Disney hauseigener Spiele-Vertrieb Disney Interactive hat heute die Entlassung von 700 Angestellten bekannt gegeben. Betroffen ist eine Abteilung, die vor allem an Facebook-Spielen und Mobile Games gearbeitet hat. Die Entlassungen sollen stattgefunden haben, da sich vor allem die Facebook-Sparte als unprofitabel erwiesen und lange Zeit mit Verlusten zu kämpfen gehabt habe. Auf dem Höhepunkt des Trends hatte Disney für über 550 Millionen US-Dollar den Hersteller Playdom gekauft.
Disney-Interactive-Chef James A. Pitaro sagte der New York Times, dass trotz der Entlassungen, die immerhin rund ein Viertel des Personals von Disney betreffen, alle Geschäftszweige beibehalten werden. Statt Spiele selbst zu entwickeln, möchte er sich in Zukunft aber noch stärker auf die Lizenzvergabe konzentrieren als bisher.
In den vergangenen Jahren hatte Disney ihr Hauptaugenmerk bei der Spieleentwicklung von Core-Games wie Split/Second - Velocity oder Pure abgewandt. Black Rock Studios, Junction Point (Epic Mickey) und LucasArts wurden im Zuge dessen geschlossen. Im Casual-Sektor glaubt Disney hingegen an den Erfolg. Das stark an Skylanders erinnernde Disney Infinity konnte laut Disney Interactive bislang über 3 Millionen Mal verkauft werden.
Na fein, Disney, dann kasualisiert euch mal munter weiter und macht euch noch obsoleter, als ihr ohnehin schon seid. Wer nicht den Mut oder die Hingabe hat, sich festzulegen, bleibt eben ein ruheloses, gestaltloses Kasualphantom. Schade um die Franchises, die ihr im Stich gelassen habt.
Allerdings:
"Betroffen ist eine Abteilung, die vor allem an Facebook-Spielen und Mobile Games gearbeitet hat."
Ich habe aber auch keine Hoffnung auf gute Spiele.
Hmm, ja, jetzt bin ich auch ein bisschen verwirrt, denn andererseits heisst es:
"Im Casual-Sektor glaubt Disney hingegen an den Erfolg."
Klang fuer mich so, als wenn sie trotzalledem weiter auf die Casual-Games setzen wollen. - Naja, hoffen wir das Beste, vielleicht sind sie ja doch lernfaehig. :)
Mhm, das ist tatsächlich merkwürdig.
Vermutlich Lizenzvergabe an Zynga und den ganzen Mist. Die haben die Expertise :-D
Schön wären ein neues X-Wing vs. Tie Fighter oder Dark Forces oder ein richtiges Monkey Island. Oder ein neues Full Throttle!
Disney hat keine Core-Entwickler mehr, wo sollen sie die also entlassen?
Warren Spector hat es schön beschrieben. Disney ist ein großer Konzern mit unterschiedlichen, konkurrierenden Sparten, die sich gegenseitig um die internen Ressourcen bekriegen.
Na ja, gemeint sind halt Casual Games für PC und Konsole (wie Disney Infinity), aber kein Browser- oder Mobile-Kram mehr. Ich sehe da nichts Verwirrendes. ;-)
Selbst auf dem PC gibt's jetzt Casualkram? Ich bin schockiert und empoert ;P
GTA? ;-)
Das ist nicht von Disney, viel zu brutal für ihre CI. ;)
Dabei war Split Second ein wirklich nettes Spiel mit vielen neuen innovativen Elementen. Nur die Fahrphysik war ziemlich mau. Typische Management Fehlentscheidung das mit den Facebook Games.
Nett? Ich fands richtig gut, wenn man sich erstmal an die Fahrphysik gewöhnt hat. Mein zweitliebstes Rennspiel auf der PS3.
War genial. Hat mal wieder frischen Wind ins Rennspiel Genre gebracht, hatte am PC einen Splitscreen, sah gut aus und hat einfach eine Menge Spaß gemacht.
Die Verluste werden also jetzt an die Lizenzpartner outgesourced? Und Disney glaubt wirklich, dass sie dadurch bessere Qualität bekommen können?
Ich versteh diese Kapitalismus Logik immer noch nicht...
Für Disney haben sich eigene Studios anscheinend nicht gelohnt. Lizenzvergabe ist eine Möglichkeit garantiert von den Marken zu profitieren, unabhängig vom Erfolg der einzelnen Projekte. Qualität kann dadurch erreicht werden, dass man Lizenznehmer genau auswählt.
Scheinbar passt Spieleentwicklung nicht in das Unternehmen, das kann daran liegen, dass man eine recht unflexible Sicht auf Projektmanagement hat, die der typisch unsicheren Entwicklungszeit bei Computerspielen nicht gerecht wird.
Disney ist der Meinung, dass Lizenzvergabe die bessere Wahl ist und externe Entwickler können nun davon profitieren.
Eine Lizenzvergabe an Projekte die keinen Erfolg versprechen, kann eine Marke aber auch schädigen und deren Wert zukünftig sinken lassen. Unmittelbar spült eine Lizenz so natürlich gutes Geld ein, aber wenn dabei nur Schrott entsteht verbindet man am Ende mit der Marke auch nur Schrott, zumindest im Spielesektor was zukünftige Absätze bzw Lizenzgebühren beeinflusst.
Split/Second - Velocity war sooooooo geil :) Hätte echt gerne einen Nachfolger.