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Jede Woche stellt der Arcade-Check ein interessantes Download-Spiel vom Xbox-Marktplatz vor, egal ob Indie oder Vollpreis. Die Rubrik wird von unseren Usern Vampiro und Old Lion betreut.
Am Abend steht ihr allein neben neben eurem defekten Auto. Zum Glück ist es noch hell und nicht mehr weit zum Haus eurer vermissten Freundin Kate. Also macht ihr euch per pedes auf den Weg, wobei ihr wie im Filmklassiker
The Blair Witch Project die Umgebung durch eine Videokamera wahrnehmt. Kaum nähert ihr euch dem Gebäude, bricht auch schon die Nacht herein. Zum Glück findet ihr eine Taschenlampe, doch irgendetwas scheint ganz und gar nicht zu stimmen...
Slender - The Arrival hat es rechtzeitig vor Halloween auf die Xbox 360 geschafft, Versionen für die PS4, die Xbox One und die WiiU werden folgen (
wir berichteten). Ob euch das Horror-Adventure der Blue Isle Studios das Fürchten lehrt, klärt dieser Arcade-Check.
Auf der Suche nach Kate und der Story
Warum ihr als Lauren auf der Suche nach Kate seid, und was überhaupt passiert ist, erfahrt ihr nicht in Texttafeln oder Zwischensequenzen. Stattdessen findet ihr immer wieder Objekte wie Zeitungsartikel, Notizen oder Bilder, über die ihr wie in
Bioshock mehr über die Spielwelt und die Ereignisse erfahrt. Da ihr die Gegenstände nicht alle für ein Weiterkommen finden müsst, tappt ihr je nach eurer Aufmerksamkeit womöglich im doppelten Sinne im Dunkeln durch das Spiel.
Weitere Hinweise zu den Ereignissen bietet euch aber auch die Umgebung, etwa das verwüstete Haus oder Graffiti an der Wand, die auf den Slender Man hindeuten, den hiesigen Klabautermann. Einen ersten Schockmoment erleben wir, als wir durch ein Fenster in den Hof blickten und plötzlich eine schlanke Gestalt, eben den Slender Man, wahrnahmen. Die vormals abstrakte Gefahr ist nun greifbar geworden und fortan stetig präsent. Als draußen der Schrei einer Frau ertönt, setzen wir unsere Suche nach Kate in den naheliegenden Wäldern fort.
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Durch die Blair-Witch-Perspektive erkennt ihr in Kates Haus, dass etwas nicht stimmt. Die Batterie der Videokamera nimmt niemals ab. Die der Taschenlampe hingegen schon – aber nur im Hardcore-Modus. |
Getrübter Gruselfaktor
Slender - The Arrival setzt bei der Suche nach Kate auf klassische Elemente von Horrorspielen und -filmen. Die Soundkulisse besteht aus merkwürdigen Geräusche, auffliegenden Vögeln und so weiter. Ihr erlebt Flashbacks, und durch die Taschenlampe ist stets nur ein Teil der Umgebung wirklich wahrnehmbar, was zu zahlreichen beklemmenden Momenten führt. Nähert ihr euch dem Slender Man, beginnt sich das Bild eurer Kamera zu verzerren, Störgeräusche ertönen. Dann gilt es, schnell das Weite zu suchen! Immer wieder begegnet ihr dem geheimnisvollen Unhold, doch zumindest in den Wäldern scheint sein Erscheinen und Verschwinden an bestimmte Orte geknüpft zu sein, sodass die anfängliche Furcht vor dem Slender Man bald nachhaltig abstumpft.
Gelungen ist hingegen die Verknüpfung verschiedener Elemente. So könnt ihr in einem Zeitungsartikel von einem abgebrannten Haus lesen, das ihr später tatsächlich findet, und das die ein oder andere Überraschung bereithält. Schließlich verlasst ihr die Wälder und betretet einen Naturpark, in dem ihr wie schon im kostenlosen
Slender - The Eight Pages acht Notizen von Kate finden müsst, die sich beispielsweise in Gebäuden oder an einem verlassenen Auto befinden. Der Slender Man kann euch nun wirklich gefährlich werden, so dass ihr auf die Videokamera achten und vorsichtig vorgehen müsst. Erwischt er euch dennoch, müsst ihr den Abschnitt von vorne beginnen. Habt ihr aber alle Seiten, erwacht ihr nach einem Nervenkitzel-Moment an einem anderen Ort, an dem der Slender Man dann auch noch humanoide Unterstützung erhält...
