GG-Angespielt: Betrayer

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Stephan Petersen 4828 EXP - Redakteur,R8,S1,A4,J8
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21. Februar 2014 - 15:41 — vor 10 Jahren zuletzt aktualisiert

Teaser

Mit Grusel und Gänsehaut kennen sich die Entwickler von Blackpowder Games aus, immerhin waren sie an F.E.A.R. beteiligt. Nun wollen sie mit Betrayer die Spieler erneut das Fürchten lehren. Wir haben uns unerschrocken auf die Alpha-Version gestürzt.
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Alle Screenshots stammen von GamersGlobal

Als John White und seine Männer am 18. August 1590 auf Roanoke Island mit ihrem Schiff anlegten, fanden sie die erste englische Kolonie auf nordamerikanischem Boden verlassen vor. Von den Kolonisten, 90 Männer, 17 Frauen und 11 Kindern, fehlte jede Spur. White und seine Männer fanden lediglich das auf einem Zaunpfahl eingeritzte Wort „Croatoan“. Auch folgende Expeditionen blieben erfolglos. Das Schicksal der Kolonisten konnte niemals geklärt werden.


Die verlassene Kolonie
Spielrelevante Objekte sind in der Schwarzweiß-Umgebung farblich markiert.
Von der in der Einleitung beschriebenen historischen Episode der Kolonialgeschichte Nordamerikas haben sich die Entwickler von Betrayer offenbar inspirieren lassen. Im Jahr 1604 tobt gerade der Englisch-Spanische Krieg, als wir als Namenloser auf einer nordamerikanischen Insel angespült werden. Offenbar gehören die in der Bucht schwimmenden Trümmerstücke zu dem Boot, auf dem wir eben noch übers Meer segelten.

Am Horizont sehen wir ein Schiff, das sich langsam von uns entfernt und wohl nicht ganz unbeteiligt an unserer aktuellen Lage ist. Völlig auf uns allein gestellt machen wir uns auf den Weg ins Landesinnere, um die englische Kolonie zu suchen. Als wir dort ankommen, finden wir sie verlassen vor. Von den Bewohnern sind nur noch seltsame Statuen aus Asche übrig, die von einem schrecklichen Ereignis zeugen. Fortan ist es unsere Aufgabe, das Schicksal der Kolonisten zu klären und dabei unser eigenes Ableben zu verhindern. Denn die Insel ist doch nicht so unbewohnt wie es zunächst den Anschein hatte.

Das offensichtlichste Merkmal von Betrayer ist die Schwarz-Weiß-Optik. Lediglich einige Objekte sind farbig und das vornehmlich in Rot. Die Grafik unterstreicht den künstlerischen Aspekt des Spiels, die Entwickler nutzten die Farbarmut jedoch auch dafür, ein Gefühl der Orientierungslosigkeit zu erzeugen. Und es funktioniert! Wenn wir zwischen Bäumen entlangschleichen, nervenzerfetzende Geräusche vernehmen, einen Umriss ausmachen, uns kämpfend und laufend den oft überlegenen Gegnern entziehen wollen, verlieren wir immer wieder die Orientierung. Wir empfinden das als positiv, weil es perfekt zur subtilen Grusel-Atmosphäre von Betrayer passt.
Die Schwarz-Weiß-Optik passt hervorragend zur Atmosphäre und trägt ihren Teil zur Gruselstimmung in Betrayer bei.

Detektivarbeit und Überlebenskampf
Hinweise über die Geschehnisse landen im virtuellen Notizbuch.
Unsere Screenshots vermitteln die Qualität der Schwarz-Weiß-Optik nur sehr begrenzt, in Bewegung sieht das Spiel wesentlich besser aus. Wer mit dem Look generell nichts anfangen kann, darf am Farbregler drehen. Ganz ohne Schwarz-Weiß geht es allerdings auch hier nicht. So finden wir etwa in der verlassenen Kolonie eine Glocke. Läuten wir sie, taucht die Welt um uns herum in ein dunkles Grau,  Nebelwände beschränken unsere Sichtweite auf ein paar wenige Meter.

