Wie sich viele von euch sicherlich erinnern werden, schlug die Diskussion um die Markenrechte an den Begriffen "Candy“ und "Saga“ erst kürzlich recht hohe Wellen (wir berichteten hier und hier). Nun meldet sich der US-Entwicklerverband IGDA (International Game Developers Association) zu Wort und stellt sich in seiner Mitteilung klar gegen die Vorgehensweise von King.com. Executive Director Kate Edwards findet in der Mitteilung ungewöhnlich scharfe Worte, die dem ein oder anderen Gamer und Entwickler sicherlich aus der Seele sprechen werden:
Obwohl wir die angemessene Wahrnehmung von Urheberrechten verstehen und respektieren, steht Kings übervorteilender Umfang beim Markenschutzantrag für ihr Spiel Candy Crush Saga und ihre räuberischen Bemühungen dieses Markenzeichen auf jedes einzelne Wort innerhalb dieses Namens geltend zu machen, im Widerspruch zu den Werten der Offenheit und Kooperation, die wir branchenweit unterstützen [...].
Des Weiteren fügt sie an, dass "...unsere Business and Legal Special Interest Group in Kürze eine umfassendere Analyse der Angelegenheit liefern wird.“ Die IGDA-Mitteilung kann als direkte Reaktion auf eine Erklärung von King.com vom 27.1.2014 gewertet werden, die man hier auf Englisch nachlesen kann. Zusammengefasst steht dort geschrieben, dass King.com in erster Line versucht, seine eigene IP zu schützen und auch die IPs anderer Entwickler respektiert. King wolle sicherstellen, dass die Arbeit der eigenen Mitarbeiter nicht von anderen Entwicklern kopiert würde, Verwechslungen vermieden werden und die Integrität ihrer Marken weiter besteht.
Es wird sich jetzt zeigen, ob und wie King.com auf die harsche Kritik des Entwicklerverbands reagiert. Außerdem wird es interessant sein, das weitere Vorgehen der IGDA zu verfolgen, und zu sehen, ob sogar rechtliche Schritte gegen King.com unternommen werden. Jedenfalls dürfte dieser Markenrechtsstreit auch weiterhin für Gesprächsstoff in der Branche sorgen.
"räuberische Bemühungen" trifft es...
"King wolle sicherstellen, dass die Arbeit der eigenen Mitarbeiter nicht von anderen Entwicklern kopiert würde, Verwechslungen vermieden werden und die Integrität ihrer Marken weiter besteht"
Sagte Dr. Copy zu Mr. Paste.
Ich lasse nochmal den Link zum Offenen Brief des Candy Swipe Machers hier. (Mein Newsvorschlag wurde leider nicht übernommen): http://candyswipe.com/king.html
Hätte ich diesen Brief vorher gesehen, hätte er sicherlich gut Verwendung in dem Artikel finden können. Schade...
Jedenfalls ein sehr interessanter Link, der die ganze Absurdität dieser Geschichte widerspiegelt.
Insbesonders, da die (ältere) Marke CandySwipe durch diese "Firma" angefochten wird und durch das Patentamt gelöscht werde soll...
Aber hey, King.com will an die Börse, da zählen nur noch die nackten Zahlen und jeder nicht gemachte Umsatz ist ein Verlust für die Aktionäre...
Sie haben halt einfach eine noch ältere Marke gekauft. Clever, ne? So sieht das aus wenn man ein an sich gutes System nimmt es sich aber selbst so pervertiert das es nur noch sich selbst gerecht wird.
Ein Hoch auf den Kapitalismus...
Ach IGDA ...
Man erinnere sich zurück, als Tim Langdell noch IGDA Board Member war, da sahen Statements noch so aus (http://igdaboard.wordpress.com/2009/05/31/31/): "... the fact is that the IGDA cannot take a position in what is actually a legal dispute between two companies regarding an alleged trademark infringement. ..."
Wer mehr dazu lesen will: http://www.tigsource.com/2009/05/29/tim-langdell-the-edge-of-insanity/
Na ja, vielleicht haben sie ja mittlerweile dazu gelernt, das Statement macht zumindest den Eindruck ...
Es werden sich wohl mehr Leute gemeldet haben und der Präzedenzfall wäre auch zu fatal! Immerhinn würden dann alle Hersteller einzelne Wörter als Marke verwenden. Man stelle sich vor, Activision würde "Call" registrieren um damit gegen "Call of Juarez" vorgehen zu können.
Kate Edwards haette es gar nicht besser in Worte fassen koennen. Ein exzellentes Statement! Wenn Publisher statt dieser infantilen, territorialdarwinistischen Markensicherung das Geld in die Qualitaet (und Quality Assurance!) ihrer Produkte stecken wuerden, wuerden sie sich gleich nochmal so gut verkaufen. - Die Branche braucht diese perverse Ueberlizensierung (hallo auch, Bethesda, by the way) wirklich nicht. Die fuehrt nur zu Mainstreamisierung und Stagnation.
Hab dieses Spiel nie angefasst und werde es nie anfassen. Widert mich an sowas
Hat EA nicht die Rechte an Kingsoft?
Erst mal King.com verklagen ...
Kann eigentlich Hasbro (Brettspiel Candy Land, so 1950 rum) auf der Hochzeit auch mittanzen oder ist das ganze limitert auf die digitale Spielewelt?
Wahrscheinlich dürfen die es jetzt nicht mehr so nennen!