 |
| Die Menschen in The Witcher 3 folgen alle ihrem eigenenTagesablauf; reden wollen allerdings nur wenige mit euch. |
Zurück zur ersten Seite unserer Preview zu The Witcher 3
Die Menschen
Natürlich gehören zu einem Rollenspiel wie The Witcher 3 zahlreiche Menschen, die den üblichen Beschäftigungen einer mittelalterlichen Welt nachgehen. Geht es um die Interaktion zwischen NPCs untereinander oder mit Gegnern, so gibt das Spiel ein mehr als ordentliches Bild ab. Als wir noch einmal in das Dorf zurückkehren, in dem die Hauptquest wartet, schenken wir dem Leben der Menschen besondere Aufmerksamkeit. Und das kommt zunächst sehr glaubwürdig rüber. So grüßen sich Soldaten der Nilfgaarder Armee oder springen jauchzend auf, wenn einer ihrer Kameraden etwas Witziges erzählt hat. Bauern beschimpfen uns beim Vorbeigehen und raten uns mit erhobener Faust, wir sollen das Dorf verlassen. Auf den Feldern ernten sie fleißig den Weizen oder tragen ihre Erzeugnisse in Körben durch die Gegend. Soldaten befehlen den ängstlichen Frauen auf der Straße, gefälligst zur Seite zu gehen und aus der Taverne dröhnen die Rufe von Trunkenbolden. So lange man den Menschen zuschaut, ist die Weltsimulation überzeugend. Das ändert sich allerdings, wenn man direkt mit ihnen interagieren will.
 |
| Soldaten können euch unterwegs gegen angreifende Tiere und Monster helfen. |
Suchen wir den Dialog mit einem der umherlaufenden Bauern, bekommen wir nur einen zufälligen Standardsatz zu hören. Und dieser wiederholt sich dann auch noch des Öfteren.Ausnahmen bilden lediglich jene Anwohner, die uns entweder im Laufe einer Quest begegnen oder eine solche anbieten. In dem Fall gibt es mehr als genug Dialoge, die gekonnt vertont wurden und wirklich tiefgehende Gespräche erlauben. Diese Gesellen sind aber in Anbetracht der Masse an NPCs in der großen Welt, doch rar gesät.
Auf eure direkten Handlungen reagieren die Anwohner unterschiedlich. Als wir zum Beispiel versuchen, unsere Waffe gegen einen jungen Mann einzusetzen, steckt Geralt das Schwert weg und droht dem Mann mit der Hand. Zugegebenermaßen eine elegante Lösung der Designer, um NPCs zu schützen.
Doch nachdem wir das Dorf erneut verlassen und einem Pfad zu einer Sägemühle folgen, die augenscheinlich von Ghulen belagert wird, bekommt das glaubwürdige Bild ein paar Risse. Wir töten die Guhle und retten die Dorfbewohner. Doch Dankbarkeit zeigen sie danach ebenso wenig, wie sie vorher angstvoll wirkten: Von mörderischen Ghulen gefressen zu werden, scheint ihnen kein Kopfzerbrechen zu bereiten. Stattdessen liegen sie seelenruhig auf dem Boden, schnarchend, manchmal hustend, und haben die üblichen Standardfloskeln für uns. Womöglich fehlen hier aber noch Verhaltensweisen, die die fertige Version zeigen wird.
Natürlich stellt sich bei einem so großen Spiel die Frage, ob es wirklich wichtig ist, mit jedem Bewohner ein Gespräch führen zu können. Skyrim bietet das, mit standardisierten Auswahlmöglichkeiten und Antworten. Dennoch ist eben möglich, jeden Skyrim-NPC etwa nach den ansässigen Händlern zu fragen – sollte die Witcher-3-Bevölkerung intellektuell nicht dazu in der Lage sein, solche Fragen zu beantworten?
Genauso häufig wie die Standardsätze der NPCs bekamen wir auch 08/15-Animationen zu sehen.So wirkte es doch befremdlich, als in einem Lager der Nilfgaarder Armee plötzlich drei Soldaten begannen, mit den exakt gleichen Bewegungen und synchron ihre Schwerter zu wetzen. Ebenso perfekt getimet endete die Performance wieder. Da unsere Version nun doch schon mehrere Wochen alt war, könnte es aber sein, dass CD Projekt an solchen Punkten bis zum Release noch feilt.
Tiere und Monster
Auch Tiere und Monster haben großen Anteil an der Faszination der Spielwelt. Wenn wir zum Beispiel aus einem Dickicht auf eine offene Fläche hinaustreten, Hasen und Hirsche daraufhin das Weite suchen, während mehrere Vögel weiterhin unbeschwert ihre Kreise über dem im Sonnenlicht glänzenden See ziehen, verspüren wir deutlich die Anmut dieses Augenblicks.
 |
| Solche Herden ploppten auch einfach mal direkt vor uns auf. |
Und solche Momente bot uns Witcher 3 häufiger, aber auch schaurige Orte wie ein niedergebranntes Dorf, das wir bei wolkenbehangenen Nachthimmel unter Eulengeschrei und Wolfsgeheul betraten. Wir glaubten förmlich zu spüren, dass uns im nächsten Moment etwas anspringen würde.
