Pünktlich zu Weihnachten ist die neue, sechste Ausgabe des Spiele-Essay-Magazins WASD erschienen. Mit 220 Seiten ist es die dickste Ausgabe des Bookazines geworden und kann über die WASD-Internetseite bestellt werden. Dort erklärt der Layouter Markus Weissenhorn, was euch als Leser erwartet: "Tiefgründige Analysen, extravagantes Design und eine Prise Wahnsinn." Dieses Mal geht es um das Dauerbrennerthema Retro: "Neue Gedanken zu alten Spielen".
Was also fasziniert uns an Retro ? Was muss ein Spiel mitbringen, um die Zeit zu überdauern ? Und befindet sich die Gameskultur in der „Retromania“, so wie die Popmusik? Wir beleuchten die Demake-Szene, streiten über Feuerbälle, statten Second Life einen Besuch ab, sammeln Jugendfotos und die schönsten Teppichböden aus Arcade-Spielhallen.
Von Robert Glashüttner gibt es zum Beispiel einen Text über den ewigen Retro-Sehnsuchtsort Videospielhalle und die Flipper-Kultur, von Schriftsteller Wladimir Kaminer kommt der Text "Je Oller Dosto Jewski", Dennis Kogel spürt dem Trend zum Pixel nach, WASD-Herausgeber Christian Schiffer huldigt dem Feuerball und Christian Huberts stellt die These auf, dass Innovationen bei Games immer nur oberflächlich sind:
Alle Games sind retro, weil sie ihre Vergangenheit nie wirklich hinter sich gelassen haben.
Die sechste WASD-Ausgabe gibt's für 15,90 Euro auf der Homepage des Magazins. Wer die WASD noch gar nicht im Regal stehen hat, kann noch bis zum 07.01.2015 beim Sonderangebot zuschlagen: In dem Sixpack für 65 Euro stecken alle bisher erschienenen Ausgaben. Da ist auch die wieder erhältliche erste Ausgabe "Tasty Trash" über schlechte Spiele enthalten, die erst kürzlich nach einer erfolgreichen Startnext-Kampagne wieder aufgelegt wurde.
Hab die ersten 3-4 Ausgaben der WASD gelesen und war sehr enttäuscht. Das ist mir alles zu "absichtlich" anders geschrieben. Viel Gefasel und eine krampfhafte Suche nach umschreibbaren Dingen abseits des Offensichtlichen, selbst wenn es die so gar nicht gibt. Kann von dem Magazin echt nur abraten.
Würde mich mal interessieren, wie es euch so geht oder ob jemand ähnliche Erfahrungen damit gemacht hat? Ich war nämlich schon sehr enttäuscht nach dem Lesen damals.
Ich habe alle sechs Ausgabe hier im Schrank stehen. Es ist keine Gamestar oder Gee; es ist eher Telepolis meets Spielekolumne. Das Heft ist wunderschön gelayoutet, ohne Werbung, und hat ein sehr schönes Papier. Es ist ein Werk, dass man eher in Ruhe auf der Couch liest. Und ja, manche Autoren schreiben etwas anders, aber das sollen sie in einem solchen Format auch. Die WASD zeigt, dass man auch mit Gaming-Themen Artikel schreiben kann, die sonst vielleicht in dieser Art in einem Feuilleton stehen. WASD ist, wenn man so will ein erwachsenes Bookazine.
Ausgabe sechs liest sich bisher sehr gut, gib ihm noch eine Chance.
Da hast du mich glaube ich falsch verstanden. Mir ist schon bewusst, was die WASD sein soll und ich suche auch gezielt nach etwas "anderem" Journalismus, aber die WASD lieferte für meinen Geschmack eben zu krampfhafte Artikel, die zu zielgerichtet und zu absichtlich stilisiert wurden. Habe jetzt leider kein konkretes Beispiel mehr.
Das Layout ist echt toll. Jeder Grafiker, Designer etc. verliebt sich sofort in das Heft, auch was die Qualität vom Papier etc. angeht. Sehr schön gemacht, da gebe ich dir Recht.
Das ist bestimmt auch Geschmacksache. Ich mag viele Texte in der WASD sehr gerne, verkrampft anders kommt mir da recht wenig vor. Es gibt sicher auch Texte in dem Magazin, die ich mit einem "Meh" überblättern mag, insgesamt mag ich es aber doch sehr gerne. Gesamterlebnis und so. ;-)
Aus Neugier: Wenn du versuchst, "anderen Game-Journalismus" aufzuspüren, hast du ein paar Empfehlungen? Womöglich gar auf Deutsch?
Ich habe ein Förder-Abo und bisher alle Ausgaben. Gehört für mich zur festen Toilettenlektüre wie die Titanic.
Ergo enttäuscht mich da wenig, es erscheint mir auch nicht "absichtlich anders" denn mancher Beitrag ist längst irgendwo in einem Blog erschienen.
Finde die Blickwinkel der Autoren auf dieses mir so liebe Hobby sehr erfrischend so ganz abseits von Featurebeschreibungen, Wertungskriterien und Marketingsprech.
