Spiele, die zum Launch einer Konsole im Laden stehen müssen, bedeuten für Videospielstudios meist besonders viel Stress. Dasselbe gilt auch für Crytek, die nächsten Monat Ryse - Son of Rome zum Start der Xbox One veröffentlichen werden. In der sogenannten Crunch-Time eines Projekts müssen die Mitarbeiter besonders viele Überstunden machen und oft an die Grenzen ihrer Belastung gehen.
Ein ironisch gemeinter Tweet von Crytek zur Crunch-Time führte gestern auf Twitter zu vielen negativen Reaktionen. Diese mokieren unter anderem, dass die Vielzahl von Überstunden zu PR-Zwecken missbraucht und ins Positive verkehrt werde. Der Crytek-Tweet lautet übersetzt:
Wenn Ryse im Laden steht, werden wir dem Crunching-Team mehr als 11.500 Abendessen serviert haben während der Entwicklungszeit. #RyseFacts.
Die Follower kommentierten dies wie folgt:
Die Scheidung meiner Eltern führte letztendlich zu meinem kriminellen Leben, aber Mann, dieses Launchgame war WIRKLICH fehlerfrei.
Die Entwickler sagen, der Release von Ryse wäre wie der Geburt eines Babys zuzuschauen, welche sie verpasst haben, weil sie crunchen mussten.
Das Stockholm-Syndrom treibt wirklich seltsame Blüten, wie etwa darauf stolz zu sein 120 Stunden die Woche an Quicktime-Events zu arbeiten.
Die Crunch-Time ist nicht unüblich bei Softwareprojekten, einige in der Branche wie Evan Robinson (siehe Link) zweifeln aber an deren Nutzen und empfinden sie sogar als kontraproduktiv. So sinke die Leistungsfähigkeit und Produktivität der Mitarbeiter, was zu mehr Fehlern führen und am Ende sogar die durch die Überstunden eingesparten Arbeitstage auffressen könne. Außerdem steige die Gefahr, dass Mitarbeiter am Burnout-Syndrom erkranken.
schon lange her, aber ich erinnere mich noch sehr gut daran, dass es idr zu einem regelrechten wettstreit im team führte, wer den wenigsten schlaf braucht, wenn deadlines näher rückten. im gewissen rahmen hatte sich das schon gelohnt, kurzfristig gibt das sogar einen gewissen kick. nur rückwirkend betrachtet holte einen bei mehr als 14 stunden am stück die zeit wieder ein. irgenwann lässt die konzentration nach, der langsamste im team gibt das tempo vor und vor allem gerät nach kurzer zeit der eigene rythmus durcheinander. kaffeerausch und nachhaltige schlafstörungen inklusive...
Das gleiche hatte ich auch bei Uni Projekten für Externe Firmen. Da haben sich dann viele Studenten damit gerühmt, dass sie gleich in den Büroräumen übernachtet haben, 2-3h auf dem Boden schlafen und dann weiter coden.
Wenn das in der Industrie auch überall so ist habe ich entweder den falschen Beruf oder sollte doch bis zur Rente Wissenschaftler bleiben.
Bäh
Meine Fresse haben die Leute eigentlich nichts anderes zu tun!? Sich darüber aufzuregen, dass man (bzw. die Entwickler) gegen Ende eines Projekts Überstunden schieben muss!?
Interessiert doch auch keinen ob ich als Selbständiger mit eigener Firma auch noch Samstags und Sonntags arbeiten muss...
Du selber kannst aber den Schlussstrich ziehen - hier sind die ja angeordnet damit die Deadlines geschafft werden
Ach mimimi. Verweichlichte Gesellschaft. "Burnout". Sollen sich nicht so anstellen.
Alter Schwede. Drehst ja ganz schön auf, in den letzten Tagen. Vielleicht solltest du dir mal überlegen, ob ein bisschen weniger arbeiten und nen erfüllendes Hobby oder sonstwas, was zu nen bisschen mehr Ausgeglichenheit führt, angebracht wäre.
Ich war schon immer so.
Beileid.
Zustimmung!
Aeh... danke!?
Ich bin stolz drauf, so zu sein wie ich bin!
Wenigstens keine Fahne im Wind, wie so manch anderer.
Ne, dafür immer unfreundlich. Ist auch nicht besser, wenn du mich fragst ...
So wie du hier auftrittst solltest du mal aufhören, auch noch das Wochenende durchzuarbeiten und dich mal kräftig ausschlafen. Wirkst nämlich verdammt unentspannt.
So ein arrogantes Gehabe kannst du gleich stecken lassen. Du schlägst damit allen ins Gesicht, die nach 12-14 Stunden einfach nicht mehr können und im Arsch sind. Wenn man dann bedenkt, dass das noch Wochen oder sogar Monate so weiter geht und zu Hause vielleicht noch ein quirliger Haufen Kinder wartet (es soll ja sogar unter Informatikern Familienväter geben) dann gute Nacht.
Und dann brauchst du dich echt nicht darüber aufregen, wenn die Leute hier anfangen, zurückzuschlagen.
Bis es dich selbst mal trift.
Der sitzt nur Zuhause rum und ist nicht unter Leuten, also eher unwahrscheinlich.
Bezweifle ich einfach mal stark.
Sorry, aber Du hast mal überhaupt keine Ahnung und plärrst nur rum.
Aber Du...!?
Erleuchte uns doch, was Dich zum Experten macht!
Leute die so denken sind dann die ersten die zusammenklappen. Hatte selbst schon Burnout, du bringst nichts mehr zustande. Ständig nur Job im Kopf. Ja keine Fehler machen.
