Simple Echtzeit-StrategieTreffen verfeindete Truppen auf der Strategiekarte aufeinander, habt ihr die Wahl: Entweder ihr lasst die Begegnung automatisch berechnen. Dann könnt ihr eure Chancen steigern, indem ihr die Führung einem eurer Computergeneräle anvertraut (kostet allerdings Gold) oder vorteilhafte Karten ausspielt. Alternativ stürzt ihr euch selbst ins Scharmützel – allerdings pro Runde immer nur einmal. Ihr solltet also genau abwägen, wo ihr euren Drachen ins Spiel bringt, da seine Fähigkeiten selbst scheinbar aussichtslose Auseinandersetzungen in strahlende Siege verwandeln können.
 
Wenn es zum Gefecht kommt, findet ihr euch auf einem dreidimensionalen Schlachtfeld wieder, das ihr zunächst wie in einem typischen Echtzeit-Strategiespiel kontrolliert. Will heißen, ihr betrachtet das Geschehen aus der dreh- und zoombaren Vogelperspektive und scheucht eure Schützlinge mit der Maus umher. Eure Optionen sind genau wie die Abmessungen der Levels recht begrenzt; Rohstoffgewinnung und Basisbau sind stark vereinfacht. Üblicherweise findet ihr bereits eine Handvoll Außenposten vor, die ihr unter eure Kontrolle bringt, indem ihr eure Männer in die Nähe bewegt. Zu Beginn begleiten euch relativ wenige Unterstützer, abhängig davon, wie viele Einheiten ihr zuvor auf der Strategiekarte in den Sektor verschoben habt. Ihr dürft aber im Gefecht Nachschub anheuern. Dazu errichtet ihr auf vorgegebenen Grundstücken verschiedene Fabriken (spucken Truppen aus), Rekrutierungszentralen (erhöhen den Zustrom an Frischfleisch) oder Abwehrtürme.

Im Drachenmodus heizen wir Gegnern mit unserem Flammenatem ein. Truppen befehligen geht dann aber nicht.

Spaßiger Action-PartGroßartige taktische Finessen wie Spezialangriffe, Einsatzgruppen oder ein Stein-Schere-Papier-Prinzip wie im Genre-Vorreiter StarCraft 2 (GG-Wertung: 9.5) bietet Dragon Commander nicht, beziehungsweise ihr werdet die vorhandenen selten nutzen. Meistens genügt es, wenn ihr einfach einen Rahmen um alle verfügbaren Einheiten zieht und sie in Richtung Front schickt. Auch dass sich eure Jungs dabei nicht gerade clever anstellen, macht wenig aus. Denn der Star der Show ist eindeutig der Drache. Mit der Taste R dürft ihr eure Flugechse im Austausch für ein paar Rekrutierungspunkte an der Kameraposition aufs Schlachtfeld zaubern, sofern dort keine Feinde sind.
 

Die Charaktere sind ausgezeichnet animiert und vertont.

In solchen Situationen wird aus dem Echtzeit-Strategiespiel eine Action-Flugsimulation. Wir lenken unser Schuppenvieh per Shooter-Steuerung übers Terrain: WASD für die Flugmanöver, die linke Maustaste feuert, mit der rechten weichen wir anfliegenden Geschossen aus und mit der Leertaste aktivieren wir unseren Raketenrucksack. Neben dem Standard-Flammenstrahl stehen uns im späteren Spielverlauf immer mehr Spezialsprüche zur Verfügung, darunter Heilzauber für Verbündete, eine Tarnkappe oder ein Sabotageangriff gegen feindliche Gebäude. Es macht einen Heidenspaß, sich mit dem Drachen ins Gefecht zu stürzen und ganze Angriffswellen im Alleingang abzuwehren oder einen Vorstoß aus der zweiten Reihe zu unterstützen. Unverwundbar ist unser Held zwar nicht – werden wir abgeschossen, müssen wir bis zum nächsten Einsatz kurz aussetzen –, aber definitiv stark genug, um es mit einer vielfachen Übermacht aufzunehmen. Allerdings können wir die Missionen nicht ganz und gar im Drachenkostüm bestreiten, denn während wir durch die Lüfte schweben, können wir unsere Verbündeten nicht kontrollieren und auch keine Truppen produzieren. Außerdem fällt es leicht, im Kampfgewühl den Überblick zu verlieren und etwa einen gegnerischen Flankenangriff zu verpassen.

Bombastischer SoundtrackAus technischer Sicht haben wir in Dragon Commander Höhen und Tiefen erlebt. Überzeugt hat uns das Luftschiff „Raven“. Die Räumlichkeiten sind abwechslungsreich gestaltet, der Stilmix aus Fantasy und Steampunk ist einzigartig, die Computercharaktere wachsen uns durch ihr realistisches Mienenspiel und ihre hervorragenden (englischen) Sprecher ans Herz. Der Soundtrack gehört zu den besten, die wir je in einem Computerspiel gehört haben: Eine gelungene Mischung aus Heavy-Metal-Hymnen im Schlachtgetümmel und eingängigen Orchesterkompositionen zwischen den Einsätzen. Dem gegenüber stehen die vergleichsweise detailarmen Einsatzgebiete und Einheiten, die nicht ganz auf der Höhe der Zeit wirken – das machen die teils bildschirmfüllenden Effekte nicht ganz wett.

Autor: Rüdiger Steidle / Redaktion: Jörg Langer (GamersGlobal)
 

Divinity – Dragon Commander

Preview vom 7.7.2013 Gut

Vorläufiges Pro & Contra Interessanter Optikmix aus Fantasy und Steampunk Genremix mit zig Zutaten Glaubwürdige Computercharaktere Professionelle Sprecher und geniale Musikuntermalung Interessante diplomatische Entscheidungen Motivierendes Kampagnensystem Spannende Story Bisher nur Video-Anleitungen Etwas detailarme Levels und Einheiten Im Drachenmodus keine Steuerung der RTS-Kampfeinheiten & wenig Überblick Sammelkarten wirken aufgesetzt Begrenzte taktische Möglichkeiten Aktueller Zustand: Eingeschränkte Beta-Version Aktuelle Einschätzung: Ein gewagter, in vielerlei Beziehung durchdachter Genremix. Doch die Larian Studios hätten einen Blick auf die vergessenen Klassiker Battlezone und Uprising werfen sollen, was die Kombination von Shooter- und RTS-Steuerung anbelangt. Aber auch wenn die beiden Elemente in Dragon Commander etwas nebeneinander herlaufen, macht das Spiel in seiner jetzigen Form jede Menge Spaß. Allerdings erschien uns der Drache in den ersten Kämpfen übermächtig – wir haben kaum unsere Echtzeit-Einheiten eingesetzt. Ob das in späteren Einsätzen so bleibt (die Beta umfasst nur das erste Kampagnenkapitel) wird sich in wenigen Wochen im Test zeigen.

Userwertung 7.5 Registriere dich, um Spiele zu bewerten.

Steckbrief Divinity [Serie] Genre: Strategie Untergenre: Globalstrategie USK: ab 12 freigegeben PEGI: 12 Entwickler: Larian Studios Publisher: Daedalic Entertainment Erscheinungsdatum: 06.08.2013 Offizielle Website: Link PC

Screenshots Videos Divinity - Original Sin 2 – Jörgs 1. Stunde uncut Video von Christoph Vent

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