PSN-Check: Vessel
Teil der Exklusiv-Serie Spiele-Check

PC 360 PS3
Bild von PatrickH.
PatrickH. 6424 EXP - 17 Shapeshifter,R8,S1,A4,J9
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18. März 2014 - 19:35 — vor 10 Jahren zuletzt aktualisiert
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Wie jeden Dienstag stellt euch auch heute unser PSN-Check wieder ein interessantes Download-Spiel aus dem PSN-Store vor. Betreut wird die Rubrik von unseren Usern Psychofrog und Elofson.

Viele Menschen träumen davon, die eine Erfindung zu machen, die die Welt verändert. Was passiert, wenn sich diese bahnbrechende Erfindung selbständig macht und lieber ein eigenes Leben führen will? Die Antwort darauf erfahrt ihr im PSN-Check zum ersten Spiel des Indie-Entwicklers Strange Loop Games, dem Rätsel-Jump-and-Run Vessel.
Die Reise beginnt vor Eurer Haustür (Alle Screenshots sind Herstellerbilder)

Gestatten, M. Arkwright, Genie und Erfinder
In Vessel übernehmt ihr die Rolle von M. Arkwright, Erfinder der Fluros. Fluros sind intelligente kleine Helfer, die gerne Schalter drücken, vollständig aus Wasser bestehen und sehr fleißig sind. Kein Wunder also, dass jedes Unternehmen ihre Hilfe in Anspruch nehmen will, was unser Alter Ego zu einem reichen Mann machte. Während eines gewöhnlichen Arbeitstages im Labor entwischt Arkwright ein kleiner Fluro und schlägt ihm die Tür vor der Nase zu. Zeit also, den kleinen Ausreißer wieder einzufangen.

Gute Story schlecht erzählt
Eure Reise beginnt im leichten Regen vor eurem Labor, führt euch jedoch im Laufe des Spiels in dunkle Höhlen, Fabriken und Minen, in denen die kleinen, Schabernack treibenden Fluros einiges auf den Kopf gestellt haben. Die Story und das unverbrauchte Steampunk-Szenario hätten einiges Potenzial. Allerdings verspielt Strange Loop selbiges unnötig, indem auf erzählerischer Seite lediglich kurze Bildgeschichten und einige spröde Tagebucheinträge geboten werden. Gewiss müssen es nicht immer High-End Rendervideos sein, aber ein wenig mehr Storytelling hätte Vessel eindeutig aufgewertet. Aspekte, wie die endlose Ausbeutung von intelligenten, vom Menschen erschaffenen Lebewesen bleiben so letztlich zu oberflächlich.
Werfen wir Samen in einen Brunnen, schlüpfen Wasser-Fluros.

Physik-Knobelei und etwas Jump-and-Run
Auch wenn Vessel auf den ersten Blick wie ein Jump-and-Run wirkt, bildet das Lösen von Rätseln den Kern des Spiels. Die Physik-Knobeleien basieren stets auf den gleichen Elementen: Flüssigkeiten manipulieren, Schalter und Hebel umlegen, um Türen öffnen. Und natürlich müsst ihr Fluros herumscheuchen. Zu Beginn könnt ihr die kleinen Helfer nur an bestimmten Maschinen herstellen, später habt ihr Samen dabei, die ihr beispielsweise in einem Brunnen zum Leben erweckt. An anderen Stellen tragt ihr einen Tank auf dem Rücken, der es euch erlaubt, jederzeit und überall einen Fluro herzustellen. Anfänglich hantiert ihr nur mit Wasserdienern, im weiteren Spielverlauf gesellen sich unter anderem auch Feuer-Fluros dazu.

Ohne eure Helfer werdet ihr kaum eines der Rätsel lösen: Oft müsst ihr mehrere oder weit auseinander liegende Schalter auf einmal betätigen, was schlecht alleine geht. Nach der Erweckung marschieren die Fluros in Richtung des nächsten Schalters und lösen diesen aus. Hilfestellung für die Lösung der Rätsel bekommt ihr keine. Die Tagebucheinträge der Spielfigur bieten euch lediglich ein paar allgemeine Hinweise. Ihr müsst also euren eigenen Hirnschmalz bemühen, um Aufgaben zu lösen. Diese sind nicht immer simpel, da sie stets auf den Gesetzen der Physik basieren, bleiben sie jedoch immer logisch.

Ihr hangelt euch so von einem verschlossenen Raum in den nächsten und bewältigt zwischendurch kürzere Jump-and-Run-Einlagen. Dies ist eine willkommene Abwechslung, da einige der Rätsel euch durchaus Konzentration und Kombinationsgabe abverlangen. Ihr werdet des Öfteren mehrere Minuten in einem Raum feststecken, bis sich euch der Ausgang eröffnet. Vessel ist unter anderem deshalb kein Spiel für Leute mit einer kurzen Aufmerksamkeitsspanne. Der ganze Spielablauf ist ruhig und gediegen gehalten und schnelle Action existiert darin nicht. Da stört es auch kaum, dass die Steuerung etwas direkter hätte ausfallen können. Sie ist nicht schwammig oder grob ungenau, könnte aber dennoch etwas präziser sein.
Typisches Rätsel: Dreh am Rad, fülle die Maschine mit Wasser und erschaffe ein paar Fluros, die zu den Schaltern laufen.

