Peter Molyneux glaubt nicht an längeren Indie-Hype

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25. März 2014 - 20:46 — vor 10 Jahren zuletzt aktualisiert
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Das Teaserbild stammt aus Godus

In einem Interview mit CVG auf der Game Developers Conference (GDC) sprach Peter Molyneux, unter anderem Erfinder und Entwickler von Fable und Godus, über die aktuelle Indie-Szene und deren Entwicklung. Unter anderem ist er überzeugt, dass der rasende Aufschwung dieser Spiele und der momentane Erfolg nicht lange halten werden:

Diese Dinge bewegen sich im Kreis. Was ich sagen würde: Genießt diese Zeit, sie wird nicht andauern. Glaubt nicht, dass wir in fünf Jahren noch alle Indie-Entwickler sind, diese Dinge bewegen sich in Kreisen, wie auch in der Musik-Industrie. Es gibt eine Zeit, in der Punk gerade groß ist, und dann gibt es eine Zeit wie jetzt, in der alles produziert wird. Genießt diese Zeit, denn es wird zwangsläufig nur ein kleiner Zeitraum sein.

Molyneux befürchtet, dass sich viele kleine Entwicklerstudios durch die Versuchung nach dem großen Geld auf Kosten der Unabhängigkeit und Kreativität zu einem anderen Unternehmen entwickeln. Er beschreibt Unternehmer, die diese aufkaufen wollen sowie die Entwickler, die die Folgen nicht sehen: Denn bei der Mitarbeit bei einem größeren Studio zähle nicht mehr der Ideenreichtum, sondern der Gewinn. Weiterhin vergleicht er die aktuelle Szene mit der in den 80er-Jahren:

Es ähnelt sehr den 80ern. Damals konnte jeder ein Spiel entwickeln, das riesigen Erfolg haben konnte. Es gab keine Regeln oder Formeln. Ein paar Jahre zuvor war alles von Angst geprägt. Es gab hohe Beträge und Wettkämpfe à la "Meine Produkte sind besser als deine!". Es ging nur darum, wer das nächste "Call of Duty" produzierte. Jetzt geht es darum, erfinderisch und kreativ zu sein und keine Angst mehr zu haben.

Der Spiele-Veteran hatte bereits eigene Studios wie Bullfrog (Dungeon Keeper) großgezogen und schließlich verkauft. Im Jahr 2012 stieg er bei Microsoft aus und kehrte in die Indie-Szene zurück. Laut ihm wäre es ein fataler Fehler gewesen, bei dem Großunternehmen zu bleiben. In der unabhängigen Industrie fühle er sich besser aufgehoben, vor allem die Freiheit, alles zu tun zu können, was ihm beliebt, gefalle ihm sehr. Am Ende schließt Molyneux mit folgenden Worten:

Wir hatten diese genau festgelegten Wege, wie man ein Spiel erschaffen muss, was zu Halo, Call of Duty und all diesem Kram geführt hat, aber jetzt haben wir das weggeworfen. Die Spiele, die wir jetzt feiern, sind Titel wie Papers, Please, was brilliant ist.

Ob Molyneux mit seinen Worten recht behält, wird sich zeigen. Bislang wird der Markt allerdings noch von kreativen und experimentellen Indie-Titeln überflutet, die bei der Community großen Gefallen finden.

Sciron 20 Gold-Gamer - 24182 - 25. März 2014 - 20:52 #

Wenn kreative Spiele mal "out" sein sollten, wird's echt Zeit das Hobby zu wechseln.

immerwütend 22 Motivator - 31893 - 25. März 2014 - 21:07 #

Ich glaube nicht länger an Molyneux ^^

F-Dude (unregistriert) 26. März 2014 - 1:47 #

Irgendwie ist er zu bemitleiden: Peter Molyneux war vor 15 Jahren spieletechnisch noch relevant aber kann jetzt nur noch mit leeren Worten aufwarten denen keine Taten = gute Spiele folgen. Also ein Sprüchklopfer sondergleichen, bitte bringt ihn endlich mal bei den Mund zu halten!

