Goodgame: Umsatz um 97% gesteigert // 600 neue Mitarbeiter

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30. März 2015 - 18:57
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Das in Hamburg ansässige Unternehmen Goodgame Studios veröffentlichte heute die Zahlen für das Geschäftsjahr 2014. Demnach konnte der nach eigenen Angaben „führende Entwickler und Anbieter von Spielesoftware in Deutschland“ in diesem Zeitraum einen Umsatz von 202,09 Millionen Euro erzielen, was im Vergleich zum Jahr 2013 mit 102,62 Millionen Euro einen Anstieg von 97 Prozent bedeutet. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen konnte gar um 160 Prozent auf 34,79 Millionen Euro gesteigert werden (2013: 13,38 Millionen Euro).

Auch in Bezug auf die Belegschaft meldet Goodgame eine positive Entwicklung: Die Aussage aus dem Dezember 2013, die Anzahl der Mitarbeiter im Jahr 2014 auf 1.200 erhöhen zu wollen (wir berichteten), wurde (fast) in die Tat umgesetzt. Zwar wurde das gesetzte Ziel mit 1.168 Angestellten knapp verfehlt, dennoch bedeutet auch dieser Wert durch 600 neu eingestellte Mitarbeiter nahezu eine Verdopplung. Für das aktuelle Jahr plant das Unternehmen die Belegschaft auf 1.600 zu steigern.

Als einen der Gründe für die guten Zahlen führen die Hamburger „die konsequente Weiterentwicklung bestehender Erfolgstitel“ auf. Eigenen Aussagen zufolge stellt Empire - Four Kingdoms demnach „die umsatzstärkste App eines deutschen Herstellers“ dar, deren Anzahl an registrierten Usern im Jahr 2014 auf 245 Millionen gestiegen ist (2013: 170 Millionen). Nicht angegeben wird allerdings, wie hoch der Anteil tatsächlich aktiver Accounts ausfällt.

Um auch in Zukunft wachsen zu können, sollen weitere Spielegenres abgedeckt werden. Den Schwerpunkt sollen in diesem Zusammenhang Titel für mobile Plattformen bilden, hinzu kommt „die konsequente Weiterentwicklung des erfolgreichen Strategiesegments“. Wie bereits im August des vergangenen Jahres berichtet, soll zudem die Entwicklung von Core-Games vorangetrieben werden.

Bezugnehmend auf die Zukunftspläne der Goodgame Studios weist Dr. Christian Wawrzinek, COO und Mitgründer des Unternehmens, auf das Potential hin, das F2P seiner Ansicht nach bietet:

Unser Ziel ist es noch schneller am Markt zu agieren, um Wachstumspotentiale voll auszuschöpfen. Mit einem möglichst umfassenden Produktportfolio, das unterschiedliche Spielervorlieben weltweit bedient, wollen wir für noch mehr potentielle Spieler relevant werden. Dabei bleiben wir dem disruptiven Free-to-play-Prinzip treu und werden es weiter perfektionieren. Wir sehen für Free-to-play das mit Abstand größte Marktpotential in der sich rasant verändernden Spielebranche.

Jonas S. 21 AAA-Gamer - P - 25071 - 30. März 2015 - 19:01 #

Keines der von denen entwickelten Spiele interessiert mich. :D

Labrador Nelson 31 Gamer-Veteran - P - 266657 - 30. März 2015 - 19:11 #

Da sieht man mal, wie ein riesen Spielehersteller komplett an den Gamern vorbeientwickeln kann. So ein uninteressantes, langweiliges, wenig forderndes, seichtes, ödes und oberflächliches Produktportfolio. Ich glaube wenn ich für die arbeiten würde, ich würde an bore-out eingehen. ;)

Green Yoshi 22 Motivator - P - 36258 - 30. März 2015 - 19:17 #

Gamer sind auch nicht die Zielgruppe, sondern naive Smartphone-Besitzer, die keine besseren Spiele kennen. ^^

ChuckBROOZeG 20 Gold-Gamer - 21189 - 30. März 2015 - 19:25 #

Ja mal wieder die homogene Masse der Gamer ^^.

EddieDean 16 Übertalent - P - 5343 - 30. März 2015 - 21:04 #

Witzig, ich kenne einen der seit Beginn bei goodgame dabei ist, deren eigene spiele nicht mit der Kneifzange anfassen würde und gerade ein sabbatjahr einlegt.

Novachen 19 Megatalent - 14947 - 30. März 2015 - 21:16 #

Naja, wenn man an den Spielern vorbeientwickeln würde, wären sie nicht so groß ;).

Man sollte vielleicht mal darüber nachdenken, dass wir hier diejenigen sind, die einer absoluten Minderheit angehören. Spiele für uns zu entwickeln bedeutet eigentlich viel mehr, dass man sicherlich vollkommen bewusst an ca. 80% der potenziellen Kundschaft vorbeientwickelt ;).

