eShop-Check: Thomas Was Alone
Teil der Exklusiv-Serie Spiele-Check

WiiU
Bild von mrkhfloppy
mrkhfloppy 35681 EXP - 22 Motivator,R11,S10,A10,J10
News-Redaktion: Hat von der Redaktion weitere Rechte für das News-Redigieren erhaltenDieser User hat uns an Weihnachten 2018 mit einer Spende von 5 Euro unterstützt.Alter Haudegen: Ist seit mindestens 5 Jahren bei GG.de registriertDieser User hat uns an Weihnachten 2017 mit einer Spende von 5 Euro unterstützt.Dieser User hat uns an Weihnachten 2015 mit einer Spende von 5 Euro unterstützt.Vielspieler: Hat 250 Spiele in seine Sammlung eingetragenAlter Haudegen: Ist seit mindestens 3 Jahren bei GG.de registriertDieser User hat uns an Weihnachten 2013 mit einer Spende von 5 Euro unterstützt.Dieser User hat uns an Weihnachten 2016 mit einer Spende von 5 Euro unterstützt.Loyalist: Ist seit mindestens einem Jahr bei GG.de dabeiDiskutierer: Hat 1000 EXP durch Comments erhaltenDieser User hat uns an Weihnachten 2014 mit einer Spende von 5 Euro unterstützt.

3. Dezember 2014 - 17:06 — vor 9 Jahren zuletzt aktualisiert
Dieser Inhalt wäre ohne die Premium-User nicht finanzierbar. Doch wir brauchen dringend mehr Unterstützer: Hilf auch du mit!
Jede Woche stellen wir euch ein interessantes eShop-Spiel (WiiU, 3DS oder Virtual Console) vor, egal ob Indie oder Vollpreis. Um diese Rubrik kümmern sich unsere User CptnKewl und mrkhfloppy.

Claire ist langsam und unsportlich, fühlt sich nutzlos. Sie handelt stets aus einem Gefühl der Unsicherheit anderen gegenüber heraus. Als sie eine einzigartige Fähigkeit an sich entdeckt, blüht sie jedoch auf, entwickelt soziale Kompetenzen und schmiedet Pläne für die Zukunft. Claire ist ein großes, blaues Quadrat! Eigentlich gesteht die Videospielgesichte einfachen geometrischen Figuren selten einen Charakter zu, doch Thomas Was Alone ist in dieser Hinsicht anders. Wir haben den Mix aus Plattformer und Puzzler im heutigen eShop-Check auf der WiiU getestet und verraten euch unseren Eindruck.
Die bunten Rechtecke müsst ihr zum weiß umrandeten Levelausgang bringen.
Die Liga der außergewöhnlichen Rechtecke
Thomas Was Alone ist ein klassischer Puzzle-Plattformer mit 2D-Grafik. Ihr übernehmt in 120 Levels die Kontrolle über eine wechselnde Gruppe von Rechtecken, die sich in Farbe, Form und etwaigen Fähigkeiten unterscheiden. Anfangs seid ihr nur mit dem roten, namensgebenden Helden unterwegs. Er ist so etwas wie das Ottonormal-Viereck und verfügt über durchschnittliche Abmaße und Sprungkraft. Später gesellen sich John, eine gelbe Bohnenstange, die auch über weite Distanzen hüpfen kann, die eingangs beschriebene Claire, die im Besitz des Seepferdchens ist und schwimmen kann, sowie Laura, ein magentafarbenes Trampolin zu ihm.

Eure farbenfrohen aber detaillosen Protagonisten agieren vor einer minimalistischen Kulisse. Die Levelarchitektur hebt sich lediglich als dunkler Schatten vom abstrakt gestalteten Hintergrund ab, die musikalische Untermalung ist sehr dezent. Auch Animationen werdet ihr vergeblich suchen, aber die Ausleuchtung samt Schattenwurf ist stimmig gestaltet.

Wie in Blizzards Klassiker Lost Vikings müsst ihr zwischen den Figuren wechseln und deren Talente nutzen um die Puzzles zu lösen. Jedes Gruppenmitglied muss zu seinem individuellen – durch eine eindeutige Silhouette gekennzeichnetes – Portal geführt werden. Auf dem hindernisreichen Weg dorthin baut ihr unter anderem Räuberleitern für hohe Kanten, nutzt Claire als Fähre durch Gewässer und aktiviert Schalter mit den besten Kletterern. Die gestellten Aufgaben sollten euch vor keine großen Probleme stellen und sind meist recht flott zu bewältigen. Zum Großteil werdet ihr eure Vierecke zu Treppen stapeln, damit auch die kleinsten Mitglieder der geometrischen Rasselbande zum Ziel gelangen. Besonders in Levels mit großen Gruppen wird dies jedoch zur lästigen und repetitiven Fleißarbeit.
In Thomas was Alone steckt unerwartet viel Geschichte und Charakterzeichnung. Vorangebracht werden diese durch den guten englische Sprecher (Danny Wallace).
Zweidimensionale Tiefe
Von Beginn an überwindet Thomas Was Alone das enge Korsett aus Optik und Spielmechanik, verleiht seinen Helden gar Charakter und Tiefe. Kurze, englisch vertonte Kommentare vermitteln Details über die Rechtecke und bringen die latente Hintergrundgeschichte voran. Die Fähigkeiten und Handlungen der Figuren passen teils erstaunlich gut zum Gesprochenen. So ist es nicht verwunderlich, dass der Rekordathlet John ein kleiner Egoist ist, der das Publikum sucht. Claire hingegen geht in ihrer neuen Superheldenrolle - so sieht sie das zumindest – ganz auf und ist erfreut helfen zu können.