Viele Dinge wie den "militär-industriellen Komplex und Spiele", das es eine ganze Subkultur gibt die es nur darauf abgesehen hat Leuten Ingame-Gegenstände abzujagen und das es andere Leute gibt die für einen TeamFortress2-Hut über 2000 Dollar bezahlen finde ich schon recht spannend und wie Valve an diesem ganzen F2P-Zirkus verdient, aber auch wie die "Community" ihr unmoralisches handeln rechtfertigt. Für mich ist das schon recht horizonterweiternd und die parallelen zur klassischen Automaten- und Glücksspielsucht werden mir viel klarer. Vielleicht liegt es auch daran dass es in einem Printmagazin keine Kommentare gibt und mir das (nach)denken vollständig selbst überlassen wird. Ist auch mal ganz nett.
Ich lese die WASD sehr gerne. Ich sehe auch nicht, wie das krampfhaft sein soll. Klar, sind nicht alle Artikel immer interessant, aber es sind Artikel die interessante Perspektiven darstellen. Das ist halt etwas, was der klassischen Journalismus nicht macht, weil er oft nicht über die Kaufberatung hinausgeht und kaum versucht über interessante Aspekte essayistisch zu reden.
Und dieses Layout, oder die Währungsumrechnungstabelle (Währungen verschiedener Spiele umgerechnet) in der Geldausgabe, oder in der Neuen die Zeichnungen von Videospielhelden in ihrer Jugend (Lara Croft, Max Payne, Cate Archer). <3
Mal nach Ausschau halten. Klingt interessant.
Ach ja, es gibt auch einen Podcast, der die Ausgabe bzw. einzelne Artikel vorstellt:
http://www.wasd-magazin.de/167-wasd-talk-zur-wasd-nr-6-rewind-retro.html
Ist mit superlevel und co so ziemlich das exakte Gegenteil von Gamersglobal, Retrogamer und Co. Auf der einen Seite, jüngere, offene Gestalten, die sich weitaus mehr für heutige Kunstwerke interessieren, auf der anderen alte, verbitterte, bei denen alles in mathematische Formeln gezwenkt werden muss.
Auf jeden Fall sehr schön das Heft. Kaufen tu ich mir Printsachen aber trotzdem schon lange nicht mehr (höchstes am Bahnhof mal im Laden lesen).
lol... "verbittert" ist aber arg übertrieben. Nur weil manche Spielejournalismus halt immernoch primär als Informationsdienstleistung verstehen. ..heißt ja nicht, dass daneben nicht auch modernes kulturbeflissenes Feuilleton-Geschwurbel möglich ist ;) (hab auch alle Ausgaben der WASD, aber sehe auch die Existenzberechtigung für GG u.ä.)
Die Mischung macht's halt. Vielleicht würde das eine ohne das andere nur noch halb so gut funktionieren.
15,90 pro Ausgabe??? Ehrlichgesagt gibt es Toiletenpapier günstiger. Immer dieser versuch etwas auf elitäres gefasel zu trimmen. Am Ende ist alles so staub trocken geschrieben, das man beim lesen regelrecht einschläft.
Sind Bücher. Ohne Werbung. Für eine kleiner Liebhaber-Leserschaft im Eigenverlag gefertigt. do the math.
Ich erinnere mich da an eine Geistesgröße, für die Shakespeare "Deppengeschwätz" war - Du scheinst in die gleiche Kategorie zu fallen. Zum Glück sind nicht alle Spielefans so einfältig, dass es bestenfalls zum Lesen von Tittencomics reicht...
Du scheinst dich ja als pseudointelektueller angesprochen zu fühlen. Kurz gesagt, grosse Klappe nix dahinter. A gscheiter halt.
Jedem Tierchen sein Pläsierchen...
So spät noch auf? Jetzt aber husch von der Mama ins Bett bringen lassen und dann morgen schön mit den anderen anonymen Trollen spielen. Oder besser noch: ein wenig Rechtschreibung üben (ist dringend nötig), vielleicht klappt es dann auch irgendwann mit dem WASD Lesen.
Bitte alle wieder sich beruhigen und einen Gang zurückfahren. Danke.
" Ehrlichgesagt gibt es Toiletenpapier günstiger. "
Sollte es etwa teurer sein???
Um Gottes Willen! Da stehen keine interessanten Kolumnen drauf und letztendlich landet das Papier ja doch nur in der Kanalisation!
Ich hatte überlegt, ob ich mir den Sechserpack holen sollte. Aber wann soll ich das alles lesen?
Vermutlich wird dazu die Zeit nie reichen und der sixpack würde im Regal verstauben, oder schlimmer in der Altpapiertonne entsorgt werden.
Danke, du bist sehr konstruktiv. Dann lass ich das natürlich.
Oder du liest es an langen Winterabenden, entspannenden Urlauben oder in der Bahn zur Arbeit. Um mal konstruktiv zu sein. ;-)
In der Sauna, am Sesselift,in der Geisterbahn, am Wc, ach es gibt noch tausende Orte für dieses Schriftstück um mal einen unkonstruktiven beitrag zu leisten. gg
Die tägliche Bahnfahrt reicht maximal für zwei Artikel Retro Gamer pro Tag ;)
Entschleunigen und Prioritäten setzen ;-)
Alte Gedanken zu neuen Spielen wäre doch auch einmal eine Überlegung wert.
Du meinst sowas wie "Früher war alles besser"? ;)
Gedanken, keine Floskeln. ;)