Activisions Shooter-Reihe kehrt dieses Jahr in den Zweiten Weltkrieg zurück. Bei der starken Inszenierung bleibt es, aber das von Sledgehammer Games entwickelte Spiel wartet im Solo- und Mehrspieler-Modus auch mit einigen echten Neuerungen auf.
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Marigny, Frankreich, Juli 1944. Erst wenige Wochen zuvor sind die Alliierten in der Normandie gelandet, um erst Frankreich zu befreien und schließlich über Belgien und die Niederlande ins Deutsche Reich vorzurücken. In der kleinen französischen Gemeinde leisten die Deutschen immer noch erbitterten Widerstand, doch Red Daniels und seine Männer sind fest entschlossen, ihn endgültig zu brechen. Ihr Ziel lautet, die Kirche der kleinen Stadt zu erreichen, um ihren Beitrag zur Operation Cobra zu leisten.
Wie für Call of Duty üblich, laufen uns allein in dieser Mission von Call of Duty – WW2 hunderte deutscher Soldaten vor die Flinte, gefühlt alle paar Meter lösen wir irgendwo eine geskriptete Sequenz aus, bei der auch mal ganze Gebäude in sich zusammenbrechen. Das klingt alles sehr vertraut, aber es hat sich auch einiges getan, sowohl spielerisch als auch technisch. Findet die Reihe mit der Wahl des klassischen CoD-Szenarios wieder zu alter Stärke zurück? Wir verraten euch, weshalb wir nach den bisherigen Eindrücken äußerst positiv gestimmt sind.
Wallruns waren einmal
Mit Call of Duty - WW2 fallen die zunehmend futuristischeren Elemente der letzten Serienteile naheliegenderweise weg. Ihr kämpft auch also wieder ohne Wallruns, Drohnen und Co. über die Schlachtfelder, werft Rauch- und Splittergranaten und legt mit Karabinern oder Sturmgewehr an. Ein paar neue Sachen gibt es aber auch. So setzt ihr in den Missionen auch gezielt KI-Mitstreiter ein. In der gezeigten Mission setzt ihr Sanitäter Zussman etwa zur Heilung ein oder Soldat Pierson als Spotter. Ersteres ist von Bedeutung, da es in WW2 kein oder nur ein stark eingeschränktes Autoheal-System gibt – wenigstens in der Kampagne. Letzteres hilft euch zum Beispiel bei Scharfschützensequenzen, um die auszuschaltenden Gegner besser erkennen zu können. Sie werden durch den Spotter markiert, was beim Spieler dann in Form einer weißen Umrandung zu sehen ist.
Allgemein steckt allein in der gesehenen Mission enorm viel Abwechslung drin. Abwehrschlachten, Geschützabschnitte, Scharfschützensequenzen; nur Fahrzeugabschnitte haben wir noch keinen erlebt. Aber da darf man sicher sein, dass es auch diese in WW2 geben wird. Alles andere wäre eine große Überraschung.
Brutaler Krieg
In puncto Inszenierung lässt die Präsentation auf der E3 Großes erhoffen. Hier bricht ein Halbkettenfahrzeug der Wehrmacht durch ein Tor, dort jagt ein deutsches Jagdflugzeug im Tiefflug über unsere Köpfe hinweg. Es geht nicht nur um Spektakel oder gar um Kriegsverherrlichung. In einer Szene betritt der Held das Dach eines gerade eingenommenen Gebäudes, worauf sich ein verwundeter deutscher Offizier mit der Pistole selbst das Leben nimmt.
Spektakulär und mitunter recht brutal geht es auch zu. So wird in einer der Zwischensequenzen der zuvor erklommene Kirchturm von einer Granate getroffen. Das zerlegt aber nicht nur die Halterung der Kirchenglocken, sondern auch einen unserer Kameraden, dessen Kopf und halber Oberkörper dabei weggerissen wird. Die Sequenz bis zum Verlassen der Kirche dauert lange. Mehrfach müssen wir im Rahmen von Quick-Time-Events den herabstürzenden Glocken entkommen.
Allerdings kombiniert Sledge Hammer Games diese Szene immer wieder mit aktiven Spielabschnitten. So muss der Held zwischendrin eine Leiter nach unten klettern wobei er (wir vermuten geskriptet) einen deutschen Soldat, der von unten kommt, runtertritt. Auch wenn die Machart solcher Szenen immer noch der aus den Anfängen ähnelt. In dieser Perfektion hat Call of Duty sie selten erreicht.
