Wochenend-Lesetipps KW15: Ob Spiele aggressiv machen u.m.
Teil der Exklusiv-Serie Lesetipps fürs Wochenende

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11. April 2014 - 14:23 — vor 10 Jahren zuletzt aktualisiert
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Seit den Amokläufen von Erfurt und Winnenden wurde immer wieder behauptet, gewalthaltige Games, die im Rahmen der Debatte oft als "Killerspiele" tituliert wurden, machten die Spieler aggressiv. Dass dies in der Praxis schwer zu beweisen wäre, hatten wir schon einmal in einer der ersten Ausgaben der Wochenend-Lesetipps thematisiert. Eine neue Studie zu diesem Thema legt sogar nahe, dass die Gewalt kein entscheidender Faktor ist. Unsere weiteren Lesetipps für diese Woche beschäftigen sich mit  Computer Bild eHome, dem Gameslab der Uni Paderborn und Menschen, die mit Spielen Millionen verdient haben.

"Inkompetenz macht Spieler wütend"
Zeit.de am 10. April, Eike Kühl

Die Universitäten Rochester und Oxford haben eine gemeinsame Studie zum Thema Aggressionspotenzial von gewalthaltigen Computerspielen durchgeführt. Dabei ließen sie eine Gruppe Half-Life 2 spielen und eine andere Gruppe eine entschärfte Version des Titels, in der Gegner nur markiert und nicht getötet werden. "Die Auswertung der Reaktionen zeigte, dass es keine Unterschiede zwischen beiden Versionen gab hinsichtlich des Aggressionspotenzials. Stattdessen äußerten sowohl die Spieler der gewalttätigen als auch der gewaltfreien Version nur dann Frustration, wenn sie mit der Steuerung nicht zurechtkamen."

"In Paderborn spielerisch zum Traumberuf"
Nw-news.de am 7. April, Felix Eisele

Im Gameslab der Universität Paderborn können interessierte Studenten aller Fachrichtungen gemeinsam an neuen Computerspielen arbeiten. Dabei geht es nicht vorrangig um gute Noten, sondern um den Spaß an der Sache und Referenzen: "Scheine oder Noten gebe es ohnehin kaum. Dafür aber Erfahrung und zusätzliche Qualifikationen in der Vita. Und natürlich das Ansehen in Fachkreisen. Längst sind namhafte Firmen wie Goodgames, Crytek oder Bigpoint auf Paderborn aufmerksam geworden."

"The guilt of the video game millionaires"
Newyorker.com am 3. April, Simon Parkin

Als Rami Ismail sein Spiel Ridiculous Fishing veröffentlichte und damit quasi über Nacht große Summen Geld einnahm, war er nicht etwa glücklich, sondern fühlte sich schuldig, weil er an seine hart arbeitende Mutter denken musste, die ihm hin und wieder sagte, er solle nicht so viel Zeit am Computer verbringen: "Mein erster Gedanke an diesem Tag war, dass ich im Schlaf mehr Geld verdient habe als sie das ganze Jahr über. Mit einem Handy-Spiel, in dem man mit einem Maschinengewehr auf Fische schießt."

"ComputerBild eHome"
Massengeschmack.tv am 3. April, Lars Golenia, Video (ca 10:00 Minuten)

Die Springer-Publikation Computer Bild eHome stellt Technik-Spielereien für den Hausgebrauch vor. Lars Golenia bespricht das Heft in seiner Internet-Sendung Pressesch(l)au, indem er eine Verkaufssendung nachahmt. Er kritisiert zum Beispiel, dass Anzeigen kaum als solche erkennbar seien: "Es ist ein bisschen so, wie wenn Sie Ostereier verstecken. Nur dass die Eier weiss sind und Sie verstecken sie nicht im Gebüsch, sondern im Schnee."

Fundstücke:

  • Harald Fränkel singt (youtube.com)
  • "18 Millionen E-Mail-Passwörter gestohlen: NSA bietet kostenlosen Sicherheitstest an" (der-postillon.com)

Im heutigen Video: Eine ehrliche Werbung für Mario Kart.