Mittlweile arbeite ich nur noch Halbtags, schreib nebenher ein Buch und genieße das Leben mit meiner Freundin und den Hund.
Geld ist nicht alles aber hauptsache man hält die Deathline ein^^
Kleiner Tipp an Crytek - Team vergrößern und wenn es nur wie bei den meisten Entwicklern zeitlich befristet ist.
Deathline... freudscher Vertipper hm? ^^
Eine absichtliche Zweideutigkeit ;o)
Man erinner sich an den deutschen Bankpratikanten in England.
Der verweichlichten Gesellschaft stimme ich zu : )
burnout ist ja nun keine zwangsläufige folge. ich bin seit über 20 jahren im projektbereich, solche phasen gehören dazu. nur wenn es zur dauerveranstaltung wird, geht der schuss irgendwann nach hinten los. das hat nichts mit überstunden, sondern eher zeitmanagement zu tun. keine ahnung, wie das jetzt bei crytek ausschaut. bei uns waren die letzten zwei wochen vor master schichten um die 20 stunden schon normal, mein rekord lag afair bei 32 stunden mit 3 bis 4 stunden schlaf zwischendrin (kenne das in dem ausmaß auch nur von spiele-projekten, wobei ich der branche vor 10 jahren u.a. auch deshalb den rücken gekehrt habe). war aber auch schon vorher eher die ausnahme, dass man ein tag nach 8 stunden vorbei war. kann man kleinreden, wie man will, aber gesund ist was anderes.
Dass das nicht Gesund auf Dauer ist bzw. man das auch gar nicht durchhält steht ja außer Frage. Aber sich darüber künstlich aufzuregen ist halt komplett daneben, denn es gibt genügend Berufe die von Haus aus sehr viel mehr Zeit abverlangen als der übliche 8-16Uhr Büro Job.
Und es ist ja nich so, dass diese "Crunch-Times" der Standard sind über die gesamte Entwicklungszeit...
ja, die reaktion, in der es hier in den news geht, kommt sicher auch nicht von leuten, die das umfeld überhaupt kennen oder geschweige denn einschätzen können. wobei aus meiner perspektive, das argument mit dem "in anderen berufen ist das auch nicht besser, was regt sich da die stimme aus dem off überhaupt auf" schwer im magen liegt.
im spielebereich wird man nicht gut bezahlt und diese crunch-phasen kommen aus einer team dynamik heraus. man könnte es überspitzt so beschreiben, dass motivation der beteiligten aus einer mischung von existenzangst und 'denkmal schaffen' herrührt. weswegen man bereit ist, solche situationen idr auch ohne besonderen finanziellen ausgleich durchzuziehen. wird das erfolgreich zum abschluss gebracht, kann man zu recht auf die leistung stolz sein.
und kurz auf deinen 'andere-branchen-vergleich' zurück: er ist nicht falsch, setzt aber alle beteiligten herab. an sich sogar genauso wie der unverschämte retweet aus der news.
Ich sage ja auch nicht, dass es toll ist, dass beispielsweise Ärzte in Krankenhäusern derartige Arbeitszeiten haben. Das hält sicherlich keiner ein Leben lang durch.
Wie es speziell in der Spieleentwicklung zugeht, kann ich nicht sagen... Aber ich sehe Crunch-Phasen jetzt nicht als Problem. Diese Projekte laufen ja über 2-3 Jahre und dann die letzten Wochen noch mal ordentlich ranklotzen... Tja, finde ich nicht schlimm. Und schließlich wird ja nirgends gesagt, wie die Zahl (11500 Mahlzeiten) zu Stande kommt. Weder die Zahl der beteiligten Entwicklern ist bekannt, noch welche Mahlzeiten gerechnet wurden etc.
Wenn da jetzt jeder der Mitarbeiter 5-8 Stunden pro Woche dran hängt ist das kein Grund zur Aufregung...
zumindest kann man da nichts über einen kamm scheren. zum einen gibt es in der games-branche eine menge überzeugungstäter was das crunchen angeht, es betrifft sicher auch nur einen teil des teams und dort auch nicht alle gleichmäßig. denke auch, dass crytek an sich nur sagen wollte: wir haben uns geschlossen den arsch aufgerissen, damit das game zum konsolen-launch noch fertig wird.
ich weiß selbst auch nicht, wie die crunch phasen anteilig bei großprojekten ausschauen. zu meiner zeit waren die projekte und teams weitaus kleiner, wo das schon teils ziemlich krass war. 2d-jump-and-run - größenordnung vergleichbar nes duck tales - 3 monate zeit mit 3 leuten - etwa einen monat crunch time. gab auch projekte die kleiner waren, wo das gesamte projekt so durchgezogen werden musste. sonst hätte das nie funktioniert.
Ich find's schon vernünftig, nicht jubelnd daneben zu sitzen, wenn Crytek versucht, mit solchen Dingen irgendwelche Witze zu reißen. Sicher ist das kein Weltuntergang und es gibt viele Berufe/ Beschäftigungen, die enorm viel Zeit erfordern. Aber ein "Hey, schaut her, unsere Mitarbeiter müssen sooooo viele Überstunden machen, ist das nicht toll? Alles nur für euch!" ist trotzdem nichts Positives und sollte auch nicht so dargestellt werden.
