Das Unternehmen Kickstarter präsentierte kürzlich für seine gleichnamige Plattform neue Richtlinien, durch die es noch einfacher werden soll, entsprechende Kampagnen zu starten. Die bislang bestehenden Regeln wurden „drastisch vereinfacht“, sodass für kommende Projekte ab sofort nur noch drei Basis-Vorgaben existieren. Im Einzelnen lauten diese wie folgt:
Gemeinsam haben diese Richtlinien, dass sie „exakt das aufzeigen, was Kickstarter ausmacht“: Vorhaben umzusetzen, diese mit anderen zu teilen und aufrichtig mit jenen Menschen umzugehen, die die Verwirklichung unterstützt haben. Kurze Erläuterungen zu den einzelnen Punkten könnt ihr auf dieser offiziellen Seite nachlesen.
In Bezug auf den zweiten Punkt wird beispielsweise darauf hingewiesen, dass bei Vorhaben, bei denen die Herstellung und der Vertrieb – zum Beispiel eines Gadgets – zum Tragen kommen, ein Prototyp benötigt wird. Von den Kollegen bei GameInformer darauf angesprochen, ob dies Auswirkungen auf Software und Spiele hat, machte ein Sprecher von Kickstarter deutlich, dass tatsächliches Gameplay nicht benötigt wird – wie es auch in der Vergangenheit nicht der Fall war. Zu zeigen, an welchem Punkt man hinsichtlich der Entwicklung steht, sei allerdings immer eine gute Idee, so der Sprecher weiter.
Eine weitere Neuerung stellt das sogenannte, schrittweise zur Verfügung gestellte „Launch Now“-Feature dar: Ersteller werden zukünftig vor die Wahl gestellt, ob sie ihre Kickstarter-Kampagne starten möchten, sobald sie bereit dazu sind, oder ob sie zuvor Feedback von einem der Community-Manager einholen möchten. Einen Einblick in die Funktionsweise von „Launch Now“ erhaltet ihr durch dieses Posting von Yancey Strickler, dem Mitbegründer und CEO des Unternehmens.
Hmmm...nicht gerade wenige Projekte haben auf Kickstarter eben gerade für einen Prototypen Geld "gesammelt". Und das fällt jetzt weg? .-\
"Von den Kollegen bei GameInformer darauf angesprochen, ob dies Auswirkungen auf Software und Spiele hat, machte ein Sprecher von Kickstarter deutlich, dass tatsächliches Gameplay nicht benötigt wird – wie es auch in der Vergangenheit nicht der Fall war."
Das dürfte die Antwort sein ;-)
Ja...das ist mir schon klar. Meine Frage oder besser feststellung bezog sich nicht auf Software.
Oder anders formuliert: Falls ich mal eine geniale Idee für einen neuen Motor haben sollte...muss ich dann den Prototypen selber finanzieren? Nach der Aussage auf der Seite von Kickstarter: "Ja".
Aber eben für den Bau solch eines Prototypen wurde nicht selten Geld gesammelt.
Aus meiner Sicht läuft dieser neue Anspruch dem Grundgedanken von Kickstarter entgegen.
Sollte ich falsch liegen sollte lasse ich mich gerne eines Besseren belehren. :-)
Ich denke, mit "Vorweisen" meinen sie im Fall von Geräten Blaupausen, Konstruktionsbeschreibungen etc., also im Prinzip genau das, was man auch benötigt, um ein Patent anzumelden. Die Sache sollte also so weit gediehen sein, dass man loslegen kann, sowie das Geld eintrifft.
Ja und Nein, sollte man versuchen ein Auto, oder wie Xena sagte einen Motor kickstarten zu wollen, muss man den sicherlich nicht von vorne herein fertig da stehen haben um ein Projekt starten zu dürfen, aber das passiert auf Kickstarter ja eher selten.
Was auf Kickstarter aber Massenhaft gestartet wird, sind ja Geldbörsen, Stifte, Spielkarten, Würfel, Handyhalter etc PP. bei solchen Dingen sollte ein Prototyp schon da sein, und man sollte nicht nur mit einer Idee da stehen.
Pebble könnte vielleicht als Referenz gut herhalten. Im allerersten Video hatten sie noch nicht viel, aber einen einen grob funktionierenden unförmigen Prototypen der sehr unfertig halt schon existierte. Keiner erwartet ein fertiges geschliffenes Endprodukt, aber das ist eben auch nicht was der Begriff Prototyp bezeichnet.
Es ist ja auch Kickstarter, die nicht gerade schlecht von den vollständig finanzierten Projekten profitieren (5% für die Plattform, 5% für Amazon Payments)... Böse Zungen würden also behaupten, man seie nur an Gewinnmaximierung durch die neuen Regeln interessiert.
Andererseits hätten es zukünftige Projekte leichter, die erforderliche Summe einzuspielen (siehe Guido Henkel mit diversen Projekten) -> bleibt nur zu hoffen, dass die Dämme nicht brechen und die Leute mit jedem Sch*** Geld machen wollen.
Auch hier hoffe ich auf die "marktregulierende" Wirkung der Backer.
Man darf gespannt sein, inwieweit sich das neue Regelwerk auswirkt, und wieviele Projekte die nächsten Monate ihr Ziel schaffen...
Wieso hätten es Projekte jetzt leichter?
Das Verbot finanzieller Belohnungen ist ein Rückschritt.
Warum soll der Backer eines sehr erfolgreichen Spiels wie Giana Sisters nicht weitere DLCs oder Nachfolgespiele geschenkt bekommen, oder gar sein Geld mit Gewinn zurückerhalten? Diese Klausel schließt ja praktisch aus, sich neben den zugesagten Leistungen noch mit anderen Dingen bei den Backern zu bedanken, wenn das Projekt richtig Erfolg hat und man seine Dankbarkeit zeigen will - das ist schlecht.
Sicher dass deine Interpretation so stimmt? DLCs oder Nachfolger wären ja nichts anderes als das Spiel selbst (nur mit längerem Zeithorizont), die werden dadurch garantiert nicht verboten. Es dürfte sich mehr auf den Verkauf von "Firmenanteilen" beziehen, denn letztlich sind Rückzahlungen im Erfolgsfall nichts anderes. Mir wäre aber auch kein Beispiel bekannt, wo ein Kickstarter das versucht hätte.
Meiner Meinung nach ist das auch so wie du sagst, das DLCs oder so nicht betroffen sind, sondern es eher darum geht das nicht Firmenanteile versprochen werden (wenn wir erst einmal richtig durchstarten...), oder andere Dinge die klassischen Investoren versprochen werden, der oft zitierte ROI Return on Investment. Also sowas wie, jetzt X investieren und in einem Jahr X*2 zurück bekommen.
Aus unserer Sicht hat Kickstarter viel mit Games zu tun, aber das ist nur ein (wenn auch nicht unwesentlicher) Teil von Kickstarter.
Etwas zu sehr vereinfacht für meinen Geschmack. Kann durchaus Willkür seitens Kickstarter die Tür öffnen.