Dieser Inhalt wäre ohne die Premium-User nicht finanzierbar. Doch wir brauchen dringend mehr Unterstützer:
Hilf auch du mit!
Wie jeden Dienstag stellt euch auch heute unser PSN-Check wieder ein interessantes Download-Spiel aus dem PSN Store vor. Betreut wird die Rubrik von unseren Usern Psychofrog und
Elofson.
In letzter Zeit drängen immer mehr Titel für echte Kerle oder respektive starke Frauen auf den Markt.
Dark Souls oder
The impossible Game sind nur zwei mögliche Beispiele. Nur mit einer Frustgrenze höher als der Mount Everest und einem Willen, hart wie Panzerstahl, sollt ihr diese nach dem Willen der Designer meistern!
A-men für die PSVita schlug 2012 in dieselbe Kerbe – nun kommt mit
A-Men 2 der zweite Marschbefehl für virtuelle Todessehnsüchtige. Das 249 MB große Spiel könnt ihr für 9,99 Euro herunterladen.
Munition zuhause vergessen
Ihr habt mehrere Charaktere zur Auswahl, die natürlich alle ihre Spezialgebiete haben. Zudem können gewisse Analogien zu bekannten Internet-Gattungen beobachtet werden, etwa zum gemeinen Nerd oder zum gefürchteten Troll. Mit diesen tapferen Soldaten sollt ihr eine bestimmte Anzahl an Feinden eliminieren. Klingt simpel, stellt sich aber als schwieriger raus, als gedacht. Verpackt wurde das Ganze mit einigen "geschichtlichen" Einstreuungen. Eine Story wollen wir sie aber nicht nennen.
Jedenfalls geht es darum, mit einer Handvoll Spezialisten die Feinde auszuschalten. Zum Glück schießen sie nicht auf euch, sondern stürzen mit aufgepflanztem Bajonett auf euch zu, um euch zu massakrieren – laufen dabei aber gerne mal in tödliche Hindernisse, die ihr vorbereitet habt. Auch ihr habt irgendwie die Munition zuhause vergessen, weshalb ihr die Feinde in Flammen oder Abgründe lockt.
Es können auch mehrere Gegner auf einem Fleck lauern, dann gilt es besondere Vorsicht walten zu lassen. Neben den feindlichen Soldaten gibt es aber noch andere Gefahren: Versucht ihr beispielsweise, einen zu tiefen Abgrund herunterzuspringen stürzt ihr nicht selten in den Tod. Und die Fallen, mit denen ihr die bewaffnete Antagonistenpopulation ausschaltet, können genauso gut euch das Leben kosten.
|
Mit fünf Soldatenklassen, zwischen denen ihr springt, liquidiert ihr Feind um Feind. |
Wo bin ich? Wie spiele ich?
Nachdem ihr den Titel das erste Mal gestartet habt, werdet ihr ohne Vorkenntnisse nicht wissen, was genau zu tun ist. Klar, Feinde töten – aber wie? Zum Glück sind überall in den ersten Levels Fragezeichen versteckt, die euch die Steuerung und grundlegenden Fähigkeiten beibringen sollen. Das funktioniert soweit auch ganz gut, jedoch braucht es eine gewisse Zeit, bis euch das alles in Fleisch und Blut übergegangen ist.
Der Anspruch in den ersten Stunden ergibt sich vor allem aus einem Punkt: Ihr müsst eure Aktionen, mit denen ihr die Feinde ausschaltet, auf die Sekunde genau timen, und die Fähigkeiten eurer eigenen Mannen (von denen ihr immer nur einen gleichzeitig steuert) im Schlaf beherrschen. Wenn ihr dazu noch genau wisst, wann es zu welchem Kollegen zu schalten gilt, habt ihr eine reelle Chance, mit A-men 2 glücklich zu werden.
Kein simpler 2D-Shooter
A-men 2 ist also kein simpler Shooter, sondern vielmehr ein Puzzle-Shooter-Stealth-Game. Ihr müsst fleißig Schalter drücken, um etwa Aufzüge zu aktivieren. Ihr sollt Brücken bauen oder einreißen, die Fähigkeiten der einzelnen Klassen einsetzen und einiges mehr. Das alles hat natürlich vor allem den Zweck, eure Widersacher vom lebenden in den toten Zustand zu überführen. Schießt ihr beispielsweise im richtigen Moment ein Seil durch, an dem eine große Steinkugel hängt, wird der Mann unter ihr vermutlich nicht mehr lange patrouillieren. Reizt ihr (als Kraftprotz) einen feindlichen Soldaten, wird dieser in blinder Wut auf euch zu rennen und dabei sämtliche Flammenwerfer auf seinem Weg vergessen (brutzel).
Habt ihr die festgelegte Zahl an Feinden eliminiert, landet ein Hubschrauber an einem Punkt der Karte. Nun müsst ihr alle eure aktiven Soldaten dorthin bringen und könnt den Level abschließen. Damit ihr euch noch mehr anstrengen könnt, gibt es in jedem Level Herausforderungen. Speicherpunkte existieren (immerhin!), sind aber rar gesät – und ihr verliert Bonuspunkte, wenn ihr sie nutzt. Am Ende jeder Runde erfahrt ihr eure Bilanz samt Online-Ranking. Was aber weitaus wichtiger ist: Ihr erhaltet Geld für eure Leistungen, mit dem ihr Anpassungen und Verbesserungen kaufen könnt. Und ohne die ist ziemlich schnell Schicht im Schacht.
Die Qual der Klassenwahl
A-men 2 will mit fünf Charakterklassen euer Herz erobern, zwischen denen ihr jederzeit frei wechseln dürft, wenngleich für jeden Level die validen Teammitglieder vorgegeben sind: Schütze, Spion, Soldat, Ingenieur und Kraftprotz.