Auf der anderen Seite haben wir auch mal den Kopf geschüttelt, wenn plötzlich vor uns eine Gruppe Hirsche aufploppte und anschließend stur gegen eine engstehende Gruppe Birken rannte. Und das eine gute Minute lang. Wir suchten spontan nach einigen Aspirin-Tabletten in unserem Inventar...
Dann wieder ein sehr überzeugender Moment: Wölfe, mit denen wir uns anlegten, umringten uns in realistischer Rudel-Manier, sodass wir nicht wussten, in welche Richtung wir uns wenden sollten. Dann fielen sie zeitgleich über uns her. Dieses taktische Verhalten macht die Wölfe im Rudel zu fordernden Gegnern, die uns Respekt abverlangen. Und die in einem Fall von Unachtsamkeit auch prompt unseren Bildschirmtod herbeiführten. Als wir uns bei einer dritten Begegnung von den Raubtieren fern hielten, konnten wir beobachten, wie sich das Rudel auf einen Hirsch stürzte,
Auch die Monster stehen nicht regungslos da, sondern suchen nach potenziellen Opfern. Die "Ertrunkenen", die wir entlang von Flüssen und Seen und auch in den sumpfigeren Regionen patrouillieren sehen, trotten mit hängenden Armen ihren Weg entlang oder fuchteln grunzend mit den Armen herum, wenn sie Feinde in der Nähe bemerken. Ghule suhlen sich im Dreck, schlagen mit den langen Armen auf den Boden und lassen an der Umwelt ihren Dampf ab. Kaum nähert man sich ihnen, wirbeln die verstörenden Gesellen herum und rennen auf allen Vieren heran, um sich mit gebleckten Zähnen auf einen zu stürzen.
Unser Eindruck
Auch nach dieser weiteren Anspielsession bleiben wir bei unserer sehr positiven Prognose für The Witcher 3, siehe die letzte Preview. CD Projekt hat noch kleinere Fehler auszubürsten, bei den relativ stummen Standard-NPCs erwarten wir jedoch keine Verbesserungen mehr. Doch auch dann und selbst, selbst wenn wir im fertigen Spiel mal einen Hirsch unter Volldampf gegen einen Baum rennen sehen sollten, dürfte die Immersion in die Spielwelt hoch bleiben.
Doch Aussehen und eine immersive Welt ist nur das Eine. Wie sich The Witcher 3 spielerisch und in der Story schlagen wird, das werden wir erst im Test beantworten können.
Autor: Jan Szyja / Redaktion: Jörg Langer (GamersGlobal)
158 Kudos
Unabhängig. Meinungsstark.
Viel Spaß beim Lesen!
Die armen Hirsche :(
Vor allem verrät Jan nicht, ob er nun Aspirin für sie dabei hatte.
Wird sofort PETA gemeldet, sollte er den armen Tieren nicht geholfen haben!
Die wird sich ohnehin sofort auf das Spiel stürzen. Kann ja nicht angehen, dass so friedliche Zeitgenossen wie Ghule, Harpyien und anderes Gekreuch brutal von uns getötet werden!
Ghule sind eher ein Fall für AI oder Ghuls Right Watch.
Du hast definitv nicht die Bücher gelesen oder? :P
Nein, habe ich tatsächlich nicht. Werden da etwa keine Ghule getötet?
Ich weiß gar nicht ob Ghule explizit vorkommen, sie werden aber erwähnt.
Es geht eher darum das Geralt (auch im Spiel wenn ich mich richtig entsinne) durchaus "Ungeheuer" trifft, die Menschlicher sind als so mancher Mensch, von ihrem Verhalten her...
Nun, in The Witcher 2 zumindest bin ich bereits einem Troll begegnet, der wegen der Ermordung seiner Frau zum Säufer geworden ist.
Was mich noch interessieren würde, kann man die Welt entdecken oder ist schon alles aufgedeckt?
Nehme an Diebstahl wird wieder nicht registriert oder?
Wäre vllt besser wenn sie diese Möglichkeit ganz rauslasen, es passt nicht zu Geralt. In den Büchern hat er auch nie gestohlen, und einfach alles einsacken war schon sehr Störend für die Immersion...
Zumal man beim Würfelspiel ja recht leicht Geld verdienen konnte.
Zur Not vor dem Spiel abspeichern wenn es um hohe Summen geht.
Ich hoffe, die Ränder der Welt werden noch anders gestaltet und nicht durch eine Textbox und Zurücksetzen realisiert.
Ich ich bete dafür, dass Wölfe nicht die neuen Wildschweine werden...
Danke, nach dieser überaus schönen Beschreibung der Welt, fällt es mir nun noch schwerer auf den Release Tag zu warten.
Aber ich bin ja selber schuld, was muss ich auch alles verschlingen wo Witcher 3 draufsteht.
