An diesem verregneten Freitag haben wir einen kleinen Lichtblick für euch: Das Wochenende ist da, und mit ihm auch eine neue Ausgabe unserer Lesetipps. Auch in dieser Woche haben wir für euch das Internet nach interessanten Artikel durchforstet und sind fündig geworden. Dieses Mal geht es um Ideenklau bei der Spieleentwicklung und um den kürzlich verstorbenen Konsolen-Erfinder Ralph Baer (wir berichteten). Weitere Themen sind die immer wieder aufkommende "Killerspiel"-Debatte und die Geschichte des internationalen Spielejournalismus.
"Wie Spiele-Klone Entwicklern zu schaffen machen"
Wired.de am 5. Dezember, Caspar Clemens Mierau
Wie stark darf eigentlich ein Spiel das andere kopieren und von ihm abkupfern? Dieser Frage ging die Wired nach und berichet: "Entwickler müssen damit leben, wenn ihre Ideen nachgeahmt werden. Die Regeln des Remixens, wie man es aus der Musikindustrie kennt, gelten eben auch für Software. Das mag Einzelnen nicht gefallen, ermöglicht aber Innovationen, die auf bestehenden Ideen aufbauen. Anders sieht es bei Klonen aus, die ein bestehendes Spiel schlicht bis ins kleinste Detail imitieren, um als eigener Titel erscheinen zu können. [...] Vor allem kleine Studios [...] sind darauf angewiesen, nach der Veröffentlichung ihres Spiels die Entwicklungskosten zu kompensieren."
"Erfinder der ersten Videospielkonsole"
Spiegel.de am 8. Dezember, Felix Knoke
Vergangenen Samstag ist Ralph Baer, der Erfinder der Magnavox Odyssey und mutmaßliche Ideengeber für Pong, verstorben. In seinem Beitrag auf Spiegel.de berichtet Felix Knoke über Baers Leben und erzählt: "Lange war Ralph Baers Rolle in der Geschichte der Videospiele unbekannt. Auf die Frage, warum er kein Millionär sei, sagte er SPIEGEL ONLINE: 'Weil ich dumm war', und kicherte ein bisschen. "Ich habe nicht die Hand aufgehalten", fügte er hinzu und sagte, als ob das alles erklären würde: 'Ich bin Ingenieur.'"
"Gewaltspiele – sind wir mit dem Thema vielleicht langsam mal durch?"
Gamona.de am 9. Dezember, Leo Schmidt
Als "Killerspiele" verschriene Titel in Fachmagazinen zu verteidigen, hält Gamona-Redakteur Leo Schmidt für unnötig, da man jene Kritiker damit ohnehin nicht erreichen würde: "Wer angesichts einer Tragödie wie einem Amoklauf oder bei der Beobachtung des Verfalls der Gesellschaft als Beißreflex auf Videospiele deutet, ist nicht an Argumenten oder Ratio interessiert. Eine plakative und geradezu gemütliche Ausrede zieht doch nur derjenige heran, der sich um die wahren Inhalte nicht schert. Überzeugen lassen sich diese Leute nicht. Ihre öffentliche Bloßstellung ist für den Teil der Öffentlichkeit, den wir wirklich erreichen, ebenfalls redundant."
"A Brief History of Games Journalism"
Usgamer.net am 10. Dezember, Jaz Rignall (Englisch)
Dieser Artikel beschreibt die Geschichte der Spielehefte von den Anfängen Mitte der 70er bis heute, wo Youtube und Twitch eine wichtige Bezugsquelle für Spieler geworden sind. Waren es anfangs noch gelernte Journalisten, die über Games schrieben, kamen in den 80ern mehr und mehr Spieler dazu, die in den Redaktionen das Journalistenhandwerk lernten, worauf die Leser positiv reagierten: "Endlich gab es Magazine, die ihre Sprache sprechen und ihren Enthusiasmus wiedergeben. Die seltsame Rechtschreibung und das manchmal sehr schlechte Englisch waren egal: Es zählte, dass die Tester 'echte' Gamer waren, die wussten, wovon sie reden und davon begeistert waren."
Im heutigen Video: Eine Metal-Version der Musik aus Monkey Island.
Wenn ihr selbst interessante Links oder unterhaltsame Videos zum Thema Computerspiele entdeckt, freut sich der Autor über eine PN oder einen entsprechenden Kommentar.
Yay....endlich wieder neues Lesefutter. Danke für die interessanten Links.
Danke für die neuen und aktuellen Lesetipps, ist immer was lesenswertes dabei. :)
Wollte nur mal sagen, dass die Lesetipps für mich auf GG einer DER Highlights sind.
Danke für die Arbeit.
Vielen Dank für die Zusammenstellung. :)
Zu dem Gewaltspiele-Artikel:
Ich fürchte, um die Diskussion wird man weiterhin nicht herum kommen, wenn man Wert darauf legt, diese Spiele auch frei erwerben und spielen zu können. In einer Demokratie muss man halt Diskutieren, auch wenn es immer um das gleiche Thema geht. Und da sich die Grenzen für so etwas ständig verschieben (schaut mal welche Spiele früher so verboten waren, heute ist das lächerlich), muss man auch ständig diskutieren.
Zum Glück gibt es aber immer mehr Politiker, die auch mit Spielen groß geworden sind und die da ein ganz anderes Verhältnis zu haben.
Ich verstehe den Artikel eher als Aufforderung auf gamerseite weniger Dogmatisch in einer Diskussion vorzugehen,um die wir,wie du richtig schreibst,eh nicht herumkommen (sollten).
Vielen Dank. Eine gute Auswahl an Artikeln.
Schöne Zusammenstellung, ich bleibe aber bei der aktuellen RetroGamer. =)
Vielen Dank für die Lesetipps ... diese Reihe gehört zu meinen Favoriten hier.