Was mich viel mehr Sorgenfalten bereitet ist tatsächlich, dass es in Deutschland im Grunde NUR solche Spielefirmen wie GoodGame gibt. Bigpoint und Gamigo machen ja nichts anderes... und sind ebenso riesig. Deutsche Entwickler die Spiele eher für unsere Minderheit hier erstellen, kann man an einer Hand abzählen... und da rechne ich mich selbst sogar mit ein.

Green Yoshi 22 Motivator - P - 36258 - 30. März 2015 - 21:50 #

Wen meinst Du mit "Wir"? Leute, die gerne Spiele wie Pillars of Eternity, Dark Souls und Persona 4 spielen? Die sind wirklich eine absolute Minderheit.

Oder meinst Du auch Leute, die gerne Assassin's Creed, Grand Theft Auto, FIFA, Dragon Age, Halo, Minecraft und Uncharted spielen? Die sind sicher keine absolute Minderheit.

Spiritogre 19 Megatalent - 13401 - 31. März 2015 - 1:34 #

Im Vergleich zu den 245 Millionen(!) registrierten Nutzern für ein Goodgame Spiel wie Empire sind aber auch die eine ziemliche Minderheit. Himmel, das sind mehr als dreimal soviele Nutzer wie Steam hat, bloß bei einem kleinen Mobilspiel ...

Epic Fail X 18 Doppel-Voter - P - 10464 - 31. März 2015 - 9:05 #

a) Steam hat 125 Mio. aktive Nutzer.
http://www.gamersglobal.de/news/96189/steam-mit-mehr-als-125-millionen-aktiven-accounts
b) Du vergleichst registrierte mit aktiven Nutzern.

Spiritogre 19 Megatalent - 13401 - 1. April 2015 - 1:19 #

Ist mir schon klar, es ging um die Größenordnungen.

Triton 19 Megatalent - P - 17163 - 31. März 2015 - 10:10 #

Was bedeutet den schon registriert, aktiv ist wichtig. Bei der Masse der Browser- / App-Spiele muss man sich registrieren um überhaupt mehr Informationen zu bekommen. Den schweige sieht man oft nur im Spiel wie der Shop aufgebaut ist.

Alles nur Werbung, von den 245 Millionen wird nur ein kleiner Teil aktiv sein. Von rund 100 Browser- / App-Spiele die ich mir angeschaut habe, bin ich in zwei aktiv. Schon die Logik sollte einem klar machen das die Zahlen nur der Werbung dienen.

Wir haben rund 7,5 Milliarden Menschen auf dem Planeten und satte 3% der Bevölkerung spielen diese Spiel? ... Genau diese Naivität sorgt dafür das solche Unternehmen Geld verdienen.

Green Yoshi 22 Motivator - P - 36258 - 31. März 2015 - 10:10 #

Und ich kenne immer noch keinen einzigen, der es spielt. Selbst in öffentlichen Verkehrsmitteln habe ich es noch nie auf einem Bildschirm entdeckt.

Spiritogre 19 Megatalent - 13401 - 1. April 2015 - 1:20 #

Ich kenne auch niemanden, der es spielt. Ich benutze aber auch keine öffentlichen Verkehrsmittel ... ;)

Novachen 19 Megatalent - 14947 - 31. März 2015 - 15:41 #

Doch natürlich sind das beides absolut mit weitem Abstand irgendwelche Minderheiten.

Wie viele Leute pro Tag spielen denn GTA, FIFA oder Minecraft?
Selbst auf allen drei Plattformen zusammen genommen, also Steam, XBL und PSN ist es sehr wahrscheinlich, dass bereits eins von den Spielen von GoodGame pro Tag die Zugriffszahlen von GTA, FIFA und Minecraft gemeinsam mehrfach überholt.

Wir reden bei solchen Spielen von einer vollkommen anderen Dimension bei den Nutzer- und aktiven Spielerzahlen.
Ja, nur ca. 5% aller registrierten Accounts sind aktiv. Aber glaubst du wirklich, dass dies bei den von dir vorgeschlagenen Marken irgendwie anders ist? Meinst du der prozentuale Anteil ist wirklich viel höher? Evolve spielen schon 4 Wochen nach Release gerade nur noch ein paar wenige tausend Leute, obwohl es sich über eine Million mal verkauft hat... wenn man sich die Spielerzahlen bei GTA ansieht, GTA Online wird gemessen an den riesigen Verkaufszahlen von GTA 5 kaum gespielt. Ist auch eine Illusion zu glauben, dass es ernsthaft mehr Leute gibt, die es irgendwie noch Offline im Einzelspieler spielen.

Das ist doch gemessen an der Größe des Marktes alles nur ein klitzekleiner Spieleranteil worüber auf Seiten wie GG berichtet wird.

Green Yoshi 22 Motivator - P - 36258 - 31. März 2015 - 17:45 #

Und warum beträgt der Umsatz von Goodgame dann nur 200 Millionen Euro? Der Umsatz von Nintendo hat letztes Geschäftsjahr 4 Milliarden Euro betragen. Der von Electronic Arts 3,75 Milliarden Euro, der von Activision Blizzard sogar 4,4 Milliarden Euro.