Neues im Mehrspieler
Neben der Solokampagne wird auch Call of Duty – WW2 einen umfangreichen Mehrspielerpart enthalten. Der wird den noch nicht näher vorgestellten Koop-Zombie-Modus und kompetitive Spielvarianten bieten. Neu zu den Spielmodi gesellt sich etwa der Warmode hinzu. Dabei handelt es sich um einen missionsbasierten Modus, in dem das eine Team (Alliierte) etwa erst ein Ziel angreifen und erobern muss, dann eine Brücke wiedererrichten oder einen Sherman-Panzer Geleitschutz zum Zielpunkt geben muss. Das andere Team (Achsenmächte) müssen das entsprechend unterbinden. Da sich die Deutschen etwa beim Reparieren der Brücke in den Gebäuden auf der anderen Seite verschanzen können, muss das andere Team zusammenarbeiten, um das Ziel vor dem Ablauf des Timers zu erfüllen. Die Warmode-Matches finden in zwei Runden statt. Es sind dann nicht dieselben Ziele und Maps, aber die Rollen von Angreifer und Verteidiger wechseln.
Weitere neue Spielmodi kommen im Rahmen des Headquarter-Systems hinzu, also praktisch eure Spielerzentrale für den Multiplayer. Dabei könnt ihr euch zum Beispiel auch Duelle im Wettschießen oder auch 1-gegen-1-Kämpfe ausfechten. Von Bedeutung sind auch die Klassen, die auf fünf sogenannte Divisionen aufgeteilt sind. Die beiden Luftlandetruppen-Klassen sind etwa nur leicht bewaffnet, dafür aber etwas schneller als die anderen Klassen, besonders im Vergleich mit den schwer gepanzerten Einheiten. Sniper finden sich am ehesten bei den Gebirgsjägern wieder, die „Standard“-Soldatenklassen gibt es in der Infanterie. Wie sich das System in der Praxis auswirkt, können wir noch nicht im Detail beantworten. Uns gefällt der Ansatz, in der einen Klasse etwa auf Handgranaten verzichten zu müssen sehr gut. Die freischaltbaren Spezialfähigkeiten wie die Erhöhung der Bewegungsgeschwindigkeit und ähnlichem, noch nicht so sehr. Zweifel an der Balance kann man etwa beim Bajonett-Aufsatzbonus hegen. Spieler mit Bajonett saugen sich aktuell nämlich bei Aktivierung des Nahkampfangriffs aus übertrieben großer Entfernung förmlich an uns heran. Aber das sind Dinge, die Sledge Hammer Games bis zum Release Anfang November noch abstellen könnten.
Autor: Benjamin Braun (GamersGlobal)
Meinung: Benjamin Braun
Keiner der letzten Teile der Call-of-Duty-Reihe war schlecht. Aber das Niveau des ersten Modern Warfare-Teils erreichte keiner der darauffolgenden Serienteile. Bei Call of Duty – WW2 bin ich nach dem Anspielen des Mehrspieler-Modus und der Präsentation der Kampagnenmission sehr zuversichtlich, dass die Reihe eine starke Rückkehr feiern wird. Gut, technisch kann das Spiel weiterhin nicht ganz mit Konsorten wie Battlefield 1 mithalten, aber Sledge Hammer Games hat sich noch einmal deutlich in der visuellen Qualität gesteigert. Die Inszenierung ist ohnehin über fast jeden Zweifel erhaben.
Dasselbe gilt wie gehabt fürs Gunplay, wobei ich diesmal den Eindruck habe, dass sich bei der KI wirklich etwas getan hat. Nein, wirklich clever agieren die Massengegner immer noch nicht. Aber so tumb wie zuletzt scheinen sie nicht mehr zu sein. Gut gefallen mir auch die neuen Ideen für den Mehrspieler-Modus. Der missionsbasierte Warmode macht Spaß und erfordert gutes Teamplay. Auch der Ansatz mit den fünf Divisions gefällt mir gut. Allerdings befürchte ich, dass sie an dem Aspekt, den ich bei Multiplayer-Shootern gar nicht mag, nichts ändern wird. Nämlich dass höher geskillte Charaktere respektive Klassen einen Vorteil haben. Da sollten sich Mehrspieler-Shooter, nicht nur Call of Duty, ein Beispiel an Overwatch nehmen, das zeigt, dass es auch anders geht.
Call of Duty - WW2
Vorläufiges Pro & Contra
Stark umgesetztes Setting
Intensive Zweiter-Weltkrieg-Atmosphäre
Toll inszeniert
Spielerisch offenkundig viel Abwechslung
Einige spielerische Neuerungen
Solokampagne könnte erneut recht kurz ausfallen
Aktuelle Einschätzung
Ohne überschwänglich zu sein: Derzeit spricht fast alles dafür, dass uns mit Call of Duty – WW2 ein erstklassiger Serienteil erwartet, der in der Kampagne womöglich gar das erste Modern Warfare in den Schatten stellen könnte und auch im Mehrspieler-Modus viele neue, vielversprechende Akzente setzt.