Guter Sound, mäßige Grafik
Die visuelle Umsetzung von Vessel ist stimmig, könnte rein qualitativ aber besser sein. Gerade bei den Texturen wäre erheblich mehr drin gewesen. Gelegentlich zoomt der Titel aus dem Geschehen heraus, um euch bei größeren Räumen mehr zu zeigen. Das dient zwar der Übersicht, lässt aber viele Objekte sehr klein erscheinen. Den Zoom-Faktor manuell bestimmen zu können, hätte für Abhilfe gesorgt. Der Sound hingegen ist sehr gut. Die ruhige musikalische Untermalung passt immer zum Spielgeschehen, hält sich jedoch angenehm im Hintergrund. Die Klänge reichen dabei von Klavierstücken bis zu Synthie-Melodien.

Fazit
Die jederzeit logischen Physik-Rätsel in Kombination mit den meist eher einfachen Jump-and-Run-Elementen von Vessel machen Spaß. Knobelfreunde werden stundenlang Freude an dem Indie-Titel haben. Die eigentlich gute Story im unverbrauchten Steampunk-Szenario leidet unter der schwachen Inszenierung und verspielt hier unnötig Potenzial. Die leichten technischen Schwächen trüben das Spielgeschehen kaum, die Steuerung könnte jedoch etwas direkter sein.
  • 2D-Rätsel-Jump-and-Run
  • Einzelspieler
  • Anspruch: Beginner
  • Preis am 18. März: 9,99 Euro
  • In einem Satz: Für geduldige Knobelfans, die ohne großartig erzählte Story auskommen
Red237 18 Doppel-Voter - 12871 - 18. März 2014 - 19:52 #

Aspekt wie die endlosen Ausbeutung von intelligenten, vom Menschen erschaffenen Lebewesen bleiben so letztlich zu oberflächlich.

Sven Gellersen 23 Langzeituser - - 45113 - 18. März 2014 - 20:00 #

Außerdem:
"Während eines gewöhnlichen Arbeitstages im Labor entwischt Arkwright ein kleiner Fluro und schlägt ihm Tür vor der Nase zu. Zeit also, den kleinen Ausreißer wieder einzufangen."

-> Da fehlt ein "die" vor "Tür"

Noodles 26 Spiele-Kenner - P - 75314 - 18. März 2014 - 20:36 #

Ein schönes Spiel! :) Hab vor ner ganzen Weile die PC-Version gespielt und hatte eine Menge Spaß damit. Die Rätsel sind wirklich gelungen und teilweise auch ganz schön knackig. Und der Soundtrack von Jon Hopkins ist einfach großartig. Am Soundtrack fand ich vor allem toll, dass sich die Musik immer mehr steigert, je näher man der Lösung eines Rätsels kommt, die Musik also auch als kleiner Hinweis dient. :)
Dass die Steuerung etwas schwammig ist und die Story nicht so toll erzählt wird, das stimmt schon.

KingJames23 15 Kenner - 3350 - 18. März 2014 - 21:56 #

Ich möchte an dieser Stelle mal ein Lob für dieses Format aussprechen. Also hier: Lob! :)

Sven Gellersen 23 Langzeituser - - 45113 - 18. März 2014 - 21:58 #

Dem schließe ich mich mal an: Lob!

JensJuchzer 21 AAA-Gamer - P - 28204 - 30. Dezember 2018 - 14:25 #

Ich lobe es hier auch extra nochmals. Schön dass es soweit durchgehalten hat.

CBR 21 AAA-Gamer - P - 26590 - 19. März 2014 - 15:48 #

Danke für den Test. Das Spiel lag bei mir noch unberührt als Mitbringsel aus einem Bundle herum. So scheint es doch ganz spaßig zu sein, so dass ich es mal spielen sollte.

Maverick 34 GG-Veteran - - 1329566 - 22. März 2014 - 23:50 #

Danke für den Check. :)

JensJuchzer 21 AAA-Gamer - P - 28204 - 30. Dezember 2018 - 14:26 #

AUch von mir ein big Dankesxhon.

JensJuchzer 21 AAA-Gamer - P - 28204 - 30. Dezember 2018 - 14:29 #

Früher waren die Knobelspiele immer die Megahits. _Leider laufen die heute nur so neben bei und werden auch nur fürs kleine Geld verkauft. Gut für uns knobler :)

Janosch 27 Spiele-Experte - - 86762 - 13. Februar 2019 - 8:59 #

Ja, finde ich auch gut, hier bin ich froh, dass es noch andere Meinungen im Kommentarstrang gab, der Check allein hätte mich dieses Mal eher abgeschreckt.

selters 19 Megatalent - P - 14849 - 15. Oktober 2022 - 15:48 #

"Für geduldige..." Okay, also nichts für mich. ;-)