Nutzerzahlen kann man auch faken, das prüft niemand nach.

Im Sommer 2011 wurde über einen Börsenwert Zyngas in Höhe von 20 Milliarden Dollar spekuliert. Laut Yahoo Finance ist das Unternehmen 1,62 Milliarden Dollar am heutigen Tage wert.

Als jemand der International Business studiert, bin ich immer sehr skeptisch wenn Unternehmen mit Zahlen um sich werfen. Außerdem habe ich noch Hoffnung, dass die Leute die Masche irgendwann durchschauen. Jamba Sparabos kauft ja auch niemand mehr. Smartphones sind noch relativ neu, da muss sich erst eine Medienkompetenz entwickeln. Das heißt nicht, dass die Leute keinen kostenlosen Apps mehr verwenden werden, aber welche die auch einen Mehrwert bieten und qualitativ hochwertig sind. Mein Bruder bringt sich z.B. mit Duolingo Französisch bei, das kann man auch in kleinen Happen "spielen". Meine Mutter und deren Freundinnen hat er schon infiziert. Von alleine hätten sie die App wahrscheinlich nicht gefunden und die Zeit stattdessen mit Quizduell oder anderen bekannten Marken verbracht.

Spiritogre 19 Megatalent - 13401 - 1. April 2015 - 1:27 #

Für uns ist das auch schwer verständlich. Ich habe mich damals bei den Klingeltönen schon immer schwerst gewundert. Wenn ich einen anderen Klingelton wollte, dann habe ich den selbst gemacht. Trotzdem sind die Firmen wie Jamba steinreich geworden, weil es zu viele Leute gibt, die sich nicht auskennen und dann da eben Geld lassen.

Firmen wie EA oder selbst Nintendo lassen sich da schwer vergleichen, nicht vergessen, die haben auch ihre Mobilsparten und nehmen Geld damit ein (bzw. will Nintendo das ab sofort). Und ein Spiel für 50 Euro zu verkaufen ist nun sicherlich immer noch etwas anderes als kostenlos anzubieten und nur von den Mikrotransaktionen zu leben.

Green Yoshi 22 Motivator - P - 36258 - 30. März 2015 - 19:13 #

Als regelmäßiger Eurosport-Schauer, kann ich die Empire Four Kingdoms-Werbung nicht mehr sehen. Die kommt echt in fast jedem Block.

McSpain 21 AAA-Gamer - 29213 - 30. März 2015 - 19:26 #

Das teilst du TNT-Serie guckern. ;)

Vidar 19 Megatalent - 15012 - 30. März 2015 - 19:16 #

"Dabei bleiben wir dem disruptiven Free-to-play-Prinzip treu und werden es weiter perfektionieren."

Ah bestimmt mehr P2W, dann ist es für das Unternehmen auch perfektioniert ^^

Roboterpunk 17 Shapeshifter - 6000 - 30. März 2015 - 19:22 #

Von den Spielen kann man halten was man will, ich hatte immer das Gefühl, es geht mehr um Abzocke als um Spiel. Aber ich frage mich, wie die 1600 Leute beschäftigen können. Die Spiele sind so simpel, mehr als ein Dutzend Leute brauchts doch da nicht für die Produktion. Was macht der Rest? Werbung? Facebook-Pflege? Oder haben die hundert Spiele im Angebot? Mit Blick auf Zynga wäre ich jedenfalls mit so einem Job nicht so zuversichtlich.

TSH-Lightning 26 Spiele-Kenner - - 65104 - 30. März 2015 - 20:28 #

Aber, aber! Hier bestätigt sich mal wieder der Fachkräftemangel in Deutschland. Die armen Arbeitgeber können einfach nicht genug Leute finden und Ihre Einstellungsziele nicht erreichen. Hätten Sie mehr Entwickler, könnten sie mit ihren P2W-Spielen noch mehr Leuten Geld aus der Tasche ziehen.

Uisel 16 Übertalent - P - 5280 - 30. März 2015 - 20:47 #

ich hatte vor kurzem das glück mal bei good-game-studios reinzuschauen und war selbst erstaunt, welche berufsbilder dort angestellt sind. und tatache: separate abteilungen mit grafikdesignern, animations-artists etc. die gar nicht an den eigentlichen spielen, sondern lediglich an den werbefilmen arbeiten, sind durchaus realität.
zudem sind diese art spiel ja durchaus auch darauf ausgelegt, ständig angepasst und und überarbeitet zu werden. die schiere anzahl an balancern, mathematikern und excel-profis ist nicht zu unterschätzen!
nimmt dazu noch alle bwl-bezogenen berufe, social-media-experten (das klingt etwas komisch), übersetzern, dann kommt man ganz schnell auf solche zahlen. nicht zu vergessen das ganze verwaltungpersonal (good-games hat mehrere eigene gebäudekomplexe) und natürlich die praktikanten...

Roboterpunk 17 Shapeshifter - 6000 - 30. März 2015 - 22:49 #

Das sind spannende Einblicke, danke.