Neben dem optischen Effekt gibt es auch spielerische Auswirkungen. Ein zuvor nicht erreichbarer Ort ist plötzlich etwa zugänglich. Auch verändern sich die Gegner, denen wir mit Muskete, Pistole, Bogen und Tomahawk auf die Pelle rücken. Da die Feinde ziemlich empfindlich auf Geräusche reagieren und unser Alter Ego kein Mainstream-Assassine ist, müssen wir leise vorgehen. Dementsprechend schleichen wir zumeist durch Wälder und über Wiesen, spähen über den nächsten Hügel und achten genau auf Schatten und Geräusche. Im Wind schwankende Büsche und nervenzerfetzende Soundeffekte vermitteln uns stets ein Gefühl der Unsicherheit.

Zur dichten Grusel-Atmosphäre tragen auch die überall auf der Insel verstreuten Hinweise und Notizen bei, die uns ganz allmählich Aufschluss über das Schicksal der Kolonisten geben. Damit man angesichts der Schwarz-Weiß-Optik überhaupt etwas findet, sind sie rot markiert, wenn man sich ihnen nähert. Das trifft auch auf andere spielrelevante Objekte wie etwa Wasserfässer zu, die die Gesundheit unserer Spielfigur wiederherstellen.

Trotz roter Markierung und Schnellreisekarte, auf der nicht alle wichtigen Orte markiert sind, gleicht die Suche nach neuen Hinweisen und Schriftstücken manchmal der berühmten Suche nach der Nadel im Heuhaufen. Es gibt einfach nur wenige markante Punkte auf der Insel und die Position des Spielers wird auf der Karte nicht markiert. Die Orientierungslosigkeit hat also auch ihre Schattenseiten.
Wer die Schwarz-Weiß-Optik nicht mag, darf am Farbregler drehen.

Ausblick: Gruseln in Schwarz-Weiß
Die auf den ersten Blick ungewöhnliche Schwarz-Weiß-Optik sieht in bewegten Bildern wesentlich besser aus und passt hervorragend zur dichten Grusel-Atmosphäre von Betrayer. Zwar lässt sich auch am Farbregler drehen, in Schwarz-Weiß funktioniert das Spiel allerdings erheblich besser. Weniger schön ist, dass die Orientierungslosigkeit bisweilen überhand nimmt und die Suche nach neuen Hinweisen, auch angesichts wiederauftauchender Gegner, gelegentlich recht mühsam wird. Hier sollten die Entwickler noch etwas entgegensteuern. Generell macht die Detektivarbeit aber Spaß, weil die spannende Story rund um das mysteriöse Verschwinden der Kolonisten im wahrsten Sinne des Wortes unheimlich motiviert. Wer sich gerne gruselt, der sollte Betrayer im Auge behalten.

Autor: Stephan Petersen/ Redaktion: Benjamin Braun (GamersGlobal)
Fabes 14 Komm-Experte - 2518 - 21. Februar 2014 - 16:02 #

Hoffentlich wird's einen Modus für "Farbenblinde" geben. Dunkelrot auf schwarz wird für mich schon schwierig :D

Ansonsten klingt das Spiel wirklich gut. Ein frisches Szenario, Gameplay, das einen nicht zu sehr an die Hand nimmt, das sind Dinge, die für mich wirklich positive Aspekte darstellen.

FPS-Player (unregistriert) 21. Februar 2014 - 16:05 #

Sieht schon mal super aus und liest sich auch erstmal sehr gut.
Aber da Rot die vorherrschende Farbe beim Verletzen von Gegnern ist, wird das wohl ein Importtitel...

Hal Fischer 19 Megatalent - P - 13908 - 21. Februar 2014 - 22:46 #

Naja, kommt wohl darauf an ob es eine Box Version gibt.
Momentan gibts über die Hersteller-Homepage die Early Access Version als Steam Key für 14.99 $ (ca 11 €). Oder direkt über Steam - für 13.99 €

Ganon 27 Spiele-Experte - - 83905 - 24. Februar 2014 - 0:41 #

Ein bisschen Blut ist doch kein Hindernis mehr für einen Deutschland-Release. Solange keine Körperteile vom Himmel regnen sehe ich da keine große Gefahr. ;-)

Maverick 34 GG-Veteran - - 1329566 - 21. Februar 2014 - 16:01 #

Sieht optisch interessant aus, das Szenario spricht mich auch an. Werde ich definitiv mal im Auge behalten.

immerwütend 22 Motivator - 31893 - 21. Februar 2014 - 16:29 #

Könnte es sein, dass da Zombies mitspielen??? ;-)

Slaytanic 25 Platin-Gamer - - 62092 - 21. Februar 2014 - 16:37 #

Wiederauftauchende Gegner und totale Orientierungslosigkeit sind ja nichts für mich. Ansonsten hört es sich aber doch spannend an.

