Auf der Crowdfunding-Plattform Patreon sucht Chris Hülsbeck – bekannt für die Melodien in Spielen wie Giana Sisters, Turrican und M.U.D.S. – nach Unterstützern, sogenannte Patrone. Das Format, das Hülsbeck dafür auf Patreon verwendet, ist zumindest für Kickstarter-Gewohnte neu: Ihr wählt im Vorfeld einen Betrag, den euch ein neu veröffentlichter Titel wert ist, und werdet nur finanziell belastet, wenn dieser erscheint. Ihr schließt also sozusagen ein Abo auf die Lieder der Zukunft ab und fördert nicht ein konkretes Lied oder Album. Typischerweise bekommt ihr als Vorab-Unterstützer auch einige Features, die ihr beim späteren Erwerb der Musikstücke nicht erhalten würdet.
Es gibt insgesamt fünf sogenannte Pledge-Tiers. Für einen US-Dollar erhaltet ihr jedes neue Lied, und zwar mindestens zwei Tage vor Veröffentlichung, beispielsweise als FLAC- oder MP3-Datei auf Hülsbecks Bandcamp-Website. Zudem erhaltet ihr Zugriff auf einen Feed mit exklusiven Informationen zur Produktion neuer Stücke. Ab drei USD erhaltet ihr zusätzlich Preview-Versionen der Lieder, ab fünf US-Dollar eine persönliche Dankes-E-Mail und einen Download-Code für ein von euch ausgesuchtes, aktuelles Album. Ab 15 USD könnt ihr Studio-Sessions über Steinberg Cubase streamen und dabei mit Hülsbeck plaudern. Ab 25 US-Dollar erhaltet ihr schließlich die Midi-Dateien, Audio-Stems und Soundfiles, so dass ihr Remixe kreieren könnt. Mittlerweile könnt ihr auch einen Höchstbetrag pro Monat festlegen, den ihr bereit seid auszugeben.
Natürlich gibt es auch Stretch-Goals, die bei Patreon Milestone Goals heißen. Ab 500 USD pro neuem Stück wird Hülsbeck schneller an neuen Titeln arbeiten. Ab 900 Dollar wird er in neue Sample Libraries und Audio Plugins für seine Software investieren. Und ab 1.800 US-Dollar pro neuem Lied wird er einen Teil davon in Hardware investieren und diese auch reviewen sowie seine Erfahrungen damit dokumentieren. Weitere Milestone Goals sind geplant. Aktuell unterstützen 28 Patrone mit 132 USD pro neuem Lied die Kampagne. In dem Video unter dieser News könnt ihr euch den Aufruf von Chris Hülsbeck zur Kampagne und ihrem Hintergrund anschauen. Den Link zu seiner Kampagne findet ihr unter dem Video.
Chris Hülsbeck ist übrigens selbst ein Patron. So unterstützt er unter anderem Heinrich Lenhardt und den Spieleveteranenpodcast (aktuell 111 Patronen, 504 USD pro Podcast). Dort liegt das erste Milestone Goal bei 1.000 US-Dollar und würde jedem Spieleveteranenpodcast, hier schließt sich der Kreis, einen Track von Chris Hülsbeck einbringen.
Was sind denn das für neumodische Sitten? Für Content bezahlen? Wo kommen wir denn da hin? Free the Internet!
Ich habe Hunger.
Zu Deinem ironisch gemeinten Kommentar möchte ich noch hinzufügen:
Ich bin froh, dass die Zeiten des Kostenlos-Internets zuende gehen. Denn was sich die Leute nicht klarmchen, kostenlose Ware bedeutet Sklaverei.
Nö, da niemand gezwungen wird, Content zu erstellen und kostenlos zur Verfügung zu stellen, ist dein Vergleich absolut falsch.
Nicht unbedingt. Versucht man seine "Free"Arbeit mit Werbung zu amortisieren gilt man teilweise als Verräter der Sache. Bin schon froh das sowas mittlerweile schon mehr geschätzt wird.
Bei der Werbung muss man doch aber auch die Monstrosität die Heutzutage damit zusammenhängt nehmen.
Die meisten Werbungsgegner haben ein Problem mit der Art der Werbung nicht mit der Werbung an sich.