Ganon 27 Spiele-Experte - - 83928 - 31. März 2015 - 10:21 #

Ah danke, das erklärt etwas die enormen Mitarbeiterzahlen. Hätte ich mal alle Kommentare gelesen, bevor ich meinen gepostet habe gestern Abend. ;-)

Saphirweapon 17 Shapeshifter - 7136 - 30. März 2015 - 20:30 #

Typischer Fall von Größenwahnsinn und Überschätzung diese Unternehmensvergrößerung

Uisel 16 Übertalent - P - 5280 - 30. März 2015 - 20:40 #

ohne die produktpalette von goodgames, inno-games, big point etc. selbst zu spielen, finde ich, sollten wir endlich beginnen, differenzierter über das thema zu sprechen. nur weil das monetarisierungs-prinzip ein anderes ist als das der letzten 20-konsolen/pc-jahre, halte ich eine unterscheidung zwischen 'gamer' und 'smartphone-nutzer' für unzureichend. dieses thema wurde hier und an anderer stelle sicher schon leidlich oft und auch emotional diskutiert, jedoch ist eine solche umsatzmarke wie sie beispielsweise in dieser news genannt wird, zu groß, als dass man sie einfach so beiseite ignorieren kann. wir unter uns hier in der gg-communitiy bieten sicherlich auch nicht die besten vorraussetzungen, um eine pro/contra diskussion loszutreten, da wir höchstwahrscheinlich nicht zur kernzielgruppe von free2play-entwicklern gehören und deswegen auch wenig intersse daran haben dieses genre in einer solchen diskussion zu verteidigen. jedoch sollten wir uns, glaube ich, eingestehen, dass dieses genre sehr stark zur allgemeinen anerkennung von videospielen in den breiten kulturbetrieb (mit all seinen vor- und nachteilen) beiträgt.

*awaiting shitstorm* ;)

Green Yoshi 22 Motivator - P - 36258 - 30. März 2015 - 21:12 #

Das ist ein großer Denkfehler. Jemand der zum Zeit totschlagen auf dem Smartphone ein bisschen Candy Crush spielt, wird deswegen nicht die kulturelle Bedeutung von Spielen anerkennen. Im Gegenteil, solche Spiele können sogar noch Vorurteile verstärken ("Das Spiel hält mich für dumm. Wahrscheinlich weil die meisten Videospieler dumm sind"; "99,99 Euro für virtuelle Edelsteine? Spiele sind ausschließlich Kommerz, sie werden lediglich zum Geld verdienen entwickelt", "Grafik und Sound sind austauschbar und bloß zweckdienlich. Spiele können keine Kunst sein").

Die Free2Play-Spiele auf Smartphones liefern einen verzerrten Eindruck von Videospielen und ich wünsche Kindern, dass sind ihren ersten Spieleerfahrungen auf anderen Plattformen machen.

Uisel 16 Übertalent - P - 5280 - 30. März 2015 - 22:52 #

Wie gesagt, ich glaube wir hier auf gg sind allesamt eher ungeeignet, wenn es darum geht dem genre f2p auch etwas positives abzugewinnen...
ich wünsche Kindern auch, dass sie so tolle videospielerfahrungen wie ich und viele andere auf pc/konsole etc. machen.

andererseits: warum sollte jemand der candy crush oder clash of clans spielt denken, dass ihn das spiel für dumm verkauft? wenn er das denkt, warum würder er das spiel dann weiter spielen? ich glaube wir müssen vorsichtig sein, da es schnell passieren kann, dass man spieler von f2p-titeln (indirekt) als schlechtere/mindere spieler bezeichnet bzw. es als solch eine darstellung ausgelegt werden kann.

was das monetarisieren angeht möchte ich mal folgende these zur diskussion stellen: im vergleich heutiger f2p-titel und klassischen arcade-titeln ala metal slug finde ich die spiele diesbezüglich gar nicht so unterschiedlich. metal slug war extrem auf sehr schweres gameplay ausgelegt, was bedeuted, dass die spieler auch viel zeit und vor allem noch viel mehr 1/4dollar-münzen investieren mussten, um überhaupt mal land zu sehen. eine klare geldmaschine also. ich würde aber behaupten, dass metal slug trotzdem als respektierter klassiker der videospielgeschichte gilt.
ausserdem muss, glaube ich, die spielumgebung der meisten f2p-titel mit betrachte werden. viele spielphasen werden in der raucherpause, auf der busfahrt oder auf dem klo absolviert. das sind 5min phasen und danach wieder arbeit/alltag. für viele entsteht der drang nach in-game-käufen wahrscheinlich gar nicht.

bezüglich austauschbarer grafik: ehrlich gesagt ist das doch in den meisten spielen so... mario ist zwar ne ikone, aber ob da jetzt ne rote figur oder ne grüne figur vor einem rumhüpft ist doch auch egal. hauptsache das spiel macht spass! ob spiele als künstlerisches medium angesehen werden oder nicht hängt bestimmt auch weniger davon ab, ob ich dark souls spiele oder diner dash, sondern eher davon ob überhaupt künstlerisch wertvolle arbeiten damit gemacht werden. dieses prädikat würde ich einem AAA-titel - der ja auch hauptsächlich erstmal geld generieren soll - nicht mehr absprechen oder zugestehen als einem f2p-spiel.

naja. schwieriges thema finde ich und wie schon oben gesagt bin ich der meinung, dass man diese diskussion weitaus differenzierter führen sollte (was hier gerade passiert) als lediglich das eine als gut und das andere als schlecht zu bezeichnen.