Die Sache mit den wortkargen NPCs war ja in den Vorgängern schon genauso, hat mich nie wirklich gestört. Und letztendlich ist es auch unrealistisch, bei so vielen Personen, wie es sie alleine in Novigrad geben wird, individuelle Dialoge zu erstellen. Und andererseits in den Dialogbildschirm zu gelangen, nur um dann festzustellen, dass ich nur ein paar Standardfloskeln von mir geben kann die ebenso standardisiert beantwortet werden, finde ich eher negativ. Dann lieber so, wie es bisher gelöst wurde und anscheinend auch hier wieder gelöst wird.
Mir persönlich ist nur wichtig, dass das Spiel mich auf die wichtigen NPCs mit Quests und Ähnlichem irgendwie aufmerksam macht. Sei es durch Symbole auf der Karte, Ausrufezeichen über den Köpfen oder (ganz elegant) indem sie mich herbeirufen, wenn ich in ihrer Nähe bin.
Wenn man in Norddeutschland durch die Dörfer fährt, sind die Leute auch nicht gesprächiger...^^
Gutes Argument. :D
ROFL! Kann ich bestätigen! :-)
WIR ....reden halt nicht mit jedem dahergelaufenem Fremden.
Das ist doch angenehm, oder nicht? ;)
Sehe ich auch so :-)
Bitte, bitte, keine Ausrufezeichen über der Birne...
Also die elegante Möglichkeit des aktiven Heranrufens des Spielers finde ich gut. Passiert in ESO auch oft dass da einer auf einen zugerannt kommt wenn er etwas will.
Diese Ausrufereichen oder sonstigen Markierungen finde ich wenig glaubwürdig und eher stimmungstötend. Da wäre es besser - was andere Spiele auch schon hatten - wenn eine Bekanntmachungstafel existiert und man dann den entsprechenden NPC dank Adresangabe sucht um die Quest anzunehmen.
Klar sind die Ausrufezeichen wenig glaubwürdig - andererseits steht auch über den meisten NPCs der Name, damit man überhaupt Person XY finden kann. Insofern fände ich solche Zusatzsymbole jetzt nicht so dramatisch. Aber da hat natürlich jeder so seine eigenen Vorlieben und Stimmungskiller :)
Am Liebsten sind mir natürlich auch die eleganteren Lösungen. Deine Idee mit der Bekanntmachungstafel finde ich beispielsweise auch sehr gelungen.
Die beste Lösung hatte Dragon Age: Origins. Questmarker & Co waren Optional. Warum ist das noch immer nicht Standard? Da kann jeder so Spielen wie er will.
Weil die Entwickler dann arbeit rein stecken müssen, damit es auch ohne die Marker funktioniet.
Es wäre andersherum unpassender: Ein Hexer ist nun mal ein Außenseiter der mit Argwohn und Misstrauen beachtet wird. Mir fällt da ein Satz aus den Büchern ein:
"Er war ein Hexer, aber ansonsten ein Anständiger Kerl."
4players 68 %
Ich würde 4Players als Spielemagazin auch nur 68 % geben...;)
Aber auch nur wenn sie hochpreisige Werbung bei mir schalten lassen. ^^
Wenn alle anderen Wertungen unter 70% liegen würden, würde 4P 90% vergeben. Man muss sich doch abgrenzen vom dummen Rest.
Hoffe, die Bilder oben sind aus der PS4 Version. Die Grafik, insbesondere die Weitsicht, haut mich jetzt nicht grade vom Hocker..
Wurde ja schon an anderer Stelle gesagt...alle Bilder sind von den Konsolenversionen, die PC Versionsbilder mit allen Details werden bewußt nicht gezeigt. Und für PS4 finde ich die Grafik Hammergeil! Bedenke das da ja auch noch eine Weltsimulation im Hintergrund abläuft.
Sehe ich auch so. Bedenkt man die Größe der Spielwelt (laut Entwickler), ist die Graphik wirklich über jeden Zweifel erhaben.
Mit der Grafik wär ich auch auf dem PC mehr als Zufrieden oO...
Yup, das sieht total scheiße aus!!!! Da sieht ja sogar Crysis besser aus und das ist von anno dazumal. Da sind nur die scheiß Konsolen schuld, die total veralteten. Sonst hätten mir schon Fotorealismus und so. ;)
Keine Worte zum PR-Manager, Segaman und Almost Döhli-Moderator Fabian Döhla?
Schade.
Liest sich schon mal ganz gut. Sieht selbst auf Konsole m.E. klasse aus.
Was gibt's über den denn zu sagen?
Korrektur Abschnitt Tiere und Monster erster Satz Anzahl ändern in Anteil.
Sehr schön geschriebener Artikel!
Ich setze ja große Hoffnungen in den neuen Witcher. Es scheint so dass CD Projekt wirklich ein gutes Open World Spiel hinbekommt.
Der zweite Teil war mir viel zu linear, hat mir nicht gefallen. Für mich müssen Rollenspiele eine offene Welt haben.
Ich bleibe skeptisch und warte erstmal den Release ab. Versprochen wird immer viel, am Ende ist man seitens der Entwickler "überrascht", dass etwas nicht so läuft, wie vorab vom Marketing versprochen.