Ursprungstitel der News:

- Peter Molyneux glaubt immer noch Leute hören ihm zu und nehmen ihn für voll

Demnächst noch mehr News von Peter Molyneux:

- Peter Molyneux glaubt noch an den Duke

- Peter Molyneux glaubt an Gott

- Peter Molyneux glaubt die meisten Menschen hab Schuhgröße 43

- Peter Molyneux glaubt die Matrix ist unter uns

Koffeinpumpe 15 Kenner - 3823 - 25. März 2014 - 21:29 #

Warum gibt man diesem Schwätzer eigentlich noch überall eine Plattform?
Ja, vor 20 Jahren hat er ein paar tolle Spiele gemacht, aber die Zeiten sind längst vorbei. Man würde schließlich auch nicht David Hasselhoff zuhören, wenn er was zur Musikzukunft sagen wollte... ;)

burdy (unregistriert) 25. März 2014 - 21:53 #

Er ist halt der Franz Beckenbauer der Spieleentwicklung.

Tassadar 17 Shapeshifter - 8161 - 26. März 2014 - 19:46 #

Passt perfekt der Vergleich, die beiden wirken mittlerweile ähnlich senil und realitätsverweigernd. ("ausgebeutete Arbeiter? Ich habe keine gesehen")

Pomme 17 Shapeshifter - P - 8623 - 25. März 2014 - 23:08 #

Ääääh, David Hasselhoff hat aber auch vor 20 Jahren nicht "ein paar tolle Filme/ Songs" gemacht! ;-)

burdy (unregistriert) 26. März 2014 - 0:03 #

Hey, nix gegen Knight Rider :P

Kenner der Episoden 20 Gold-Gamer - 22195 - 26. März 2014 - 1:29 #

I've been looking for freeedom! *hüpf*

Elton1977 21 AAA-Gamer - - 28894 - 26. März 2014 - 2:26 #

Don't hassle the Hoff!!!!

Koffeinpumpe 15 Kenner - 3823 - 26. März 2014 - 13:31 #

Hat ein Kumpel auf einem Shirt stehen. :D

Der Marian 21 AAA-Gamer - P - 29632 - 25. März 2014 - 21:35 #

> Peter Molyneux glaubt nicht an längeren Indie-Hype

Das les ich jetzt aber nicht raus, zumindest nicht aus dieser News. Klingt für mich eher nach einer Mahnung an die Entwickler, sich nicht selbst den kreativen Antrieb zu verbauen, was sicherlich ein nicht von der Hand zu weisender Effekt bei solchen Erfolgsgeschichten ist. Und gerade die Nischen, die immer noch Nischen sind, werden da wohl am wenigsten betroffen sein und eventuell auch irgenwann aus ihrem Nischendasein treten können. Aber wer weiß das schon.

Sp00kyFox (unregistriert) 25. März 2014 - 21:58 #

wenn man zurückdenkt hat der indie-boom ja mit titeln wie world of goo und braid angefangen. und das ist jetzt schon 6 jahre her. bisher seh ich jedenfalls nicht, dass das abflauen würde. durch den digitalen vertrieb geh ich davon aus, dass wir auch in zukunft eine menge indie-games erleben werden.

v3to (unregistriert) 25. März 2014 - 22:14 #

falls peter molyneux jemals in den ruhestand geht, wird er bestimmt ein sehr unterhaltsamer geschichtenerzähler. kaum ein statement von ihm, wo man nicht den eindruck hat, dass er einfach nur laut denkt.

Wohlwollen (unregistriert) 25. März 2014 - 23:05 #

Ja, stimmt.

