Es ist nicht mehr lange hin bis zum Release von The Evil Within (GG-Preview), dem neuen Survival-Horror-Spiel von Altmeister Shinji Mikami. Der Japaner, der sich unter anderem als Schöpfer der Resident Evil-Reihe einen Eintrag in den Geschichtsbüchern verschafft hat, hat sich kürzlich in einem Interview mit dem Spielemagazin Gamestar zu seinem Spiel, aber auch zum Umgang und der Wirkung mit Horror in Spielen und Filmen geäußert.
Mikami beschreibt unter anderem, dass es immer schwieriger wird, die Spieler das Grauen zu lehren, da Horror-Fans für bestimmte Mittel nicht mehr so leicht empfänglich sind:
Die Menschen sind ein bisschen, nun ja … härter, als sie es noch vor ein paar Jahren waren.
Allerdings ist das für Mikami kein Hinderungsgrund, sondern gibt ihm Anlass, mehr und Neues zu probieren. Denn er sagt weiter:
Allerdings bedeutet das nur, dass ich nun eine weitere Herausforderung habe, mit der ich mich beschäftigen kann. Das gibt mir und meinem Team die Motivation, immer neue Möglichkeiten zu finden, Spannung aufzubauen und die Spieler zu erschrecken.
Ob es The Evil Within tatsächlich gelingt, eine Survival-Horror-Stimmung zu erzeugen, die der Resident-Evil-Serie spätestens mit dem letzten Teil durch den hohen Fokus auf die Action abhanden gekommen ist, erfahrt ihr demnächst in unserem Test. Als Kenner und Freund von Horror-Filmen und -Spielen ist sich Mikami jedoch sicher, dass man
sogar Menschen, die so ziemlich jeden Horrorfilm gesehen haben, können noch erschreckt werden. Und das ist etwas, was wir mit unserem Spiel The Evil Within erreichen wollen.
Spieler auf PC, Xbox 360, PlayStation 3, Xbox One und PlayStation 4 können bereits ab morgen herausfinden, ob Mikami sein Ziel erreichen kann. Auch auf dem PC geht das nur mit 30 Frames und im Cinemascope-Format von 2,35:1 (wir berichteten), obwohl die Hardware-Anforderungen für den heimischen Rechenknecht nicht gerade zurückhaltend ausfallen (wir berichteten).
Erschrecken ist ja schön und gut, ich weiß nur nicht, ob ich noch detailreichere Schlachtungen und Foltereien sehen mag. Und die hat mit Spannung nix zu tun!
Da bin ich absolut deiner Meinung!
Gut gemachter Psychohorror á la "the Shining" ist die eine Sache, Folter-Porn wie "the Hostel" die andere. Ich fände es ja schön, wenn Videospiele sich in die erstere Richtung entwickeln würden, aber das ist natürlich heute noch schwer umzusetzen*... Gewaltorgien hingegen lassen sich ja einfach programmieren und mit plakativen Covers und Anzeigen an die Zielgruppe bringen.
* damit meine ich nicht "grafisch" oder "technisch" - es fehlt der Spielebranche einfach an geeignetem Personal, um in Sachen Narration und Glaubwürdigkeit ein Produkt zu liefern, welches an die Top-Horrorfilme herankommt.
Oh ja, totale Zustimmung meinerseits ... Grusel und Ekel ist nicht das Gleiche und kleine, blasse Mädchen mit nassen, schwarzen Haaren mage ich nicht mehr sehen (die machen mir Angst).
Große, blasse Mädchen mit nassen, schwarzen Haaren finde ich aber ganz ansprechend ;-)
Ganz deiner Meinung, was ich bisher von dem Spiel gesehen habe verursacht bei mir Kopfschütteln. Für mich fallen aber auch Filme wie SAW in die Kategorie "pervers".
Aber jedem das Seine..........
SAW wird leider oftmals zu unrecht darauf reduziert. dass die serie nämlich sehr wohl auch eine interessante und vor allem komplex verzahnte story hat, wird dabei immer ignoriert oder schlicht nicht gewusst. da gibts im horror-bereich ganz andere kaliber die wirklich bis auf gore nichts zu bieten haben. die sind dann etwa bei IMDB aber auch im wertungsbereich < 4.0.
Korrekt, so ein Splatter-Freak-Schei** will ich auch nicht sehen, ich freu mich auf silent hills...
nur so als hinweis, in der silent hill reihe gabs auch immer splatter ;)
Abgehärtet im Sinne von abgestumpfter, nicht härter ;-)
Horror, der auf die Psyche geht zieht immer :D
Seine Zeit ist einfach in den 90er. Vielleicht sollte er damit anfangen in der Egoperspektive zu denken und nicht eben in der 3rd Person. P.T zeigt jetzt schon, dass das Thema Horror in Videospielen noch lange nicht am Ende ist.
