzahlen steigen nach Umstellung auf F2P um mehr als 13.000 Prozent