Neben der Kopfarbeit werden an einigen Stellen auch eure motorischen Fähigkeiten in klassischen Hüpfpassagen gefordert. Es gilt Abgründe zu überwinden, bewegliche Plattformen zu erreichen und tödliche Zacken zu meiden. Ab und an werdet ihr zudem durch steigende Wasserspiegel und scrollende Bildschirmränder unter Zeitdruck gestellt. Allerdings fallen die Jump-and-run-Einlagen aufgrund der etwas trägen Steuerung leicht ab. Pixelgenaue Sprünge sind schwer zu realisieren und die Protagonisten bleiben an vertikalen Flächen kleben, wenn die Plattform in Bewegung ist.

Fazit
Thomas Was Alone ist ein Plattform-Puzzler mit minimalistischer Optik und ungewöhnlichen Helden. Die hakeligen Sprungpassagen fallen gegenüber den Rätseln ab, stellen aber bei weitem kein K.O.-Kriterium dar. Wirklich bemerkenswert ist die unerwartete Charakterzeichnung des Spiels, denn selten besaßen Rechtecke so viel Tiefe. Dabei ist die Erzählweise sehr unaufdringlich und kann ignoriert werden, wenn ihr euch ganz auf die Spielmechaniken konzentrieren wollt. In beiden Fällen solltet ihr nach etwa fünf Stunden das Spielende gesehen haben
  • Puzzle-Plattformer
  • Einzelspiel
  • Für Anfänger
  • Off-TV-Feature
  • Erhältlich seit 27.11.2014 für 7,99 Euro
  • In einem Satz: Leichtfüßiger Puzzler mit charmanter Charakterzeichnung.

Video:

Specter 18 Doppel-Voter - 11710 - 3. Dezember 2014 - 17:21 #

Danke für den Check! Tolles Spiel!

Schöner Humor: "Ottonormal-Viereck..." oder "farbenfrohe aber detaillose Protagonisten" :)

Die musikalische Untermalung ist meiner Meinung nach nicht dezent - sondern großartig. Ein Traum von elektonisch-spährischen Klängen: Als hätten Nils Frahm, Hauschka und SOHN den OST gemeinsam geschrieben.

mrkhfloppy 22 Motivator - 35681 - 3. Dezember 2014 - 17:36 #

Dezent heißt ja nicht schlecht.

Old Lion 27 Spiele-Experte - 77783 - 3. Dezember 2014 - 17:24 #

Großartig diesen Minimalismus in schöne Worte gepackt. Daumen hoch!

mrkhfloppy 22 Motivator - 35681 - 3. Dezember 2014 - 17:37 #

Danke.

CBR 21 AAA-Gamer - P - 26590 - 3. Dezember 2014 - 19:22 #

Gut, etwas zur Spielzeit und Schwierigkeitsgrad zu wissen. Dann sollte dies doch leicht von meinem Pile of Shame wegzuspielen sein. Nur noch eben FF XIII zu Ende bringen ;-)

Cubi 17 Shapeshifter - 6163 - 3. Dezember 2014 - 23:12 #

Jedes mal taucht dieses kleine Spiel wieder in irgendwelchen Indiechecks bei GG auf und jedes mal muss ich wieder sagen wie sehr es sich doch lohnt.

Ein Teufelskreis...

Zaunpfahl 19 Megatalent - 17564 - 4. Dezember 2014 - 4:11 #

Niedliches kleines Spiel, kanns auch nur weiter empfehlen. Gibts für den PC auch immer wieder mal für kleines Geld zu haben und sollte man sich mal anschauen.

Und schöner Check :)

sigmatix 13 Koop-Gamer - 1400 - 4. Dezember 2014 - 12:12 #

Toller Check. Kudos von mir, und danke für die Erinnerung da weiterzuspielen. Lohnt sich :)

Sisko 26 Spiele-Kenner - P - 70152 - 4. Januar 2022 - 21:55 #

Tolles kleines Indie-Puzzlepsiel, das gerade mit seinem Minimalismus und der einfachen Spielmechanik punktet und durch die begleitende Geschichte zum Weiterspielen motiviert.