Zur Seite 1 unserer Review zu Heartstone – Goblins gegen Gnome
Leidenszeit beim Sammlungsaufbau
Nicht nur in den oberen Regionen der Ranglisteneinstufungen trifft man inzwischen auf gut bestückte Gegner, auch in der Tabellenkeller-Niveaustufe 20 sind zugeteilte Spieler teils schon bis an die Zähne mit raren Karten gerüstet. Wer sich partout nicht den sorgsam aufgebauten Sammlungen anderer Leute aussetzen will, dem bleibt der Arena-Modus. Hier werden von den Spielern Decks aus zufällig ermittelten Karten konstruiert, was „pay to win“-Vorwürfen erheblich Wind aus den Segeln nimmt. Einen Haken hat die Arena aber, in der werden derzeit nur die neuen Goblins gegen Gnome-Kartenpacks als Belohnung ausgehändigt. Für Einsteiger, die sich erst einmal einen Grundstock an Standardkarten aufbauen wollen, ist dieser Modus deshalb weniger attraktiv geworden.
Wer Hearthstone schon mal ausprobiert hat und es einfach nicht mochte, der wird auch durch Goblins gegen Gnome seine Meinung nicht ändern. Die Erweiterung bietet „mehr vom Selben", zwar auf hohem Niveau, aber ohne das Grundspielprinzip zu ändern. Es gibt weder neue Klassen noch Spielmodi, und nicht einmal mehr Speicherplätze für Deck-Konstruktionen. Das ist ärgerlich, weil man zum Beispiel neben seinem Stamm-Magier auch gerne ein Mech-Magier-Deck konstruieren würde. Aber es bleibt bei neun Speicherplätzen, also einem pro Klasse. Es ist schon drollig, dass Blizzard sich auf der einen Seite sorgt, dass mehr als neun Decks die User verwirren könnten – zugleich aber wenig Überforderungsprobleme darin sieht, auf einen Schlag 120 neue Karten ins Spiel zu integrieren.
Schöner Schmerz für Hexenmeister: Eine Extrakarte ziehen, dadurch zwei Schadenspunkte erleiden und so die lieben Schwebenden Beobachter buffen. |
Murlocs, Mechs & mehr
Der Aufwert-o-Bot ist eine Bereicherung für viele Decktypen und die 400 Arkanstaub für seine Herstellung wert. |
Neben der Mech-Einführung fallen auch zahlreiche neue Karten auf, welche bereits vorhandene Kategorien aufwerten. Insbesondere Schamanen sollten sich das erweiterte Murlocs-Aufgebot ansehen. Endlich lassen sich auch spannendere Piratendecks konstruieren: Die „Schiffskanone“ böllert immer dann zwei Schadenspunkte auf einen zufälligen Gegner, wenn ein Piraten-Diener ausgespielt wird. Für Schurken und Krieger gibt’s zudem neue Waffentricks, von denen wiederum Piraten profitieren. Lustig und unberechenbar sind die neuen Oger-Karten: Nach dem Motto „stark, aber doof“ machen diese ordentlich Schaden, treffen aber nicht immer den anvisierten Gegner. Neu sind auch „Ersatzteile“, 1 Mana teure Zauber mit eher schwacher Wirkung, die uns so manche Mech-Karte als Bonus beschert.
Ausgesprochen aufregend finden wir einige Karten, die für zwei Manapunkte die jederzeit abrufbare Klassenfertigkeit verändern. So erlaubt der „Dampfdruckschütze“ dem Jäger auch einzelne Diener mit dem „Zuverlässigen Schuss“ zu belästigen. Die von Paladinen beschworenen Rekruten der Silbernen Hand werden durch Ausspielen des „Rüstmeisters“ um je zwei Angriffs- und Lebenspunkte gebufft.
