Kurztest: Enemy Front

PC 360 PS3
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Stephan Petersen 4828 EXP - Redakteur,R8,S1,A4,J8
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16. Juni 2014 - 15:27 — vor 9 Jahren zuletzt aktualisiert
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Gegner lassen sich problemlos anlocken und nacheinander ausschalten.


Zurück zur Seite 1 des Tests von Enemy Front.

Manipulieren der Spielwelt
Nett ist die Idee, in der Spielwelt manipulierbare Objekte einzubauen, die wir zu unserem Vorteil nutzen können. Hierbei handelt es sich meistens um die obligatorischen Fässer, aber auch beispielsweise einen schlecht gesicherten Stapel Holzstämme. Doch auch solche Ideen werden konterkariert, denn am schnellsten funktioniert durchgehendes Ballern.

Aus dutzenden Filmen und Videospielen wissen wir ja längst, dass deutsche Soldaten nicht die hellsten sind. In Enemy Front treffen wir jedoch auf Vertreter der ganz dummen Sorte. Fast immer reicht es, die Nazi-Truppen anzulocken und nacheinander von einer guten Position heraus auszuschalten. Dank der Levelarchitektur mit ihren zahlreichen Rückzugspunkten ist das überhaupt kein Problem. Wenn wir den Gegner umgehen, ist er sogar völlig überfordert. Den Rest snipern wir dann mühelos weg, wenn die Soldaten wie die Moorhühner aus ihrer Deckung hervorschauen.  Mehrere Male erlebten wir sogar Totalausfälle, in denen uns die KI nicht einmal wahrgenommen hat. Selbst auf dem höchsten der drei Schwierigkeitsgrade ist die Rambo-Methode die effektivste. Ihre mangelnde Intelligenz gleichen die KI-Schergen teilweise mit ihrer Quantität und dem verursachten Schaden aus. Solltet ihr einmal ins Gras beißen, setzt euch das Spiel an einen der fies platzierten Checkpoints zurück.

Gegner könnt ihr leise erledigen oder auch als Geiseln nehmen.


Ordentliche Missionen
Trotz der genannten Schwächen haben uns einige Missionen ganz ordentlich gefallen. Etwa die Verteidigung einer Warschauer Kirche, als wir zunächst als Scharfschütze im Kirchenturm, dann am Stand-MG und schließlich im Nahkampf Gegnerwellen abgewehrt haben.  Auch kann Enemy Front immer wieder mit seiner Spielwelt überzeugen, die von idyllischen Tälern über französische Kleinstädte bis hin zum apokalyptisch anmutenden Warschau reichen.
 

Unsere MP klingt eher nach Luftgewehr.

Lasst euch aber vom eben Geschriebenen nicht täuschen: Trotz CryEngine, schicker Lichteffekte und stimmiger Schauplätze ist Enemy Front technisch eher mittelmäßig. Grobe Texturen und Charaktermodelle gehören genauso zum Kriegsalltag wie schwache Animationen, grottige Explosionen und dünne Waffen-Sounds. Unter „Ganz ordentlich“ verbuchen wir hingegen Soundtrack und Steuerung. Wer gerne gemeinsam Weltkriegs-Shooter spielt, kann das übrigens im Multiplayer-Modus machen. Da warten auf euch bekannte Spielvarianten wie beispielsweise Team-Deathmatch. Angesichts der gerade so überdurchschnittlichen Qualität solltet ihr nicht mit vielen Mitstreitern rechnen.
 
Autor: Stephan Petersen / Redaktion: Jörg Langer (GamersGlobal)
 

Stephan Petersen
Im Vorfeld klang das Spielprinzip von Enemy Front ziemlich  vielversprechend: Eine offene Levelstruktur, in der ich mein Vorgehen selbst wähle und leise oder brachial vorgehe. Leider wird das Spielprinzip von der dummen KI völlig aus den Angeln gehoben. Es geht immer am schnellsten, wenn ich durch die Schauplätze stürme, Gegner anlocke und sie nacheinander erledige. Der Rest wird dann mit dem Snipergewehr abgefrühstückt. Und warum sollte ich als Leisetreter vorgehen, wenn ich dermaßen überlegen bin?

Ein Gefühl der Bedrohung oder Unterlegenheit mag so nicht entstehen. Und das hebelt die durchaus vorhandenen guten Ideen und Stärken, etwa beim Missionsdesign oder der Spielwelt, weitgehend aus: Obwohl ich als Kriegsberichterstatter und nicht als erfahrener Veteran unterwegs bin, fräse ich mich wie Rambo durch eine deutsche Wehrmacht, die in ihrer Effizienz eher aktuellen irakischen Armeeangehörigen zu gleichen scheint.

Auch tragen verschwindende Leichen und häufige obligatorische Ballerabschnitte nicht eben zum Freiheitsgefühl bei. Hinzu kommen eine platte Story mit eindimensionalen Charakteren und dem üblichen Pathos sowie eine allenfalls mittelmäßige Technik. Ein im Zweiten Weltkrieg angesiedelter Shooter? Klar, gerne, gab's schon einige Zeit nicht mehr. Aber man muss schon sehr nach dem Szenario hungern, um dafür diverse weit bessere Shooter vor "modernem" Hintergrund liegen zu lassen.

