Kurztest: Warhammer Quest

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Rüdiger Steidle 17268 EXP - Freier Redakteur
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8. Januar 2015 - 22:40

Teaser

Dieser Dungeon-Crawler orientiert sich an einer beliebten Brettspiel-Vorlage und mixt Rundenkämpfe, Ausrüstungssammelei und Charakterentwicklung. Aber ist das (ursprünglich für iOs erschienene) Taktik-RPG es wert, auf PC gespielt zu werden?
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Alle Screenshots stammen von GamersGlobal

Warhammer Quest bildet in weiten Teilen das gleichnamige Brettspiel nach, das seinerseits auf das mittelalterlich angehauchte Tabletop-Universum Warhammer Fantasy aus den 80ern aufbaut. Viele Elemente – die Charakterklassen, das schrittweise Erforschen der zufällig generierten Dungeons oder die stark vom Würfelglück beeinflussten Gefechte – wurden mehr oder weniger direkt aus der Vorlage übernommen. Wir führen eine Gruppe von vier Helden durch kurze Abenteuer von jeweils zehn bis 20 Minuten Spielzeit.

Zu unserem Quartett gehören in der Standardausführung des Rollenspiels ein Graumagier, ein Barbar, eine elfische Bogenschützin und ein Zwergenkrieger; weitere Klassen und Rassen gibt es,wie in der iOS-Vorlage, nur gegen Zuzahlung. Wir pendeln stets zwischen Verliesen und der Oberwelt. Erstere bergen Monster, Schätze und die Missionsziele. Auf der Übersichtskarte wandern wir von einem Quest-Hub zum nächsten, wo wir neue Ausrüstung kaufen, Fundstücke verscherbeln oder unseren Recken zu einem Stufenaufstieg verhelfen, sobald sie genügend Erfahrungspunkte gesammelt haben.

Beim Reisen (und auch in den Dungeons) ergeben sich immer wieder Zufallsereignisse, die uns in Form von Textbildschirmen präsentiert werden. Wir helfen einem alten Mütterchen über die Straße, nur um von einem Ochsenkarren angefahren zu werden, bergen einen scheinbar verunglückten Händler, der sich als Anführer einer Räuberbande entpuppt, oder stolpern über ein Pestopfer, bei dem wir uns prompt anstecken. Nahezu alle Begegnungen im Test hatten für uns negative Folgen. Das mag schlicht Pech gewesen sein, aber irgendwie glauben wir da nicht recht dran. Im Ergebnis hatten wir nämlich hinterher fast immer weniger Groschen im Säckel – da liegt der Verdacht nahe, dass uns die Entwickler auf diese Weise zum Goldkauf animieren wollen. Wir brauchen zwar keine gigantischen Reichtümer, aber vor allem die Levelaufstiege sind ziemlich kostspielig. Wenn wir uns nur an die Hauptmissionen halten, reichen die Finanzen dafür definitiv nicht aus.

Eine Verkettung
unglücklicher Umstände?

Ein wesentlicher Bestandteil ist das „Sperren“ von Gegnern durch Helden und sie so an der Bewegung zu hindern.
Warhammer Quest stammt, wie gerade erwähnt, ursprünglich aus dem iOS-Lager. Die seit gestern erhältliche Steam-Ausgabe übernimmt die bei Mobile-Games inzwischen weit verbreitete Masche: Das Grundspiel ist vergleichsweise günstig zu haben (die iPad-Version kostet 4,49 Euro, für die PC-Fassung werden nicht ganz nachvollziehbar 14,99 Euro fällig), enthält jedoch nur einen Bruchteil der verfügbaren Inhalte.

Wer alle Helden, Quests, Monster und Waffen sein Eigen nennen will, muss im Ingame-Shop über 30 Euro drauflegen oder gleich die Deluxe-Variante für 27,99 Euro erwerben. Das wäre an sich noch akzeptabel. Mit zunehmender Dauer des Abenteuers werden aber auch Besitzer des Deluxe-Packs unter Spielgeldmangel leiden und haben dann die Wahl: Entweder sie bessern mit repetitiven Zufallsmissionen ihre Kasse auf oder investieren noch mehr harte Euros in zusätzliches Spielgold. Das ist ärgerlich, denn eigentlich ist Warhammer Quest ein nettes, wenn auch simpel gestricktes Rollenspiel.

Barbar im Blutrausch
Die Geschichten hinter den Quests werden mit guten Texten erzählt.
Storyaufträge und Nebenaufgaben unterscheiden sich bei Warhammer Quest nur minimal – eben dadurch, dass erstere etwas ausführlichere Geschichten mittels Texteinblendungen erzählen und meist mit wertvolleren Belohnungen locken. Der Ablauf ist aber nahezu der gleiche: Unsere Gruppe betritt einen Dungeon, von dem anfangs nur ein kleiner Bereich sichtbar ist. Um weitere Abschnitte zu erkunden, müssen wir jeweils zum nächsten Raum vorrücken. Dann wird ausgewürfelt, was uns dort erwartet: Ein Zufallsereignis, eine Schar Gegner oder schlichtweg nichts Interessantes.

