Es war einmal in Pixton...
Wie fast alle RPG-Abenteuer beginnt auch dieses in einer Taverne, wo ihr zunächst eine Party aus drei Charakteren zusammenstellt. Neben klassischen Archetypen wie dem Barbaren oder der Zauberin stehen auch ausgefallenere Klassen wie der Plagenbringer oder ein Demi-Lich zur Wahl. Sie alle haben unterschiedliche Stärken und Schwächen und zwei einzigartige Skills, die ihr im Kampf einsetzt. Diese Fähigkeiten reichen von der profanen Gruppenheilung hin zu mächtigen Schildschlägen.
Unser mutiges Trio kämpft auf einem Vulkan gegen wüste Monstren. |
Das Fähigkeits- und Charaktersystem von Pixel Heroes ist simpel gehalten. Die zwei Fähigkeiten, die jede Klasse mitbringt, lassen sich nicht weiter verändern. Dafür kann jede Klasse alle Gegenstände frei benutzen, deren Effektivität hängt allerdings von den Statuswerten ab. Von denen gibt es fünf: Stärke, Geschicklichkeit, Leben, Intelligenz und Glaube. Mächtige Feuerbälle brennen mit einem hohen Intelligenzwert stärker, während eine Axt von einem hohen Stärkewert profitiert. Es gibt jedoch auch Gegenstände, die von mehreren Statuswerten abhängig sind, so dass eine breitere Verteilung der Aufstiegspunkte durchaus sinnvoll sein kann. Apropos: Steigt ihr im Level auf, könnt ihr zweimal Statuswerte erhöhen – eure gewählte Klasse bestimmt, um wieviele Punkte diese dabei steigen.
Kern von Pixel Heroes sind die Kämpfe und die Schätze, die ihr durch eure Siege anhäuft. Die Scharmützel eures Dreiergespanns laufen rundenbasiert ab, pro Zug kann ein Charakter eine Aktion ausführen, aber nie in zweimal derselbe Charakter in zwei aufeinanderfolgenden Runden. Dann sind die Monster mit ihrem Zug dran. Die Klassen-Skills haben eine Abklingzeit, alle anderen Angriffe, Zauber und Heilungen könnt ihr immer wieder einsetzen.
Die Dungeons sind nur ein "Menü" zur Auswahl der Kämpfe, auch eine echte Oberwelt gibt's nicht. Gerade laufen wir (automatisch) von einem Dungeon zurück. |
Mein Schatz
Pixel Heroes ist kein Ponyhof, sondern wird mit euch den Boden aufwischen, wenn eure Party nicht ausreichend auf den Dungeon vorbereitet ist, den sie betreten will – je nach Lokalität gibt es andere Monster mit anderen Resistenzen, die euch wahlweise auch noch vergiften, verfluchen, verbrennen oder vieles mehr. Doch die Mühe lohnt sich! Nach einem erfolgreichen Kampf werdet ihr mit vielen, spannenden Gegenständen belohnt. Sicher ist da auch ein oder andere „Mittelmäßige Kappe der Langeweile“ mit dabei, daneben gibt es aber auch magische Schwerter oder Zauberbücher, die eure Gegner verseuchen.
Zwar könnt ihr einzelne Mitglieder wiederbeleben, wenn ihr es nach einem Dungeon in die Stadt zurückschafft, aber sowohl auf dem Hin- und Rückweg als auch im Dungeon selbst gibt es keine Fluchtmöglichkeit. Seid ihr erstmal drin, müsst ihr gewinnen oder eben beim Versuch sterben. Und wenn alle drei Helden tot sind, winkt der Permadeath: Neustart, bitte.
Noch ein paar Worte zur Technik: Diese ist eher zweckmäßig gehalten. Der Pixellook ist ganz nett, aber ein paar zusätzliche Charakteranimationen hätten sicherlich nicht geschadet. Die Musik entspricht dem Charme der 80er, die das Spiel einfangen soll, wiederholt sich aber schnell und bietet leider auch nicht so viel Abwechslung. Dafür geht die Bedienung leicht von der Hand und die meisten Informationen sind schnell einsehbar. Die Symbole bei Gegenständen und Charakteren werden nach einem Klick auf den „Hilfe“-Button kurz erklärt – was auch bitter nötig ist, denn es gibt einige davon. Eine kleine Ernüchterung gibt es: Da das Spiel auf der Unity-Engine basiert, werdet ihr es wohl nicht auf eurem C64 zum Laufen bekommen.
Gut gerüstete Helden: Ihr findet wirklich viel Zeug, das eure Helden verbessert. |
Fazit
Der Spagat zwischen moderneren Gameplay-Ideen und klassischer Technik ist gut gelungen. Auch wenn Pixel Heroes in der letzteren Kategorie etwas schwächelt, bleibt das Spiel immer abwechslungsreich und herausfordernd – besonders herausfordernd, was sich schon daran erkennen lässt, dass der niedrigste Schwierigkeitsgrad „Schwer“ ist. Wenn ihr euch jedoch etwas eingefuchst und den ersten Dungeon überlebt habt, wird die Genugtuung umso größer sein. Und falls ihr euch bei Internet-Memes und sonstigen popkulturellen Referenzen gut auskennt, werdet ihr wohl das ein oder andere Mal schmunzeln müssen.
Vielen Dank. Nichts für mich, fürchte ich. Ich bin zu schwach :-)
Korrektur: Im letzten Satz steht "verbrent" - ich kaufe ein "n"
Wenigstens weißt du, was ein Demi-Lich ist!
Nö, ich hab's gegoogelt :-) Da allerdings ohne Bindestrich, aber was weiß denn ich.
Kaufen kann man nur Vokale. ;-)
Mist, hatte ich vergessen, danke!
Am besten hol' ich mal die gesammelten Folgen auf den Videocassetten wieder vom Speicher und schau' mir alles nochmal an.
Danke. Gibt es eine demo oder trail Version?
Bisher nicht, aber es gibt wohl Überlegungen, eine "Lite-Version" kostenlos auf Desura zu veröffentlichen.
Sehr interessant. Kommt auf meine Beobachtungsliste.
Mag jeder anders sehen, aber hier ist für mich der Pixellook wieder mal eine Ausrede für "scheisse aussehen".
Hehe, ich brauch diesen "Retro" Look auch nicht. Es gib doch noch was zwischen Augenkrebs und Grafikhure ;-)
Gut gesagt. :-) Nichts gegen Indiespiele mit entsprechender Grafik, aber diesen gewollt alten Pixellook brauche ich auch nicht.
Das Video ist mal cool gemacht. Big Like!
He, he, gefällt mir auch sehr gut. ;)
Klingt gut. Danke für den Check. Und das Video hat was.
Geiler Grafikstil, Entwickler aus deutschen Landen die scheinbar viel Humor und Spaß haben (Trailer angeschaut und Beschreibung vom Spiel auf der Herstellerseite gelesen und herzhaft lachen können :-) ).
Dann noch Roguelike. Da braucht man mich nicht 2x bitten zuzuschlagen. *g*
Oh mann, das hab ich ja ewig gesucht. Hab vergessen wie es hiess. :) Danke für den Check.