Die Aussage lässt mich aber etwas an The Evil Within zweifeln
Ich werfe da noch ZombiU und Outlast mit in die Runde, die es beide auch gut geschafft haben, eine gute Anspannung zu erzeugen. Aber das geht grundsätzlich bestimmt auch noch in 3rd-Person-Ansicht und nicht nur bei Egoperspektive.
3rd Person müsste man besser nutzen. Zum Beispiel, ich sehe als Spieler das an der gegenüberligenden Ecke etwas passiert, mein charakter von alleine schon los geht und ich nichts anderes tun kann als zuzusehen. Im Grunde durch die Sicht einen Vorteil gegenüber meiner Spielfigur zu haben, aber bestimme Dinge nicht beeinflussen kann und so Verzweifelt bin.
Aber im Bereich Horror ist 3rd Person die falsche Wahl, weil einfach nicht die immersiongegeben ist und ich genug Distanz zum Spielgeschehen und der Figur habe um den Faktor Angst auszugrenzen.
3rd-Person ist für Horror die falsche Wahl? Mein Beileid, dass du die frühen Silent Hill-Teile scheinbar alle verpasst hast.
Wer sagt dass ich die alten Silent Hills verpasst habe? Aber wirklicher Horror war das für mich nicht. Gerade P.T zeigt doch, was eben Silent Hill ist, dass da noch so eine Menge drin ist
Die ersten 3 Silent Hill-Spiele waren also kein wirklicher Horror...? Ok, an der Stelle blende ich mich aus. Trotzdem danke fürs Gespräch.
Kein Horror im Sinne von Angst. Ich kann nur vom zweiten und dritten reden. Den ersten nie gespielt
Also bei Fatal Frame / Project Zero hat das immer herausragend gut funktioniert, auch trotz 3rd Person...
Die Menschen sind härter als früher.
Was für eine merkwürdige Aussage, die ich nicht nachvollziehen kann. Aber Evil Within gehört sowieo nicht zu meinen Spielekandidaten, vermutlich weil ich zu wenig hart bin. ;)
Ich denke eher, dass die Menschheit viel mehr verweichlicht.
Denke ich nicht. Sie ist durch die Medien und Vernetzung einfach mehr abgelenkt. Wir werden mit so viel zubombadiert das wir selbst gar nicht mehr selektieren und nichts mehr richtig wahrnehmen bzw. begreifen. Wir nehmen nur noch hin und kümmern uns dennoch fast nur um uns selbst. Wir sind wie in einer Art Käfig, abgeschieden von allem und umherum nur Fernsehn und Computer die uns dennoch eine Sozialekomponente bzw. Den Sozialenaustausch generell vorgaukelt. Zumindest finde ich Deutschland auf den Straßen, Bussen und Bahnen sehr Kalt.
Sehr kalt mag z.T. stimmen, was vielleicht daran liegt, dass für viele Menschen das (Arbeits-)leben zunehmend mehr Druck bereithält und somit viele Ich-bezogener agieren...
Ich nehm mal an ein klassischer Fall von "lost in translation"?
Die Zeiten sind vorbei wo man mit ein paar Schockeffekten den Hund hinterm Ofen hervorlockt, das stimmt. Wer sich für Horrorfilme, Spiele etc. interessiert kriegt früher oder später das Gefühl alles schon gesehn zu haben und entsprechend bleibt der Blutdruck weit unten wenn uraltes Böses de jour daherkriecht.
Lost in Translation, klasse Film, ganz ohne Gewalt und Horror ;-)
Und trotzdem irgendwie gruselig - zumindest, wenn man kein Japaner ist. :D
Das Wort das du suchst lautet "beängstigend" ;-)
Oder so... aber der Gameshow-Master ist GRUSELIG.^^
Ich bin nicht härter geworden. Um die Mitte herum sogar weicher...
Ha, ha. Das gilt für mich leider auch :-)
Lach. Nicht schlecht... :-)
Gut gemachter Horror funktioniert immer. Man ist mittlerweile höchstens durch 08/15-Jumpscares abgestumpft, die leider das genaue Gegenteil davon darstellen.
Wann kommt das Review online?