Als Schütze habt ihr ein Gewehr, mit dem ihr Seile durch- oder Gegner totschießen könnt. Der Spion darf sich als Feind tarnen und so unbemerkt an Wachen vorbeischleichen. Außerdem kann er Schilder aufstellen, die Feinde dazu bewegen, umzukehren oder stehen zu bleiben, was ein klein wenig ans gute alte
Lemmings erinnert. Falls es einmal nötig wird, in normalerweise tödliche Schluchten hinabzustürzen, ist der Soldat die Klasse eurer Wahl: Er hat einen Fallschirm im Gepäck sowie einen Enterhaken, mit dem er an bestimmten Stellen hochklettern kann. Rennen darf er auch noch, so lange die Punkte reichen. Als Ingenieur ist es möglich, an bestimmten Stellen Bauwerke zu errichten oder einzureißen. Dazu benötigt ihr allerdings Schraubenzieher beziehungsweise Spitzhacke. Die letzte Klasse ist der Kraftzprotz. Wie der Name schon verrät, ist er superstark und kann Kisten schleppen. Zudem reizt er, wie schon geschildert, Gegner bis aufs Blut.
|
Der Comicstil ist nicht der beste seiner Art, aber auch nicht der schlechteste. |
Nett anzusehen, nervig anzuhören
Die Grafik ist in simpler Comic-Optik gehalten, die vom Stil her ein wenig an
Worms erinnert. Soll heißen: schön geht anders, hässlich wäre aber stark gelogen. Es gibt vier Settings für die Levels wie Lagerhalle oder Schneelandschaft. Diese sorgen aber nur optisch für Abwechslung, spielerisch ähneln sie sich sehr. Alles in allem aber eine solide Präsentation. Was die Optik anbelangt.
Die Hintergrundmusik ist hingegen absolute Folter! Sie besteht aus einem monotonen Gedudel, das sich zu allem Überfluss auch noch alle halbe Minute wiederholt. Da reißt die englische Sprachausgabe auch nichts mehr raus, die aber zumindest durch die witzigen Sprüche ab und zu für ein Schmunzeln sorgt, etwa (übersetzt):
Ich habe das Gefühl, von jemand kontrolliert zu werden, der viel schlauer ist als ich. Nein war nur ein Scherz!
Gewisse Comedy-Qualitäten sind also vorhanden. Um diese mitzubekommen, muss der Sound am Fernseher aber nicht zwangsläufig an sein, es sind nämlich deutsche Bildschirmtexte vorhanden.
Fazit
A-men 2 ist ein durchaus interessantes Spiel, das wir aber nicht vorbehaltlos empfehlen können: Zum einen ist da die beträchtliche Eintrittshürde, resultierend aus komplexer Steuerung und hohem Timing-Anspruch, die euch manches Mal stöhnen lassen wird. Auf der anderen Seite ändert sich die Vorgehensweise von Level zu Level nur marginal. Wenn ihr einmal wisst, wie ihr eine bestimmte Situation meistert, könnt ihr das in späteren Fällen einfach wiederholen. Dadurch wird das Spiel dann doch deutlich einfacher, als man erst den Eindruck hat.
Auf der Habenseite machen die fünf Soldatenklassen Spaß und auch die Notwendigkeit, die eigenen Schritte sorgfältig zu planen und immer die gesamte Situation zu überblicken. Wer den Bogen aber raus hat, wird nach einigen Stunden nicht mehr so sehr gefordert wie am Anfang. Und das wirkt sich auf die Motivation in den späteren Levels aus.
-
Sidescrolling-Puzzle-Shooter-Stealth-Spiel
-
Solo-Spiel
-
Anspruch: Anfangs schwierig, flaut aber stark ab
-
Preis am 12.11.2013: 9,99 Euro
-
In einem Satz: Hobbysoldaten, die gerne Fähigkeiten einstudieren, haben ihren Spaß.
Schöner erster Check von dir, Psychofrog!
Und das vom Chef ;)
danke dir !
Ja ein wirklich sehr schöner Check. :-)
Ist nicht wirklich mein Spiel, fand schon den ersten Teil recht durchwachsen. Da baue ich momentan lieber meine Burg. :-)
Woher wusstest du, dass Jörg irgendwann dein Chef sein wird?
^^
Schönes Ding, frogli!
Danke dir Lionli!
Frustgrenze bis zum Mount Everest ... schöner Check!
Wer ist denn Psychofrog? ^^
Danke für die neue Reihe und vielen Dank für den guten Test.
Congratz zum ersten Check, PsyFro! Saubere Arbeit ;)
Sehr schön geworden
Danke für den Check, da weiß ich was ich nicht spielen werde :-)
Ich auch :)
Und auch von mir ein Danke für den Check! Sehr schön geschrieben, aber es klingt so als sollte ich doch weiter bei Soldat bleiben, wenn ich mit kleinen Pixelsöldnern Spass haben will :)
Kann ich so unterschreiben :)
Sidescrolling-Puzzle-Shooter-Stealth-Spiel
Top-Genrebeschreibung. Und überhaupt schön geschrieben, du verrückter Frosch. :-)
Danke danke ;)
Naja, das erschien mir am passendsten :D
Sidescrolling-Puzzle-Shooter-Stealth-Spiel ist ja sowas von nicht mein Lieblingsgenre, aber die Grafik sieht so putzig aus, dass ich mir dann doch vorstellen kann, dass es mir gefällt...
Bei mir ists genau umgekehrt.
Interessant, was man nach vielen Jahren noch so findet... ;-)
Wer in den Tiefen von GG gräbt, der findet so manches. ;-)