Samsung gelingt Durchbruch bei Kommerzialisierung von Graphen

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7. April 2014 - 0:16 — vor 8 Jahren zuletzt aktualisiert
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Wissenschaftlern des Samsung Advanced Institute of Technology ist es gelungen einen Weg zu finden, mit dem sich Graphen industriell herstellen lassen soll. Graphen ist eine Kohlenstoffverbindung mit extrem hoher Wärme- und Stromleitfähigkeit. Während mit Silizium bisher nur Taktraten bis fünf Gigahertz möglich sind, erlaubt Graphen aufgrund der hundert mal größeren Elektronenbeweglichkeit theoretisch Taktraten bis zu 1000 Gigahertz. IBM hat bereits Anfang 2010 einen Graphen-Transistor vorgestellt, der mit 100 Gigahertz lief. Das Material lässt sich auch für Touchscreens von Smartphones nutzen, die so bruchfester und biegsamer werden könnten. Eine extrem dünne Graphenschicht kann über dem Bildschirm platziert werden und somit eine Oberfläche aus Glas überflüssig machen. Die Europäische Union unterstützt die Graphen-Forschung im Rahmen eines Förderprogramms seit letztem Jahr mit einer Milliarde Euro. 

Die Forscher von Samsung haben es geschafft, große Graphen-Einkristalle herzustellen, die für den kommerziellen Einsatz benötigt werden. Bisher mussten die großen Kristalle aus mehreren kleineren Kristallen zusammengefügt werden. Samsung selber bezeichnet ihre Methode als bahnbrechend und Durchbruch bei der Kommerzialisierung des Werkstoffes.

RoT 21 AAA-Gamer - P - 26097 - 7. April 2014 - 0:27 #

ui, mal sehen, was das für endgeräte hervorbringt...

MicBass 21 AAA-Gamer - P - 28962 - 7. April 2014 - 0:38 #

Von Graphen hab ich mal in einem Podcast gehört und danach erst nachgeschlagen was das eigentlich so ist. Klang wirklich wie ein Wunderstoff: schnellere Chips, endlich eine gescheite Möglichkeit der Energiespeicherung usw. Alles super - bis auf die massentaugliche Umsetzung. Würde mich sehr freuen wenn da jetzt ein Schritt hin getan wurde.

Labrador Nelson 31 Gamer-Veteran - P - 266481 - 7. April 2014 - 1:01 #

Wie lang dauert sowas denn, bis etwas brauchbares davon im Laden steht?

Talaron 16 Übertalent - 4146 - 7. April 2014 - 1:18 #

Bin kein Experte und insb. zum Thema Display-Beschichtung kann ich mich gar nicht äußern, aber zumindest für den Einsatz auf Chips oder gar für Prozessoren dürfte da noch einige Zeit ins Land ziehen.

Es reicht leider nicht, irgendeinen bestehenden Silizium-Prozessor 1 zu 1 nachzubauen und ihn dann einfach mit 100 GHz zu Takten. Jedes Basismaterial hat sehr individuelle Eigenschaften, die gerade in den Größen- und Geschwindigkeitsdimensionen in denen wir uns hier bewegen (man mache sich einmal klar, dass schon 2 GHz umgerechnet gerade einmal 0,5 Nanosekunden pro Takt entsprechen, selbst ein Flügelschlag eines Insekts dauert da schon über eine Million Takte), umso deutlicher hervortreten.

Vermutlich werden sich viele Praxis-Probleme von Graphen erst noch ergeben, wenn tatsächlich in größeren Maßstäben damit gearbeitet wird. Da zudem selbst bei herkömmlichen Chips und Prozessoren die Entwicklungszeit meist mehrere Jahre beträgt, würde ich nicht damit rechnen, dass wir vor 2020 irgendeinen produktiven Einsatz von Graphen in diesem Bereich sehen werden.