Die künstliche Aufregung, die du siehst, sehe ich in den Antworten in der News und auch hier im Kommentarthread nicht, das ist eher Sarkasmus, der den geplanten Witz abblitzen lässt. Kann sein, dass es da auch noch andere gibt, dann würde ich dir zustimmen. Man sollte es mit der Reaktion darauf nicht übertreiben und künstliches Aufregen bringt sowieso niemanden weiter.
Die künstliche Aufregung wird in der News beschrieben. Entsprechende Reaktionen via Twitter auf den Tweet.
Warum muss man denn eigentlich auch immer alles gleich negativ sehen!?
11500 Mahlzeiten sind je nach Anzahl der Mitarbeiter, evtl. sogar mehrere Mahlzeiten pro Person etc. gar nicht so viel. Aber das würde ja bedeuten, man müsste mal das Hirn einschalten und über solche Zahlen mal nachdenken...
In der News steht nichts von künstlichem Aufregen, da wird von Kritik und Häme berichtet, außerdem sind 3 Reaktionen zitiert, die, wie schon geschrieben, eher sarkastisch sind als dass Aufregung aus ihnen spräche. Wenn du das zu "Aufregen" überhöhst, frage ich mich, wie man deinen Kommentarstil bezeichnen müsste, legte man einen ähnlich übertrieben-empfindlichen Maßstab an.
Und warum sollte man negative Dinge nicht negativ sehen? Hier wurde versucht, aus einem problematischen Umstand einen positiven Werbe-Effekt zu machen. Klar, man müsste sein Hirn eingeschaltet haben, um das zu sehen, aber dann darf man das gern negativ sehen. Es kann einem natürlich auch einfach egal sein, aber glücklicherweise hatte mein sein Hirn eingeschaltet, sodass man das frei entscheiden konnte.
Aber die eigentliche Frage ist doch: Warum musst du denn das Negativsehen immer gleich negativ sehen!?
Weil mich das typische Gemäcker ankotzt.
In vielen Filmen findet sich ein Abspann, in dem die Produktionsbabys aufgezählt werden. Streichen wir das dann jetzt auch!? Da könnte schließlich das Persönlichkeitsrecht eines Neugeborenen beeinträchtigt werden!
Vielleicht sollte man versuchen, nicht immer das schlechteste sehen... Hätte ich den Tweet gelesen ohne die News hier, wäre der Gedanke an Ausbeutung der Mitarbeiter ganz sicher der allerletzte gewesen, den ich dabei gehabt hätte...
Es geht nicht um die Überstunden ansich sondern um die Anzahl und vor allem darum das Crytek so tut als wären sie auch noch stolz darauf.
Ne ganz simple (und wohl nicht korrekte rechnung) Rechnung wenn man nun 11500 Essen nimmt die während der Crunchtime ausgegeben werden, wären es bei 100 entwickler 115 Tage... ein Dreiviertel Jahr wo man am Limit arbeiten muss und so gut wie keine freizeit hat...
Und angefangen haben auch nicht irgendwelche Leute sondern andere Entwickler. schönstes Beispiel von den dont Starve Mitarbeitern
By the time #DontStarve ships for #PS4, our team will have had over 700 dinners at home with their families. #DontStarveFacts #RyseFacts
WO steht was von "am Limit"... es gibts keine Angabe wieviele Überstunden das waren. Wenn man unterstellt zwischen 7 und 8 Uhr ist Dinnertime können das auch einfach mal 10 statt 8 Stunden gewesen sein. Ich weiss, das das bei jedem individuell ist, aber normalerweise arbeiten Leute nicht in der Medien-IT-Ecke, wenn sie ein Limit von 8 Stunden am Tag haben... nur so meine Erfahrung.
Gehe nun von dem aus was man aus dem Spiele Bereich schon öfters gehört ha, Crunchtime bedeutet da meistens das man Familienangehörige Tagelang nicht sieht, das ist für mich Limit.
Genau wegen solchen Gründen steht die Crunch-Time ja in der kritik, da gehts nicht um 2-3 Überstunden.
Da ist aber wieder ein Problem - das kommt sicherlich vereinzelt oder gar nicht so selten vor, aber nur weil einer sagt "hey, bei uns wurden tausende Abendessen im Büro verschenkt" kannst du davon nicht ausgehen, dass es hier auch so ist.
Klar, dieser extreme 24h-im-Büro-Modus ist nicht wünschenswert - und sogar Schwachsinnig, weil ab einem gewissen Punkt da wahrscheinlich zu 90% Grütze entsteht. ;-)
Und bei 900Entwicklern wie bei AC4 wären es knapp 13Tage...
Ja schön und wenn 11500 dran arbeiten ist es sogar nur ein Tag :)
Crytek selbst hat nur 800 Mitarbeiter welche wiederum auf 10-11 Studios verteilt sind.
Was nichts daran ändert, dass deine 100Mitarbeiter wohl genauso geraten sind... Genauso wie mit "so gut wie keine Freizeit".
Ich kenne beide Welten. Überstunden als Arbeitnehmer und „Überstunden“ als Selbstständiger. Ich habe erstere immer als psychisch deutlich belastender empfunden, da die Schuld meist bei anderen lag. Das machte für mich schon nen Unterschied in Sachen Stress.
PR-Fayl!
Warum liest man hier eigentlich nichts über die DRM-Verschärfungen der PS4? JEDE News ein Bash auf die Xone, JEDE News ein Hohelied auf die PS4.
Mal abgesehen davon das es keine verschärfung gegeben hat, wo ist das ein Bash auf die XONE?
Es geht hier um Crytek und den Arbeitsbedinungen nicht um die Konsole.