 

 Enemy Front
Pro
  • Freie Vorgehensweise
  • Teils gelungenes Missionsdesign
  • Schicke Kulissen
  • Eher ungewöhnliche Schauplätze
  • Ordentliche Steuerung
  • Motivierende Momente
Contra
  • Ballern schneller und einfacher (und oft obligatorisch)
  • Dumme KI
  • Mittelmäßige Technik
  • Platte Story, eindimensionale Charaktere
  • Erledigte Gegner lösen sich auf


 

Dryz 15 Kenner - 2878 - 16. Juni 2014 - 15:52 #

Naja war leider zu erwarten das es eher mittelmäßig wird.
Hatte zwar wieder lust auf ein WW2 spiel aber warte lieber bis es günstiger wird.

Scando 24 Trolljäger - 54816 - 16. Juni 2014 - 17:23 #

Da stimme ich dir zu. Ich warte auch mal ab.

Major_Panno 15 Kenner - 3707 - 16. Juni 2014 - 17:46 #

Ich will dich nicht kritisieren doch ich finde es mittlerweile schon seltsam dass unter fast jedem Test exakt dieser Kommentar steht. Wieso kaufen eigentlich alle ein Spiel das nicht sehr gut ist wenn es günstiger wird? Wieso einfach gar nicht kaufen?
Das wäre doch logischer.

rammmses 22 Motivator - P - 32639 - 16. Juni 2014 - 19:10 #

Als fan des Genres kann man auch mittelmäßigen Spielen was abgewinnen. Ist ja kein totalausfall.

Scando 24 Trolljäger - 54816 - 16. Juni 2014 - 20:38 #

Für Spiele, die mich sehr interessieren zahle ich gerne den Vollpreis. Aber bei Spielen, die nur ein "befriedigend" bekommen, warte ich halt ab bis es sie günstiger gibt. Ist doch legitim. Ich habe gerade erst das Setting WW2 mit Wolfenstein gehabt und brauche jetzt nicht sofort das nächste Spiel mit dieser Thematik, aber ich werde es mir später holen. Und dann ist es automatisch preiswerter. Obwohl es wohl ohnehin nicht so teuer ist. Habe es schon für knapp 23€ gesehen.

Maverick 34 GG-Veteran - - 1329419 - 16. Juni 2014 - 18:59 #

Einfach ausleihen aus der Videothek übers Wochenende, spart einiges an Geld gegenüber dem Kauf und reicht bei der Qualität des Spiels völligst. So verfahre ich bei mittelmäßigen Shootern, die ich aufgrund des Szenarios trotzdem spielen möchte.

Cat Toaster (unregistriert) 16. Juni 2014 - 15:57 #

Steam sagt: Dieses Produkt steht in Ihrem Land derzeit nicht zur Verfügung. "Computer says No"

Scando 24 Trolljäger - 54816 - 16. Juni 2014 - 21:37 #

Erscheint in D nur als Box-Version.

Souler (unregistriert) 16. Juni 2014 - 15:59 #

Spiel ist für´n Eimer...
Nach der 4.Mission abgebrochen den Rotz.

Wäre ja auch zu schön gewesen nach dem ausgezeichnetem Wolfenstein TNO direkt die nä.Spielspaßüberraschung zu erhalten.

Mal sehen wie Sniper Elite 3 wird.

Maverick 34 GG-Veteran - - 1329419 - 17. Juni 2014 - 8:22 #

City Interactive ist halt 2 Klassen unter Id anzusiedeln, dass da nur nen Durchschnittsshooter rauskommt,ist keine große Überraschung.

Goldfinger72 15 Kenner - 3366 - 17. Juni 2014 - 9:05 #

Wenn dieses Machwerk wenigstens Durchschnitt wäre.

Souler (unregistriert) 17. Juni 2014 - 11:08 #

Das mag zwar stimmen,doch erhoffte ich mir trotzdem etwas mehr als ich bekam,sowas wie B-Movie bzw.hier B-Game-Charme,so in diese Richtung...der blieb aber leider aus,so das nur ein sehr schlechtes Spiel übrig blieb.

Tritokx 17 Shapeshifter - 6656 - 16. Juni 2014 - 20:23 #

Schade drum. Aber so muss ich mich nicht ärgern, dass es keine PS4-Version gibt.

Goldfinger72 15 Kenner - 3366 - 17. Juni 2014 - 8:55 #

Eine 6.0 hätte ich nicht erwartet. Eher eine 3.0. Das Spiel ist einer der schlechtesten Shooter, die ich in den letzten 10 Jahren spielen "durfte" und einer meiner größten Fehlkäufe (PS3). Miese Grafik, mieses Gameplay, mieser Sound, miese Synchro, miese (nicht konfigurierbare) Steuerung, miese Speicherpunkte, miese Animationen, miese Performance, mieses Balancing und noch viele weitere miese Dinge mehr. Dieses Machwerk ist kein Spiel, sondern eine Art interaktive PowerPoint-Präsentation für Designfehler. Was für ein unfassbarer Schrott. Aber vielleicht war es ja die Intention der Entwickler die Schrecken des 2. Weltkrieges durch ein schreckliches Spiel zu verdeutlichen.

Novachen 19 Megatalent - 14947 - 18. Juni 2014 - 0:13 #

Na wenn das Spiel immerhin den Schrecken des 2. Weltkriegs zeigen würde, dann könnte man auch über viele Mängel hinweg sehen.

Leider tut es das nicht und ist laut Videos genauso verharmlosend und verherrlichend wie 99% der anderen Kriegsshooter. Und die 1% bestehen nur aus drei mir bekannten Shootern...

Gerade als Kriegsreporter hätte es durchaus Sinn gemacht, Zeuge von Kriegsverbrechen und anderen Grausamkeiten zu werden... aber leider.

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