Green Yoshi 22 Motivator - P - 36258 - 31. März 2015 - 0:40 #

Es gibt auch gute Free2Play-Spiele, aber diese haben entweder eine andere Zielgruppe oder sind einfach nicht so populär. Oder es gibt sie nur auf dem PC und nicht auf dem Smartphone.

In Spielhallen habe ich nie gespielt, solche Automaten waren hierzulande kaum verbreitet. Mag schon sein, dass da viele Münzgräber bei waren, aber ich glaube nicht, dass da Psychologen in der Entwicklung beschäftigt waren. Die allermeisten werden sich den Frust nicht angetan haben.

Mir fehlt bei den Free2Play-Spielen der Respekt vor dem Kunden, folgender Artikel eines Ex-Mitarbeiters fasst die Problematik ganz gut zusammen:

"Die Geschäftsführung weiß, wie leicht die Spiele zu kopieren sind und ist daher entsprechend paranoid. Der Konkurrenzdruck macht Suchmaschinenoptimierung enorm wichtig. Intern herrscht ein zynischer Ton. Die Meinung dominiert, dass die Kunden ein Haufen Idioten sind, die nur darauf warten, gemolken zu werden. Sind sie wirklich nur doof? Ich möchte wissen, mit was für Leuten ich zu tun habe. An den Supportanfragen gemessen, sind viele technisch und im Umgang mit dem Internet unbedarft.
...
Ich würde den Leuten gerne sagen, dass es bessere Spiele gibt. Dass viele von ihnen wirklich kostenlos sind oder dass es für einmalig ein paar Euro alte Spiele gibt, die ein ähnliches Spielerlebnis bieten. Ob sie das wissen wollen? Selbst wenn, ich dürfte es ihnen nicht verraten, denn das würde dem Geschäft schaden."

http://derstandard.at/2000002145153/Ein-Free2Play-Insider-rechnet-ab-Wie-die-Gratisspielbranche-luegt-und

Spiritogre 19 Megatalent - 13401 - 31. März 2015 - 1:43 #

Hmm, ich spiele auf dem Tablet gerne mal solche "P2W" F2P Games, gebe allerdings natürlich nicht einen Cent für aus. Für Zwischendurch sind die ganz nett, insbesondere weil man sich in der Regel nicht sonderlich konzentrieren muss, da die sich mehr oder minder von alleine spielen.
Aber ich spiele die natürlich nicht intensiv. Hoffe aber irgendwie, dass sie so ein wenig wie eine Einstiegsdroge wirken können. Wer so etwas spielt möchte vielleicht irgendwann mal richtige Games zocken (die gibt es ja auch für Mobilgeräte).

Leute, die überhaupt kein Interesse an PC- oder Konsolenspielen haben, nur gelegentlich mal besagtes Candy Crush, Angry Birds und Co. zocken, die werden aber so oder so nicht konvertiert und werden im Zweifel ihre Vorurteile pflegen, schlicht weil sie eh keine Ahnung haben.

Uisel 16 Übertalent - P - 5280 - 31. März 2015 - 14:38 #

ich hab da jetzt keine zahlen für, was mich aber interessieren würde: in wie weit nimmt der smartphone-spiele-markt dem konsolen- und pc-markt eigentlich anteile weg. ich kann mir gut vorstellen, dass sich spiele auf konsole und pc weiterhin genauso gut verkaufen, der smartphonemarkt eben nur noch oben drauf kommt.

auch bei mir schwingt bei so manch einem f2p-titel aber unbehagen mit: ich spiele zur zeit gerade recht gerne pokemon-shuffle auf 3DS. meine freundin parallel candy crush soda. ich rede mir dabei ständig ein, dass der 'zufalls'-algorithmus bei nintendo einfach 'besser' ist und die steine, die neu dazu kommen ausgewogener sind. ist aber nur ein gefühl...

Spiritogre 19 Megatalent - 13401 - 1. April 2015 - 1:50 #

Ich glaube, dass es zwei verschiedene Märkte sind.

Wenn dann gräbt der Mobilspielemarkt den Handhelds wie dem 3DS oder der Vita das Wasser ab. Nur Gamer Freaks holen sich z.B. eine Ouya oder schließen ihr Tablet an den Fernseher an und zocken dort, obwohl das relativ einfach geht. Aber die werden dennoch auch immer stationäre Konsolen haben.

Ich persönlich habe Candy Crush übrigens bis heute nicht gespielt, kann also nicht sagen, wie fair es ist. Die meisten meiner Tabletspiele sind Vollversionen, die ich bei Amazon abgestaubt habe. Bei Titeln wie Angry Birds heißt dass dann z.B., dass die keine Werbung einblenden.

