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Wie jeden Dienstag stellt euch auch heute unser PSN-Check wieder ein interessantes Download-Spiel aus dem PSN Store vor. Betreut wird die Rubrik von unseren Usern Psychofrog und
Elofson.
In der Spieleentwickler-Szene scheint es aktuell das allgegenwärtige Ziel, die Grenzen zwischen realer und digitaler Welt verschwimmen zu lassen.
Tearaway (
PSN-Check) beispielsweise versucht dies, indem es euch direkt anspricht und aktiv in die Spielwelt eingreifen lässt. Der dieswöchige PSN-Check-Titel,
Doki Doki Universe, will sogar noch einen Schritt weiter gehen: Das minimalistische Adventure behauptet, ein komplettes psychologisches Profil des Spielers anzulegen.
Aller Anfang ist anders
Schon der Beginn von Doki Doki Universe gestaltet sich ungewohnt. Ihr werdet in der Gestalt des Roboters QT3 von eurer Familie auf einem einsamen kleinen Planeten abgesetzt. Euer einziger Weggefährte ist ein sprechender roter Ballon. Statt Fluchtversuche zu unternehmen, harrt ihr 30 Jahre lang aus, bis ein Alien in seinem Ufo vorbeigeflogen kommt und euch, also den Roboter, einsammelt. Der grüne Zeitgenosse namens Jeff erklärt euch, dass die Produktionsreihe, der ihr entstammt, ein zu geringes Maß an Menschlichkeit aufweist und deshalb zerstört werden soll. Dieses Schicksal soll euch erspart bleiben – deshalb sollt ihr auf verschiedene Arten menschliche Eigenschaften spielerisch erforschen und verstehen.
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Robinson Crusoe aus Blech. Und Freitag? Das ist der rote Ballon. |
Menschliche Roboter?
Die Rolle des Untersuchenden übernimmt ein wunderlicher Kerl names Dr. Therapeut. Diesen trefft ihr auf eurem Heimatplaneten, einem Ort, den ihr nach euren Wünschen und Vorstellungen dekorieren könnt. Dort bestreitet ihr auch die ersten Missionen, die sich darauf beschränken, zu bestimmten NPCs zu gehen und mit diesen zu reden. Vom Heimatplaneten aus ist es auch möglich, die anderen Welten zu bereisen, wofür euch diverse Reittiere wie ein Schwein oder ein Stück Käse zur Verfügung stehen. Auf den Welten erledigt ihr einige Aufträge von NPCs.
Auf Grundlage eurer Vorgehensweise erstellt Dr. Therapeut dann ein psychologisches Profil von euch. Wenn ihr euch mit Facebook verbindet ist es außerdem möglich, Nachrichten an eure Freunde zu senden und ebenso Botschaften von diesen zu erhalten. Damit soll der Eindruck, dass das Spiel mit eurem Leben verknüpft ist, noch weiter verstärkt werden.
Eintönige Missionen
Doki Doki Universe läuft immer nach dem selben Schema ab: Ihr landet auf einem Planeten, müsst mit den Bewohnern reden, die euch dann Aufgaben zuweisen. Wäre ja alles super, wenn die Missionen ein wenig abwechslungsreich wären. Aber meistens wollen die Bewohner ein Objekt herbeigezaubert haben oder dass ihr mit einem anderen Bewohner des Planeten redet. Die herbeizuzaubernden Teile könnt ihr in Päckchen finden, die in der gesamten Galaxie verbreitet sind. Entweder werden sie euch von Bewohnern der Planeten geschenkt, oder ihr müsste Steine anheben, um sie ans Tageslicht zu bringen. Insgesamt gibt es über 300 Objekte.
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Den ultrareduzierten Grafikstil kann man mögen. Man kann es aber auch nicht. |
"Das hätte ich ja besser zeichnen können"
Doki Doki Universe sieht aus wie die Zeichnung eines Kindes mit Buntmalstiften. Dieser Grafikstil trifft sicherlich nicht jedermanns Geschmack, ist aber konsequent umgesetzt und, wenn man sich darauf einlässt, durchaus hübsch anzusehen. Unter konsequent umgesetzt ist zu verstehen, dass nicht nur die Figuren und die Welt diesen Stil innehaben, sondern auch sämtliche Menüs angepasst wurden. Der Sound verhält sich ähnlich: Je nachdem, was für eine Thematik der Planet hat, auf dem ihr euch aktuell befindet, ändert sich die Hintergrundmusik. Eine Sprachausgabe ist nicht vorhanden, die stellenweise ganz unterhaltsamen Dialoge werden mit Gemurmel untermalt, das ein wenig an die
Sims erinnert.
Die Playstation-Version lässt sich dank "Cross Buy"-Funktion sowohl auf PS3, PSVita als auch PS4 mit nur einem Kauf nutzen, außerdem teilen sich dank "Cross Save" alle drei auch die Spielstände. Technisch stellen wir zwischen der Handheld-Version und der großen Fassung keine gravierenden Unterschiede fest. Allerdings sind die Ladezeiten zu lang.
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Grafisch erinnert der Titel an Kühlschrankzeichnungen der "lieben Kleinen". |
Fazit
Doki Doki Universe macht es uns nicht leicht: Auf der einen Seite stehen die niedlich-ansehliche Grafik, der angenehme Sound und die sehr interessante Idee, ein wenig mehr über eure eigene Psyche zu erfahren, indem ihr eurem liebsten Hobby nachgeht – sofern ihr denn dem Programm beziehungsweise seinen Machern da irgendwelche Kompetenzen unterstellen wollt. Auf der anderen Seite steht das stark monotone und repetitive Gameplay, das euch niemals fordert. Am ehesten ist Doki Doki Universe etwas für Leute, die für frische Ideen gerne auf Anspruch oder Abwechslung verzichten.
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Minimalistisches Adventure
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Solospiel
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Anspruch: Einsteiger
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Preis am 17.12.2013: 7,49 Euro
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In einem Satz: Seelenklempner für den schmalen Geldbeutel.
Bei dem Titel hatte ich zumindest eine Verwandschaft mit Doki Doki Panic! vermutet, das Spiel welches bei uns modifiziert als Super Mario Bros. 2 erschien. Scheint ja aber was ganz anderes als ein Jump-and-Run zu sein...
Klingt durchaus interessant. Ich schätze, den Titel werde ich mal kaufen, wenn ich mit GT6 soweit durch bin.
Hm, ich weiss auch nich, was man damit denn anfangen soll?!? Komischer Titel
Der Check lässt mich unschlüssig zurück...
Das ist mir nicht kindisch genug.
Kein Spiel um einer fehlenden Playsi nachzutrauern. :)