E3 2016: Skript-Shooter vom Feinsten

Call of Duty - Infinite Warfare Preview

Benjamin Braun 20. Juni 2016 - 14:20 — vor 7 Jahren aktualisiert
Dieser Inhalt wäre ohne die Premium-User nicht finanzierbar. Doch wir brauchen dringend mehr Unterstützer: Hilf auch du mit!
Im Weltraum hört dich niemand schreien, aber die Bordkanonen unseres Jackal Sato 11 hört man natürlich trotzdem.
Anzeige


Klasse statt Masse

Besonders positiv fiel uns in der Präsentation auf, dass der Spieler und seine beiden KI-gesteuerten Begleiter in Genf nicht ständig von Gegnerwellen überrannt werden, um die Schlachten künstlich in die Länge zu ziehen. Dadurch ist deutlich mehr Bewegung drin, nie herrscht Stillstand. Mehr Klasse als Masse ist aber nicht von den Gegnern in Infinite Warfare zu erwarten. Überwiegend stehen die Feinde, egal ob mechanisch oder menschlich, recht dumm in der Gegend rum und laufen auch mal schnurstracks auf die Spielfigur zu. Die KI in Call of Duty bleibt also offenbar eine Konstante.

Sehr vielversprechend sind die Skills, mit denen Soldat Reyes ausgestattet ist. In einer Szene hackt er sich in einen der Roboter-Gegner ein, der mit seinen Blechkollegen gerade in einem Truppenhubschrauber in unsere Richtung unterwegs ist. Nachdem der Übernahme des Roboters leiten wir dessen Selbstzerstörung ein und vernichten damit auf einen Schlag den kompletten Nachschub unseres Gegners. Da macht schon das Zusehen mächtig Laune, auch wenn wir die Fähigkeit wohl nicht immer und überall so effektiv und vor allem spektakulär einsetzen können wie in dieser Szene.

Veraltete Technik

Infinite Warfare ist gewiss nicht hässlich, im Vergleich mit Battlefield und Co. wirkt die Grafik allerdings ziemlich angestaubt.
In Call of Duty steckt Geld, viel Geld. Umso enttäuschender ist, dass sich nach dem deutlichen Sprung von Call of Duty - Ghosts (Test: Note 8.5) 2013 zu Advanced Warfare (Test: Note 8.0) im Jahr 2014 nicht wirklich viel getan hat. Es ist ja schön, dass auch Infinite Warfare konstant die 60 Frames erreichen wird. Nur gelingt das auch der Battlefield-Reihe, allerdings mit einer in ansonsten fast jeder Hinsicht überlegenen Grafik. Insbesondere bei den Effekten wirkt Infinite Warfare im Vergleich mit dem EA-Shooter, id Softwares Doom (Test: Note 8.5) oder Ubisofts Open-World-Spiel Far Cry Primal (Test: Note 8.0) mächtig angestaubt.

Für den Soundbereich, wenngleich sich Infinite Warfare auch hier den Audio-Künstlern von DICE geschlagen geben muss, gilt das nicht. Da kracht und zischt es genau so, wie es soll. Von der deutschen Sprachausgabe haben wir bislang zwar noch nichts gehört, aber da sich Activision hier in den letzten Teilen keine Blößen gab, sehen wir keine Gefahr, dass es diesmal anders sein könnte.

Autor: Benjamin Braun (GamersGlobal)


Meinung: Benjamin Braun

Ich muss wirklich sagen: So sehr habe ich mich schon lange nicht mehr auf die Kampagne des neuen Call of Duty gefreut – und daneben gibt es ja noch SpecOps-Missionen und Co. Ja, die KI scheint wieder nicht sonderlich clever und die Grafik ist bei den großten Shooter-Konkurrenten deutlich besser. Aber die Inszenierung der Action ist einfach nur stark. Besonders erfreulich finde ich, so die beiden gesehenen Levels repräsentativ fürs Spiel sind, dass die übertrieben langen Gegnerwellen ausgespart werden. Klar ist auch Infinite Warfare eine Schießbude, aber scheinbar keine mehr, die mich mit doofen Streckmechanismen nervt. Es ist ein Call of Duty, wie es sein muss: Keine Atempause, ständig fliegt irgendwas in die Luft, brachiale Balleraction und fetter Sound. Her damit!

Call of Duty - Infinite Warfare
Vorläufiges Pro & Contra
  • Rasante, atemlose Action
  • Bärenstarke Inszenierung
  • Vielversprechende Charakter-Fähigkeiten
  • Offenbar deutlich reduzierte Streckmechanismen
  • Veraltete Technik
  • Altbekannte KI-Mängel
Aktuelle Einschätzung
Infinite Warfare setzt auf die alten Tugenden der durchgeskripteten Shooter-Action, die die Reihe spätestens seit Modern Warfare auszeichnet. Dabei konserviert der neue Serienteil die technischen Schwächen und KI-Mängel der Vorgänger, aber eben auch alles, was diese Art von Shooter so kurzweilig unterhaltsam macht. Ein potenzielles Fest für alle Liebhaber der Reihe.
Sehr Gut
Aktueller Stand
  • Aktuelle Beta-Version (PS4)
Partner-Angebote
Amazon.de Aktuelle Preise (€): 22,48 (), 26,90 (PlayStation 4), 60,00 (PC)
Benjamin Braun 20. Juni 2016 - 14:20 — vor 7 Jahren aktualisiert
Benjamin Braun Freier Redakteur - 440300 - 20. Juni 2016 - 14:20 #

Viel Spaß beim Lesen!

densetsu268 13 Koop-Gamer - 1316 - 21. Juni 2016 - 19:52 #

Kleiner Hinweis: in der Einleitung hat sich ein kleiner Vertipper eingeschlichen - vermutlich wegen der Nähe des Spieltitels zum Entwicklerteam: der Untertitel vom CoD ist Infinite Warfare, nicht Ward ;)

Makariel 19 Megatalent - P - 18310 - 22. Juni 2016 - 15:42 #

Der Skript-Shooter, ein aussterbendes Genre? Die Shooter die grad große Wellen machen sehen anders aus (Overwatch, Doom, Lawbreakers...), selbst Sniper Elite 4 sieht was die Kampagne angeht interessanter aus. Wer will heute schon noch in eine virtuelle Achterbahn gequetscht werden? Da wird auch Jon Snow nicht mehr helfen.

Ganon 27 Spiele-Experte - - 83905 - 24. Juni 2016 - 7:04 #

Overwatch und Lawbreakers sind Multiplayer, das kann man doch nicht vergleichen.