Im Rahmen der Game Developers Conference (GDC) in San Francisco, haben die beiden Lead Designer von Civilization - Beyond Earth (GG-Test: 8.0), Will Miller und David McDonough, auf die Entwicklungsgeschichte des Strategiespiels zurückgeblickt und gestanden ein, Fehler gemacht zu haben. Vor allem das an Sid Meiers Strategietitel Alpha Centauri erinnernde Szenario hätte mehr Potenzial gehabt, als die Entwickler bei Firaxis letztlich genutzt hätten. Miller fasst das knapp mit den Worten "Wir hätten mutiger sein sollen" zusammen. McDonough führte etwas näher aus, was man seiner Meinung nach besser hätte machen können:
Mit der Verschiebung von Civilization von einem historischen in eine Science-Fiction-Setting hatten wir eine echte Möglichkeit, Dinge anders zu machen. Aber wir waren zu konservativ.
Der Grund dafür waren laut McDonough nicht zuletzt die Befürchtungen des Teams gewesen, langjährige Fans mit Neuerungen vor den Kopf zu stoßen. Man habe einen Kompromiss gesucht, der gleichzeitig gewährleistet, dass das Spiel wie Civilization 5 ist, aber auch etwas vollkommen Neues bietet:
Am Ende waren wir aber zwischen diesen beiden Polen gefangen. Die Spieler empfanden es deshalb so, als dass sich kaum etwas getan hat, und als kontrastlos, insbesondere was den Science-Fiction-Aspekt angeht [...]
Besonders bedauern die beiden Designer, dass das Diplomatie-System letztlich so wertlos gewesen sei. Man habe geglaubt, dass man es Eins-zu-eins auf Beyond übertragen könne, was aufgrund des fehlenden historischen Bezugs aber nicht möglich gewesen sei. Wenn sie es heute anders machen könnten, hätten sie mehr Handlungsinhalte geschrieben, um das zu ändern. McDonough merkt an:
Tatsächlich haben wir einiges von diesem Material geschrieben, es dann aber nicht ins Spiel eingebaut.
Die Firaxis-Mitarbeiter bezeichnen darüber hinaus auch die Entscheidung, auf einen richtigen Open-Beta-Test verzichtet zu haben, als Fehler. Dort hätte man ihrer Meinung nach noch einiges hilfreiches Feedback der Spieler einholen können. Viele der Fehler und Bereiche, die in Beyond Earth zu kurz kommen, wollen die Macher aber in Zukunft noch korrigieren und die Erfahrung aus der Entwicklung nicht erst auf das kommende Projekt anwenden.
Dann wissen sie ja für´s nächste Mal bescheid.
Ich hoffe da kommt noch ein Addon um das aufzumöbeln, hat ja bei Civ 5 auch geklappt.
Wobei mir persönlich Civ 5 Vanilla da schon etwas mehr Spass gemacht hat. Aber ja, Add-Ons können sie bei Firaxis eigentlich ganz gut.
Add-Ons haben sie wirklich drauf, nur bei den Hauptprogrammen hapert's ein bißchen.
Auf jeden Fall muss wenigstens ein Addon kommen, bislang ist das Spiel zu flach.
Ach kommt das is doch Geschwätz. Die ham gedacht das der Sci-Fi Zuckerguss reicht um das Spiel ordentlich zu verkaufen. Ging wohl nach hinten los. Nächstes mal dann hoffentlich besser.
Dann ist ja jetzt der Weg frei für einen echten (geistigen) Nachfolger von Alpha Centauri.
Wie kommen solche Fehler bloß zustande? Die Civ-Community weiß ziemlich genau, wie so ein Spiel aussehen könnte, damit es Spaß macht. Wieso schöpft man diese Ressource nicht ab?
Und wieso macht Firaxis denselben Fehler immer und immer wieder? Von X-Com abgesehen ist doch praktisch alles, was die veröffentlichen, dysfunktionaler Schrott, der erst fertiggepatcht und -erweitert werden muss (und der dann oft kein Schrott mehr, sondern verdammt gut ist).