Mal ne Ecke weiter denken anstatt wieder irgendwelche Linien zu sehen die gar nicht da sind.
Hab ich was verpasst? WElche DRM-Verschärfungen?
Es gibt keine
Auf der PS3 war es möglich ein PSN-Titel mit 5 Accounts zu teilen,bei der PS4 aber nicht mehr.
www.pcgames.de/PlayStation-4-Konsolen-220102/News/PS4-PSN-Downloads-werden-an-den-Account-gebunden-1092893
Das ist scheinbar eine Falschmeldung, pcgames hat bei der Originalmeldung abgeschrieben, die wohl falsch ist.
Originalmeldung:
http://www.thesixthaxis.com/2013/10/16/playstation-4s-drm-locks-psn-games-to-your-account-on-other-consoles/
Und dann siehe dort oben den Kommentar:
“One-time license fee for play on purchasing account’s designated, primary PS4™ system and other PS4™ systems when signed in with purchasing account.”
This has already been covered. You can designate ONE PS4 as your primary. As the primary, all accounts can play your games using theiraccount. If you want a secondary console, anyone wanting to play your games will need to use your account. The console designated as the primary is the family console.
Du stehst auch sicher IMMER an der längsten Schlange im Supermarkt, oder?
Zur Erklärung: Der Mensch, der behauptet, dass er immer an der längsten Schlange im Supermarkt steht, blendet die Tage aus, an denen er an der kürzesten oder normal-langen Kasse steht. Er erinnert sich immer an das Negative, das Positive ist ja normal und keiner Erinnerung wert. Man wartet fast schon darauf, dass das Negative wieder eintritt. Wenn man nach 10 Einkäufen mal wieder die längste Schlange gewählt hat, wird man ja aufs neue bestätigt.
Übrigens: Ich habe innerhalb von 2 Minuten und 13 Sekunden schon über 23 News gefunden, die kein Hohelied auf die PS4 sind ;-)
Natürlich. Kommentarbereiche, Internetnews, Facebook und Twitter usw. sucht man sich doch gezielt zum bestätigen seiner Meinung und/oder Kritik.
Meld dich halt an und schreib die News. Nicht meckern, handeln.
Das mit den Überstunden ist wirklich grundsätzlich so eine Sache, die individuell sehr verschieden ist. Persönlich hatte ich nie psychisch oder physisch ein Problem damit, Überstunden zu machen, wenn ich den Job gern gemacht habe. Was zum Glück meistens der Fall war. Das liegt aber nicht jedem - und zumindest in einem gewissen Maße bin ich auch hier der Meinung, dass jeder seines Glückes Schmied ist; es gibt fast jeden Beruf in mehreren Ausprägungen, die der individuellen Arbeitsmöglichkeit gerecht werden. Bin ich Informatiker und will einen 9to5-Job hab ich grundsätzlich in den IT-Abteilungen größerer Firmen der Old Economy die beste Chance, den zu bekommen. Dafür ist es vielleicht nicht der spannendste Job, den ganzen Tag irgendwelche Datenbankanwendungen zu schrubben.
Bin ich belastbar gehe ich in eine "moderne" Firma im Medienbereich, habe tierisch abwechslungsreiche Aufgaben - und nehme dafür häufiger Überstunden in Kauf.
Ähnlich ist das in den meisten anderen Branchen. Zumal ich nach insgesamt 18 Jahren in der Medien-IT als Entwickler, Projektleiter und Berater sagen muss, dass ich nicht mehr als 1-2 mal erlebt habe, dass sich jemand wirklich über Überstunden beschwert hätte. Die meisten Kollegen die ich kennengelernt habe leben und lieben ihren Job und sind auch bereit, ein wenig Privatleben zu opfern, wenn sie ein Ziel vor Augen haben, das sie erreichen wollen. Das das für viele Leute, die in klassischen Branchen aufgewachsen sind und nie etwas anderes erlebt haben völlig unvorstellbar ist glaube ich gern. Genauso ist es aber für "uns" unverständlich, dass jemand einen Job macht der ihm eigentlich am A... vorbei geht, ihn langweilt und mit dessen Ergebnis er/sie sich nicht identifiziert.
Ich habe diese Erfahrung ähnlich gemacht. Das funktioniert aber nur in Jobs, in denen man das Gefühl hat, am kreativen Prozess teilzunehmen und nicht nur einfach ein Arbeitstier zu sein. Oder anders gesagt: Wenn die Motivation stimmt. Das ist in vielen Berufen leider nicht der Fall. Deshalb arbeiten viele Menschen nur das, was unbedingt nötig ist. Deshalb gibt es Gewerkschaften, deshalb gibt es Arbeitsgerichte. Die Arbeitgeber könnten es viel leichter haben, wenn sie es schaffen würden, für Arbeitsbedingungen zu sorgen, in denen das Arbeiten Spaß macht. Ist aber nicht immer so leicht. Das klappt auch nur dann, wenn es der Firma gut geht. Wenn die Aufträge weniger werden, wenn die Firma auf der Kippe steht, dann geht oft die Motivation - auch bei den Chefs - flöten. Ist ein komplexes Thema. Ich würde es also nicht an der Branche festmachen. Es gibt auch unendlich öde IT-Unternehmen. Ein Freund von mir arbeitet bei einer Firma, die Bankensoftware entwickelt. Seine Aufgaben sind vergleichbar mit dem Entgräten eines Fisches, nur eben am PC. Da jubelt man nicht, wenn man wegen eines Problems um 3 Uhr morgens in die Firma soll.
