Erst vor einigen Wochen berichteten wir darüber, dass Electronic Arts die Smartphone-Version von Dungeon Keeper in Großbritannien wegen ihrer massiven Ausrichtung auf Pay-to-Win nicht mehr als "kostenlos" bewerben darf. Die Europäische Kommission hat heute einige Richtlinien für die generelle Vermarktung vermeintlicher Gratisspiele herausgegeben. In der Pressemitteilung heißt es unter anderem:
Spiele, die als "gratis" beworben werden, sollten den Konsumenten nicht bezüglich ihrer wahren Kosten in die Irre führen. Spiele sollten keine direkten Aufforderungen an Kinder enthalten, Items in einem Spiel zu kaufen oder einen Erwachsenen dazu zu überzeugen, das für sie zu tun. Verbraucher sollten angemessen über die Zahlungsmodalitäten bei Käufen informiert und nicht durch Voreinstellungen ohne ihre ausdrückliche Zustimmung belangt werden.
Diese Empfehlungen hat die Europäische Kommission auch an Google und Apple weitergeleitet, die mit dem Appstore beziehungsweise dem Android-Market zwei der wichtigsten Marktplätze für Free-to-Play-Spiele stellen. Während Apple keine konkreten Maßnahmen ankündigte – was die Kommission in ihrer Mitteilung als "bedauernswert" bezeichnet – erklärte sich Google bereit, bis Ende September einige Änderungen vorzunehmen.
So möchte der Suchmaschinen-Riese aus Mountain View einige Reglementierungen für App-Entwickler erlassen, damit diese keine Kauf-Aufforderungen für Kinder in ihre Spiele einbauen. Außerdem will das Unternehmen aufhören, Spiele mit In-App-Käufen als "kostenlos" zu bezeichnen. Wie stringent diese Regelungen am Ende umgesetzt werden, bleibt abzuwarten: Vor einem Jahr erläuterte unser Games-Anwalt Henry Krasemann in einem ähnlichen Zusammenhang, dass sich im Einzelfall mitunter schwer abstecken lässt, ob sich eine Werbung explizit an Kinder richtet oder nicht.
Meine Vermutung: Die "Kostenlos"-Kategorie im Play Store wird einfach umbenannt. Sonst würde es dort nämlich sehr leer werden.
Wurde sie doch bereits. Heißt jetzt einfach "Top Games"
Wahlweise auch "Erfolgreich"/"Top grossing" (bzw bei Apple: Umsatzstärkste)
Schon traurig, wofür die Leute alles bereit sind, Geld auszugeben...
Ich sehs nun auch.
Jetzt gibt es drei total dämliche Kategorien: "Bestseller", "Top-Spiele" und "Erfolgreichste". Die Namen sind total austauschbar und ich finde es dadurch nur noch unübersichtlicher.
Marketing ist doch was Feines^^
Es kommt spät, es kommt langsam - aber wenigstens ist Bewegung zu erkennen,
Ach, was für ein schöner Traum!
Keine "kostenlosen" Spiele mehr, die man nicht gescheit spielen kann, wenn man nicht noch zusätzlich In-App-Geld hinterher wirft.
Ne kostenlose Light-Version als Demo und die uneingeschränkte (und werbefreie) Vollversion gerne für 5 bis 10 Ocken hinterher.
Schade, dass es der Europäische Kommission bedarf, damit die User begreifen, dass "Gratis" nicht bedeutet, dass man ein Spiel uneingeschränkt nutzen kann.
Meiner Meinung nach geschieht das den Smartphone-Usern ganz recht. Tolle Paid-Apps für wenige Euro wurden ignoriert und auf so Mist wie Candy Crush Saga, Goodgame Empire und Clash of Clans hat man sich draufgestürzt wie die Fliegen.
Ich hab mir diese Woche für 1,79€ Monument Valley gekauft und damit trotz der kurzen Spielzeit mehr Vergnügen gehabt mit allen Free2Play Apps, die ich bisher ausprobiert habe.
In meiner Gegend gibt es den schönen Spruch: "Wat nühs kost, dat is au nühs." Die Alten wissen das noch... ;-)
Nicht immer ist gratis = Müll ;)
gratis ist aber auch nicht immer kostenlos ^^.
Ja, ich gehöre auch der Minderheit an, die lieber Paid-Apps ohne versteckte Zusatzkosten kauft. In diesem Monat z.B. Geheimakte Tunguska, die Blackwell-Adventures, Monument Valley, Blast-a-Way, Tengami, Botanicula und Leo's Fortune.
In-App-Käufe finde ich okay, wenn sie für eine einmalige Zahlung die Testversion in eine Vollversion verwandeln und den Rest des Spiels freischalten (z.B. bei Ghost Trick, Phoenix Wright HD Trilogie oder Episodenpakete in Telltale-Spielen.
Bei Google Play gibt es bis auf den winzigen Hinweis "Bietet In-App-Käufe an" bisher keinerlei weitere Infos, welcher Art und welche Höhe diese In-App-Käufe sind.
Da finde ich den iOS-Appstore transparenter, dort kann man sich bereits vor dem Download die häufigsten "In-App-Käufe" anzeigen lassen. Wird dort nur "Vollversion freischalten" aufgelistet, probiere ich einen interessanten Titel gerne aus, bei Angeboten wie "Juwelentruhe für 89,99 €" fällt das Spiel sofort durch das Raster.
Das von dir angesprochene Shareware-Prinzip (testen, Gebühr für Vollversion) gibt es schon lang. Nach meiner Meinung bietet sich so ein Modell ideal für die Mobile Games an.
Hast du Goodgame Empire mal selbst (länger) gespielt? Meiner Meinung nach kann man damit viel Spaß haben und das auch problemlos ohne einen Cent auszugeben, so wie ich bisher.
F2P kann genau wie alles andere auch gut oder schlecht gemacht sein.
Wollte gerade sagen, immer dieses F2P Bashing hat inzwischen soooo einen Bart. Vor allem weil jeder selbst entscheiden kann, was er zockt. Und ich habe mit einigen F2P Games gerade auf dem Tablet auch schon weitaus mehr Spaß gehabt als mit anderen kostenpflichtigen Spielen. Alles immer über einen Kamm scheren funktioniert halt im wahren Leben nicht.
Naja, das Bashing ist doch ganz natürlich, solange es so krasse Fälle wie bei Dungeon Keepers gibt. Ich selbst habe auch gerne F2P Spiele ausprobiert, bin da inzwischen aber sehr viel reservierter geworden. Auch wenn ein paar echt nette Spiele dabei gewesen sind, haben sie dann im späteren Spielverlauf abrupt nachgelassen, wenn die Phase kam, wo man nur noch durch Geldeinsatz wirklich weiter kam. Und ich habe bisher kein einziges F2P gesehen, dass ohne so etwas ausgekommen ist (wobei ich aber auch kein Team Fortress 2 oder diese Dota Spiele spiele).
Find ich gut.
Ich ebenso. :)
Schön gekürzt auf der Hauptseite: "Google will Spiele mit In-App-Käufen nicht mehr"...
Hab mir nur gedacht, wieso sollte Google etwas gegen InApp-Käufe habe? Die profitieren doch sicher davon?!
Ein Klick offenbarte dann das "...gratis nennen."
Na dann... :-)
Da hab ich auch kurz gestutzt, aber das Hinterstübchen krabbelte hervor und brabbelte was von: "neeeee, so 'ne Cashcow werfen die nicht über Bord..."