Qualimiox 14 Komm-Experte - 2040 - 7. April 2014 - 13:41 #

Das sehe ich sehr ähnlich.
Intel will bis 2018 laut ihrer Roadmap ja bei 18nm-Fertigung ankommen. Ich denke allerdings, dass sie spätestens dann auf die physikalischen Barrieren stoßen (minimale theoretische Transistorgröße, kein preiswertes Lithografie-Verfahren mehr) und Moore's Gesetz dann wohl einbricht.
Es wird also wohl enorm wichtig sein, an Graphen und ähnlichem zu forschen, ansonsten war's das wohl bald vorerst mit den Leistungssteigerungen.

firstdeathmaker 18 Doppel-Voter - 9333 - 7. April 2014 - 8:32 #

So grob 20 Jahre darf man gerne schätzen.

Vidar 19 Megatalent - 15012 - 7. April 2014 - 9:19 #

Nun wenn wir mal OLED nehmen, das gibts im Grunde seit mitte der 60er.
Wie lang hats gedauert bis man endlich soweit war das in Massen herzustellen, 40 Jahre?

Oder nehmen wir die HVD (Disc mit 3TB), vor 10 Jahren wurde das Teil vorgestellt aber bis heute ist davon nichts mehr zu sehen.

Also kann man sich denken wie lange das noch dauern wird bis es in die Massenproduktion gehen wird.

Dominius 18 Doppel-Voter - P - 10019 - 7. April 2014 - 15:14 #

Uh, Graphen gibt es auch schon lange, hier ging es ja um einen Durchbruch bei der kommerziellen/industriellen Produktion. Es wird also sicher keine 40 Jahre mehr dauern, bis dort viel produziert werden kann, weil ja die Grundlagen dafür gerade geschaffen wurden.

Allgemein find ich Technikprodukte, die auf Kohlenstoff basieren auch wesentlich besser als silicium-basierende, denn Kohlenstoff ist reichlich vorhanden.

Die längste Zeit wird wohl vergehen, weil die Unternehmen die Produktion umstellen müssen und entsprechende Techniken für Graphen-CPUs etc. entwickeln müssen.

Sp00kyFox (unregistriert) 7. April 2014 - 4:16 #

ich hab dabei eigentlich an die dinger gedacht und mich schon gefreut:
https://de.wikipedia.org/wiki/Graph_%28Graphentheorie%29

Punisher 22 Motivator - P - 32223 - 7. April 2014 - 6:44 #

War auch mein erster GEdanke - der zweite war, wie ein Fortschritt zur Kommerziellen Nutzung wohl aussehen kann. ;-) Naja, jetzt wissen wir, dass wohl eher auf dem "e" betont wird als auf dem "a". :)

Mister Y 11 Forenversteher - 668 - 7. April 2014 - 22:37 #

Samsung scheint einfach erfolgreich das Factory Pattern für Graphen implementiert zu haben.

Michl Popichl 24 Trolljäger - 52778 - 7. April 2014 - 5:22 #

oh man, vor einigen jahren saß ich noch vor einem c64 :-) bin mal gespannt wohin die reise geht.

Pfarra2k 13 Koop-Gamer - 1275 - 7. April 2014 - 6:28 #

Geht mir genauso. Wenn ich jetzt überlege, wo wir vor 20 Jahren mit der Technologie waren und wo wir vielleicht in 20 Jahren sein werden, freue ich mich richtig drauf

Hedeltrollo 22 Motivator - P - 35988 - 7. April 2014 - 6:50 #

Kann nicht sein. Das Verfahren hat Apple zuerst entdeckt. Vor 50 Jahren ungefähr schon.

Stuessy 14 Komm-Experte - 2520 - 7. April 2014 - 8:29 #

Kann nicht sein. Die einzigen Grafen mit denen Steve Jobs sich vor 50 Jahren beschäftig hat, waren Graf Zahl und Graf Duckula. ;)

J.C. (unregistriert) 7. April 2014 - 8:46 #

Mensch, dann hätte er eigentlich den Physiknobelpreis in 2010 bekommen sollen!

Vampiro Freier Redakteur - - 121613 - 7. April 2014 - 9:13 #

Super!

Kleine Frage: Die EU unterstützt das Projekt mit 100 MRD. Samsung sitzt doch in Korea, die entsprechenden Fabriken und großen Hersteller sind doch auch praktisch alle in Asien.