Deswegen sprach ich auch grob von der Medien-IT-Branche. Klar sind einige Bereiche wenig spannend und motivierend, allerdings kann mans vorher doch meistens einschätzen, welcher Art der potenzielle Arbeitgeber angehört. Heure ich in einer kreativen Agentur an, ist meine Chance auf Stress höher als bei einer Versicherung oder einem Softwarehaus, das überwiegend Banksoftware herstellt. Klar klappt das nicht zu 100% in jeder Branche, aber ich denke mal die Berufswahl selbst spielt hier auch rein. Mach ich eine Ausbildung bei ner Bank (k.a. wie das politisch korrekt heisst) rechne ich pauschal mal damit, das das weniger Stress bedeutet (zumindest zeitlich) als eine Ausbildung in einer Eventagentur. Ein Job ist eine bewusste Entscheidung, das einzige was hier eventuell entgegensteht ist das Alter, in dem diese Entscheidung getroffen wird, weil man die Auswirkungen eventuell noch nicht so wirklich einschätzen kann.
Alles richtig, was du schreibst. Ich wollte nur anmerken, dass es sehr viele Bereiche in der Berufswelt geben KÖNNTE, die Spaß machen, wenn nur die Motivation in den Vordergrund treten würde. Da sind viele Firmen einfach Versager.
Ja, ich wollte dir in diesem Punkt auch keinesfalls widersprechen... motivierte Mitarbeiter bekommt man nicht durch erhabenes schweben oberhalb der Köpfe seiner Mitarbeiter und gelegentlichen brüllen von Anweisungen... das haben leider viele Unternehmen noch nicht verstanden. Auch dafür gibt es einen richtigen Zeitpunkt, aber der ist sehr sehr selten.
Wenn ich mir meine bisherige Laufbahn ansehe und mal darüber nachdenke, wie unterschiedlich Überstunden behandelt wurden muss ich persönlich sagen, dass ich diese nicht mehr gerne mache.
Das hat einen einfachen Grund: Wenn ich mehr arbeite, möchte ich auch mehr haben. Heutzutage (eigentlich schon die letzten 10 Jahre) ist man in vielen Firmen einfach nur der "Depp vom Dienst". Überstunden werden aufgeschrieben, jedoch darf man sie nicht abfeiern, sie werden nicht ausbezahlt etc.
Das sind meine bisherigen Erfahrungen damit. Erst in meiner aktuellen Firma ist es tatsächlich mal so, dass ich mit meinen geleisteten Überstunden auch etwas anfangen kann. Überstunden sind für mich nun mal ein Geben und Nehmen und daran scheitert es leider allzu oft und damit leidet dann auch jegliche Motivation.
Wobei theoretisch Überstunden irgendwie "bezahlt" werden müssen, das sieht das Arbeitsrecht in Deutschland vor.
Gut bei uns werden sie auch nicht bezahlt aber dafür kann man sie (theoretisch) abfeiern. Praktisch ist das mit dem abfeiern natürlich wieder ein anderes Thema.
Wenn man außertariflich bezahl wird, bekommt man oft keinen Cent für Überstunden. Am Ende kann es passieren, dass man sogar einen niedrigeren Stundenlohn hat als die Tariflich bezahlten.
Versteh ich... das war einer der Gründe für mich, nicht mehr fest angestellt zu arbeiten - so kann ich nach Stunden abrechnen und bin mir fast sicher, dass jede Stunde fair bezahlt wird, ausser ich bin der Meinung, dass sie das auch ohne Aufschlag wert war.
Ja, es gibt leider genug Menschen die ihren Job gern machen und auch Überstunden ohne das dies je jemand anordnet. Diese zur "Selbstausbeutung" neigenden Menschen müssen aber vor sie sich selbst geschützt werden und das raffen noch weniger Arbeitgeber.
Da musst du aber auch unterscheiden. Viele Arbeitnehmer machen Überstunden wegen miserablem Zeitmanagement oder zu viel Ablenkung. Wenn ich den halben Arbeitstag an der Kaffeemaschine am labern bin oder auf Facebook surfe sind das übrigens keine Überstunden.
Ich bleibe ausserdem dabei, wenn ich z.B. Spiele von meinem Hobby zu meinem Beruf erhebe und riesigen Spaß daran habe ist es keine Ausbeutung, auch nicht von mir selbst, wenn ich das gerne mehr als 8 Stunden am Tag machen möchte.
Man muss niemandem vor sich selbst schützen, weder Motorradfahrer noch Basejumper noch Workaholics oder sonstige von der Gesellschaft als Sonderlinge betrachtete Menschen (mit Ausnahme psychisch kranker Personen, natürlich). Lasst sie ihr Ding machen, wenn sie wollen. Nicht jeder muss sich irgendwelchen uniformistischen Normen unterwerfen, die andere aufstellen, auch wenn das in den letzten Jahren eine typisch deutsche Meinung geworden ist.
Ich unterscheide durchaus (oder sage ich das ALLE sich selbst Ausbeuten?), man kann nicht alle über einen Kamm scheren. Selbstausbeutung ist es dann wenn man selbst darunter leidet, eine mögliche Facette von vielen. Im ersten Moment merkt man es aber eben nicht. Wenn man für eine Sache brennt, dann spielt Zeit keine Rolle, trotzdem kann es hilfreich sein wenn einen jemand bremst. Das eine ist Eigenverantwortung, dass andere soziale Kompetenz in Deinem Umfeld und auch des Arbeitgebers. Wegen mir darf es Beides geben, soziale Kompetenz scheint mir heute allerdings doch stark auf der Strecke geblieben zu sein wo heute gefühlt eine Person die Arbeit von Zweien macht und trotzdem finanziell nicht mit dem Arsch an die Wand kommt.