Wenn ihr selbst interessante Links oder unterhaltsame Videos zum Thema Computerspiele entdeckt, freut sich der Autor über eine PN oder einen entsprechenden Kommentar! Dieses Mal bedanken wir uns bei den GG-Usern Admiral Anger und EddiDean!

Video:

blobblond 20 Gold-Gamer - P - 24478 - 11. April 2014 - 14:38 #

"Ob Spiele aggressiv machen"

Spiele machen keinen aggressiv,sondern eher die IT-Technik macht einen aggressiv, wenn man sich so manchen Kommentar auf einigen Seiten zum Thema Googleglas durchliest!;)

Daher sollte man nicht die Spiele verbieten sondern die ganze Computertechnik bzw. die Technik an sich!;)

Old Lion 27 Spiele-Experte - 77783 - 11. April 2014 - 14:41 #

Menschen, ich würd einfach die Menschen verbieten. Dann ist schon vielen geholfen!

Noodles 26 Spiele-Kenner - P - 75374 - 11. April 2014 - 14:43 #

Ja, das ist auf jeden Fall die beste Lösung!

GrimReaper 13 Koop-Gamer - 1622 - 11. April 2014 - 15:07 #

Spiele machen nicht aggressiv, sie machen einen duhm. ^^

Grinzerator (unregistriert) 11. April 2014 - 15:36 #

Spiele machen nicht aggressiv, sie machen doom.

^Fixed.

volcatius (unregistriert) 11. April 2014 - 16:48 #

http://www.nichtlustig.de/toondb/040816.html

Maverick 34 GG-Veteran - - 1330384 - 11. April 2014 - 16:14 #

Danke für die Lesetipps. :)

Harald Fränkel Freier Redakteur - P - 13774 - 11. April 2014 - 17:28 #

Danke für den Link zu meiner "Gesangs"einlage, Tori! ;)

Zaunpfahl 19 Megatalent - 17564 - 13. April 2014 - 3:42 #

kann man sich wunderbar bei fremdschämen... was ein Quark.

Harald Fränkel Freier Redakteur - P - 13774 - 13. April 2014 - 8:15 #

Es macht mich unendlich glücklich, dass meine Musik Emotionen weckt. Das ist ja auch mein Anspruch als Künstler.

Jamison Wolf 19 Megatalent - P - 14082 - 11. April 2014 - 17:34 #

"Videospieler haben das psychologische Bedürfnis, immer Erster zu sein", sagt Andrew Przybylski im Gespräch mit der BBC, "wenn Spieler von der Steuerung oder der Spielmechanik ausgebremst werden, macht sie das aggressiver."

Welche Personen testen die da immer? Das ende des Satzes kann ich ja noch nachvollziehen, aber dieses "immer Erster"?

Wie wärs mal mit ner Umfrage unter Spielern? Hier? :)

drako 16 Übertalent - 4165 - 11. April 2014 - 19:33 #

Naja ob immer Erster, Sieger als einzelne Person oder als Team das kommt schon hin. Aber natürlich auch nicht immer und bei allen.
Aber oft sieht man das an den Schuldzuweisungen, die anderen Teammember waren zu doof, dieses und jenes ist OP (bevorzugt weil es der Gegner benutzt), die Bugs sind schuld, der Ping war Schuld, das Spiel ist scheiße, usw.
Natürlich wird nicht jeder aggressiv, aber in Ingamechat oder in den Foren sieht man dann doch das es nicht wenige gibt die dann erhebliche Probleme mit den Blutdruck bekommen :)

Jamison Wolf 19 Megatalent - P - 14082 - 12. April 2014 - 1:37 #

In Singleplayer spielen gehts nicht so hoch her mit den Schuldzuweisungen. :)

Was die Foren angeht ... Wer sich in einer Jauchegrube wälzt, wird schmutzig. Ist doch hinlänglich bekannt, das in Foren immer die kleine %zahl an Spielern hockt, während der rest "glücklich" spielt.

drako 16 Übertalent - 4165 - 12. April 2014 - 8:27 #

Ja das stimmt, aber es zeigt ja nur das es einen gewissen Teil der Spieler aggressiv macht :)

Ja beim Singleplayer ist es natürlich schwer zu sagen, da die direkte Kommunikation fehlt, aber auch da gibt es so Beispiele wie Leute ihr Gamepad gegen die Wand werfen.

