App der Woche: Anomaly 2
Teil der Exklusiv-Serie App der Woche

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Benjamin Braun 440704 EXP - Freier Redakteur,R10,S10,A10,J10
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14. Dezember 2013 - 20:21
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Jeden Samstag findet ihr bei GamersGlobal unsere App der Woche – wobei wir ungefähr einmal im Monat bewusst eine App auf Android vorstellen werden statt auf iOS – so wie heute etwa.

Was ein Tower-Defense-Spiel ist, dürfte wohl jedem Strategiespieler klar sein. Was aber ist ein Tower-Offense-Spiel? Nach Meinung von Entwickler 11 bit Studio gehört Anomaly 2 jedenfalls in diese Gattung. Darin kämpft ihr auf der Erde gegen mächtige Maschinen, die eben wie Türme an festen Plätzen in der Landschaft stehen. Ihr selbst zieht dabei mit schlagkräftigem Kriegswerkzeug in die Schlacht. Aber nicht etwa stinknormale Panzer, sondern mobile Artilleriegeschützt und ähnliches, die sich auf Befehl hin wie die Transformers in eine ganz andere Form bringen können.
 
Anspruchsvolles für Taktiker
Der Linienführer (vorne in der Formation) kann zwar nicht schießen, dafür aber die Treffsicherheit der Gegner verringern.
Zu Beginn einer Mission steht euch nur eine begrenztes Budget zur Verfügung, um die auf der Karte verteilten Maschinen dem Erdboden gleichzumachen beziehungsweise – wie Arnold Schwarzenegger es wohl nennen würde – zu terminieren. Die Auswahl an Truppentypen ist zu Beginn noch stark begrenzt. Da gibt es etwa den Sturmhund, eine Art Panzer, der mit einem mittleren Geschütz bewaffnet ist. Seine Feuerrate ist hoch und erhöht sich, je länger ihr an einem Stück feuert. Einfluss darauf, ob geschossen wird oder nicht, habt ihr allerdings nur indirekt. Die Einheiten bewegen sich selbständig auf der Karte vorwärts. Der Clou bei der Sache ist allerdings, dass ihr über die Taktikkarte bestimmt, in welche Richtung an einer Kreuzung abgebogen wird.

Das ist von entscheidender Wichtigkeit. Einige Gegnertypen machen bei einem frontalen Angriff nämlich kurzen Prozess mit euch. Ihr müsst eure Route also so festlegen, dass ihr in bester Schussposition seid, der Feind hingegen in der schlechtmöglichsten. Mit dem Sturmhund aber einfach von hinten zu kommen, hilft allein auch nicht immer. Manche der feindlichen Maschinen verfügen über einen Mechanismus, der eine mächtige Abwehrattacke auslöst, wenn sie in besonders hoher Schussfrequenz beschossen werden. Hier wäre beispielsweise der Einheitentyp „Vorschlaghammer“ besser. Der verschießt seine Projektile zwar in bedeutend geringerer Frequenz, dafür macht er mit nur einem Treffer massiv Schaden.
Auf der taktischen Karte legt ihr die Route fest. Welche Abzweigungen ihr nehmt und mit welchen Einheiten, entscheidet über Sieg oder Niederlage.

Bäumchen wechsel dich
Anomaly 2 bietet sechs Einheitentypen. Eigentlich müssten wir allerdings von zwölf sprechen, da jeder Einheitentyp auf Wunsch die Form wechseln kann. Aus dem „Sturmhund“ wird dann ein „Höllenhund“, eine Art Roboter, der Flammenwerfer an beiden Armen trägt. Letzterer ist besonders gut auf geringe Distanz geeignet und wenn ihr auf beiden Seiten von Maschinen bewährte Straßen entlang fahrt. Der Vorschlaghammer ist ein mobiles Artilleriegeschütz, das richtig viel Schaden pro Schuss anrichtet, dafür aber mehr oder weniger nur geradeaus feuern kann. In seiner alternativen Form verwandelt er sich in den Raketenhammer. Hier fällt zwar die Schadenswirkung geringer aus, dafür aber ist die Schussfrequenz leicht höher und er kann die Raketen in alle denkbaren Himmelsrichtungen abfeuern.
 
Diesen Wechsel müsst ihr regelmäßig vollziehen, abhängig davon, wie sich die Kampfsituation gerade darstellt. Das gilt auch für den kompletten Austausch bestimmter Einheitentypen. Maximal sechs Einheiten könnt ihr auf einen Schlag mit ins Feld nehmen. Für einen Wechsel dürft ihr die Einheiten aber verlustfrei gegen das Carusaurum eintauschen, der Rohstoff, den ihr für die Rekrutierung von Einheiten braucht – oder auch für die dreistufigen Upgrades, die ohne feinere Einflussnahmemöglichkeit Kampfkraft, Schutz und Gesundheit erhöhen. Nachschub daran gibt es aber nur, wenn ihr die entsprechenden Zellen auf dem Spielfeld einsammelt. Die sind natürlich oft so platziert, dass ihr an besonders schwierigen Feindkonstellationen vorbei müsst, um sie zu erreichen. Ihr müsst diese Situationen aber nicht unbedingt lösen. So lange ihre die eigentlichen Missionsziele, wie zum Beispiel die Untersuchung von drei Zielbereichen, erfüllt, ist alles erlaubt.