Der Grund, weshalb sich die meisten Leute nicht mehr die Seele aus dem Leib kotzen, wenn sie Blut und Gedaerme sehen, ist der, dass sie sich bereits ausgekotzt haben, wenn sie auch nur hoeren, dass ein weiterer stumpfer Splattertitel auf den Markt kommt, der einzig und allein deshalb heraussticht, weil die sinnentleerte Skandallatte mal wieder hoeher gelegt wurde. Danke, ich hab schon.
PS: Wenn das Spiel in der Fachpresse besser wegkommt als Alien-Isolation, kotze ICH! ;)
Passt ja irgendwie ganz gut zu Deinem aktuellen User-Artikel :)
Aber hallo! ;) Hast du schon gelesen, ja?
Logisch!
Ich glaube Du tust dem Spiel Unrecht. Das ist kein hirnloses Splattefest, sondern eher ein beklemmender Survival-Horror-Titel.
Ich glaube sogar, dass es durchaus atmosphaerisch und spielmechanisch anspruchsvoll zugehen kann - aber der extreme Gewaltfaktor turnt mich leider sowas von ab... :( Ich hatte mich ja gerade ueber das Thema ausgelassen:
http://www.gamersglobal.de/news/91685/user-artikel-wie-die-pixel-bluten-lernten
Der obige Screenshot reicht mir schon aus um zu wissen, dass ich durch "The Evil Within" nicht das Gruseln lernen werde (es sei denn, das Spiel hat einen Teewagen im Programm^^). Die Zombie- und Splatternummer zieht da einfach nicht. Ich gucke zwar nach wie vor gerne Filme dieser Genres (wobei ich auf Folterhorror der Marke "Hostel" gut verzichten kann), aber Angst kommt dabei meist nicht mehr auf. Leider auch immer weniger in den modernen "klassischen" Mainstream-Horrorfilmen á la "Insidious" oder "Sinister". Erschreckt wird man da eigentlich nur noch von überlauten Soundeffekten. Richtig positiv überrascht hat mich in der letzten Zeit eigentlich nur das erste Drittel von "Amer", der mehr Experimental- als Horrorfilm ist. Da lob' ich mir doch alte Klassiker wie "Suspiria" oder "Bis das Blut gefriert", die eher künstlerisch bzw. subtil daherkommen. Die mögen nach heutigen Maßstäben nicht mehr "hart" sein, sind mir aber wesentlich lieber als aktuelle 3D-Schlachtfeste.
Bei Spielen fällt mir das Gruseln noch schwerer. Mir fällt auf Anhieb kein einziges Spiel ein, dass mir wirklich Angst eingejagt hätte. Moment, doch: der Spukhaus-Level in "Vampire Bloodlines" und die Klapsmühle in "Thief 3" erzeugten echte Gänsehaut. Ansonsten vielleicht noch "System Shock 2", die "Penumbra"-Reihe und "Amnesia". Doch die meisten Spiele kommen irgendwann mit einem lächerlich wirkenden Monster oder einer nervigen Designentscheidung daher, was mir komplett die Gruselstimmung verhagelt.
Also ein ZombiU und mit Abstrichen Outlast haben bei mir schon Angst erzeugt. Das Gefühl, einen nicht bekannten Ort zu erkunden, ohne genau zu wissen was hier vor sich geht, war da schon recht intensiv und ich hatte da durchaus Puls.
Dass du Puls hattest, war aber gut für dich.^^
Kannst du mal sehen, was für eine Schnarchnase ich sonst bin. Es war natürlich deutlich erhöhter Puls :-)
100% Zustimmung. Subtilen Horror/Grusel packen die neumodischen "Ich schock dich mit 1000-Dezibel!"-Orgien einfach nicht. Da sind selbst Filme wie "The Haunting" aus den 60ern noch gruseliger. Und bei den Spielen haette ich exakt deine Beispiele angefuehrt. Daumen druecken, dass das Game floppt und die Entwickler zum anregen nachdenkt. ;)
Ich bin definitiv härter als früher. Vor mir haben mittlerweile die Spiele Angst. Insbesondere Controller.
Ich bin definitiv genau so weich wie immer und spiele solch Spiele eigentlich gar nicht, horror Filme schau ich auch nicht... Der letzte, den ich gesehen habe war Paranormal Activities 3 und da bin ich, nach Aussagen meiner Begleiter, mit einer etwas helleren Hautfarbe wieder raus gekommen. Entweder bin ich ein Weichei oder noch nicht so abgestumpft wie der Rest der Bevölkerung. Ich habe aber noch nie wirklich horror Spiele gespielt, weil ich mich einfach nicht gerne erschrecke oder grusel, dabei empfinde ich keinen Spaß. Ob ich deshalb weiterhin so anfällig für Angst und Schreck bin kann ich nicht sagen, klingt für mich aber erstmal recht logisch, dass mir einfach die 'Routine' beim Erschrecken fehlt.
