Strategie-Podcast 3MA: Grey Goo (Echtzeitstrategie)

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Vampiro 120487 EXP - Freier Redakteur,R10,S10,A7,J10
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7. Februar 2015 - 0:18 — vor 9 Jahren zuletzt aktualisiert
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In Folge 294 des Strategie-Podcasts Three Moves Ahead sprechen Gastgeber Rob Zacny, Shawn Andrich von GamerswithJobs.com und T. J. Hafer über das Echtzeitstrategie-Spiel Grey Goo (GG-Test) von Petroglyph. Dabei gehen sie zunächst kurz auf die Firmengeschichte des Entwicklers, in dem sich viele ehemalige Command and Conquer-Macher finden, und deren bisherige Titel wie Star Wars - Empire At War ein. Sodann widmen sie sich Grey Goo, das zwar an die Klassiker der 90er-Jahre erinnere, aber auch viele Innovationen biete.

Intensiv besprochen werden die Steuerung, das Macro- und Micro-Level des Spiels, die Rolle der häufig spielentscheidenden Elite-Einheiten und besonders detailliert die drei Fraktionen Goo, Beta und Menschen. Thematisiert werden auch die insgesamt überzeugende Kampagne und die gelungene technische Umsetzung. Zum Vergleich werden neben der Command and Conquer-Reihe auch andere Genre-Größen wie Star Craft 2 und Company of Heroes, aber auch ein End of Nations herangezogen. Auch die Multiplayer-Möglichkeiten werden beurteilt.

Dass die persönliche Bewertung des Sci-Fi-RTS-Spiels weit auseinandergehen kann, bei grundsätzlicher Einigkeit über die Fakten, zeigt die eher skeptische Betrachtung durch Tom Chick bei quartertothree.com im Vergleich mit der enthusiastischen Wertung 9/10 durch Rob Zacny bei pcgames.com, der den Titel auch weit über die Testzeit hinaus begeistert spielte und spielt.

Den Link zu dem gut einstündigen Podcast findet ihr in den Quellen. Nächste Woche steht vermutlich ein weiterer Podcast im Rahmen des Winter of Wargaming an.

Vampiro Freier Redakteur - - 120487 - 7. Februar 2015 - 0:20 #

Viele Grüße aus dem Stansted-Express und viel Spaß mit dieser wirklich sehr gelungenen Folge und ggf. natürlich auch Grey Goo! Ich habs auf der Wishlist.

Meursault 14 Komm-Experte - 2660 - 7. Februar 2015 - 7:55 #

Schöne Folge und allgemein stehe ich ähnlich zum Spiel (abgesehen von der Kampagne, die ich persönlich einfach langweilig finde). Sehr schön, dass du Tom Chicks Review verlinkt hast. Die Kritikpunkte sind alle berechtigt, aber bisher habe ich dennoch viel Spaß. Das stark vereinfachte Makro lässt viel Zeit mit der Einheitenkontrolle verbringen, besonders weil die Produktion automatisiert werden kann (Bau in dieser Fabrik immer wieder die selbe Einheiten). Der MP läuft teilweise nicht ganz rund, aber ich warte nur selten über 3 Minuten auf ein Spiel. Leider gibt es einige unbalancierte Aspekte und wirklich knappe, spannende Spiele hatte ich auch eher selten.
Was mich mittlerweile aber wirklich stört ist, dass die Einheiten Abziehbilder voneinander sind. Das Spiel ist einfach nicht asymmetrisch gestaltet - abgesehen davon, dass die Goo keinen Basenbau und keine Lufteinheiten haben. Ach und das Hotkey-System wirkt erstmal ganz nett, ist am Ende aber mehr Klickerei und Verwirrung als das gute alte Grid-Layout in SC2.

Vampiro Freier Redakteur - - 120487 - 8. Februar 2015 - 18:56 #

Ah, spannend, danke für den Einblick!

Ja, klaro verlinkt :) Ist ziemlich spannend zu lesen. Im Prinzip stimmt ja Rob den Kritikpunkten zu, gewichtet nur anders. Ist vielleicht ähnlich wie bei Alien Isolation, wo die Meinungen ähnlich auseinandergehen.

Die Produktionsautomation klingt imho sehr sinnvoll. Geht es denn sehr ins Mikro, sprich ist gutes Mikro sehr entscheidend?

Unter den Goo konnte ich mir bis zum Podcast nur wenig vorstellen, wie spielen die sich denn so? Scheinbar ja nochmal eine ganze Ecke anders als die Zerg.

