Jede Bewegung in den Rundenkämpfen verbraucht Aktionspunkte. Die Anzeige verrät euch, wie weit ihr laufen könnt.

Mehrere Wege führen ans ZielUnsere Aufgaben können wir häufig auf mehrere Arten lösen. So trafen wir zum Beispiel auf einen kauzigen Elfengreis, dessen Verwandte von einer Horde Orks niedergemacht wurden. Seitdem denkt er nur noch an eines: Rache. Eine Nachfahrin des Ork-Stamms wurde vor vielen Jahren vom Bürgermeister der Stadt adoptiert – wir sollen das unschuldige Mädchen nun töten und ihm als Beweis ihre Halskette bringen. Wir könnten den verbitterten Mann jetzt auch auf der Stelle niederstrecken, um das Mädchen zu retten. Mitbekommen würde das in seinem Hotelzimmer niemand. Doch ist der Raum so klein, dass sämtliche Flächenzauber auch unsere Helden treffen würden. Stattdessen können wir den Elf auch bei der Stadtwache anschwärzen, müssen dann aber einen Beweis für den Mordauftrag liefern. Eine weitere Alternative: Wir überreden die Orkfrau, uns das Schmuckstück auszuhändigen und so unseren Auftraggeber zu täuschen. Wir könnten natürlich auch, wie vom Elf gewünscht, seinen Auftrag ausführen und die Belohnung einsacken.

Wir entscheiden uns für das Leben der Unschuldigen und berichten dem Anführer der Legionstruppen von dem geplanten Anschlag. Während unsere Magierin kurz die Fakten klärt, mischt sich plötzlich unser Krieger ins Gespräch ein. Wir können aus seiner Sicht entweder unseren Lösungsversuch gutheißen oder Einwände erheben. Doch dann entbrennt eine hitzige Diskussion zwischen den beiden von uns gesteuerten Helden, in denen wir argumentieren, einschüchtern oder einschmeicheln, um unseren Standpunkt klarzumachen. Spannend werden solche Situationen sicher im Koop-Modus, in denen eine ganz neue Dynamik entstehen könnte.

Rundenbasiertes Experimentierfeld

Unter diesem Teppich verbarg sich eine Bodenluke. Verstecke dieser Art gibt es in Original Sin zuhauf.

Natürlich wird nicht nur diskutiert – schließlich wollen Orks, Untote und vieles mehr vermöbelt werden. Wer schon mal Runde um Runde in einem Rollenspiel gekämpft hat, der findet sich sofort zurecht: Jeder Held besitzt Aktionspunkte, die durch Positionswechsel oder die Nutzung von Fähigkeiten verbraucht werden. Wer fertig ist, beendet seinen Zug, und der Nächste ist dran – eine Aktionsleiste zeigt uns überdies, wann welcher Kämpfer am Zug ist.

Gelungen sind die Kämpfe vor allem dank der vielen Möglichkeiten, das Kampfareal zu beeinflussen: Mit Feuerzaubern lassen wir Ölfässer explodieren, Wasserfässer senken den Effekt unseres Feuerballs. Feindliche Nahkämpfer behindern wir, indem wir es regnen lassen, nur um gleich darauf die Pfützen entweder unter Strom zu setzen oder sie in eine Eisfläche zu verwandeln. Gegnerische Fernkampfangriffe blocken wir mit einer Eiswand ab, alternativ schleudern wir Gegenstände, die in der Nähe herumliegen, auf entfernt stehende Feinde. Natürlich nutzen unsere Widersacher ähnliche Strategien, gleichzeitig können wir uns mit unüberlegten Aktionen auch ins eigene Knie schießen. So halten Eisflächen auch unsere eigenen Nahkämpfer davon ab, zum Feind aufzurücken, weil sie dauernd auf dem glatten Boden ausrutschen. Der Regenzauber spült zwar die Giftpfütze weg oder löscht Brandherde, doch sind die durchnässten Helden anfälliger für die Blitzangriffe des Gegners. Die Veränderungen der Welt bleiben übrigens auch nach dem Kampf bestehen – eine einmal erschaffene Eisscholle verschwindet erst, wenn wir sie zum Schmelzen bringen.