Die unserer Meinung nach radikalste aller neuen Karten hat wohl der Druide, der für neun Manapunkte den „Baum des Lebens“ pflanzen kann: Dieser füllt sofort die Lebenspunkte aller ausgespielten Diener und vor allem der beiden Helden komplett auf, die Partie beginnt quasi wieder von vorne. Nur die Kartenvorräte auf der Hand werden nicht ergänzt, was Zoo-Betreibern erhebliche Probleme bereiten könnte. Bekanntermaßen sind ja deren Decks darauf ausgerichtet, möglichst schnell viele Kleinvieh-Karten auszuspielen.
Autor: Heinrich Lenhardt / Redaktion: Jörg Langer (GamersGlobal)
Hearthstone: Goblins gegen Gnome | |
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Getestet auf
8.0
Userwertung8.2 |
Pro
Contra
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Viel Spaß beim Lesen!
Die Wertungsausblender werden mit euren Meinungskästen Freude haben :-)
sind schon ein paar geile Karten dabei, aber bis ich die alle habe... ^^
Danke an Heinrich Lenhardt, endlich mal ein vernünftiger Test zu Hearthstone bei GG.
Wirklich interessant die Entwicklung, von der Pay2Win-Warnung über eine 5.5 zur gefühlten 9 vom Spieleveteran. Bin gespannt wo das noch hinführt, die nächste Erweiterung testet Herr Langer beistimmt mit einer glatten 10.0
Lasst doch bitte nächstes mal gleich den Heinrich Lenhardt ran, dann gibt es auch vernünftige Kritiken zu einem der besten Spiele 2014.
Wir könnten dich auch vorher fragen, und irgendwen testen lassen und genau die Wertung eintragen, die dir gefällt?! Dann ist alles gut, oder?
Nur zur Info:
Die "Warnung" bei der App der Woche damals bezog sich allein auf die massiven Serverprobleme in den ersten Tagen nach iPad-Release. Als diese vorüber waren, verschwand auch das "Warnung" aus dem Titel.
Die 5.5 bezog sich auf das Addon Naxxramas, ausdrücklich nicht auf das Hauptprogramm.
Lies doch erst mal und verstehe das, über das du zu meckern geruhst.
Naxxramas war übrigens ein "Abenteuer" kein Aden das ist Blizzard irgendwie wichtig, ansonsten war die Warnung damals auch ausreichend Transparent (in Bezug auf den Grund)
Okay, versuche ich mir zu merken :-)
Also, das Abenteuer hatte ausdrücklich 5.5 bekommen, nicht Hearthstone.
Na ja, nur weil das Blizzard wichtig ist, müssen die Journalisten ja nicht nachplappern. ;-)
Dann schauen wir mal was die neuen Karten bringen.
Super Test. Ihr trefft den Nagel auf den Kopf. Frust und Lust geben sich bei Hearthstone die Klinke in die Hand. Momentan spiele ich es wieder sehr gerne obwohl ich mir keine Illusionen darüber mache bald mal in der Top Ten aufzutauchen, da fehlen mir wohl ein paar entscheidende Legendaries dazu. Ich seh es aber nicht ein bei jeder Erweiterung 50-100€ in neue Decks zu investieren, aber solange sich Siege und Niederlagen in etwa bei 50% einpendeln soll mir das recht sein. Leicht anstrengend finde ich nur das Metagame, wenn sich nach ein paar Wochen die effektivsten Decks herauskristalisiert haben und man dann praktisch nur noch auf bestimmte Varianten trifft. Den skill würde ich bei Hearthstone jetzt nicht besonders hoch ansetzen. Schwierig ist es nur sich effektive Decks auszudenken und dann die nötigen Karten dafür zusammenzubasteln.
Mir bietet Hearthstone zu wenig Tiefe. In der Beta war das Spiel eine zeitlang ok, aber das Prinzip ist zu flach, das packte mich ab Release nicht mehr. Und am Ende bauen eh fast alle erfolgreiche Decks der Turniere 1 zu 1 nach, soweit das eigene Kartenpool dies zulässt.