Kann ich so unterschreiben. Für mich persönlich ist das spielen eines Horror-/Gruselspiels keine Unterhaltung, sondern harter Psychoterror. Da lasse ich es lieber gleich bleiben.
Ich dachte schon, ich bin der Einzige der nicht "hart" geworden ist.
Früher hat mein Großvater immer davon geredet, dass er in seiner Kindheit im Krieg so viele schlimme Dinge gesehen hat, dass ihn nichts mehr schocken kann. Er sprach da allerdings nicht gerade erfreut drüber.
Von daher beneide ich Menschen nicht, die gähnend und mit Ruhepuls einen absoluten Psycho-Horror-Schocker spielen können. Finde es eher traurig, wenn Mechanismen wie Angst und Schrecken bei den Leuten nicht mehr funktionieren.
Hier, ich auch. Ich hasse es, erschreckt zu werden oder vor Grusel eine Gänsehaut zu bekommen.
Guter Horror ist für mich nicht von der Menge roter Flüssigkeit und hochdetailierter Zerstörung menschlischer Anatomie abhängig.
Guter Horror passiert im Kopf und muss mich als Zuschauer/Leser/Spieler inspirieren. Wichtig ist auch, dass man sich als Konsument auf das gebotene Szenario einlässt und sich Gedanken macht.
Wenn ein Spiel diese Immersion vermitteln kann, dann ist der Grusel oder Horror mit sehr subtilen Mitteln zu erreichen. Oft reicht einfach nur eine passende Sounduntermalung.
Im Filmbereich fand ich als alter abgestumpfter Splatter/Horror Fan zum Beispiel "The Blair Witch Project" (FSK 12) wirklich gruselig und hochspannend.
Bei den Spielen war es zuletzt wohl "Amnesia".
Alles ist natürlich vom Betrachter abhängig. Es gibt sicher Menschen die langweilen sich bei den von mir als gruselig empfundenen Beispielen, springen dafür aber bei Jumpscares Marke "Friday the 13th" an die Decke.
Bin mal gespannt auf den "Evil Within" Output.
Ich bin nicht härter. Ich kann zwar gut Horrofilme gucken, aber für Horrorspiele bin ich zu sehr Memme. Ich bekomme ja schon einen halben Herzinfarkt, wenn ich bei Half Life in nem Lüftungsschacht plötzlich von nem Headcrab angesprungen werde. :D
"Als Kenner und Freund von Horror-Filmen und -Spielen ist sich Mikami jedoch sicher, dass man
sogar Menschen, die so ziemlich jeden Horrorfilm gesehen haben, können noch erschreckt werden."
Das passt so net zusammen.
Das Problem ist das dieser Tortureporn leider momentan neben Zombie das einzige ist das bei den Gamern ankommt. Während Spiele die sehr gut mit Atmosphäre, subtilem Grusel und Spannungsaufbau arbeiten wie Amnesia: A Machine for Pigs, völlig verkannt sind aber mMn. sehr an die Lovecraft und Poe Geschichten erinnern. Horror der sich hauptsächlich in der eigenen fantasie abspielt stumpft nicht ab, im Gegensatz zu plumpen Jumpscares und Splatter.
auch erstere art stumpft mit der zeit ab. man muss nur genügend davon konsumieren, ist mit allen sachen so. nicht nur bei den sachen die man persönlich für gering schätzt.
Möglich, aber sicher weitaus weniger schnell. ;-)
Die Abstumpfung bezieht sich dabei auf die Darstellung von Gewalt und Horror. Wichtig ist dann, ob der Film/das Spiel darüber hinaus etwas bietet, und da sieht es bei Tortureporn dann eher weniger nach aus.
Ich bleibe bei "the Shining" - von Gewaltgrad und den Schockeffekten eher harmlos, aber sicher sehenswerter als sehr viele moderne Extremst-Horrororgien.
Die Gamepro gibt dem Spiel 90 Punkte.
Bin mal auf die Testübersicht gespannt. Ist ja auch wieder ein Titel, der ein bisschen polarisiert.
sorry, aber ich kann mir bei dem Spruch ein Grinsen nicht verkneifen... früher haben die Leute hart geschuftet, weniger verdient und waren medizinisch schlechter versorgt... aber er hier sagt, die Menschen sind härter geworden... pruuust...
Die Leute sind härter geworden in Bezug auf Horrorfilme/-spiele. Das ist schon alles, was er meinte, würde ich sagen.^^