Hoffentlich gibts für die EU auch irgendeine Rendite, außer dass man in Asien Graphen-CPUs kaufen kann.

drako 16 Übertalent - 4165 - 7. April 2014 - 9:37 #

1 Milliarde bitte für Forschungsgruppen und Unternehmen in der EU.

blobblond 20 Gold-Gamer - P - 24478 - 7. April 2014 - 10:26 #

Also laut http://www.iwr.de/news.php?id=22904 finanziert die EU es mit 1 Milliarde Euro.

Außerdem steht dort
"An jedem der beiden Vorhaben beteiligen sich Forscher aus mindestens 15 EU-Mitgliedstaaten sowie fast 200 Forschungseinrichtungen."
Weiter steht dort
"Das Projekt "Graphene" wird von Prof. Jari Kinaret von der schwedischen Chalmers-Universität geleitet. Es beteiligen sich daran über 100 Forschergruppen mit 136 Hauptforschern, darunter vier Nobelpreisträgern."

Wo kommen jetzt die 100 Milliarden her und das die an Samsung gehen?

Erynaur (unregistriert) 7. April 2014 - 9:40 #

10 Samsung-Aktien können ja nicht schaden ;)

monokit 14 Komm-Experte - 2495 - 7. April 2014 - 10:17 #

Jau...jetzt Samsung Aktienpaket und in 20 Jahren damit die Rente aufbessern. ;)))

volcatius (unregistriert) 7. April 2014 - 12:41 #

Dafür hat man doch schon die Telekom-Aktien.

Ganon 27 Spiele-Experte - - 83897 - 7. April 2014 - 13:58 #

Wer wär nicht gerne Aktionär...
Puh, ist das lang her. Hat die Aktien überhaupt noch jemand?

Erynaur (unregistriert) 7. April 2014 - 14:12 #

Das ist der Plan, wurde schon mit Google in Teilen umgesetzt ;)

Elton1977 21 AAA-Gamer - - 28894 - 7. April 2014 - 18:48 #

Der Fortschritt in unserer heutigen Gesellschaft ist zumindest auf technischer Ebene sehr, sehr beeindruckend.

Deep Thought 15 Kenner - 3259 - 7. April 2014 - 20:56 #

Bei Graphen handelt es sich nicht, wie im Artikel geschrieben, um eine "Kohlenstoffverbindung". Als chemische Verbindung bezeichnet man einen Stoff aus mindestens 2 verschiedenen Elementen, während es sich bei Graphen nur um elementaren Kohlenstoff mit einer zugegebenermaßen sehr interessanten Gitterstruktur handelt. Spezielle Kohle, wenn man so will, was grds. aber auch auf Diamanten zutrifft.

Die Existenz von Graphen selbst ist auch keine wirklich neue Erkenntnis. Spätestens seit Mitte des letzten Jahrhunderts galt diese als gesichert. Mit einer intensiveren Erforschung wurde in den 60er Jahren begonnen. Und schnell wurde auch klar, was für ungewöhnliche Materialeigenschaften das Zeug besitzt.

Dass solange mit einer wirklich intensiven Erforschung gewartet wurde, habt wohl mehr damit zu tun, dass Silizium lange Zeit genug Potential für Fortschritt in der Halbleitertechnik geboten hat und das Ausgangsmaterial (Sand) schier unbegrenzt zur Verfügung steht. Nachdem da langsam Schicht ist, hat man sich dann wohl doch dazu entschlossen, in die Graphen-Forschung mehr "Kohle" zu investieren ....

Sven Gellersen 23 Langzeituser - - 45112 - 8. April 2014 - 0:26 #

Hm. Inwiefern könnte sich das denn auf unser Hobby auswirken? Bessere Engines?

Hetzel (unregistriert) 8. April 2014 - 8:45 #

MEEEEEHR von allem!

Hanseat 14 Komm-Experte - 1884 - 8. April 2014 - 15:39 #

Unglaublich da waren die Jungs tatsächlich schneller als die Europäer hätte ich nie gedacht. Aber Hut ab.

Mitarbeit
Larnak