Deiner Meinung mag das nicht beeinflussen, aber erwähnen möcht ich es trotzdem:
- Wenn professionelle Vollzeit-Kartenspieler wie Brian Kibler (Magic: The Gathering) oder Thatsadmirable (Poker, Magic) ihre Zelte abbrechen und Richtung Hearthstone ziehen, kann das ja nicht an mangelnder Spieltiefe liegen.
- Tournament-Decks baut man für Tournaments. Diese Decks sind für die Ladder oft eher weniger geeignet. Dabei sei aber zugegeben, dass sich in vielen Decks natürlich Standards etabliert haben.
Magic und Poker sind jetzt aber auch nicht gerade die anspruchsvollsten Kartenspiele aller Zeiten. Das passt also schon ganz gut zusammen.
Das kann man so aber nicht stehen lassen. Magic und Poker haben sehr wohl eine komplexe Spieltiefe.
Sehr guter Bericht und das Fazit wurde meiner Meinung nach gut getroffen ;)
Es sind Mechs dabei, daher auf jeden Fall ein Grund,es zu spielen. Werde heute abend ein paar Spiele wagen.
Schließe mich Jörgs Fazit eigentlich an. Habe HS auch ein paar Wochen recht intensiv gespielt, aber der Zufallsfaktor ist mir einfach zu hoch und ich sehe auch kein langfristiges Spielziel oder erreichbares Endgame für mich. GvG erhöht den Roulette-Effekt zusätzlich. Klar, kann man schon verloren geglaubte Matches damit nochmal spektakulär umdrehen und sich ein Hochgefühl verschaffen, aber taktisch anspruchvoller wird das Spiel deshalb trotzdem nicht.
Danke für den Test. Bestätigt mir, warum ich Hearthstone nicht so mag.
Dem schließe ich mich an. Diese Kartenspiele sind nix für mich. Ich möchte Story haben und KI Gegner, die pflichtgemäß Umfallen, jawollja!
Naja das mit dem Zufall ist so eine Sache.
Ich bin mehrfacher Legendary Spieler in hearthstone und habe auch vorher magic auf turnieren on und offline gespielt.
Der Zufall der in hearthstone eingebaut ist ERHOEHT oft den Einfluss von skill! Das mag sich im ersten moment paradox anhoeren wer aber ein bisschen drueber nachdenkt wird es vielleicht verstehen.
Der Punkt ist der Zufall macht das Spiel weniger statisch und sorgt dafuer das gewisse Entscheidungen schwieriger zu faellen sind. Man KALKULIERT und reagiert wann und ob man bestimmt Karten spielt. Ob eine Gewisse Spielsituation es wert ist die 75% Chance eines positiven Ausgangs hinzunehmen. Klar das Ergebnis ist dann 'glücksabhängig' aber über die Dauer (viele Spiele) pendeln sich die Prozentchancen entsprechend ein. Solche gefällte Entscheidungen sind mit ein Grund was gute und schlechtere Spieler unterscheidet.
Magic ist von der Spielmechanik das komplexere Spiel dort sind die Frustmomente aber auch für Profispieler viel höher. In magic ist Karten ziehenen immens wichtig, sehr viel mehr als in hearthstone. In magic gibt es Länder und leider ist es dort so das man selbst entweder zu viel Land oder zu wenig zieht oder der Gegner das tut. Beides führt oft zu sehr einseitigen Spielen. In hearthstone gibt es zwar auch einseitige Spiele aber viel weniger häufig.
Alles in allem kann ich hearthstone jedem Casual und jedem Strategieprofi empfehlen. Das es beide Gruppen bedient macht auch dessen Erfolg aus. Es ist ein Kartenspiel das vielleicht nicht jeden genauso anspricht wie mich, aber ausprobieren kostet ja nichts.
