Bioshock: Levine zu den drei Enden und ungeschönter Gewalt

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Dennis Hilla 172474 EXP - 30 Pro-Gamer,R10,S10,A10,J10
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7. Januar 2014 - 16:11 — vor 10 Jahren zuletzt aktualisiert
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Ken Levine, Creative Director und Mitgründer des Entwicklerstudios Irrational Games, hat sich in einem Interview mit dem GQ Magazine zum Thema Moral in Spielen geäußert und im Zuge dessen gesagt, er würde die drei Enden des ersten Teils der Bioshock-Reihe am liebsten zurücknehmen.

Ich interessiere mich für moralische Entscheidungen in Spielen, aber es sollte nicht nur darum gehen, sich zwischen A oder B entscheiden zu müssen. Einen Teil an Bioshock, den ich gerne zurücknehmen würde, sind die drei Enden. Mein persönliches Ziel ist es – ich überlege noch, wie es umzusetzen ist --, Erzählungen zu schaffen, die einen Wiederspielwert haben, ohne Pfad A, B und C hinzuzufügen.

Die drei Schlusssequenzen des Titels hingen davon ab, ob der Spieler die Little Sisters komplett erntete, sie heilte oder je nachdem beide Entscheidungen traf. Laut Levine ist Civilization ein gutes Beispiel dafür, was ein "Metadrama" ist - ein Spiel, wo die Entscheidungen der Gamer Dramatik-Bögen mit realen Konsequenzen zur Folge haben.

In einem weiteren Interview mit dem Boston Magazine sprach Levine zudem über die Gewaltdarstellung in Spielen und den Medien. Da es sich bei Games um eine Kunstform handle, wolle er dazu aufrufen, Gewalt und deren Auswirkungen realistisch darzustellen, so dass den Konsumenten bewusst wird, was die Anwendung anrichten könne. Nachdem die öffentlichen Medien und Nachrichten nur geschönte Bilder zeigen, die das Ausmaß nur verschleiern und verharmlosen würden, sei es an der Kunst, die Folgen realistisch darzustellen.

Eine der Verantwortlichkeiten der Kunst ist es, zu zeigen, wie es wirklich ist wenn jemand erschossen wird, da es sehr verschleiert ist. Im Krieg geht es darum, kleine Metallteile sehr schnell auf andere Menschen zu schießen und sie dadurch auf primitive Art und Weise in kleine Stücke zu zerreißen.

Henke 15 Kenner - 3636 - 7. Januar 2014 - 17:21 #

Gut, dass er mal drüber geredet hat...

Cyberworm 11 Forenversteher - 598 - 7. Januar 2014 - 17:25 #

Wie schön, dass das in Bioshock Infinite konsequent umgesetzt wurde... moment...

icezolation 19 Megatalent - 19280 - 7. Januar 2014 - 17:29 #

Was genau war in Infinite nicht konsequenter als in Bioshock..?

ghjtghdgjh (unregistriert) 7. Januar 2014 - 17:35 #

Das die Gewaltdarstellung weder in Bishock noch Infinite auch nur ansatzweise realistisch ist?

icezolation 19 Megatalent - 19280 - 7. Januar 2014 - 17:40 #

Du beziehst dich auf die Gewaltdarstellung. Es dreht sich doch um die *Folgen* selbiger.. :)

ghjtghdgjh (unregistriert) 7. Januar 2014 - 18:03 #

Na ja. Da die Folgen der Gewalt zur Gewaltdarstellung gehören finde ich die Unterscheidung da eher sinnfrei.

Sowohl Bioshock als auch Infinite versagen vollkommen, wenn man die Spiele mal mit der von Levin gewollten Auswirkung vergleicht. Die ins groteske gehende Überzeichnung von Gewalt bewirkt im Grunde genau das gleiche wie die Verharmlosung von Gewalt. Sie wirkt entweder nicht, oder dient zur schlichten Belustigung. Wenn bei Infinite der 20. Kopf vom 50., vollkommen überzeichneten ober bösen Hiwi, platzt, dann kommt da halt keine wirkliche Auseinandersetzung mit Gewalt beim Rezipienten zustande.