Freylis 20 Gold-Gamer - 23164 - 21. Februar 2014 - 16:57 #

Yay! Dieses Kleinod hatte ich ja ganz aus den Augen verloren, obwohl ich damals, glaube ich, selbst die Ankuendigungs-News geschrieben hatte. Danke fuers Anzocken! Die Monochrom-Optik ist einfach nur genial - bei Limbo hatte sie ja auch ungeahnte atmosphaerische Gefilde erklommen. Und die Story/das Setting finde ich inspiriert. Vor allem, weil die Vorgeschichte ja auf historischen Fakten basiert. Brrrr. Allein das ist schon eine Gaensehaut wert. Wird auf jeden Fall fuer meinen neuen Lappie gekauft.

immerwütend 22 Motivator - 31893 - 21. Februar 2014 - 17:35 #

Den guten Stephen King hat diese Geschichte ja auch sehr fasziniert.
Naja, ist auch kein Wunder ;-)

Freylis 20 Gold-Gamer - 23164 - 21. Februar 2014 - 19:43 #

Oh, stimmt ja, in "Storm of the Century", nicht? Das Szenario ist hier gerade erschreckend real mit all den Blizzards, von denen wir diesen Winter heimgesucht wurden. :]

immerwütend 22 Motivator - 31893 - 21. Februar 2014 - 20:36 #

Ja, ihr... wir hatten nicht mal eine einzige Schneeflocke (schluchz)

Nokrahs 16 Übertalent - 5996 - 21. Februar 2014 - 17:00 #

Klingt fad. Ein weiteres Trendspiel eben. Frische Themen wären mal wieder interessant. Etwas wirklich unangenehmes und greifbares. Etwas das jedem Menschen jederzeit passieren kann und totale Panik auslöst. Dabei meine ich aber nicht den Holzhammer Effekthorror eines Outlast und auch nicht die öde Schwarzwald-Latschorgie Slender.

Auf alt gequälte Optik und Blair Witch Thematik macht noch keinen Klassiker. Dennoch ein "+" für den Versuch ein Mistery Thema zu verwursten.

Für Leute die als Kids lieber Indiander als Cowboy gespielt haben, ist der Bogen ja sicher die Erfüllung. Na, genug gemotzt. Wird sicher ein solides Spiel. Eines von vielen eben.

SimSinn 17 Shapeshifter - 7139 - 21. Februar 2014 - 17:09 #

Was verstehst du denn in diesem Zusammenhang unter "Trendspiel"?

Freylis 20 Gold-Gamer - 23164 - 21. Februar 2014 - 17:21 #

Ja, wenn das "fad" klingt, weiss ich nicht, was du erwartest. Es sei denn, du stehst einfach nur auf reine Actionspiele. Aber fuer ein Action-Adventure klingt Betrayer doch nun wirklich interessant, was Story und Gameplay angeht. Wo ist das denn hier kein "frisches Thema"? Dieses historische Szenario wurde bisher m.E. in keinem einzigen Videospiel thematisiert. - Und wenn der "Trend" dahin geht, Indie-Themen zu profilieren, dann ist es das erste Mal, dass ich dabei sein will. - Kann aber auch sein, dass ich deinen Kommentar falsch verstanden habe. Meinst du vielleicht, dass es ZU Mainstream geworden ist und du dir MEHR Indie-Gehalt erhofft hattest?

Nokrahs 16 Übertalent - 5996 - 21. Februar 2014 - 20:58 #

Einfach mal abwarten und anschauen, was Betrayer am Ende des Tages bietet. Bestimmt liege ich völlig daneben und der Betrayer wird von mir tagelang mit wachsender Begeisterung gespielt.

Es gibt nur seit geraumer Zeit so eine riesige Flut an "Survival Horror" Titeln und als Fan solche Spiele muss ich mich durch jeden Output quälen. Waren natürlich auch ein paar tolle dabei (State of Decay, The last of us, Project Zomboid...). Aber eben auch viel Schrott. Trittbrettfahrer eben.