Im Podcast meinen sie ja, dass Beta und Human zwar recht ähnlich sind, man dann aber doch irgendwie merkt, hoppla, die spielen sich unterschiedlich. Den Eindruck hast du net?

Das Grid-Layout ist schon sehr geil. Also, wenn mein Pile of Shame nicht sooooo groß wäre, würde ich sicher eher zuschlagen. So warte ich auf einen Sale.

Meursault 14 Komm-Experte - 2660 - 8. Februar 2015 - 20:09 #

Ich habe eigentlich nur zugeschlagen, weil ich weiß, dass mich die Kampagne nicht interessiert und ich vom Anfang an den Multiplayer erleben wollte. Nicht dass er z.B. in zwei Monaten schon komplett tot ist ;-)

Die Produktionsautomatismen sind wirklich gut. Man kann halt die Produktion so einstellen, dass sie dem Ressourcenflow genau entspricht, oder ein paar Ressourcen anhäuft, um die Infrastruktur auszubauen. Es gibt ein Ressourcen-Speicher-Limit (kann erhöht werden) von 1000, was z.B. 3,3 Artillerie-Einheiten oder 12 Infanterie-Einheiten entspricht, sodass man sie immer ausgeben muss. Mit gutem Mikro, mit gutem Positioning kann man in Kämpfen einen Vorteil haben. Allerdings gewinne ich meistens recht deutlich, weil meine Ökonomie besser ist, weil ich mehr expandiere und mehr produzieren kann. Wirklich intensive Mikro-Kämpfe sind leider selten. Die langsame Einheitenkontrolle macht das Mikro einfach schwer und eher unwichtig. Aber ich merke, dass ich z.B. aktiver auf der Karte sein kann, als bei SC2.

Die Goo starten mit einer Mother-Goo, was quasi die bewegliche Basis ist. Das ist ein recht langsamer grauer Schleimhaufen, mit dem man über dampfende Ressourcen-Punkte gehen muss, um dort Ressourcen aufzunehmen. Dann geht der Dampf für einige Zeit weg (20, 30 Sekunden?) und man bekommt keine zusätzlichen Ressourcen, kann aber z.B. zum nächsten Ressourcenpunkt gehen oder einfach warten. Durch diese Ressoucen wächst die Mother-Goo langsam an (Die Ressourcen gehen langsam in Wachstum über, nicht auf ein mal) und kann drei Stufen erreichen.
Die erste Stufe lässt ein Protein (kleines beweglicheres Goo-Häufchen) abspalten, die sich dann wiederum in Tier 1-Units verwandeln kann. Die zweite Stufe kann ein zusätzliches Mother-Goo abspalten. Die dritte Stufe erzeugt ein großes Protein für die wirklich starken Einheiten, es dauert aber auch sehr lange bis die Mother-Goo so groß ist.
Somit sind die Goo mobil, haben keine Basis, sind dezentral und können z.B. viele Proteine erzeugen, scouten was der Gegner gebaut hat und dann kurzfristig die benötigten Einheiten in Masse erzeugen. Manche Einheiten können auch auf die Hügel der Karte klettern und die Artiellerie dann z.B. von dort feuern. Wenn dort auch noch eine Anti-Air-Einheit bei ist, kann man das als Beta nur sehr schwer kontern, weil man die Einheiten nicht sieht.

Der Unterschied der Beta und Human bezieht sich auf den Basisbau. Die Human müssen halt an Leitungen bauen, während die Beta an Verteilern bauen, die begrenzte Anbau-Stellen haben (die größeren müssen erst freigeschaltet werden). Doch die Einheiten sind einfach soooo ähnlich. Auch zu den Goo. Grey Goos Asymmetrie bezieht sich halt vornehmlich auf den Basenbau, während z.B. Starcraft wirklich Fraktionen hat, die sich unterschiedlich spielen und dafür "ähnlicheren" Basenbau haben. Und die Einheiten sind wirklich langweilig, nichts besonderes. Infantrie, Anti-Tank, Tank, Artiellerie, Anti-Air, Belagerung, Stealth. Und bei Beta und Human noch Lufteinheiten. Irgenwelche taktischen Mikro-Fähigkeiten für manche Einheiten wären echt gut gewesen.