Wenn man mal realistische Gewalt und deren Auswirkungen, nicht nur die rein physischen, zeigen möchte, dann müsste man wohl mal weg von der billigen Schisch Kebab Fertigung im Akkord.

Pro4you 19 Megatalent - 16342 - 7. Januar 2014 - 18:04 #

Ich seh ihn an einer Position wie Cage. Ein Visionär seines Gebiets, aber durch die beschränkten Gameplay Mechaniken Jahrzehnte seiner Zeit voraus.

McSpain 21 AAA-Gamer - 29213 - 7. Januar 2014 - 18:21 #

Wo in der Visionär vs. Gameplay Ecke wuselt dann ein Molyneux rum? :)

Pro4you 19 Megatalent - 16342 - 7. Januar 2014 - 18:28 #

Molyneux ist kein Visionär.

McSpain 21 AAA-Gamer - 29213 - 7. Januar 2014 - 18:30 #

Also eher die Dummschwätzer-Ecke neben Herrn Pachter? ^^

Pro4you 19 Megatalent - 16342 - 7. Januar 2014 - 18:53 #

So ungefähr^^

Punisher 22 Motivator - P - 32221 - 7. Januar 2014 - 20:30 #

Eine verdammt gut besuchte Ecke... auch einige eigentlich durchaus mit Kompetenz gesegnete Game-Designer gesellen sich ja da gern mal auf ein Pläuschchen hinzu... Gabe Newell, Cliffy B... nur um mal zwei zu nennen, die mir grad noch im Gedächtnis sind.

Pro4you 19 Megatalent - 16342 - 7. Januar 2014 - 21:28 #

Keine Frage, da gibts schon ein paar. Irgendwie beruhigend:)

Toxe (unregistriert) 7. Januar 2014 - 21:06 #

Peter Molyneux ist ein Visionär. Aber das heißt halt noch lange nicht daß seine Visionen immer in gutem Spieldesign enden bzw. daß er sie umsetzen kann.

Labrador Nelson 31 Gamer-Veteran - P - 265167 - 7. Januar 2014 - 18:31 #

Recht hat er mit der Kunst, nur das verstehen viele nicht. Siehe Killerspieldebatte.

Fischwaage 17 Shapeshifter - 6765 - 7. Januar 2014 - 18:42 #

Ich will endlich nen Bioshock Film!!!!

Dennis Hilla 30 Pro-Gamer - P - 172474 - 7. Januar 2014 - 19:44 #

careful what you wish
*vor uwe Boll duck*

Michl Popichl 24 Trolljäger - 52778 - 9. Januar 2014 - 6:32 #

mit wievielen enden ?

Arno von Nym (unregistriert) 7. Januar 2014 - 20:26 #

>> Eine der Verantwortlichkeiten der Kunst ist es, zu zeigen,
>> wie es wirklich ist wenn jemand erschossen wird,

Hoffentlich war das ein wolkiger Allgemeinplatz und keine Rechtfertigung für Bioshock: Infinite. Ansonsten muss man dem Mann wohl leider fortgeschrittnen Realitätsverlust unterstellen.

Mag jeder seinem Ballerfetisch frönen, wie er mag. Aber Metzelorgien à la Bioshock Infinite, in denen zwecks Spielerbespaßung eine praktisch übermenschlich unverwundbare Figur im Minutentakt Dutzende Opfer ummäht, ohne auch nur den Hauch einer Konsequenz für sich selbst fürchten zu müssen, haben mit realistischer Darstellung von Sterben und Krieg ungefähr so viel zu tun wie die Augsburger Puppenkiste.

Peinliche Aussage, sollte sich das ernsthaft auf seine Spiele beziehen.