Überhaupt ist die lebendige Welt sowie die Art und Weise, in der wir Einfluss auf sie nehmen, wohl eine der großen Stärken von Divinity - Original Sin. Sind unsere Charaktere stark genug, können wir sämtliches Interieur im Spiel aufnehmen und woanders platzieren. Hinter einer Schweinshaxe im Keller finden wir zum Beispiel einen verborgenen Schalter, unter jedem Teppich könnte sich eine geheime Bodenluke befinden. Madora, eine alte Kriegerdame, die bereits recht früh unserem Team beitritt, kann sich mit ihrem Phönix-Dive sogar durch verschlossene Türen teleportieren. Unser Krieger bevorzugt stattdessen eine rabiatere Vorgehensweise und verarbeitet die Tür kurzerhand zu Kleinholz.

Vorfreude mit Einschränkungen

Die Entwickler sind sich der vielen Baustellen im Spiel bewusst und nehmen es mit Humor.

Divinity - Original Sin hat uns bisher schon eine Menge Spaß bereitet. Allerdings werden unsere Abenteuer derzeit noch stark von Bugs getrübt. Das fängt bei dem unfertigen Interface und Bedienungsproblemen an und geht mit Anzeigefehlern und Musik-Überschneidungen weiter. Auch bei den Kämpfen muss noch am Balancing der Fähigkeiten und der KI der Gegner gearbeitet werden. Ein eigentlich sehr schwieriges Gefecht gegen eine riesige Ork-Truppe wurde unglaublich einfach, weil der mächtige Ork-Anführer den gesamten Kampf über hinter einem Hügel stehen blieb und Runde für Runde seinen gefährlichen Feuerzauber in den kalten Stein jagte. Zurzeit weist Divinity - Original Sin eher Alpha-Status auf, sprich: Es muss noch einiges geschehen, damit am Ende ein sauberes Spiel dabei herauskommt. Wir drücken den Larian Studios aber alle Daumen, dass ihnen dies gelingt – denn dann steht uns hier ein hochinteressantes Spiel ins Haus.

Autor: Karsten Scholz
Redaktion: Christoph Vent (GamersGlobal)

Divinity - Original Sin

Preview vom 1.2.2014 Gut

Vorläufiges Pro & Contra Detaillierte Spielwelt mit vielen Interaktionsmöglichkeiten Spielerische Freiheit Taktisch anspruchsvolles Kampfsystem Koop-Modus Entscheidungen haben Auswirkungen Toll geschriebene Dialoge Sperrige Menüs / Bedienung Balancing noch nicht gelungen Leicht angestaubte Grafik Keine Vertonung der Dialoge Aktueller Zustand: Alpha-Version Aktuelle Einschätzung: Während uns die tolle Spielwelt, die vielen Möglichkeiten, mit ihr zu interagieren, die gelungenen Dialoge sowie die spannenden Kämpfe schon jetzt begeistern, gibt es zwei Punkte, die uns noch vom Jubeln abhalten: Zum einen sind noch sehr viele Bugs zu bemängeln, was natürlich bei einer Vorversion okay ist, so aber nicht im fertigen Spiel landen darf. Der zweite Punkt ist das Balancing, das noch deutlich ausbaufähig ist. Wir hoffen, dass die Larian Studios diese Probleme noch bis zum Frühsommer in den Griff kriegen. Denn dann erwartet uns ein richtig tolles Rollenspiel.

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Steckbrief Divinity [Serie] Genre: Rollenspiel Untergenre: Gruppen-RPG USK: ab 16 freigegeben PEGI: 12 Entwickler: Larian Studios Publisher: Daedalic Entertainment Erscheinungsdatum: 30.06.2014 Offizielle Website: Link LinuxMacOSPCPS4XOne

Screenshots Videos Divinity - Original Sin 2 – Jörgs 1. Stunde uncut Video von Christoph Vent

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