Reifenwechsel während der Fahrt
Direkt auf einen Turm zufahren, sind die "Vorschlaghämmer" die beste Wahl.
Neben den Rohstoffen für neue Einheiten solltet ihr auch neue Punkte einsammeln, um eure Fähigkeiten einzusetzen. Die erhaltet ihr grundsätzlich nur, wenn ihr Maschinen ausschaltet, wobei ein Zufallsgenerator bestimmt, für welche Fähigkeit ihr einen Punkt erhaltet (vom Start weg habt ihr aber in der Regel ein kleines Kontingent).Mit den Fähigkeiten könnt ihr Einheiten im Kampf reparieren, wobei ihr einen Bereich auf der Karte festlegt, in dem das passiert. Da die Einheiten, wie bereits erwähnt, nicht manuell angehalten werden können, geschieht die Reparatur also stets im Vorbeifahren. Die zweite Fähigkeit ist der Köder, mit dem ihr einige Zeit das Feuer der Gegner in einem bestimmten Radius woanders hinlenken könnt. Per EMP-Zündung deaktivert ihr die Einheiten kurzzeitig und mit „A.I.M.“ sorgt ihr dafür, dass alle eigenen Einheiten innerhalb eines bestimmten Radius um das gewählte Ziel herum besonders effektiv treffen.
 
Manuell speichern könnt ihr während den Missionen ebenfalls, wenn auch nur indirekt und temporär. Auf der Karte seht ihr nämlich die Checkpunkte. Ihr die also bei Bedarf einfach durch die Festlegung einer entsprechenden Route bewusst anfahren und euch so einen temporären Spielstand anlegen. Blöd ist nur, wenn ihr versehentlich einen dieser Checkpoints passiert, wenn ihr gerade ein paar eure Einheiten verloren habt. Theoretisch kann es euch sogar passieren, dass ihr einen Schuss vor dem Tod der letzten Einheiten startet und den gegnerischen Treffer nicht mehr verhindern könnt.
Da sich eure Fahrzeuge immer in Bewegung befinden, müsst ihr sie auch während der Fahrt reparieren und wählt dafür einen Bereich am Boden aus.

Fazit und Fakten
Anomaly 2 ist trotz des sehr guten Tutorials kein Strategiespiel für Genre-Einsteiger. Schon auf normal werden die Missionen nachher teils schon recht knifflig, wenn man nicht genau darauf achtet, welche Einheiten man wählt und vor allem, auf welcher Route man sie durch New York und andere Schauplätze fahren lässt. Für Strategieexperten stehen darüber hinaus noch zwei weitere Schwierigkeitsgrade zur Verfügung, die das Ganze noch ein bisschen kniffliger machen.

Spaß macht Anomaly 2 aber auch, weil es aus rein technischer Sicht klasse umgesetzt ist. Große Unterschiede zur schon länger erhältlichen PC-Fassung sind auf unserem kleineren Tablet-Bildschirm kaum zu erkennen. Schade ist eigentlich nur, dass die Entwickler nicht noch versucht haben, den einen oder anderen Übersetzungsfehler in den deutschen Bildschirmtexten zu verändern. Aber da ist uns ein gutes Spiel mit nicht immer geglückter Teillokalisation dann doch lieber als eins, wo es umgekehrt ist.

  • Preise am 14.12.2013: 4,49 Euro (iOS, Universal), 3,99 Euro (Android)
  • Taktisch anspruchsvolle Echtzeitstrategie
  • Hardcoreschwierigkeitsgrade für Genre-Veteranen
  • ca. 1,6 GB (iOS 4.3 oder höher, Android 2.3.3 oder höher)
  • Screenshots: GamersGlobal / Asus Nexus 7
  • In-App-Käufe: Nein


Labrador Nelson 31 Gamer-Veteran - P - 266657 - 14. Dezember 2013 - 23:12 #

Den ersten Teil hab ich ganz gern mal gespielt. Mal sehn ob der zweite nochmal motiviert.

Dennis Ziesecke 21 AAA-Gamer - 30866 - 15. Dezember 2013 - 2:08 #

Muss noch ein paar mal die Menschheit bei Plague Inc. ausrotten und ein paar Schiffe beim Android-Assassins-Creed versenken. Aber dann ist Anomaly 2 definitiv an der Reihe.