Ist ja auch nicht so das das Spiel dann der Hauptgrund ist sondern nur der Auslöser für Menschen die wahrscheinlich schon dazu neigen :)

Sven Gellersen 23 Langzeituser - - 45115 - 12. April 2014 - 1:00 #

Ist doch vollkommen richtig, zumindest auf den bedeutend größeren Teil von Spielern dürfte das zutreffen. "Erster" sein zu wollen, ist auch nicht wörtlich mit einer Podiums-Platzierung zu verstehen, es wird auch darum gehen, das Spiel schlichtweg zu bezwingen.

Sven Gellersen 23 Langzeituser - - 45115 - 12. April 2014 - 1:05 #

Den Artikel auf zeit.de fand ich sehr interessant und gut. Jeder, der spielt, dürfte schon mehr als einmal aggressiv geworden sein, weil das Gameplay unfair war, man gegen andere Spieler verloren hat oder ähnliches. Allerdings dürfte auch diese Aggressivität kaum zu langfristig anhaltender Gewalttätigkeit des Konsumenten führen. In der Regel unterbricht man dann selbst das Spiel und macht was anderes, spätestens nach 15 Minuten ist die Aggression auch schon wieder weg.

drako 16 Übertalent - 4165 - 12. April 2014 - 8:33 #

Das trifft aber auch nur dann zu wenn das Umfeld den Abbau der Aggression zulässt. Ist ja wie bei vielen anderen Dingen auch die zu Aggressionen führen, wenn dann noch der Lebenspartner etwas nervt dann kann ich mir gut vorstellen das es dann zu einer weiteren Reizung kommt.

Sven Gellersen 23 Langzeituser - - 45115 - 12. April 2014 - 17:28 #

Sicher. Aber hier ging es ja konkret um Spiele und ihre Wirkung. Und die Aggressivität, die sich da aufbaut, verebbt für sich genommen normalerweise eben recht schnell.

Faerwynn 20 Gold-Gamer - P - 20280 - 12. April 2014 - 1:11 #

Oh Mann, Hat jemand mal auf die Annahmen geachtet, auf denen diese Studien zu Aggressivität beruhen? Die Messung der Aggressivität besteht darin, wie schnell man Wörter erkennt, die mit Aggressivität zu tun haben? Ich bin ein extrem schneller Leser, je nach Thema bis zu 800 Wörter pro Minute. Nach dieser Metrik bin ich also automatisch ein aggressiverer Mensch als ein langsamer Leser?

MrFawlty 18 Doppel-Voter - 9845 - 12. April 2014 - 8:28 #

Nein, du liest einmal 1 min im beruhigten Zustand und dann nochmal 1 min im aggressiven Zustand. Dann kannst du deine Werte vorher und nachher vergleichen. Das Prozentuale Verhältnis der erkannte aggressiven Wörtern kannst du dann mit dem Prozentualen Verhältnis der anderen Leute vergleichen. Damit hast du Lesegeschwindigkeit der einzelnen Teilnehmer aus der Statistik entfernt.

Beispiel: jedes 10. Wort ist "aggressiv"

Du liest in 1 min 800 Wörter und erkennst von den 80 aggressiven 40.
-> 50%
Ein anderer list in 1 min 200 Wörter und erkennt von den 20 aggressiven 15.
-> 75%

Der Studie nach wäre der "andere" dann aggressiver.

Kenner der Episoden 20 Gold-Gamer - 22195 - 12. April 2014 - 14:21 #

@Zeit-Artikel: "Die Wissenschaftler argumentieren, nicht etwa die Darstellung von Gewalt mache aggressiv, sondern die Fähigkeit der Spieler, das Spiel zu meistern. (...) Je frustrierender das Spiel für seine Spieler ist, desto aggressiver werden diese "

You dont' say, Sherlock! ;)