Angespielt: Bayonetta 2

Bayonetta 2 ist schnell und bietet neben gigantischen Gegnern auch Spektakuläres in den normalen Kämpfen (hier ein "Folterangriff").

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Starkes Design, zickige Kamera
Neben dem hohen Fokus auf Timing, Taktik und Kombos, profitieren die Kämpfe besonders vom Design der Gegner, den satten Soundeffekten und der gewohnt poppigen Musikuntermalung. Ihr kämpft zwar nicht alle fünf Minuten gegen einen Drachen, der wie King Kong an einem Hochhaus von New York hochklettert. Es gibt allerdings kaum Feinde, die Bayonetta nicht größen- oder zahlenmäßig (und oft beides gleichzeitig) deutlich überlegen sind. Vor allem werdet ihr es mit Engelskreaturen zu tun bekommen, die ihr Stück für Stück, manchmal auch gemeinsam mit Mitstreitern, auseinander nehmt.

Besonders gut gelungen ist den Entwicklern, unserem mehrstündigen Anspielen nach zu urteilen, einmal mehr die Verknüpfung von Zwischensequenzen mit dem eigentlichen Kampfgeschehen gegen Großgegner. Immer wieder gibt es rasante Sequenzen in Spielgrafik, in denen Bayonetta vor einem anrückenden Feind verfolgt wird oder hinter einem gigantischen Meereswurm her jagt. Spätestens, wenn dabei der Boden unter unseren Füßen wegbricht, Gebäude einstürzen oder irgendwo Wasser einbricht, trifft der Begriff spektakulär es wohl am besten.
 
Als problematisch erweist sich immer wieder die Kameraperspektive, durch die ihr regelmäßig nicht die vollständige Übersicht über das Schlachtfeld habt. Für unseren Geschmack passierte es uns doch ein bisschen zu häufig, dass der Angriff eines für uns nicht sichtbaren Feindes ins Ziel trifft. Eine solche Attacke sorgt nämlich auch dafür, dass ihr Angriffen der übrigen Gegner für einen Moment nichts entgegenzusetzen habt. Solche Situationen können schnell über Sieg und Niederlage entscheiden.
 

Die Technik wirkt veraltet, die rasante Inszenierung und die tollen Effekte machen aber einiges wieder wett.

Gute Grafik auf der WiiU

Aus rein technischer Sicht betrachtet war das erste Bayonetta gewiss kein Geniestreich. Das starke Design, die guten Animationen und die teils exzellenten Effekte konnten Ruckler, Texturschwächen (besonders auf der PS3) und mitunter lange Ladezeiten jedoch gut ausgleichen. Die aktuelle Version von Bayonetta 2 präsentiert sich visuell auf einem leicht höheren Niveau und läuft bislang auch erheblich stabiler, als dies im Vorgänger der Fall war. Vom Referenzniveau der "Lastgen"-Spiele ist der WiiU-Titel allerdings ein gutes Stück entfernt. Alles in allem würden wir die grafische Qualität in etwa auf dem Niveau des auch spielerisch ähnlich gelagerten DmC - Devil May Cry (GG-Test: 8.5) ansiedeln. Im Gegensatz zum Detailgrad der Feinde schwankt der der Umgebungen jedoch recht stark. Dennoch, für die WiiU als technisch schwächster der drei aktuellen Konsolen sieht das Spiel gut aus.
 
Koop-Klopperei
Gänzlich neu in Bayonetta 2 ist ein kooperativer Mehrspieler-Modus, über den wir euch aktuell allerdings noch nicht allzu viel verraten dürfen. Nintendo selbst hat dazu bestätigt, dass ihr hier mit einem Mitstreiter Challenges bewältigen könnt. Das muss nicht zwingend ein Mitspieler über das Internet sein, sondern ist auch mit einem von der KI gesteuerten Kollegen möglich. Ob dieser Modus eine lohnenswerte Dreingabe ist, werden wir erst zu einem späteren Zeitpunkt berichten können. Ihr dürft im Koop-Modus in jedem Fall nur die Ausrüstung einsetzen, die ihr in der Kampagne bereits freigeschaltet habt. Das ist nur eine der Indizien dafür, dass der Fokus klar auf dem Einzelspielermodus liegt.
 
Autor: Benjamin Braun (GamersGlobal)
 

Benjamin Braun

Man muss die reichlich wirre Story und die total überdrehten Charaktere nicht mögen, um Spaß an Bayonetta 2 zu haben. Das galt für den ersten Teil und gilt auch für den zweiten. Denn so sehr ich persönlich die Lolli-lutschende Hexe mit ihren pinkfarbenen Ballermännern und ihrem frechen Mundwerk mag, sind eindeutig die Kämpfe der Star des Spiels. Sie sind gewohnt anspruchsvoll, erfordern gutes Timing und Präzision bei der Eingabe und erreichen durch die theoretisch unendlich verknüpfbaren Kombos eine schier unerschöpfliche Bandbreite.

Es macht einfach mächtig Laune, nach und nach Perfektion bei den akrobatischen Kämpfen zu erlangen und durch die Gegnerhorden zu wirbeln. Besonders stark und beeindruckend sind natürlich die Großgegner, wobei auch in Bayonetta 2 so mancher normale Feind unsere sexy Hexe deutlich in der Größe übertrifft. Ich mag mich nach den ersten Spielstunden noch nicht genau festlegen, ob Bayonetta 2 den Vorgänger auch über die verbesserte Technik hinaus übertreffen wird. Eins weiß ich aber ohne Kenntnis des finalen Release-Termins: Meine WiiU freut sich schon jetzt darauf, mit fulminanter, anspruchsvoller Action gefüttert zu werden. Und ich freue mich auch darauf!