Die Art von F2P, die ich auf Tablet spiele sind eher so Sachen wie Hellfire, Terra Battle oder z.B. Deadman's Cross. Das sind halt so quasi RPG / Strategie Teile, wo u.a. bei jedem Zug die Ausdauer runtergeht. Ist die weg kann man sich die quasi theoretisch für Echtgeld kaufen. Aber bei genannten Spielen bekommt man durch einigermaßen vernünftiges Zocken auch Ausdauer wieder gutgeschrieben, ich bin also selbst nach einer mehrstündigen Session nie an den Punkt gekommen, dass ich da hätte Geld lassen müssen (hätte in dem Fall dann auch einfach aufgehört und später weitergezockt). Auch Kartenpacks oder ähnliches kann man in besagten Spielen kaufen, aber dafür spiele ich solche Sachen einfach nicht ernsthaft genug (so Weltrangliste oder so) sondern nehme schlicht mit dem Vorlieb, was ich im Spiel erringe und komme in den meisten dieser Art Titel damit auch wunderbar klar.

Bei mir persönlich sehe ich übrigens keinen Unterschied im Spieleverhalten. Ich mag Handhelds nicht so sonderlich, weil sie mir zu klein sind. Ich habe die PSP damals geliebt aber konnte nie lange am Stück zocken. Beim 3DS meiner Schwester habe ich schnell gemerkt, dass mit das einfach viel zu winzig und pixelig ist. Konsolen und PC Spiele spiele ich hingegen wie bisher auch, das Tablet ist quasi nur noch dazu gekommen (auf der Couch beim Fernsehen nebenher oder so).

Was bei mir viel mehr Änderung im Kaufverhalten hervorgerufen hat ist die Überschwemmung des Marktes mit Spielen, hauptsächlich PC aber auch Konsole. Meiner Ansicht nach kannibalisiert sich der Markt dadurch. Es gibt zu viele Games die kaum noch einer daddeln kann. Durch die ganzen Sales und Bundles bin ich auch nicht mehr bereit Vollpreis für ein Game zu zahlen. Ich bin doch nicht verrückt und zahle 50 Euro für ein Spiel, wenn ich es ein Jahr später für vielleicht 5 Euro bekomme. Da kann ich mir stattdessen lieber zehn Titel dann kaufen.

Uisel 16 Übertalent - P - 5280 - 1. April 2015 - 5:50 #

Oh ja. Terra battle ist top. Dass man das Spiel stundenlang spielen kann ohne je einen Cent zu zahlen kann ich voll bestaetigen. Ist aber bei den meisten f2p spielen so. Hatte jetzt schon einige Gespräche mit Entwicklern (auch good-Games und inno-games) die allesamt die Big whale-Theorie bestätigt haben, also nur ein kleiner Prozentsatz der Spieler gibt Geld aus (2%) dafür aber ordentlich.
dass es 2 maerkte sind, da stimme ich dir auch zu. kann man hier auf gg ganz gut beobachten. Um aber nochmal auf Green yoshis These zurück zu kommen: schädlich für video spiele insgesamt finden ich die f2p-Sparte nicht. im gegenteil. Je mehr Leute spielen, desto normaler und alltäglicher wird das Medium auch wahrgenommen. Dass f2p dem ansehen schadet trifft wenn ueberhaupt eher bei Menschen zu, die gar nicht spielen. Da hat man dann die meinung: kinderkram oder Killerspiel oder eben abzocke.

Uisel 16 Übertalent - P - 5280 - 31. März 2015 - 14:33 #

danke. den artikel werd ich heut abend in ruhe mal lesen.

Ganon 27 Spiele-Experte - - 83928 - 30. März 2015 - 21:38 #

WTF, 1200 Mitarbeiter für Browser- und Mobile Games? Was machen die alle? :O

Triton 19 Megatalent - P - 17163 - 30. März 2015 - 22:28 #

Was mich erschreckt ist wie Goodgame oder die anderen F2P Entwickler so viel Geld einnehmen können. Die Masse der Spiele sind für mich reine Zeitverschwendung, da in denen mehr das investierte Geld zählt als das Können der Spieler. Meist reicht ein blick in den Shop um zu sagen, ja hier zählt wieder mal das Konto mehr als das Können des Spielers.

Juhu, ich habe zwar nichts geleistet und habe mir den ersten Platz erkauft aber ich bin Erster ... Dennoch scheint es ja genug "Spieler" zu geben die solche Spiele finanziell unterstützen. Sollen sie in ihrer Traumwelt leben und glauben das man sie als großen Spieler ansieht. Aber wie im RL, nimmt man keinen ernst der sich seinen Sieg erkauft hat.

kommentarabo 15 Kenner - 2841 - 30. März 2015 - 22:47 #

echt ein jammer, dass dieser scheissdreck so populär ist.

Der Marian 21 AAA-Gamer - P - 29632 - 31. März 2015 - 6:42 #

Uaargh. Miese Spiele, die den Smartphone-Spielemarkt fluten. Man findet ja kaum anderes als solchen F2P-Schlonz in den App-Stores.