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Kommt ihr dem Slender Man zu nahe, müsst ihr das Kapitel von vorne beginnen. |
Fazit
Slender - The Arrival bietet viele Elemente eines gelungenen Horror-Adventures. Insbesondere der Einsatz der Soundeffekte ist gut gelungen. Durch die zunächst statische Natur des Slender Man stumpft man jedoch fast unweigerlich ab, und über kurz oder lang entwickelt sich das Horror-Adventure in Richtung eines Schleich- und Suchspiels. Beispielsweise müsst ihr im Abschnitt mit dem Gehilfen des Antagonisten Generatoren finden und aktivieren um voranzukommen. Erwischt euch der Helfer dreimal, müsst ihr den Abschnitt von vorne beginnen.
Die Schockmomente durch den flinken Gesellen, den ihr mit der Taschenlampe blenden könnt, nutzen sich jedoch rasch ab. Als eher zartbesaitete Natur dürftet ihr euch jedoch das ganze Spiel hindurch gruseln, zumal die Geschichte auch die ein oder andere Wendung bereithält. Inwieweit sie sich euch erschließt, hängt jedoch auch von der Gründlichkeit eurer Itemsuche ab. Die gefundenen Gegenstände dürft ihr später jederzeit über das Hauptmenü anschauen. Außerdem könnt ihr die einzelnen Kapitel, sobald ihr sie einmal erreicht habt, einzeln starten und euch auf die Suche nach noch fehlenden Objekten begeben.
Für Wiederspielwert sorgt auch der durch einmaliges Durchspielen freigeschaltete Hardcore-Modus, der aus unserer Sicht bereits für das erstmalige Durchspielen wünschenswert gewesen wäre, und der unter anderem die Batterielaufzeit eurer Taschenlampe begrenzt. Für 9,99 Euro könnt ihr euch auf die mehrstündige Suche nach Kate begeben und herausfinden, wie sie ausgeht.
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Horror-Adventure
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Solospiel
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Für Fortgeschrittene
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Preis am 29.10.2014: 9,99 Euro
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In einem Satz: Horror-Adventure mit hohem Such-, aber nur solidem Gruselfaktor.
Vielleicht sollte man erwähnen, dass die technische Umsetzung der 360-Version im Vergleich zum PC eine mittelschwere Katastrophe ist. Nicht was die Stabilität angeht, sondern die allgemeine Grafik. Einfach hässlich, kantig und detailarm im Vergleich zur gelungenen PC-Fassung.
Danke für deinen Hinweis! Leider fehlt mir der direkte Vergleich. Ich fand es insgesamt von der Graphik "ok", Bäume ausgerissen hat sie nicht. Ich denke, eine bessere Graphik kann im Fall von Slender zu einer besseren Immersion und damit einem etwas besseren Spielerlebnis führen. Für sich allein betrachtet würde ich die 360-Version nicht mit ganz so starken Worten beschreiben :)
Dann ergibt sich ja Verbesserungspotenzial für die angekündigte Xbox One Version. Mal abwarten, wie diese ausfällt.
Okay, wenn man nur die 360-Version kennt, dann nimmt man die (doch recht heftigen) Unterschiede natürlich nicht wahr und dann sind sie vermutlich auch irrelevant. Ich kann aber jedem Spieler nur empfehlen, die bessere PC-Version zu nehmen, wenn man die Wahl hat. Hat auch jetzt nix damit zu tun, dass ich Konsolen irgendwie nicht mag, ich spiele querbeet von PC, 360 zu 3DS eigentlich auf jeder Plattform. =)
Ja, das stimmt. Muss aber sagen, am Anfang dachte ich auch, ein bissi detaillreicher könnts sein.
Hier mal der Test von 4p zur 360-Version: http://www.4players.de/4players.php/dispbericht/360/Test/32942/80841/0/Slender_The_Arrival.html
Danke für den Check! Ich finds gut, dass ihr LastGen-Nutzer wie mich so auf dem Laufenden haltet!
Sehr gerne :) Bin selbst auch noch (nur) auf der Lastgen unterwegs (und der WiiU und dem PC).
Der Check war sehr hilfreich, vielen Dank! Klingt nach einem Titel, den ich getrost auslassen kann.
Gerne :) Ein Muss-Titel ist es imho tatsächlich nicht. Im Zweifel mal das kostenlose Eight Pages spielen (das habe ich allerdings nicht).
Danke. Schau ich mir bei Gelegenheit an.
Danke für den Check, Vampiro. :)
Klingt ja eher mau, schade, weil ich gerade solche Spiele sonst mag.