Ich kenne auch Menschen die 80h die Woche arbeiten und das brauchen, toll finden, nett und freundlich sind und voller Energie, Porsche fahren. Den Teufel werde ich tun denen ihr Glück abzusprechen.
Was habt hier jetzt eigentlich alle hier mit den Banken und Bankensoftware?
Ich mache genau das: Entwicklung von Auswertungsystemen in einer Bank. Und ganz ehrlich: ich find´s spannend. Man löst komplexe logische Probleme und übersetzt dies in Programmcode. Ob´s da nun um Kontokorrentkonten oder Kollisionsabfragen geht, ist mit Sicherheit ein kleinerer Unterschied für den Spass an der Arbeit als viele hier denken. Und das ganze wird auch noch gut bezahlt. Es hätte mich wirklich schlimmer treffen können.
Aber 9to5 ist hier jenseits des Schalters auch eher eine Ausnahme. Überstunden gehören hier für so ziemlich jeden dazu. Und damit meine ich nicht nur die IT-nahen Kollegen, sondern auch die meisten anderen.
Es war ein Beispiel. Ich habe auch mal eine Software für die kommunale Verwaltung entwickelt und das machte großen Spaß. Das heißt aber nicht, dass das immer so ist. Ist individuell.
Dann habe ich mich da in einem Vorurteil gebaded... die Banken-Software-Leute, die ich kenne, machen den Job genau aus den Gründen der konservativen Arbeitszeit und finden ihn nach einigen Jahren nicht gerade spannend.
Ich kann aus eigener Erfahrung sagen, dass eine Software, die so entsteht, eine hohe Wahrscheinlichkeit hat, sehr fehleranfällig zu sein. Die Leute geraten zum Teil in Panik, man ist genervt und oft unkonzentriert und noch fehlende Features werden mit der heißen Nadel gestrickt. Es KANN gut gehen. Die Wahrscheinlichkeit ist aber eher gering. Da sind mir Terminverschiebungen um 2-3 Monate lieber, wenn man merkt, dass es nicht klappt.
Ich schätze, das Problem liegt einfach an einer schlechten Zeiteinplanung für das Gesamtprojekt. Wenn (meistens die CEOs oder Projektleitungsteam) sich verkalkuliert haben und eine Deadline nicht nach hinten verschoben werden kann (garantiert durch Verträge mit Microsoft gebunden), muss das komplette Team diesen Fehler ausbaden. Durch Überstunden und schlechten Arbeitsbedingungen. Letzteres ist bei Crytek leider schon des öfteren durch die Medien gegangen. Als Entwicklungszeit wurden vermutlich 2 bis maximal 3 Jahre eingeplant, was für ein Next Gen / Full HD-Titel - ohne den Spielumfang zu kennen - nicht unbedingt viel ist.
Verstehe einfach nicht, dass bei der überdurchschnittlichen Qualität der Crytek-Spiele, die Firma regelmäßig negativ auffällt.
Der Chef fragt die Entwickler: "Wie lange braucht ihr?". Die sagen: "2 Jahre". Der Chef darauf: "Ok, in 7 Monaten MUSS es fertig sein. Kein Tag später, sonst bekommen wir den Auftrag nicht."
Softwareentwicklung zu planen ist unfassbar schwierig. Selbst wenn das Pflichtenheft gewissenhaft erarbeitet wird, sind darin viele Bereiche, wo einfach nur geschätzt werden kann. Softwareentwicklung ist nicht wie das Bauen einer Gartenhütte. Es muss oft geschätzt werden, wie lange man für das Lösen eines Problems braucht, bei dem man KEINE Ahnung hat, wie man es lösen soll. Das macht man erst nach der Auftragserteilung. Dann gibt es während der Entwicklung Technologieänderungen, die Probleme machen können. Dann ändert sich (beim PC) mal wieder die Hardwarebasis, etc. etc.
Genaue Planung ist nur möglich, wenn ein Softwareprojekt auf einem Projekt basiert, das man schon einmal durchgeführt hat, also keine neuen Baustellen auftauchen, die man erst einmal bearbeiten muss. Ist übrigens ein Grund, warum es viele Fortsetzungen gibt. Denn Fortsetzungen sind auch programmiertechnisch einfacher und planbarer als Neuentwicklungen.
Meine Erfahrung zur Zeitplanung als PM:
PM: "Wie lang braucht ihr?"
Entwickler: "Naja, so... 4-5 Mannmonate"
PM: "Okay, dann 5 Kalendermonate... ihr seids zu zweit, das sollte sich ausgehen"
Naja, die Realität überholt selbst diese vorsichtige Planung meistens relativ schnell. Das Problem ist die Ballance zu finden, gibt man den Leuten zu viel Zeit ist das genauso schädlich wie zu wenig - dann geht nämlich das rumgedödel und suchen nach möglichst "coolen" Lösungen los - und am Ende hält man die Deadline wieder nicht. Das wird besonders dann spannend, wenn die Deadline in Stein gemeisselt ist weil was anderes davon abhängt (z.B. Aktionärskonferenzen, Weihnachten oder was weiss ich was) und man ein Jahr vorher nen Vertrag unterschrieben hat, weil jeder sagte "das klappt LOCKER".