Drakhgard 13 Koop-Gamer - 1342 - 31. März 2015 - 9:26 #

Es ist traurig, dass dieser Müll überhaupt (großen) Erfolg hat. Die ständigen Spots, welche diese Grottengames bewerben, verschlimmern das ganze nur und machen das sonst schon schlecht gewordene Fernsehen noch unsehenswerter - IMHO.

AsyxA 14 Komm-Experte - 1830 - 31. März 2015 - 9:47 #

Sind das nicht fast durchweg nur Seifenblasen, die eine sehr begrenzte Lebensdauer haben?
Casual-Mobilegames mit starkem p2w Schwerpunkt, massiv angepriesen und bieten nur repetetives gameplay und erzwungenes abwarten.

Nach kurzer Zeit interessiert es dann keinen mehr und der Entwickler entlässt wieder den Großteil der Belegschaft, wenn keine lukrative Alternative mehr im eigenen Portfolio ist. Die Aktionäre freut es, denn das Modell funktioniert bestens.

Als nächstes bezeichnen wir Telltale Games noch als "Spiele". Blasphemie! :)

Triton 19 Megatalent - P - 17163 - 31. März 2015 - 10:23 #

Ach ist das schön hier und ich weiß warum ich hier bin. Bei Foren ala Gamestar wären die Kommentare naiv positiv und voller Lob für so ein Unternehmen. Aber hier sind die realistisch und logisch, da sich die User mit der Materie auseinandersetzen.

kommentarabo 15 Kenner - 2841 - 31. März 2015 - 10:48 #

im gs-forum?? nie im leben.

Der Marian 21 AAA-Gamer - P - 29632 - 31. März 2015 - 10:59 #

War das jetzt ironisch gemeint?

ChuckBROOZeG 20 Gold-Gamer - 21189 - 31. März 2015 - 17:07 #

so klingt es zumindest für mich ^^

Barkeeper 16 Übertalent - 4420 - 31. März 2015 - 13:09 #

Wird spannend da jetzt dann mal die Kununu-Bewertungen, etc. zu lesen.
Man findet ja jetzt schon ab und zu Bewertungen das Mitarbeiter nur eine Nummer wären, das alte Kollegen nicht geschätzt werden, etc.
Ist halt eine große Herausforderung für das Betriebsklima und die Firmenkultur so ein Wachstum.

Und ich lese es doppelt interessiert, weil die mich vor ein paar Jahren mal haben wollten und ich mit "evtl. später mal" abgelehnt habe.
Hamburg ist halt schon eine tolle Stadt :-)

Green Yoshi 22 Motivator - P - 36258 - 31. März 2015 - 13:18 #

Als Barkeeper? ;-)

Mit Alkohol lässt sich ja vieles leichter ertragen.

Barkeeper 16 Übertalent - 4420 - 31. März 2015 - 16:12 #

Nö, Senior Linux Sysadmin. Mit Schwerpunkt Java Applikationsserver (Tomcat, JBoss, etc.).
Gut... "Java lässt sich auch nur mit Alkohol ertragen." mag da jetzt mancher sagen.

Nur.. Ich trinke keinen Alkohol :-)

Spiritogre 19 Megatalent - 13401 - 1. April 2015 - 1:53 #

Wie kannst du das denn ertragen?

Barkeeper 16 Übertalent - 4420 - 1. April 2015 - 16:02 #

Indem ich mir die Tränen mit 1.000er €-Scheinen wegwische :-)

Ich bin eh der Meinung das Jobs die niemand machen will generell immer gut bezahlt werden sollten. In der IT-Branche und wenigen anderen (Kanalisationstaucher z.B.) kommt das hin.
Nun denkt man aber an Fachkräfte für Abfallentsorgung.. Dann sieht es wieder anders aus...

Sven Gellersen 23 Langzeituser - - 45115 - 1. April 2015 - 20:23 #

Altenpfleger. Und generell soziale Berufe.

kommentarabo 15 Kenner - 2841 - 1. April 2015 - 21:28 #

hm, die werden doch gerade deswegen schlecht bezahlt, weil es viele leute gibt, die sowas machen wollen. also gerade das gegenteil von z.b. müllmännern.

edit: sehe gerade, dass barkeeper meinte, müllfachkräfte würden schlecht bezahlt. das überrascht mich dann doch sehr, dachte die würden extrem gut bezahlt, verglichen mit ähnlich niedrigschwelligen jobs.

Sven Gellersen 23 Langzeituser - - 45115 - 2. April 2015 - 3:52 #

"hm, die werden doch gerade deswegen schlecht bezahlt, weil es viele leute gibt, die sowas machen wollen."

