Werden Spiele als Objekt wissenschaftlicher Analyse betrachtet, dann kommt es häufig dazu, dass ganze Genres, die für Spieler wichtig sind, gar nicht als "Spiel" bezeichnet werden. Sie sind dann, wie bei Keith Burgun, "Spielzeug", "Puzzle", "Spiel" und "Wettbewerb". Eine Reihe anderer Einteilungen, teils lange vor Burgun erstellt, sehen sehr ähnlich aus, und es wird immer gefragt, was ein Spielprodukt eigentlich ist.
Für die Wissenschaft sind solche produktorientierten Diskussionen sehr wichtig, damit man weiß, worüber man überhaupt forscht. Aber auch unter Spielern sind solche Begriffe manchmal wichtiger als einem bewusst ist. Als Fan von Flugsimulationen (wie im Teaserbild X-Plane 10) will man beispielsweise nicht, dass die "seriöse" Simulation "nur" als Spiel bezeichnet wird. Und wenn das eigene Lieblingsspiel "nur" ein Spielzeug sein soll, klingt das im ersten Moment ähnlich herabsetzend.
In seinem User-Artikel weist Mario Donick darauf hin, dass bei solchen Diskussionen oft etwas vergessen wird, das für die Nutzung dieser Spielprodukte entscheidend ist: Den Spielprozess oder anders gesagt: Das Spielen als Tätigkeit. Es kommt nicht darauf an, was ein Spielprodukt ist, sondern was wir im Rahmen seiner Möglichkeiten und darüber hinaus daraus machen. Mario plädiert darum dafür, die durch ein Spielprodukt vorgegebenen Grenzen auszuloten und zu überschreiten, um tatsächlich zu "spielen" und nicht nur ein Spielprodukt "zu benutzen".