Die meisten PMs sind leider nicht tief genug in der Materie, um Fortschritte wirklich beurteilen zu können und sind dann 1 Monat vor Deadline unglaublich überrascht, das das nicht fertig wird, wenn man so weiter macht. Dann heisst es Crunchen.
Deiner Meinung bin ich auch. Allerdings schaded es nie, einen größeren Puffer mit einzuplanen. Manchmal hat das den Vorteil, dass das Spiel bereits 3 Monate vor Release den Gold-Status erreicht und sich die Entwickler bereits Patches oder DLC widmen können. Bei Ryse hingegen dürfte nichtmal mehr ein Monat Zeit bleiben, bis das Spiel in die Fertigung geht. Das ist schon ein ziemlich engbemessenes Zeitfenster was den Entwicklern bleibt. Dennoch bezweifel ich ein wenig, dass wirklich realstisch geplant wurde, sondern im bewusst im Vorfeld entschieden wurde, das SPiel zum Release der Xbox One zu veröffentlichen. Sind ja sowieso nur die ausnutzbaren ANgestellten die dann eben Überstunden schieben müssen.
Ich würde von zwei Dingen nicht ausgehen:
a) Dass der Release der XBO immer schon der 22.11. war, wenn ich mich recht erinnere kam das erst ein paar Tage nach dem Releasedate der PS4 ans Licht
b) Dass man die Angestellten wirklich zwingen (betonung auf dieses Wort) muss, hier Überstunden zu machen. Ich denke, die meisten werden das freiwillig tun, weshalb ich mir schwer tue, hier von ausnutzen zu sprechen. Die Entscheidung, das zum Release zu veröffentlichen ist mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit in Absprache mit den Entwicklern gefallen, vielleicht sogar mit entsprechendem Puffer zwischen Gold und Release. Dann kam aber wieder der Faktor von oben mit rein, ein duzend Leute haben sich in irgendwas völlig verrannt (kommt ja auch nicht selten vor) oder was weiss ich was. Man kann nicht pauschal der Planung unterstellen, dass sie schlecht gewesen wäre - die dynamik von Softwareprojekten ist immer wieder aufs neue überraschend. :)
Ich bezweifle, dass der Release zufällig auf den Launch der Konsole gefallen ist. Letzten endes wurde garantiert vertraglich vor einigen Jahren festgehalten, dass es zum Release der neuen Konsole fertig sein muss- Sicherlich wurde bis zur Bekanntgabe ein schwebender Termin vereinbart.
Mit Überstunden ist es doch fast immer so, dass man als Angestellter Überstunden verrichtet. Schließlich wird die Bezahlung nicht schlecht sein und man möchte bestimmt über einen längeren Zeitraum angestellt sein, als nur für ein Spiel bzw. Projekt. Man darf nicht vergessen, dass nur ein kleiner Anteil der Entwickler in Deutschland arbeitet, auch wenn die Firma Ihren Standort hierzulande hat. Die meisten Arbeitnehmer haben weniger Rechte, kaum einen Kündigungsschutz und wer sich aufgrund von Erschöpfung krank meldet wird sich zeitnah einen anderen Arbeitgeber suchen dürfen.
Somit sollte man seine gewohnten Arbeitsverhältnisse nicht mit denen bei Crytek vergleichen. Wenn man hierzulande jeden Tag eine Überstunde ranhängt denk schon jeder, man sei ein Workaholic. Bei Entwicklern (jetzt besonders bei Crytek) liegt ein Arbeitstag bestimmt bei 11 Stunden und große durchgehende Pausen gibts auch nicht. Da kann mir niemand erzählen, die machen es wirklich freiwillig oder hätten Spaß daran. ;)
Kann dir aus meiner Erfahrung als frisch gebackener PM nur voll zustimmen. Man rechnet mit vielen Dingen, die eintreten können, einfach nicht. Mit Erfahrung kann man zwar einige Dinge vorhersehen, aber längst nicht alle. Aber beim nächsten Projekt wird alles besser. Die Hoffnung stirbt bekanntlich nie.
Das mit dem nächsten Projekt sag ich mir jetzt seit bald 10 Jahren. :) Aber: Wenn man aufpasst und mit dem Team auch nach dem Projekt ne Retrospektive macht, macht man nie die selben Fehler - sondern erfindet ständig Neue. :)
Ja, gibt halt diese Überstunden. Selbst oft genug erlebt :)
Gehört halt dazu und ist meiner Meinung nach nichts worüber man sich groß brüskieren muss. "Crunch-Time" gibt es in jeder Branche die mit festen Abgabeterminen arbeitet und der Großteil halt von Menschen selbst gemacht werden muss.
Also einfach der ganz normale Wahnsinn und das ist auch gut so :-). Das ist auch nie wirklich zu verhindern, denn Softwareentwicklung ist nicht zu 100% zeitlich exakt planbar. Denn es sind immer noch Menschen die die ganzen Codezeilen schreiben und Grafiken machen müssen. Es gibt kein Programm das so etwas für einen übernehmen kann, wir sind hier schließlich nicht beim RPG Maker.
Kann man so sehen. Worüber sich die Leute aufregen ist, dass CryTek darauf offenbar noch stolz ist und damit quasi Werbung macht, dass die Entwickler massiv Überstunden schieben müssen.
Ich kann und will nicht verstehen, wie Leute einfach Arbeitsbedingungen, die dem 19. Jh. Konkurrenz machen, einfach hinnehmen und auch noch als "normal" bezeichnen. An solchen Arbeitsbedingungen ist nichts gut und nichts akzeptabel. Früher in den Fabriken sind die Leute halt dann mit 50 abgenippelt, heute bekommen sie mit Anfang/Mitte 30 nen Burnout.