Ramirezaa (unregistriert) 7. Januar 2014 - 22:42 #

Ken Levine hat in einem Interview gesagt das die von dir angesprochene stumpfe Spielmechanik mit den völlig überzogenen Ballerorgien notwendig waren um das Spiel überhaupt machen zu können. Er selbst hätte gerne darauf verzichtet. Die Mehrheit der Spieler möchte aber nun einmal alle 5 Sekunden irgendetwas Explodieren oder Aufplatzen sehen, ansonsten hätte Bioshock Infinite wohl kaum ein Millionenseller geworden.

Sp00kyFox (unregistriert) 7. Januar 2014 - 22:52 #

das steht im krassen widerspruch zu der allgemeinen kritik an dem spiel, in dem vor allem das gameplay und die monotone ballerei negativ bewertet wurde.

McSpain 21 AAA-Gamer - 29213 - 7. Januar 2014 - 23:06 #

Stimmt aber schon, dass genau diese Ballerei als Kaufargument eingebaut wurden. Erklärt zudem wirklich warum sie so uninspiriert sind.

Ramirezaa (unregistriert) 7. Januar 2014 - 23:37 #

Masse der Spiele != Irgendwelche Nerds die auf Seite 343 in Foren über Spielmechaniken streiten. In Comnunity Hubs wird COD zum größten Teil auch als Stumpfsinn verschrien, ist aber wohl der mit ABSTAND erfolgreichste Shooter überhaupt. Nur ein kleiner Teil der Spieler diskutiert tatsächlich über Spiele, ich behaupte das ein Großteil sich noch nicht einmal auf Spieleseiten rumtreibt.

Toxe (unregistriert) 7. Januar 2014 - 21:17 #

Eine etwas harschere (von realistisch brauchen wir hier wohl kaum reden) Darstellung von Gewalt wirkt doch aber erst dann richtig, wenn der Spieler auch in der Lage ist diese Gewaltanwendung zu umgehen oder zu vermeiden und man sie nicht wie am Fließband serviert bekommt.

Deshalb wirkt die Gewaltdarstellung in Shootern auch nicht so, wie sich das die Entwickler vielleicht gerne erhoffen. Wenn man nun mal nicht anders kann und die Spielsituationen nur durch Gewalteinsatz lösbar sind, dann hat man sich nach kurzer Zeit daran gewöhnt und nimmt die Darstellung halt als gegeben hin.

Wenn man die Bioshock Spiele auch ohne Gewalteinsatz spielen könnte, und sie eher in Richtung Rollenspiele oder Adventures gingen (was ich auch sehr begrüßen würde), dann mag er mit dem, was er sagt, Recht haben.

Ramirezaa (unregistriert) 7. Januar 2014 - 22:39 #

Bioshock und Bioshock:Infinite waren tolle Spiele mit schönen Gesichten, aber jetzt wollen wir mal nicht übertreiben : So sehr ich Ken Levine mag, aber sooo brilliant ist er auch wieder nicht, seine Games liegen inhaltlich immer noch Lichtjahre hinter Planescape Torment.

FPS-Player (unregistriert) 7. Januar 2014 - 23:02 #

Der soll lieber mal "Seebestattung" mit deutscher Sprachausgabe nachschieben und sich nicht den Kopf der Spieler zerbrechen.

Der Wiederspielwert von Bioshock liegt doch zu einem Großteil darin, sich eben alle Enden zu erspielen. Genauso soll es ja sein. Es lebt zwar ohne Frage auch von der genialen Atmosphäre, aber eben nicht ausschließlich.

Zur Gewaltdarstellung: Ja, gehört definitiv dazu.

Despair 17 Shapeshifter - 7556 - 8. Januar 2014 - 13:15 #

Wenn er etwas wirklich Gehaltvolles schaffen will, sollte er endlich mal System Shock 3 (gerne auch unter anderem Namen ;)) in Angriff nehmen und sich mit den damit einhergehenden geringeren Verkaufszahlen abfinden. System Shock hatte bereits alles, worüber er momentan nachzugrübeln scheint: Eine spannende Story, Wiederspielwert durch unterschiedliche Spezialisierungen und keine Fließbandballereien.

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