Erneut losgetreten hat das wohl die Arma2-DayZ Mod so richtig. Nie gespielt, weil Multiplayer und dadurch praktisch kein Horror Potential. Aber eben Survival und Z's.

Das meinte ich mit mit "Trend". Wie damals als nach WoW Release plötzlich jeder noch so ausgediente Publisher meinte, dass ein MMO in das Portfolio muss. Davor gab es weniger aber richtig gute (UO, EQ, Meridian...).

Zum Survival Horror Thema oder besser gesagt zur Horror Thematik wünsche ich mir einfach mal wieder etwas, dass mir ein echtes Angsgefühl vermittelt. Wenn ich genau wüsste, was ich erwarte, dann würde ich mich ja nicht mehr fürchten. :) Ideen habe ich genügend.

Eines der letzten nennenswerten "Horror" Spiele war wohl Penumbra - Black Plague und vielleicht noch Amnesia vom gleichen "Studio", wobei letzteres schon nachgelassen hat. Von den Klassikern mit Kampfanteil wäre wohl "Silent Hill 2" als Horror einzuordnen.

Also, dann mal Prost auf Betrayer und positive Vibes. :)

Freylis 20 Gold-Gamer - 23164 - 21. Februar 2014 - 21:13 #

Prost! :)
Danke fuer die Erlaeuterungen. Ja, stimmt natuerlich, dass wieder mal viel zu Viele auf den Survival-Adventure-Zug aufspringen und das Ganze dann schon fast wieder Mainstream wird. Wollen wir mal das Beste hoffen. - Amnesia fand ich auch eine angenehme Ausnahme seinerzeit. Ich hoffe, dass der Action-Anteil bei Betrayer im Hintergrund steht - und die Angst und die detektivischen Entdeckungen im Vordergrund. - Aber was ich schon mal mag ist, dass es einen recht viel Freiheit laesst und die Story nicht Bioshock-maessig durch Linearitaet erzwingt. Mir hat es das Setting angetan - ich habe einen Faible fuer Waelder und Blair-Witch-maessigen Grusel. :)

volcatius (unregistriert) 21. Februar 2014 - 18:47 #

Und sowas an einem Freitagnachmittag. Mannmannmann.

Punisher 22 Motivator - P - 32223 - 21. Februar 2014 - 20:12 #

Sieht auf jeden Fall interessant aus... habe aber irgendwie zweifel, dass ich das durchhalte, die Optik könnte mittelfristig ein bisserl zu extrem sein, auch mit Farbregler. ;-)

Freylis 20 Gold-Gamer - 23164 - 21. Februar 2014 - 20:19 #

Das hatte ich zuerst auch befuerchtet, aber seitdem ich das Gameplay geschaut habe, bin ich eines Besseren belehrt worden. Nach kurzer Eingewoehnung macht es sogar den Reiz des Spiels aus.

Pomme 17 Shapeshifter - P - 8623 - 22. Februar 2014 - 9:48 #

Ich finde diese Optik sehr spannend. Als ich dann aber las, dass es einen Farbregler gibt, schien mir das, nun ja, ein wenig unmutig vom Entwickler...

Hal Fischer 19 Megatalent - P - 13908 - 22. Februar 2014 - 11:16 #

Ich find, dass der "Farbmodus" der Atmosphäre nicht gerade zuträglich ist - Ich kann nicht erklären warum, aber mir stellen sich die Nackenhaare wenn ich mit Pfeil und Bogen im Anschlag versuche zwei Spanier zu umschleichen, nur um mich dann leicht panisch umzudrehen weil der Wind durch die Pflanzen hinter mir raschelt. Das funktioniert seltsamer Weise aber nur im SW Modus wärend mich das ganze in Farbe recht kalt lässt.

Maximilian John Community-Event-Team - 10078 - 22. Februar 2014 - 11:40 #

Betrayer sieht doch recht spannend aus. Werde ich mal im Auge behalten. So teuer wird es sicherlich auch nach dem Ende von Early-Access nicht sein.

Mitarbeit
3D-Actionadventure
Blackpowder Games
24.03.2014 (PC)
Link
7.0
6.4
PC