Wochenend-Lesetipps KW39: Freier Journalismus, Objektivität
Teil der Exklusiv-Serie Lesetipps fürs Wochenende

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26. September 2014 - 16:05 — vor 9 Jahren zuletzt aktualisiert
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In den heutigen Lesetipps geht es gleich in mehrfacher Hinsicht um Spielejournalismus. Zum einen erfahren wir wie es ist, als freier Autor in der Branche zu arbeiten. Außerdem noch um den immer wieder geäußerten Kommentar, man solle sich als Tester zur Subjektivität bekennen, da es so etwas wie vollkommene Objektivität sowieso nicht geben könne. Ein weiterer Artikel beschäftigt sich damit, wie Spiele die Hardware-Leistung von Computern immer wieder an ihre Grenzen bringen.

"Frei, aber pleite?"
gameswelt.de am 10. September, Olaf Bleich

Als freier Spielejournalist hat man es nicht leicht, da die Honorare in den vergangenen Jahren zurück gingen und nur noch wenige Publikationen Autorenverträge anbieten, berichtet Olaf Bleich auf gameswelt.de: "Gleichzeitig dreht sich durch das Lohn-Dumping eine gefährliche Spirale, die bei allen Autoren für eine Mischung aus Angst und Leistungsdruck sorgt. Der Laden muss ja schließlich laufen!" Er betont aber auch, dass man als freier Autor dennoch eine Menge erleben kann, möglicherweise sogar mehr als in einer normalen Redaktion.

"Was ist objektiver Spielejournalismus? Ein entnervter Kommentar"
giga.de am 20. September, Leo Schmidt

Auch wenn es 100prozentige Objektivität nicht geben kann, sollte man als Spieletester dennoch versuchen, seine Reviews so neutral wie möglich zu halten und nicht ausschließlich ins Subjektive überschwenken, meint Leo Schmidt von Giga: "Daraus, dass man als fehlbarer Mensch niemals komplett objektiv sein kann, abzuleiten, dass einen die ganze Sache dann nicht zu scheren habe, ist eine der barbarischsten und hartnäckigsten Dummheiten, die man finden kann."

"Der Treibstoff für die Rechner"
stuttgarter-zeitung.de am 23. September, Oliver Klempert

In diesem Artikel der Stuttgarter Zeitung geht es darum, wie Computerspiele die Hardware-Industrie und damit auch die Leistungsfähigkeit von PCs vorantreiben. Ein Beispiel dafür ist das in den 90ern erschienene Wing Commander 3, das als einer der ersten Titel auf CD-ROM ausgeliefert wurde: "Das Besondere: Millionen von Spielbegeisterten kauften sich daraufhin ein CD-ROM-Laufwerk, um „Wing Commander“ spielen zu können. Relativ bald brachten nahezu alle Computerspielhersteller ihre Spiele auf CD-ROM heraus, dem Vorläufer der heutigen DVD."

"My reviews are biased – that's why you should trust them"
theverge.com am 24. September, Vlad Savov (Englisch)

Subjektive Maßstäbe in eigentlich unvoreingenommenen Testberichten hält Vlad Savov, der als Produkttester für The Verge schreibt, in Maßen für hilfreich: "Die einzige Möglichkeit, Bedienkomfort und Größe seines neuen Handys zu beurteilen, ist, seine eigenen Maßstäbe als Bezugsgröße zu nehmen. Demnach würde jemand wie Shaquille O’Neal ein 5,5-Zoll-Handy als zu klein bezeichnen, während es für mich dagegen eher etwas zu groß ist."

Im heutigen Video: Game of Thrones im Western-Stil.

Wenn ihr selbst interessante Links oder unterhaltsame Videos zum Thema Computerspiele entdeckt, freut sich der Autor über eine PN oder einen entsprechenden Kommentar.