Danke für den Test. Da es mir persönlich beim Spielen von HS nicht unbedingt auf´s Gewinnen sondern eher auf das Spiel ansich ankommt, ist mir der Zufall relativ egal. Ich erspiele mir pro Monat meinen neuen Kartenrücken und sehe (da ich selbst kein Geld für das Spiel ausgebe) immer mal wieder ein paar Karten (bei Gegnern), die ich nicht kannte, ganz interessant finde aber dennoch nicht gewillt bin, dafür zu zahlen. Das Spiel macht mir auch kostenlos viel zu viel Spass, als dass ich es für nötig halten würde, mit Geld nachzuhelfen (den letzten Satz liest bitte kein Blizzard-Mitarbeiter).
Hearthstone ist das Spiel, dass ich nach einem anstrengenden Arbeitstag am Abend für 2-3 Runden zur Entspannung spiele.
Für mich ist es auch eine klare 9 und Spiel des Jahres. Nichts habe ich 2014 länger gespielt.
klar ist bei HS ne gute Portion glück im spiel, das lässt sich durch geschicktes deckzusammenstellen aber reduzieren und im Gegensatz zu anderen trading Card games, wie z.b.infinity wars,sind die spiele einfach schön schnell und abwechslungsreich. mag sein das es kartenspiele mit mehr tiefe gibt aber dieses "noch eine runde" ist Blizzard halt wieder hervorragend gelungen.
Amüsant ist, daß einerseits zuviel Glück/Zufall im Spiel und andererseits zu viel "ich verliere eh gegen die intensiven Langzeitspieler" kritisiert wird.
Es stimmt, daß man bessere Chancen hat, wenn man viele Karten zur Auswahl hat, d.h. viele Quests erledigt und dadurch viele Kartenpacks zieht. Daß man Echtgeld unbedingt braucht, bestreite ich immer noch, allerdings wird man schneller ein besseres Deck haben, wenn man sich ohne Echtgeld halt auf ein, zwei oder drei Klassen spezialisiert und zum Beispiel die lilanen oder goldenen Karten der nicht gespielten Klassen zerstäubt; dann kann man schon viel schneller viel mehr Karten herstellen.
Wenn man aber zum Beispiel wie für ein Vollpreisspiel 44 Euro in Kartenpacks investiert, bekommt man eine Grundausstattung, die zusammen mit den mehrfach wöchentlich gelösten Quests locker fürs Mitspielen und Spaßhaben reicht.
Ich sehe es auch nicht als Nachteil oder Vorteil, ob man Klassik- oder neue Karten für seine 100 Gold kauft bzw daß man in der Arena nur neue bekommt - wenn man Anfänger ist, kann man schlichtweg alles gebrauchen und insofern keinen Fehler machen :-) Allerdings würde ich Anfängern nicht zur Arena raten, weil man da im Prinzip jede Karte von jeder Klasse kennen muß, um überhaupt sinnvoll Decks bauen zu können. Ich halte das für viel schwerer und die Chance zu gewinnen außerhalb der Arena für viel größer.
Ich hab' nach längerer Pause mal wieder ein paar Runden mit dem Hexenmeister gewagt und prompt ein paarmal gewonnen, ohne mein altes Deck groß angepasst zu haben. Und dieses Deck ist wahrlich nicht außergewöhnlich, weil ich nur gelegentlich ein paar Partien gespielt und kein Echtgeld investiert habe, dementsprechend bin ich nicht mit vielen legendären Karten gesegnet. Der Zufallsfaktor kommt mir also eher entgegen. Außerdem macht er Niederlagen erträglicher, weil man die Schuld von sich wegschieben kann. :D
Für mich ist Hearthstone das perfekte Zwischendurch-Spiel mit Blizzard-typischer Suchtspirale, die zum Glück nicht ganz so stark ausgeprägt ist wie seinerzeit bei Diablo 2.