Die Umgebungen zeigen sich zumindest im Standardspiel nicht sonderlich abwechslungsreich, genau wie die Feinde: Es gibt Orks, Goblins – jeweils als Bogenschützen, Nahkämpfer oder Magier – sowie diverses Viehzeugs; Riesenspinnen, Ratten, Fledermäuse und dergleichen.

Zur Seite 2 unserer Review zu Warhammer Quest
Bossgegner wie dieser Troll halten besonders viele Treffer aus; wenn bei solchen Begegnungen zufällig mehr Monster erscheinen, kann es eng werden.
Jörg Langer Chefredakteur - P - 469805 - 8. Januar 2015 - 22:43 #

Viel Spaß beim Lesen!

WolleRoseKaufe (unregistriert) 8. Januar 2015 - 23:00 #

Schrott, wie erwartet.

Cheezborger 15 Kenner - 3536 - 8. Januar 2015 - 23:21 #

Ich nehme in der Regel ja schon Abstand sobald ich den "InApp-Käufe"-Hinweis sehe. Da würde es tatsächlich deutlich mehr Spass machen sein Geld an einem windigen Tag in der Frankfurter City aus dem Fenster eines Hochhauses zu werfen.

Vampiro Freier Redakteur - - 121638 - 9. Januar 2015 - 1:39 #

Geht mir auch so. Es gibt genug gute Spiele OHNE "InApp-Käufe". Meine erste Begegnung mit solchen hatte ich glaube ich in Dragon Age - Origins. Im Lager und bei irgendnem reisenden Händler gabs ne Quest, die man dann kaufen durfte...

bsinned 17 Shapeshifter - 8200 - 8. Januar 2015 - 23:28 #

Wirklich eine Schande, was da oft für ein Murks unter dem Warhammer-Fähnchen erscheint.

Kinukawa 21 AAA-Gamer - P - 25741 - 9. Januar 2015 - 9:48 #

Vor allem billigt Games Workshop die ganzen Machwerke. Oder die haben kein Interesse mehr, wenn sie die Lizenzen an Enzwickler verkauft haben.

Jörg Langer Chefredakteur - P - 469805 - 9. Januar 2015 - 10:51 #

Zumal das Programmierteam vorher die beiden ganz ähnlich f2p-gesegneten iOS-Spiele Hunters und Hunters 2 (oder ohne "s") gemacht hat und sicher das Konzept sich hat absegnen lassen.

Die beiden Vorgängerspiele fand ich übrigens spaßiger, aber da kam recht schnell eine heftige Paywall-Grenze, wenn man bessere Waffen haben wollte. Ließ sich aber auch so eine ganze Weile mit Genuss spielen. Bei Warhammer Quest fehlt ja zudem ohne Zusatzzahlung Content, also Spielfiguren und Regionen, und durch das nahkampfbasierte System geht der leichte Space-Hulk-Flair von Hunters verloren.

maddccat 19 Megatalent - 14116 - 9. Januar 2015 - 14:59 #

Schau dir DSA an, da geht es noch schlimmer zu. :(

1000dinge 17 Shapeshifter - P - 8818 - 9. Januar 2015 - 0:27 #

Die iOS Version habe ich mal kurz angespielt, die war auf den ersten Blick ganz okay, aber es hat mich ziemlich schnell gelangweilt.

Slaytanic 25 Platin-Gamer - - 62100 - 9. Januar 2015 - 0:47 #

Das hört sich doch eher langweilig an...

Claus 31 Gamer-Veteran - - 421649 - 9. Januar 2015 - 0:51 #

Ist es leider auch, zumindest in der iPad Version.

Vampiro Freier Redakteur - - 121638 - 9. Januar 2015 - 1:38 #

Ohje....

Maverick 34 GG-Veteran - - 1330203 - 9. Januar 2015 - 2:16 #

Schade, dabei hatte ich das Spiel erst vor kurzem in meine Wunschliste auf Steam aufgenommen...

maddccat 19 Megatalent - 14116 - 9. Januar 2015 - 2:18 #

Dabei sehen die Bilder gar nicht so schlecht aus. Schade.

Faerwynn 20 Gold-Gamer - P - 20280 - 9. Januar 2015 - 2:26 #

Es ist im Kern eine gute Umsetzung des Brettspiels, die vor allem durch die In-App Käufe nervt. Wer das Brettspiel nicht mochte oder nicht kennt wird mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht glücklich damit.

Wer wie ich ganze Nächte seiner Jugend und des Studiums mit Kumpels mit dem Brettspiel verbracht hat ("Noch ein schnelles Dungeon, dann macht auch schon das Cafe auf und wir können zusammen Frühstücken"), der kann mit der Umsetzung seinen Spaß haben.

supersaidla 16 Übertalent - 4503 - 9. Januar 2015 - 5:30 #

Der arme Rüdiger! schnief :(

Kinukawa 21 AAA-Gamer - P - 25741 - 9. Januar 2015 - 9:46 #

Meist trifft es Mick mit schlechten Spielen, so wird es ein wenig ausgeglichen. :)

supersaidla 16 Übertalent - 4503 - 9. Januar 2015 - 11:30 #

Das die zwei überhaupt noch ans Telefon gehen wenn der Jörg anruft :D

Mclane 22 Motivator - P - 33117 - 9. Januar 2015 - 15:52 #

Sie werden es ja wohl hoffentlich bezahlt kriegen.