Leider ist das nicht immer der fall. Ich denke das Entwickler zwar hilfe der Community annehmen soll, aber sicher nicht die vision andere umsetzt. Das ist ja auch gerade ein Problem welches viele Greenlight Titel feststellen. Was die User erst wollen ist nicht immer gut für ein Spiel.
Sehe aber es aber genau so das man erst mal eine Open Beta anbieten sollte, das man auch ein fertiges spiel bekommt und nicht erst auf ein Addon warten muss welches eigentlich ins Vanilla game gehört hätte.
X-Com hatte aber auch seine fatalen Fehler. Für mich ist es bei einem derartigen Spiel nicht verzeihbar, dass ich die Sichtbereiche meiner Figuren und der Gegner nicht abschätzen kann. In dem Spiel arbeitet das System, das die Schussbahnen und Trefferwahrscheinlichkeiten berechnet, nicht oder nicht richtig mit der Grafikengine zusammen. Das führt dazu, dass eigene Figuren sehr häufig durch Teile der Landschaft oder der Umgebung hindurch beschossen werden und auch selber schießen. Ich habe auch den Eindruck, dass konventionelle Waffen niemals eine andere Figur als das anvisierte Ziel selber treffen, auch wenn viele Figuren auf einem Haufen stehen. Zudem tauchen in stärker verwinkelten Levels gerne Gegner aus Ecken auf, von denen man annehmen könnte, dass die eigenen Figuren dorthin Einsicht haben. Ich habe bis heute nicht begriffen, ob Deckungen auch dann eine Schutzwirkung haben, wenn der Beschuss schräg von der Seite kommt. Ich hatte immer den Eindruck, dass der Gegener dann deutlich häufiger trifft. Als Taktik-Kommandant kann ich unter diesen Bedingungen nicht arbeiten! ;)
Fazit: Ich bin froh, dass es JA2 gibt!
ich find jagged 2 auch immer noch ne starke hausnummer ;)
Ja, alles richtig, mir gehen diese "Eigenarten" von Xcom auch auf die Nerven.
Was mich an der Neuauflage von X-Com so geärgert hat, war die Diskrepanz zwischen "wir lieben das Original" und die deutliche Abkehr von vielen wesentlichen Punkten. Die kleine Truppstärke - ich habe mich sehr oft dabei ertappt, daß ich "militärisch korrekt" meinen Trupp zur Sicherung aufgefächert habe - wer weiß schon, von wo die Gegner kommen. Und natürlich wurden so mehrere Gegner getriggert, die die dann verteilt stehenden Soldaten bekämpfen mußten. Beim Original wurden die 10 in Grüppchen auf die Suche geschickt, am UFO traf man sich wieder und mit Pech konnten dann alle losziehen, um das auf der Karte verbliebene Alien zu suchen.
Die in Gruppen auftretenden Überfälle, die immer irgendwo Löcher reißen, weil nur einer bekämpft werden kann.
Der Basenüberfall wurde erst wieder in der Erweiterung eingeführt.
Das Finale, das mich eher ratlos zurückließ - von der physikalischen Unlogik mal ganz abgesehen.
Für sich genommen ist es eigentlich ein gutes Spiel - wenn man die Vorlage mal eben aus dem Gedächtnis streicht.
"Für sich genommen ist es eigentlich ein gutes Spiel - wenn man die Vorlage mal eben aus dem Gedächtnis streicht."