Verräter an der Sache wegen Werbung hab ich doch eher sehr selten gelesen.
Und die Art der Werbung, die es gibt ist nicht dadurch, zumindest teilweise, bedingt, dass ad Blocker weit verbreitet sind?
Die "akzeptiere Werbung" ist nicht zufällig genau die, die sich problemlos Blocken lässt?
Machste jetzt ein Henne Ei Prinzip draus?
Also in der Zeit vor den großen Werbe Netzwerken mit Tracken, Viren und allem drum und dran gabs eher selten Flash Werbung mit lauten Sounds Videos und anderen Sachen welche die Leute scharenweise zum Adblocker getrieben haben.
Es ist doch eher eine Tatsachenverdrehung wenn behauptet wird die Nnetzwerke sind wegen der Blocker entstanden. Nein lauter und personalisierter und omnipräsenter ist entstanden weil es größere Konkurrenz gab und gleichzeitig mehr Umsatz damit versprochen wurde. Und die Beliebtheit der Blocker stieg mit der Aggressivität der Werbung in gleichem Schritte.
Aber letztendlich was hat das mit Werbung führt zum "Verräter an der Sache" zu tun um das es eigentlich ging, und von mir angezweifelt wurde?
[...]zumindest teilweise[...]
Häh kannst du auch mal argumentieren?
Das hat jetzt was mit dem Verrat an der Sache zu tun was der eigentliche Punkt ist?
Und nein da du dich weiterhin anscheinend, zumindest interpretiere ich deinen Zweiworter so, mit dem Adblocker beschäftigst um den es btw von Anfang an nicht ging, die Adblocker führten nicht zu den Werbenetzwerken nicht einmal "zumindest teilweise". Die Netzwerke und die Art der Werbung entstand aus der Werbung heraus alleine. Dafür das immer mehr Werbung geschalten wurde und es damit immer schwerer wurde die Aufmerksamkeit zu ziehen ist sicher nicht der AdBlocker verantwortlich. Das hat zu der lauten Werbung geführt die die Blocker hat wachsen lassen und nicht umgekehrt.
Na ja egal mach du mal die Blocker Verantwortlich an allem vor allem daran das Werbung für den Fan aus FreeWare einen Verrat an der Sache macht.
es beklagen sich auch nicht diejenigen, die ihren Content kostenlos ins Netz stellen.
Wenn jeglicher Inhalt hinter einer Paywall verschwindet führt das langfristig auch wieder nur zu Monopolisierung/Zentralisierung was wiederum eher zu Sklaverei ähnlichen Zuständen führt als umgekehrt.
Begründung? Warum würde es zu Sklaverei führen, wenn für Inhalte bezahlt werden muss?
Zum einen hab ich das so nicht formuliert und in den beschriebenen Umgebungen sind nunmal die Arbeitsbedingungen andere als in einer durch Konkurenz geprägten Umgebung.
Also wenn jemand ein Produkt herstellt, das immer wieder neu genutzt werden kann und dann wg Filesharing nichts daran verdient, ist das sehr nahe an Sklaverei. Aber nein, Peitschenhiebe gibts keine. Das nicht.
Häh? Ist das jetzt Zustimmung oder Kritik oder, ähm was ist los?
ha, so einfach ist es eben nicht. Freier Handel ist eine Erscheinung der Neuzeit, aber ist er kein eindeutiges Zeichen von Freiheit im Sinne von Freiheit von Sklavenhandel.
Sorry, aber sollte das Deine Aussage gewesen sein, ist mir das zu plump.
Content ungehindert tauschen zu können, ist nicht dasselbe, wie diesen frei (also frei von Verpflichtungen gegenüber den Produzierenden) tauschen zu können. Technische Machbarkeit ist nicht dasselbe wie Freiheit von berechtigten Ansprüchen der Hersteller.
Häh? Sklavenhandel? Tauschbörsen?
Ich sehe einfach nicht wo dein Ansatzpunkt und worauf du hinaus willst.
Was hat das mit der Aussage kostenlose Ware ist Sklaverei bzw der Erwiederung Monopolisierung=sklavenähnliche Arbeitsbedingungen zu tun?