Und so viel Kritik ich auch habe, es macht mir wirklich Spaß. Ich habe die letzten zwei Wochen fast täglich ein paar Spiele gemacht. Leider bin ich, glaube ich, mittlerweile besser als mein ELO-Ranking und habe deswegen oft sehr schwache Gegner (habe die ersten 10 Spiele alle irgendwie verloren...). Aber das wird ja besser werden :-)

Edit: Das blödeste ist übrigens die fehlende Replay-Funktion, die allerdings noch nachgeliefert wird.
Das war ja sehr lang...und ich glaube, die Fakten-Fehler die unten angesproche wurden, beziehen sich auf die Beschreibung Tom Chicks als Destroyer of Joy (oder so) :D

Zille 21 AAA-Gamer - - 26478 - 9. Februar 2015 - 23:04 #

Danke für dden ausführlichen Beitrag!

x_wOXOw_x 11 Forenversteher - 822 - 8. Februar 2015 - 23:26 #

Ich fand es nicht schlecht, würde aber empfehlen, auf ein Sonderangebot (und ein paar Patches) zu warten.

Die Performance ist in den Missionen manchmal sehr schlecht. Und die KI reagiert zwar flexibel, ist aber in Skirmish-Gefechten eher lächerlich.

Bei den Goo hat man mehr "Micro", da es keine Basen und Fabriken gibt. Wenn das "Mother-Goo" (Pendant zur Basis) etwas gewachsen ist, kann man es aufteilen und so Einheiten produzieren oder weitere Mother-Goos, die dann wieder auf Resourcen-Quellen wachsen können. So sind dann die "Produktionsstätten" schnell über die halbe Karte verteilt und müssen entsprechend aufmerksam geschützt werden (Mother-Goos wehren sich nicht).

Wichtiger Unterschied zwischen Beta und Human: Beta bauen als Verteidigung Mauern, die mit Einheiten besetzt werden können. Humans können 4 Arten von Abwehrtürmen bauen, die das Einheitenlimit nicht belasten.

vicbrother (unregistriert) 7. Februar 2015 - 11:24 #

Mich würde ein Podcast zum Thema "Vergleich von Zeiteinteilungen: Rundenstrategie vs pausierbare Echtzeit vs andere Modelle" interessieren. Gab es da schon mal was?

Vampiro Freier Redakteur - - 120487 - 8. Februar 2015 - 17:52 #

Seit ich den Podcast hier feature, also ca. seit November oder Dezember 2013, nein. Habe auch beim "nachhören" keine explizite Folge diesbezüglich gesehen.

Der best bet wäre vermutlich mal beim Game Design Roundtable vorbeizuschauen, www.thegamedesignroundtable.com
Da bin ich noch nicht so lange dabei und habe keine konkrete Folge im Kopf, wo das behandelt wird. Sehe aber ne gute Chance. Der wurde ja von Jon Shafer (Civ) begründet, der ist jetzt aber nicht mehr oft dabei.

lolaldanee 14 Komm-Experte - 1949 - 7. Februar 2015 - 15:37 #

oh gott, in den ersten 5 minuten labern sie mehr faktische fehler dieses mal als mein armes herz ertragen kann :/ wo sind meine tabletten?

Vampiro Freier Redakteur - - 120487 - 8. Februar 2015 - 18:52 #

Das ist der Teil zur Firmengeschichte? Was war denn da falsch?

lolaldanee 14 Komm-Experte - 1949 - 8. Februar 2015 - 21:06 #

alles,
universe at war war vieles, aber ganz bestimmt nicht ein wie behauptet langweiliges standart rts, sondern sogar extrem ungewöhlich
sie haben "empire at war" mit "galactic battlegrounds" verwechselt, und deshalb behauptet, dass ersteres ein age of empires 2 klon war.. war es aber nicht, das war galactic battlegrounds und wurde von esemble entwickelt... empire at war ist ein spiel im stil von total war
auch die behauptung die goo seien so innovativ und noch nie dagewesen ist einfach unfug, sind sie doch fast eine exakte kopie der marsianer aus earth 2160 :/
und so weiter

Christoph 18 Doppel-Voter - P - 10228 - 10. Februar 2015 - 10:39 #

Hey, cooler Hinweis, danke! GamersWithJobs finde ich super, was die Teilnehmer des Podcasts, die Art der Gesprächsführung, Professionalität der Aufnahmen usw angeht, aber zu oft interessieren mich zu viele der Spiele nicht so sehr. Dieser Podcast zu einzelnen Themen, die ich mir gezielter heraussuchen kann, löst insoweit das Problem und schafft neues Futter für mein Frühjahrs-Halbmarathon-Training ;-)