Video:

Juehuesam (unregistriert) 26. September 2014 - 16:13 #

Nettes Video. Ricky King wäre stolz darauf ;-)

immerwütend 22 Motivator - 31893 - 26. September 2014 - 16:40 #

Der Artikel über objektiven Spielejournalismus lohnt sich wirklich!

monkeypunch87 14 Komm-Experte - 2656 - 27. September 2014 - 2:54 #

Ja, aber seine Meinung halte ich für Quatsch.

Pomme 17 Shapeshifter - P - 8614 - 27. September 2014 - 8:50 #

Ich finde den Text ganz überzeugend. Objektivität ist unmöglich, jeder Journalist weiß das, aber das Wissen darum und um die Einflussfaktoren ist ebenso wichtig wie die Annäherung an Objektivität. Das gilt für Lokaljournalisten, für Nachrichtenredakteure und auch für Spielejournalisten. Entscheidend für ein Urteil ist die transparente Begründung. Nicht " Spiel X ist Schrott." Sondern "Spiel X ist Schrott, weil...". Daraus kann der Leser seine eigenen Schlüsse ziehen und sich dem Autoren anschließen oder anderer Meinung sein.

immerwütend 22 Motivator - 31893 - 27. September 2014 - 9:53 #

Sehe ich auch so. Die Begründung muss nachvollziehbar sein, dann ist die Beurteilung selbst eher sekundär, weil der Leser anhand der Begründung selbst recht gut beurteilen kann, ob die genannten Gründe auch auf ihn selbst zutreffen.

Jörg Langer Chefredakteur - P - 468632 - 27. September 2014 - 11:09 #

Das ist just, wie wir zu testen versuchen, und zwar genau aus diesem Grund :-)

monkeypunch87 14 Komm-Experte - 2656 - 27. September 2014 - 15:37 #

Mir ist der Ansatz einfach zu bieder. Ich möchte schon beim Lesen unterhalten werden, was mir bei reiner Subjektivität eher gelingt als bei gespielter Objektivität. Es ist ja nicht so, dass dies unbegründet sein muss, nur ist mir die Form der Annäherung einfach zu langweilig zu lesen.

Und ich will den Spielejournalismus klar abgrenzen zum "normalen" Journalismus. Es geht hier um Unterhaltung, um mein Hobby, da möchte ich mich nicht durch Textwüsten schlagen nur um am Ende eine objektive Bewertung zu erhalten. Geschmäcker sind unterschiedlich und dies sollte man auch spüren.

Ich komme ja in letzter Zeit hier sehr oft mit Rockpapershotgun an (ich will wirklich nicht nerven), aber deren "Wot I think" (deren Testrubrik), kommt bei mir einfach mehr an und ist sicher nicht unbegründet.

Hier bei GG springe ich auch nur noch zu den Meinungskästen, die Abhandlung der einzelnen Spielmechaniken ist einfach viel zu langweilig zu lesen.

Wohlwollen (unregistriert) 29. September 2014 - 12:53 #

Ich lese ebenfalls ausschließlich die Meinungskästen und den Wertungskasten. Warum? Aus Zeitgründen, und da ich Spielmechaniken ungefähr kenne, wenn ich das Genre weiß.

Jonas S. 21 AAA-Gamer - P - 25057 - 26. September 2014 - 21:18 #

Echt schöne Artikel für dieses Wochenende, auch das Video ist klasse... der GoT Soundtrack geht immer.

Justmy2Cents@work (unregistriert) 27. September 2014 - 15:01 #

Da hat die Stuttgarter Zeitung aber das falsche Beispiel gegriffen bzw. dem Redakteur täuschte seine Erinnerung...
Wesentlich bedeutender zur Verbreitung der CD-ROM hat ein anderen Titel aus dem Genre beigetragen - Rebel Assault von Lucas Arts. Das Spiel erschien 1 Jahr(!) vor Wing Commander 3.
DAS war der Titel, bei dem ich mit offenem Mund gespielt habe...

Maverick 34 GG-Veteran - - 1300960 - 29. September 2014 - 13:28 #

Sehr schöne Auswahl, danke !