Das kann ich so nicht bestätigen. Ich habe die alten "Ufos" kaum gespielt und messe X-Com daher an den vom Genreprimus JA2 festgelegten Maßstäben. Ich vergleiche deshalb mit JA2, da sich der Management-Part zumindest im Hauptspiel hauptsächlich darauf beschränkt, möglichst viele Satelliten zum richtigen Zeitpunkt zu starten. Der Taktik-Part von X-Com krankt einfach an zu vielen grundlegenden Spielelementen, als dass ich das Spiel als gelungen bezeichnen könnte. Mir hat es zwar auch für ein paar Stunden Spaß gemacht, aber dann kamen zahlreiche Sünden im Spieledesign zum Vorschein, die mir das Spiel madig gemacht haben. Und dabei meine ich keinesfalls das einfache Spielprinzip mit wenigen Spielfiguren und extrem wenig Ausrüstungsvielfalt. Ich meine das total verbockte Sichtlinien- und Schussfeldsystem, das es oft nicht aus der Spielgrafik erkennbar macht, ob ein Schuss möglich ist oder nicht. Man weiß nicht einmal genau, welcher Bereich der Map von den Figuren eingesehen werden kann. Das getriggerte Spawnen von Gegnern schränkt einen durch die sehr eingeschränkte Truppgröße zusätzlich stark in den taktischen Möglichkeiten ein, sodass einem eine ewig gleiche Spielweise aufgedrängt wird. Versucht man mal ein ungewöhnlicheres Manöver, kann das ganz schnell eine unüberschaubare Anzahl von Gegnern "herbeizaubern".
Hätte da nicht Firaxis auf der Packung gestanden, sondern der Name von irgendeinem Studio aus Osteuropa, so wären die Reviews bestimmt nicht so gnädig ausgefallen.
Kommen solche Bekenntnisse nicht immer dann, wenn Prognosen aufgestellt wurden wie viele neue Spieler man mit einem Szenario gewinnen könnte, die sich dann letztendes nicht erfüllt haben.
Das Spiel war mein erstes aus der Civ-Reihe, war aber persönlich eher davon enttäuscht, dass man 8 Stunden mitbringen musste um mal eine Map durchzuspielen...
Wobei 8 Stunden für eine Partie ja geradezu ein Rush ist. Die können gerne mal 40-50 Stunden dauern.
Wundert mich auch etwas. Ich habe selber so um die 20 Stunden für ein Spiel gebraucht, was meiner Meinung nach aber doch gefühlt kürzer als bei Civ 5 war.
Leider habe ich es gekauft.
Soooo schlecht ist es jetzt auch wieder nicht. ;)
War mein Fehlkauf des Jahres 2014. Hoffe da zwar auch noch auf ein Addon, aber da kommt ja erst mal das Starships teil, daher hab ich da wenig Hoffnung.
Ist das nicht ein anderes Entwicklungsteam bei Firaxis?
Ich habs auch, muss aber sagen, dass ich schon nach zwei vollendeten Partien, wieder zu Civ 5 gewechselt bin. Beyond ist kein schlechtes Spiel, es ist eben nur kein wirklich gutes Civ.
Ich hatte dieses Gefühl eines etwas "seelenlosen" Ports des Settings in ein Science-Fiction Szenarios schon bei den Vorberichten und Tests. Dies ist mir nicht genug für ein neues Spiel und daher habe ich es bisher noch nicht gespielt.
Ich werde es auch nicht zu einem deutlich reduzierten Preis kaufen, weil es meiner Einschätzung nach einfach nichts bietet was Civ5 nicht auch hat und dabei besser macht.
"... haben die beiden Lead Desginer ..."
Designer
Mich hatte es leider auch enttäuscht. Zu fad, zu wenig los, farblose Anführer und Fraktionen,zu einfach durchgespielt durch pausenloses "Runde beenden"-Klicken. Dann lieber irgendein Civ.
Traurig ist, daß Alpha Centauri deutlich komplexer, mutiger und ungewöhnlicher ist, als BE.
Wenn ich schon lese, daß man seine CIV Fans nicht verärgern möchte..Das sich kaum noch jemand traut, mal neue Wege zu gehen ist doch wirklich traurig.
Glauben die, daß die CIV Fans nur ein CIV mit Weltraumtexturen haben wollten?
...hmm, wollte es schon länger mal kaufen, aber nun lass ich es wohl wirklich.
Leute, die solche Spiele spielen, sind doch sicherlich die konservativsten und würden wohl kaum auf Innovationen stehen??!
Hätte... hätte... hätte...