Jamison Wolf 19 Megatalent - P - 14082 - 9. Januar 2015 - 9:38 #

Vollpreis von 15€ und keine Microtransaction und ich würde mir das vielleicht sogar antun, aber so ... nee, soll es verrotten im Shop.

Hat sich EA eigentlich schon getraut sein Dungeon Keeper von der Mobile nach Steam umzuziehen mit seinem Geschäftsmodel?

Hellequin 13 Koop-Gamer - 1227 - 19. Januar 2015 - 23:31 #

Ich kann die Aufregung bzgl. DK echt nicht nachvollziehen. Ich spiele das Spiel auf meinem iPhone jetzt seit Wochen ohne Echtgeld und es geht wunderbar so. Klar ist es kein "echter" Nachfolger aber es ist ja auch nur eine App. Da erwarte ich nicht mehr als 10 Minuten Ausbauen, Einsammeln und mal schnell einen fremden Dungeon plätten in der Mittagspause. Die 4h und 24h Felder markiere ich immer vor dem Schlafen gehen.
Wer kein Geld ausgeben will, muss das auch nicht. Dafür dauert es halt 8-10x solange.

Jamison Wolf 19 Megatalent - P - 14082 - 20. Januar 2015 - 1:17 #

Freut mich wenn es dir gefällt, aber warum heisst es dann nicht... "Höhlen Meister" oder wie auch immer?

Die Praxis mit dem Bewerten des Spiels war auch unter aller Kanone.

Das ist einfach ganz schmutzige Geschäftspraxis. Man nehme einen alten bekannten Titel, verwurste die Assets und "trickse" dann noch bei den Bewertungen und fertig ist das Klick-Dich-Arm.

Dann noch was davon zu schwafeln man habe es nicht geschafft die "Innovationen" richtig rüberzubringen, da kommt mir der Kaffee hoch.

Das was du beschreibst, klingt wie ein kleines Casual Spiel nebenbei, das man verteilt über den Tag/Woche spielt und wo man einen Klick macht und dann auf die Pushnachricht wartet um weiterzuspielen. Kann man machen, hat aber mit Dungeon Keeper nix zu tun, auch wenn ein Horny auf der Packung prangt.

Sokar 24 Trolljäger - - 48142 - 9. Januar 2015 - 11:39 #

Sieht ja eigentlich nicht schlecht aus, aber ingame käufe von Spielwährung in einem Nicht-F2P-Spiel ist ein No-Go für mich und selbst in F2P-Spiele ist es Grenzwertig. Ich habe nichts für zusätzlichen Content zu bezahlen (der Aufwand muss ja auch gedeckt werden), aber das ist einfach nur ein Geschäftsmodell dass zu abzocke einlädt.

Gronffkraft 09 Triple-Talent - 271 - 9. Januar 2015 - 14:44 #

Danke für den Kurztest! Das Spiel passt doch ins Line Up von Games Workshop. Die Figuren sind ja auch relativ überteuert im Vergleich zu Plastikbausätzen anderer Hersteller...

SaRaHk 16 Übertalent - 5249 - 9. Januar 2015 - 16:13 #

Die Erkenntnis des Tages: eine Maus ist kein Finger! :P

Grohal 15 Kenner - 2840 - 9. Januar 2015 - 16:32 #

Irgendwann mal für 5 Euro abwärts, vielleicht.

Jamison Wolf 19 Megatalent - P - 14082 - 9. Januar 2015 - 17:00 #

Für die Deluxe, mit allen inklusive ... ja, das denke ich auch.

Darth Spengler 18 Doppel-Voter - 9372 - 9. Januar 2015 - 17:02 #

Gut das es diesen Test gab. ^^

SaRaHk 16 Übertalent - 5249 - 9. Januar 2015 - 17:13 #

Ich find's übrigens cool, was von dem Rüdiger hier zu lesen. Kenn den noch von der PC PowerPlay. Das Magazin hat ordentlich Hintern getreten in Sachen Preis/Leistung, sich gegen Jowood aufgelehnt und keinen Hehl daraus gemacht, total subjektive Tests abzuliefern. Good Times. R.i.p., PCP. :-(

stylopath 17 Shapeshifter - 6257 - 10. Januar 2015 - 9:59 #

Es ist schon lange kein Warhammer mehr drinn wo Warhammer draufsteht...schade.

Simonsen 16 Übertalent - 5410 - 21. Februar 2017 - 9:15 #

"Für 5 Euro wäre das Spiel ein fairer Deal, für 15 oder gar 28 (die Deluxe-Version) ist es das nicht."
Seit heute auch im PSN für gerade mal 39,99, da muss man nicht lange nachdenken!

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