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In der Regel donnerstags stellen wir euch ein interessantes eShop-Spiel (WiiU, 3DS oder Virtual Console) vor, egal ob Indie oder Vollpreis. Um diese Rubrik kümmern sich unsere User CptnKewl und mrkhfloppy.
In den 90ern war Multiplayer über das Internet noch was für MIT-Absolventen, Dienste wie WON oder Gamespy waren noch nicht mal im Ansatz konzipiert. Die Videospielabende mit Freunden bestanden noch daraus, sich persönlich zu treffen und mit den Freunden bei gekühlten Getränken, einer dampfenden Pizza und einem glühenden Multi-Tap-Adapter die Wochenenden durchzuzocken. Entwickler Keen Games tritt mit
TNT Racers - Nitro Machines Edition in die Fußstapfen von
Micro Machines. Ob das Spiel brennenden Asphalt hinterlässt oder ein Fall für den Pannendienst ist, zeigt euch der heutige eShop-Check.
Knockout auf dem Asphalt
TNT-Racers präsentiert sich recht schnörkellos und kommt ohne große effekt- und zeitraubende grafische Einlagen wie Rendersequenzen aus. Das Spielgeschehen präsentiert sich aus der Vogelperspektive ähnlich Micro Machines. Es gibt mehrere Automodelle, etwa den Oldtimer oder den Rennflitzer, diese unterscheiden sich jedoch meist nur in der Form oder der Farbe und nur selten im Fahrverhalten.
Das Hauptaugenmerk des Spiels ist der Knock-Out-Modus. Ziel ist es, immer als letzter auf dem Bildschirm zu bleiben und als Erster 10 Knock-Out-Punkte zu erreichen, für den ersten Platz gibt es drei und für die nachfolgenden beiden zwei und einen; der letzte Spieler geht leer aus. Das klingt auf den ersten Blick recht einfach, die Kamera positioniert sich jedoch immer zentral um den erstplatzierten Spieler, und sobald ihr auf dem Bildschirm nicht mehr angezeigt werdet, seid ihr KO und müsst zusehen. Das Ganze wird durch den Einsatz von diversen Power-Ups wie Raketen und Ölflecken noch schwieriger. Die zum Teil etwas schwammige Steuerung tut ihr Übriges dazu, um eine maximale Herausforderung zu gewährleisten.
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So effektvoll wie in diesem Herstellerfoto geht es selten auf den Strecken zu. |
Technik auf dem Niveau von Seifenkästen
Die Grafik von TNT Racers ist nett, reizt aber vermutlich nicht mal die Hardware des Gamecubes aus. Die Levels folgen immer einem thematischen Setting (Wüste, Schnee, Mischwald), ohne dabei jedoch Highlights zu bieten; die Strecken wirken letztendlich beliebig. Der Soundtrack scheint uns direkt aus dem Fahrstuhl unseres örtlichen Einkaufscenters entliehen. So dudelt fröhliche Blasmusik ins Ohr, die euch das ein oder andere Mal mitwippen lässt, ohne jedoch als potentieller Grammy-Award-Sieger in Erinnerung zu bleiben. Auch hier bleibt Keen Games dem gehobenen Mittelmaß also treu.
Ihr fahrt Rennen um Rennen und schaltet nach jedem Sieg eine neue Strecke oder einen neuen Fahrzeugtyp frei. Das ist so sehr oder wenig aufregend, wie es sich eben anhört. Auch in den anderen Spielmodi kommt da nicht viel mehr aufs Tablett, so ist etwa der Time-Modus nur eine Modifikation des oben genannten Knock-Out-Modus. Es gelten grundsätzlich dieselben Regeln, jedoch gibt es keine Punkte zu erreichen, sondern es besteht ein Zeitlimit. Innerhalb dieser Zeit gilt es so viel Punkte wie möglich zu machen, hierzu zählen auch Abschüsse oder Rammmanöver.
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Das Ausnutzen von Leveldesign und Power-Ups ist schon die halbe Miete. |
Spaß durch Carsharing
Wirklich spaßig wird TNT-Racer erst im Multiplayer-Part. Leider, oder zum Glück, ist dieser nur lokal anwählbar. Dort unterstützt das Spiel jedoch gleich vier Spieler. Als einfache Rechnung kann man hier durchaus sagen, dass sich TNT-Racer mit der Zahl der Kontrahenten exponentiell steigert. Während man aufgrund der Austauschbarkeit von Strecken, Musik sowie Fahrzeugen den Singleplayer nach einer Stunde Spielzeit beenden will, geht im Multiplayer wirklich die Post ab. Hier sollte Keen Games für einen potentiellen zweiten Teil ansetzen und entweder den Singleplayer ganz weglassen oder mehr Glanzpunkte setzten.
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Eines der Fahrzeug Highlights: ein Strahl-Ufo-Kraken. |
Fazit
TNT Racers wirkt klein und niedlich, kommt jedoch im Solomodus schnell an seine Faszinationsgrenzen, und mit "schnell" meinen wir binnen 60 Minuten. Zusammen mit bis zu drei Freunden kann der Titel jedoch seinen Kaufpreis wieder einfahren. Auch hier sind die Strecken nicht schöner oder das die Fahrzeuge packender designt – doch der Fokus verändert sich und der Spaß findet eher vor dem Bildschirm statt. Während des eShop-Checks wurde beim Test nicht nur auf dem Bildschirm gerempelt – auch die drei mutigen Mittester mussten einiges einstecken, und sogar an der Inneneinrichtung musste ein Reperaturkit angewendet werden. Wer einen kurzweiligen Mix aus
Mario Kart und Micro Machines für den Abend mit Freunden sucht, ist hier definitiv richtig, Singleplayer-Fans sind definitiv falsch.
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Party-Racer mit einem Mix aus Mario Kart und Micro Machines
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Preis am 05.12.2013: 7,99 Euro
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Für Fortgeschrittene
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Solo- und Mehrspieler: Lokal bis zu vier Spieler, Online nur Rangliste
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In einem Satz: Angezogene Handbremse im Solomodus, brennender Asphalt im Multiplayer.
Ich möchte ja an dieser Stelle mal zum Ausdruck bringen, wie gut ich es finde, dass es jetzt quasi jeden Tag einen Check oder eine andere Serie gibt. Meinen Dank an die Redaktion und vor allem an die User, die das möglich machen :)
I second that! Wertet den (ohnehin) täglichen Besuch auf GG nochmals deutlich auf :)
Fehler: In den 90ern war Multiplayer über das Internet war noch was für MIT-Absolventen,
Fehler: die Stecken wirken letztendlich beliebig.
danke für die Meldung, korrigiere ich, sobald ich an etwas komfortablerem als dem iPad sitze
Schöner Artikel :)
Vielen Dank für das Lob
// Edit:
Ob ich die Dose Holzkit ausm Baumarkt von Jörg zurück erstattet bekomme?!?
Danke für den Testbericht. Ich glabue du hattest spass dabei :)
Scheint spaßig.