Freylis 20 Gold-Gamer - 23164 - 25. März 2014 - 22:30 #

Im Kern kann ich das nachvollziehen: WENN heute die Mainstream-Titel wieder so wagemutig und avantgardistisch waeren wie die jetzigen Indie-Titel, braeuchten wir keine "Indies" mehr. Aber das ist ein ganz schoen dickes "WENN" ;)
Man denkt manchmal mit Wonne an die spaeten 80er und fruehen 90er zurueck, wo es kaum etablierte Franchises gab und fast jeder Titel, obwohl faktisch Mainstream, im Geiste ein "Indie-Titel" war, weil immer wieder Gameplay-Neuland und Story-Neuland entdeckt wurde. - Waehrend wir in Sachen Gameplay wahrscheinlich heute alles abgefruehstueckt haben, waere es schoen, zumindest in Punkto Storytelling, Design, Dialog, etc. wieder mehr "abgefahrenes" zu sehen - gerade weil die etablierten Entwickler es sich finanziell leisten koennten, mit etwas Mut zum Risiko ein wenig zu experimentieren, bis ein neues Franchise Fuss fasst.

Despair 17 Shapeshifter - 7557 - 25. März 2014 - 22:36 #

Man ersetze "Indie" durch "Reboot", und schon wäre ich auf Molyneux' Seite. ;)

Richard WIlhelmet 11 Forenversteher - 665 - 25. März 2014 - 23:33 #

ach ich mag den molyneux. :)

Henke 15 Kenner - 3636 - 26. März 2014 - 6:31 #

Nachdem der Candy Crush-Entwickler an die Börse, und das Kickstarter-Projekt Oculus VR an Facebook gegangen ist, schenke ich dieser Aussage Molyneux mehr Glauben denn je.

Sicher wird es auch in Zukunft noch Indie-Studios geben, aber die eine Hälfte wird erfolglos bleiben, und die andere Hälfte wird bei Erfolg sofort aufgekauft, verkommerzialisiert und muss(!) erfolgreiche Spiele nach Deadline liefern. Alles unter dem Namen eines großen Publishers wie EA, Amazon (?), Nintendo oder auch Facebook!

Wie unter solchen Bedingungen noch kreative, innovative Spielideen in einer unabhängigen Entwicklerszene entstehen sollen, werden die nächsten 5 Jahre zeigen.

Ich jedenfalls kann den Gedankengang von Peter Molyneux nachvollziehen, und obwohl dieser in der Vergangenheit öfters mal danebenlag, so fürchte ich doch, dass sich seine Prophezeiung dieses Mal bewahrheitet.

Tassadar 17 Shapeshifter - 8161 - 26. März 2014 - 19:48 #

Der labert auch nur noch Stuss. Kann mich gar nicht mehr erinnern, wann ich das letzte Mal etwas von ihm gehört habe, was nicht schlicht lächerlich war.

Die Argumentation hier ist ja auch wieder an Logiklücken nicht zu überbieten. Weiß gar nicht, warum ich überhaupt noch etwas lese, wo sein Name auftaucht. Warum habe ich jetzt bloß einen Ohrwurm vom Pippi-Langstrumpf-Lied ("mache mir die Welt, widde widde wie sie mir gefällt")?

supersaidla 16 Übertalent - 4503 - 27. März 2014 - 1:27 #

Naja Indieentwickler wird es schon noch weiterhin geben. Die wollen ja auch nur alle reich und gefeiert werden. Nur diejenigen die heute Erfolg haben, werden sicher nicht mehr darunter sein, ausser sie sind zwischendurch ordentlich auf die Schnauze gefallen. Das letzte was ich in diesem Industriezweig ausmachen kann ist ernsthaftes Rebellentum, wenns sowas überhaupt gibt.

Marco Büttinghausen 20 Gold-Gamer - 20481 - 9. April 2014 - 17:39 #

Was mir nicht ganz in den Kopf will, Molyneux warnt Indies jetzt davor an Ihren kreativen Ideen festzuhalten und nicht dem Geld hinterherzurennen. Schöne Ideen sind ja prima, aber ich glaube viele Entwickler im Indie Bereich wären sehr froh wenn sie nicht mehr in Privatwohnungen entwickeln müssten, oder schlimmstenfalls neben anderen Jobs, sondern mal richtiges Geld bekämen.

Ich denke die meisten Leute könnten gut damit leben das der Job ein bisschen langweiliger wird, wenn sich dafür das Gehalt verdoppelt (als Beispiel).

Mitarbeit
ChrisL