-> Ich weiß nicht, an welche Berufe Du konkret gedacht hast, aber Du befindest Dich weitestgehend auf dem Holzweg. Beantworte Dir mal folgende Fragen: Wie viele Menschen mag es wohl geben, die sich einen Beruf suchen, in dem sie alten Menschen und Behinderten den Allerwertesten säubern dürfen? Die Psychisch Kranke betreuen und pflegen wollen? Die Todkranken auf ihrer letzten Reise an der Seite stehen wollen? Glaub mir, solche Jobs machen die Wenigsten freiwillig. Und dabei sind noch nicht einmal die oft lausigen Arbeitsbedingungen berücksichtigt (Personalmangel, Schichtdienst inklusive Nachtschichten, Überstunden, Bereitschaftsdienste ...). Pflegedienste beispielsweise suchen nonstop händeringend nach Personal (egal ob fachlich ausgebildet oder nicht) und sind trotzdem chronisch unterbesetzt. In der Nähe meines Wohnortes gibt es eine psychiatrische Anstalt - wenn ich an der vorbei fahre, steht dort seit Jahren (!) ein Schild mit dem Hinweis, dass Fachkräfte (u.a. Krankenpfleger) gesucht werden. Das Schild wurde nie weggenommen. Der gesamte soziale Berufszweig stützt sich stark auf studentische Hilfskräfte, Zivis / FSJler und ehrenamtliche Helfer.
Tja, und so lange Berufe, die mit so einem hohen Maß an Verantwortung über das Wohl anderer Menschen und psychischer Belastung für die Fachkräfte verbunden sind, so schlecht bezahlt werden wie derzeit, wird sich daran auch kaum was ändern.

Über Barkeepers Aussage bezüglich Müllmännern bin ich auch überrascht. Mein letzter Stand war, dass das Grundgehalt zwar sehr niedrig ist, es aber dicke Boni aufgrund dem Umgang mit Gefahrenstoffen gibt.

kommentarabo 15 Kenner - 2841 - 2. April 2015 - 15:46 #

oha, danke für die erläuterungen.

"Der gesamte soziale Berufszweig stützt sich stark auf studentische Hilfskräfte, Zivis / FSJler und ehrenamtliche Helfer."

dann kommt offenbar da das überangebot her.. hm. zivi/fsj abschaffen könnte ggf. helfen.

Sven Gellersen 23 Langzeituser - - 45115 - 2. April 2015 - 17:54 #

Das ist ja nur auf den ersten Blick ein Überangebot. Was wir brauchen, sind Fachkräfte, keine Hilfsarbeiter auf 400-Euro-Basis. Wenn jetzt Zivi / FSJ abgeschafft werden würde und sich sonst nichts ändert, könnten die meisten Einrichtungen komplett dicht machen, weil Betreuung und gegebenenfalls Pflege (je nach Einrichtung eben) gar nicht mehr gewährleistet werden könnten. Jedenfalls nicht unter zumutbaren Arbeitsbedingungen.
Was man ändern müsste, wären einfach die Rahmenbedingungen für Ausgebildete. Das heißt vor allem: Mehr Personal möglich machen. Einrichtungen wie Heime, KiTas, Krippen usw. müssen sich an Personalschlüssel halten. Es gibt nur Geld für X Fachkräfte, je nachdem, was für Menschen betreut werden und wieviele es sind. Eine stinknormale KiTa muss beispielsweise (wenn ich nicht irre) mit zwei Fachkräften für bis zu 30 Kinder auskommen. Vielleicht ist es sogar nur eine Fachkraft + eine festangestellte Hilfskraft. Das ist nicht gerade viel, wenn man bedenkt, dass die Kinder nicht nur beaufsichtigt werden, sondern mit denen auch zielgerichtete Angebote und ganze Projekte geplant und durchgeführt werden müssen. Das fehlende Personal (weil nicht genug Geld dafür zur Verfügung gestellt wird) wird dann eben mit Zivis, Praktikanten usw. einigermaßen aufgefangen. Und KiTas / Krippen sind noch die Einrichtungen, die in Bezug auf Arbeitsbedingungen mit am Besten aufgestellt sind.

So, genug lamentiert für heute. Das sollte wohl reichen :D

Ralan (unregistriert) 2. Dezember 2015 - 20:14 #

Wachstumsraten dieser Größenordnung sind phantastisch. Es ist nur sehr bedauerlich, dass sie u. a. auf Kosten der Mitarbeiter erzielt werden. Mitbestimmung bei GGS ist derzeit ausgeschlossen, die Bezahlung liegt in der Branche eher am unteren Rand, an Urlaubstagen wird nur das gesetzliche Mindestmaß gewährt (24 Tage) wobei 4 Tage wegen Betriebsschließung zwischen Weihnachten und Neujahr zu nehmen sind. Kommunikationsströme im Unternehmen sind intransparent und Entscheidungen nicht nachvollziehbar.

Nunmehr hat das Unternehmen 28 Mitarbeiter ohne Angaben von Gründen im Kündigungschreiben gefeuert.
Unter Ihnen 16 Mitarbeiter, die sich in einer Betriebsratsgründungsphase befinden. Alle genießen den Schutz des Kündigungsschutzgesetzes. Die Anwälte sind bereits informiert und die Klageschriften werden verfaßt. Jungs und Mädels behaltet euer Rückgrat!