Solange man nicht selbst in die Sklavenrolle gerät ist das für die meisten erstmal kein Problem.
Wünsche erfolgreiche Suche.
Ich find die Idee an sich gar nicht verkehrt und seh auch ein, dass man als freier Komponist von was leben muss, aber irgendwie hab ich von CH seit Turrican, Giana und Co. nix mehr gehört, was sich mir in die Gehörgänge gefressen hat. Gibt's auch neuere "bedeutende" Werke von ihm?
Also ich mag seine neueren Sachen. Das Album "Number Nine" finde ich echt klasse, obwohl es nichts mit Spielen zu tun hat.
Dem kann ich mich nur anschließen. Das Album gibt es übrigens komplett bei Youtube und Spotify, als Anspieltipps kann ich "Germany Calling" und "Those Were the Days" empfehlen.
Heißt das 5$ Pledge, dass man für jeden Song ein zusätzliches Album bekommt?
Ich denke, nur eines pro Pledge. Der Pledge bleibt ja, auch wenn was rauskam. Evtl dann einfach unpledgen und die Freundin pledged ;)
Ich weiß nicht, bei den Spieleveteranen bleibt der Bonus ja denke ich auch...
Dann hätte man aber nach ein paar Songs quasi alle Alben und einen Anspruch auf alle Zukünftigen, fänd ich heftig. Ausschließen mag ichs nicht.
Soweit ich das Patron verstanden habe zahlt man ja den Pledge jedesmal wenn etwas veröffentlicht wird. Also bei den 5$ zahlt man z.B. für 5 Songs insgesamt 25$, also kann es schon gut sein das jedesmal ein download code dabei ist.
Ja, schon. Aber 25 USD für 5 neue Songs UND fünf Alben? Naja, möglich ist es :)
Bei Patreon "verpflichtet" man sich doch zu einer monatlichen Zahlung. D.h., wenn sich entschließt Chris monatlich mit 5$ zu unterstützen, dann erhält man dafür das kostenlose Album. Oder?
Ne, in dem Fall zahlst du jetzt pro Musikstück.
Man kann wohl auch einen maximalen Betrag pro Monat festlegen, damit der nicht einfach 200 Stücke in einer Woche rausbringt und Patreon dann 1000 $ abbucht.
Ok. Das ergibt mehr Sinn. Wer lesen kann ist klar im Vorteil. :) Hätte vielleicht mal direkt auf die Patreon Seite von CH gehen sollen. Danke für die Aufklärung. :D
ich glaube du sagst einmal 5$ zu, für jeden song der erscheint, solange du dabei bist, und kannst dir ein einziges mal ein album aussuchen...
aber ohne jjegliche gewähr, nur meine lesart...
So lese ich das auch.
estes preview ist veröffentlicht...
https://www.patreon.com/creation?hid=2328748
lauscht mal rein ;)
Der Track ist auf jedenfall schonmal sehr gut.
Kleine Korrektur:
<… nach Unterstützern, sogenannten Patronen …>
Das sollte entweder im englischen Original (Patrons) verbleiben oder mit dem deutschen "Mäzen" bzw. "Förderern" übersetzt werden. Das eingedeutschte "Patronen" stößt mir etwas auf, hier wird ja niemand erschossen.
Es gibt auch im deutschen den Begriff Patron, allerdings ist die Mehrzahl "Patrone"
Sehr gute Idee, bin dabei.
Nope, auch mit dem Namen zieht das nicht bei mir ...
was würde denn ziehen ??
Der Hülsbeck ist mir ganz sympathisch, aber seine Musik reizt mich abseits des Spielenereichs leider nicht. ich wünsche ihm viel Erfolg mit diesem Projekt.
Geht mir auch so. Vor allem, weil man hier ja irgendwie schon die Katze im Sack kauft. Für ein bestimmtes Album würde ich evtl. sogar Geld geben. Aber für irgendein Lied. Ne, da bin ich nicht mit dabei.
@Wunderheiler thx!
Das mit dem Höchstbetrag habe ich jetzt auch rein. Das war zum Zeitpunkt der News noch nicht drin (ist ja ein Update) oder ich habs leider überlesen.