Nachdem auf der ersten Tagung im November des vergangenen Jahres (siehe Teaserbild) zunächst eine allgemeine Annäherung an das Spannungsfeld aus historischem Ereignis und Gestaltung des Ereignisses im Spiel versucht wurde, geht es in diesem Jahr um Möglichkeiten, die Computerspiele und Simulationen für das Nachdenken über die eigene Person, eigene Meinungen und eigenes Handeln bieten (Reflexion).
Anlass für diese Frage sind soziologische Erkenntnisse, nach denen die heutige westliche Gesellschaft von großen Unsicherheiten geprägt ist, derer man nur durch Reflexion Herr werden könne. Weil Computerspiele meist nach klaren Regeln ablaufen, bieten sie einen sicheren Raum, in dem Reflexion "eingeübt" werden kann. Spielmechanik und Erzählung (Narration) können so zum Durchspielen alternativer, sowohl individuell-lebenspraktischer als auch gesellschaftlicher und historischer Möglichkeiten einladen. Dies gilt nicht etwa nur für didaktisch konzipierte Lernspiele, sondern auch für verbreitete kommerziell erfolgreiche Computerspiele sowie Independent Games. Auf der Tagung sollen vor diesem Hintergrund Möglichkeiten diskutiert werden, die Potenziale von Computerspielen zur Reflexion und Simulation aufzuzeigen und zu nutzen.
Die Tagung richtet sich insbesondere an Studenten und Doktoranden aus den Bereichen Kommunikationswissenschaft, Geschichtswissenschaft, Philosophie, Soziologie, Literatur- und Medienwissenschaft, Pädagogik, Psychologie, Informatik und verwandten Fächern.
Vorschläge für Beiträge können bis 31.8.2014 eingereicht werden. Weitere Informationen dazu befinden sich im Call for Papers.
Mir schwant Schreckliches...
Wieso? Ist doch schön wenn Spiele einen größeren Diskurz bekommen. Nimmt schon keiner CoD vom Markt... ;)
Ob Nachtfischer da teilnimmt?
Unwahrscheinlich, der versteht ja wirklich was vom Thema - das ist bei solchen Veranstaltungen eher unüblich ;-)
Urteilst du immer so schnell?
Edit: Damit meine ich in Bezug auf Personen, die du nicht kennst. Denn man mag es kaum glauben, Erfahrung und Spaß mit Computerspielen auf der einen Seite und geisteswissenschaftliches Arbeiten auf der anderen Seite schließen sich nicht aus -- gerade heute, wo immer mehr Geisteswissenschaftler selbst mit Spielen großgeworden sind (anders als früher, wo wissenschaftliches Arbeiten zu Spielen von skeptischen älteren Leuten dominiert wurde, die selber nie gespielt haben). Nachtfischer ist einer. Und sicher nicht der einzige. ;)
Ich habe Literaturwissenschaft und Soziologie studiert und nicht nur während, sondern auch nach dem Studium im Rahmen meiner Arbeit recht viele derartige Veranstaltungen besucht - meine Bemerkung basiert also auf einer recht fundierten Wahrscheinlichkeitsberechnung, könnte man sagen ;-)
Also auf deinen bisherigen Erfahrungen, ok. Die kann ich sogar nachempfinden -- was auch ein Grund ist, warum ich meine eigene Tagung organisiere. ;)
Gut, dann besteht Hoffnung ;-)
Irgendwie sind diese interessanten Veranstaltungen immer weit weg von mir. :( Mal eben so nach Rostock oder Leipzig (Computerspiele-Nacht) geht leider nicht.
Dann könntest Du ja eine eigene Veranstaltung aus der Taufe heben, ganz klein zunächst, wachsen geht immer. Und wenn es in der Gegend bei dir nix gibt, wird es ja Menschen geben, die ähnlich wie Du denken.
(Ich weiß, der Vorschlag ist einfach gesagt, nicht so einfach umgesetzt, aber die Möglichkeit ist halt da.)
Ehrlich gesagt ist es einfacher, als man zunächst denkt :) Man darf nur keine Angst haben.
Das ist ja die Schwierigkeit ;)