Allein das diese Wallrun- und Exoskelettkacke weg ist, freut mich. Das was ich hier lese, zusammen mit der gewohnt guten -> herausragenden Inzenierung von CoD lässt mich das Spiel direkt für die OneX kaufen
Was man über das Spiel liest ist klasse!
Nachdem ich aber gestern das erste Video gesehen habe.. totale Enttäuschung.
Die Grafik ist derart weit davon entfernt auch nur ansatzweise up-to-date zu sein. Als beispiel, der Schnee auf den Maps sieht einfach hässlich aus.. keine Struktur, keine Textur, einfach nur weiß.
Die Maps sind extrem klein, in besagtem Video lief der Spieler quasi nur im Kreis, was bei Teamgrößen von 6v6 auch nicht verwunderlich ist. Ich hätte mindestens mit 12v12 gerechnet.
Etliche unlockables die im WWII Szenario nichts zu suchen haben (Schalldämpfer, Laserpointer).
Ich war bisher wirklich sehr angetan von dem Spiel.
Das hat sich aber innerhalb dieses Videos jedoch völlig in Luft aufgelöst.
Roboterpunk
17 Shapeshifter - P - 6000 - 15. Juni 2017 - 13:11 #
In welcher Zeitepoche das Spiel verortet ist, spielt für mich letztlich nicht so eine entscheidende Rolle. Was mich von der Serie bereits seit Anbeginn abstösst, sind die endlosen Gegnerwellen und die eingeschränkte Freiheit im Spielverlauf. Wenn sich in dieser Beziehung beim neuen Teil etwas getan hat, bin ich durchaus interessiert.
Bluff Eversmoking (unregistriert)
15. Juni 2017 - 13:22 #
Diese neuzeitlichen Schlauchlevellangweiler sind nichts für mich. Da werde ich beim Spielen nur trübsinnig ob des nicht erklärbaren Niedergangs eines ganzen Genres.
Viel Spaß beim Lesen!
Vielleicht lege ich mir nach sehr langer Zeit doch wieder ein CoD zu, es hört sich ja wirklich gut. Aber natürlich wird erst der Test abgewartet ;-)
Allein das diese Wallrun- und Exoskelettkacke weg ist, freut mich. Das was ich hier lese, zusammen mit der gewohnt guten -> herausragenden Inzenierung von CoD lässt mich das Spiel direkt für die OneX kaufen
Was man über das Spiel liest ist klasse!
Nachdem ich aber gestern das erste Video gesehen habe.. totale Enttäuschung.
Die Grafik ist derart weit davon entfernt auch nur ansatzweise up-to-date zu sein. Als beispiel, der Schnee auf den Maps sieht einfach hässlich aus.. keine Struktur, keine Textur, einfach nur weiß.
Die Maps sind extrem klein, in besagtem Video lief der Spieler quasi nur im Kreis, was bei Teamgrößen von 6v6 auch nicht verwunderlich ist. Ich hätte mindestens mit 12v12 gerechnet.
Etliche unlockables die im WWII Szenario nichts zu suchen haben (Schalldämpfer, Laserpointer).
Ich war bisher wirklich sehr angetan von dem Spiel.
Das hat sich aber innerhalb dieses Videos jedoch völlig in Luft aufgelöst.
Spiel lieber Minecraft. Da ist die Grafik up-to-date und die Map ist auch bedeutend größer.
Uh na das ist aber außergewöhnlich konstruktive Kritik!
Allein wegen dem WW2 Setting kaufe ich das Teil. Das wird mein erstes CoD seit Jahren. Mal sehen, ob ich da bestehen kann.
Dito. Mochte nur Cod 2 und mit Abstrichen World at War. Jetzt wird es mal wieder Zeit für einen neuen Versuch :)
In welcher Zeitepoche das Spiel verortet ist, spielt für mich letztlich nicht so eine entscheidende Rolle. Was mich von der Serie bereits seit Anbeginn abstösst, sind die endlosen Gegnerwellen und die eingeschränkte Freiheit im Spielverlauf. Wenn sich in dieser Beziehung beim neuen Teil etwas getan hat, bin ich durchaus interessiert.
Diese neuzeitlichen Schlauchlevellangweiler sind nichts für mich. Da werde ich beim Spielen nur trübsinnig ob des nicht erklärbaren Niedergangs eines ganzen Genres.
Schlauchlevels. Moorhuhn-Ballerei. Kurze Single Player Campaign.
McDonalds unter den Shootern für EUR 60.