Wieso gibt es keine starken, kämpferischen Gewerkschaften in der IT-Branche?
Nachvollziehbar dein Standpunkt. Bei der heutigen Hire & Fire Mentalität aber leider leicht gesagt, wenn es gilt eine Familie durchzubringen.
Arbeit ist irgendwie eh doof :D
Naja,...
Ohne arbeitstüchtige Menschen säßen wir noch im Mittelalter, ach quatsch, in der Steinzeit fest!
Ne, wir wären schon längst verhungert.
Wenn sich in der Steinzeit niemand die Arbeit gemacht hätte zu jagen... ;)
arbeitssüchtige Menschen
Jaja macht ruhig so weiter :D Ich werd euch garantiert nicht aufhalten ^^
Vollkommen richtig. Immerhin eine Stimme der Vernunft hier ;).
Auf dem Sterbebett wirst du es bereuen nicht mehr gearbeitet zu haben. ;-)
Ich halte auch nichts von dieser Vergötterung von Arbeit. Wenn sie einen erfüllt, alles super. Aber wenn man es nur des Geldes wegen macht, wird man Ende mehr verlieren als man gewinnt.
Das ist genauso fragwürdig, wie extrem lange Dienst/Bereitschaftszeiten in anderen Branchen, wie z.B. den Heilberufen. Wenn man zu lange am Stück gearbeitet hat und zwischendrin zu wenig Ruhezeit hatte, sinkt die Leistungsfähigkeit automatisch.
für Ein "Spiel" welches quasi eh von selbst abläuft und dann nur von einer Minderheit auf der Xbox One gespielt wird scheint der Aufwand ungerechtfertigt, aber ein späterer PC Release dürfte ja zu erhoffen sein...
Nur weil das Spiel am Ende doch nur eine Rolling-Demo ist, passend halt zu den ganzen spielbaren Tech-Demos die Crytek sonst produziert, ist der Produktionsaufwand nicht wirklich geringer.
Spiel ist Spiel, da gibt es keinen Unterschied. Für Spielenazis die bestimmte Spiele benachteiligen ist auf der Welt ebenfalls keinen Platz. Jedes Videospiel ist gleich. Statt Humanitärer Entwickler eben Spielitärer Entwickler *g*
Was ist denn ein humanitärer Entwickler?
Überstunden sind eine Sache. Aber mMn wissen die Entwickler ja nicht erst seit gestern, das der Titel zu einem bestimmten Termin fertig sein soll. Natürlich ist die ganze Chose sehr eng bemessen, das ist durchaus klar. Aber da dann so einen riesigen Hermann gegen Ende hin zu machen, finde ich albern. Sowohl seitens der Fans als auch von Crytek.
Oh nein, bloß keinen Humor zeigen!
Da sind aber wieder ein paar ganz empfindlich... Internet eben.
Humor ist doch sehr subjektiv und setzt vorallem voraus, dass Menschen sich auf derselben Verständnisebene befinden.
Und Häme ist ja auch eine Form von Humor :D
Das schlimme an der Sache ist, für die tausenden von Überstunden gibt es wahrscheinlich nicht mal nen warmen Händedruck.
Immerhin ein warmes Abendessen. ;-)
Von *warm* stand da nichts. Stulle zum selber schmieren und gut is. °_^
lol. Hoffentlich nicht.
Crunchtime ist eines DER massivsten Probleme der Branche und richtet langfristig riesigen Schaden an. Crunchtime ist ein Zeichen für schlechtes Management - entweder aus Unfähigkeit, oder aus Skrupellosigkeit. Und daher sollten solche Dinge auch schwer die Runde machen. Wir sind nicht mehr im England der industriellen Revolution.
Überstunden und Arbeiten bis zur Selbstaufgabe werden gerne immer wieder als tolle Arbeitnehmereigenschaften propagiert, sind aber nichts anderes als die reinste Form kapitalistischer Ausbeutungsmaßnahmen. Damit auch noch anzugeben, ist einfach nur komplett daneben.
Crytek ist als Arbeitgeber ein Flop, schlechte Stimmung, im internationalen Vergleich geringe Bezahlung und kaum Lernpotential.
Ursache des Problems ist meistens das schlechte Management.
Es werden viel zu oft Termine vereinbart die unter normalen Bedingungen nicht erreichbar sind und eigentlich müßte das Wissen/die Erfahrung längst da sein, aber vermutlich gehen die Verantwortlichen über Leichen, denn sie sind davon ja nicht betroffen.
Wenn der Termin nach einer Weile zu eng wird, ist das dann der Fehler der Angestellten(Aus der Sicht der AG) und die müssen sich dann halt mehr anstrengen und länger bleiben.
Leider muss die Karre oft erst gegen die Wand gefahren werden, damit sich mal was ändert.
In der Spieleindustrie gibt es allerdings das Problem, daß man nicht einfach mal schnell mehr Personal einstellt, da diese erst eingearbeitet werden müssen.
In meinen Augen hat Crytek ein Eigentor mit dieser PR Kampagne erzielt. Für Kids hört sich das vielleicht cool an, für jeden Arbeitnehmer sind solche Nachrichten ein Dorn im Auge.
Ja, es gibt sie noch, die antiquierte Sicht von Unternehmensführung als Diktatur...
Ist sie das nicht letztlich auch auf irgendeine Art und Weise ? Spätestens immer dann, wenn Entscheidung widerwillig getroffen werden.