GG-Kurztest: Armored Core - Verdict Day

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3. Oktober 2013 - 13:21 — vor 10 Jahren zuletzt aktualisiert
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Heutzutage ist FromSoftware vor allem für Dark Souls bekannt. Die größte Serie des Entwicklers ist aber eine ganz andere: Armored Core. Nun bringen die Japaner einen neuen Teil des Mech-Actionspiels heraus.
 
Alle Screenshots stammen von GamersGlobal

Spätestens seit Mechwarrior Online sind riesige Kampfroboter wieder in. Alleine schon durch die schiere Größe der Mechs wirken die Kämpfe, in denen Raketen und Laserwaffen zum Einsatz kommen, imposant. Auf One-Hit-Kills müsst ihr verzichten, stattdessen steht taktisches Vorgehen im Vordergrund: Aus der Deckung kommen, einige Treffer landen, den feindlichen Schüssen ausweichen, immer ein wachsames Auge auf die Armaturen des eigenen Mechs haben – während die Erde unter den gewaltigen Schritten der Giganten bebt. Mit Armored Core - Verdict Day bittet euch From Software nun wieder an Bord der Kolosse, die in dieser Serie „Armored Core“ heißen.

Der Krieg geht weiter
Der neuste Ableger der Reihe führt die Geschichte von Teil 5 fort. Die Kontamination, die die Menschheit isoliert hat, nimmt langsam ab. Die Welt wird dadurch wieder bewohnbar – ein Ende des Krieges ist dennoch nicht in Sicht. Denn jetzt machen die Menschen ganz neue Entdeckungen, etwa überall auf der Welt verteilte High-Tech-Türme. Sieben große Fraktionen bekriegen sich, um die Herrschaft über die Türme zu erlangen. Zu den Fraktionen zählt auch die mysteriöse „Death God Unit“, die ihr Debüt in der Spieleserie feiert. Nähergebracht wird euch die Story durch kurze Zwischensequenzen während der Missionen. Weitere Hintergründe zu den Armored-Core-Piloten oder den Fraktionen erfahrt ihr durch freischaltbare Steckbriefe.
Trotz schwerer Mechs spielen sich die Kämpfe actionreich.

Härter als Stahl
Armored Core - Verdict Day mag vieles sein, eines ist es jedoch ganz sicher nicht: einsteigerfreundlich. Der Schwierigkeitsgrad in den Missionen, in denen es immer darum geht, alle Feinde zu erledigen, steigt schnell an. Daher müsst ihr euch schon früh zwingend mit der Modifizierung der Mechs auseinandersetzen – einem der Kernelemente der Reihe. Im Workshop baut ihr euren Koloss bis aufs kleinste Detail selbst zusammen. Die dafür nötigen Teile sammelt ihr entweder direkt in den Missionen oder kauft sie. Ob nun ein Kettenantrieb statt gewöhnlicher Beine oder zwei gewaltige Kanonen als Sekundärwaffe auf den Schultern; Einschränkungen bei der Zusammenstellung der Kampfmaschine gibt es quasi keine. Nach erfolgtem Aufrüsten begebt ihr euch aufs Schlachtfeld. Die Auswirkungen eurer Bastelarbeit bekommt ihr sofort zu spüren: Legt ihr nämlich zu viel Wert auf Feuerkraft und Panzerung, wirkt sich das negativ auf das Gewicht des Mechs und damit auf seine Geschwindigkeit aus.

Habt ihr den Dreh einmal raus, wird Verdict Day einfacher, aber kein Selbstläufer. Nach wie vor müsst ihr immer noch auf Details achten, etwa gegen welche Waffen eure Feinde besonders anfällig sind oder welche sie selbst einsetzen. Seid ihr beispielsweise gegen kinetischen Schaden gepanzert, bedeuten Feinde mit thermischen Waffen euren schnellen Tod. Die thermische Energie schneidet sich nämlich durch eure Panzerung wie ein heißes Messer durch Butter. Hilfreich ist diesbezüglich der Scanmodus, der allerlei Details zu euren Gegner preisgibt – zumindest in der Theorie. In der Praxis seid ihr jedoch zu sehr mit dem Ausweichen vor Geschossen beschäftigt, zumal ihr bei aktiviertem Scan nicht selber ballern dürft.
Im Scanmodus erkennt ihr die Schwachstellen der Feinde. Allerdings zeigt sie das Spiel als Texte an – und die wollen in der Hektik erst mal gelesen werden.

Onlinemodus im Alleingang
Verdict Day hat zwar einen Offline-Modus, das Herzstück soll aber wie schon beim Vorgänger der Multiplayer-Modus sein. So lässt sich die komplette Story mit menschlichen Mitspielern gemeinsam angehen. Wer darauf keine Lust hat, greift stattdessen auf KI-Begleiter, die sogenannten UNAC („Unmanned Armored Cores“), zurück. Die schaltet ihr schon früh im Spiel frei und verbessert ihre Eigenschaften, etwa die Effektivität der Angriffe, indem ihr euer spielinternes Budget investiert. Ihre Ausrüstung dürft ihr aber nicht ändern.

Seltener Anblick: Wir haben einen Mitspieler für den Koop-Modus gefunden.
Doch auch als passionierter Multiplayer-Spieler werdet ihr euch mit den KI-Kollegen auseinandersetzen müssen. Das liegt zum einen am umständlichen Lobbysystem: Im neuen Armored Core öffnet ihr keine Lobby und wartet auf Mitspieler. Stattdessen macht ihr es genau andersrum: Ihr bietet euch als Mitspieler an und hofft darauf, von einem Host eingeladen zu werden. Als Host habt ihr indes Einblick in eine Liste aller wartenden Spieler und sucht euch dort eure Kameraden aus. Die schnelle Suche hingegen lädt automatisch alle Spieler ein, wenn ihr denn mal welche findet.

Das größte Problem besteht nämlich auch in dieser Inkarnation darin, dass kaum jemand Armored Core - Verdict Day online spielen will – wenigstens in westlichen Gefilden. Zum Testzeitpunkt, zu dem das Spiel bereits im Handel stand, war es fast eine Sache der Unmöglichkeit, einen Kameraden zu finden, obwohl das Online-Spiel nicht etwa auf Europa als Region begrenzt ist. Wie die Lage in Japan aussieht, wissen wir nicht. Das Land der aufgehenden Sonne verfügt im Gegensatz zum Rest der Welt aber über eigene Server.

Umso erfreulicher ist es da, dass ihr die UNACs nicht nur im Storymodus verwenden könnt, sondern auch im zusätzlichen Welteroberungsmodus. Darin nehmt ihr mit eurem Clan auf einer Weltkarte Gebiete anderer Clans ein. Wer am Ende einer „Saison“ den Großteil der Karte hält, geht als Sieger hervor. Zusätzlich dürft ihr euch auch in Einzelmatches balgen.
In der Werkstatt baut ihr euren Mech aus tausenden Teilen zusammen.

Eintönige Grafik, schicke Details
Würden wir die triste Grafik positiv beschreiben wollen, würde es in etwa wie folgt aussehen: "Die eintönigen Texturen und die dunkle Farbgebung passen gut zur Weltuntergangsstimmung." Obwohl die Tristesse sicherlich nicht ungewollt ist, wollen wir das Spiel auch nicht schönreden, zumal die Karten langweilig aussehen. Immerhin gelingt es den Entwicklern bei der Gestaltung der Maps aber dennoch, einen begrenzten Abwechslungsreichtum zu erzielen.

Die Armored Cores selbst sind mit ihren beweglichen Kleinteilen inklusive ihrer Animationen recht beeindruckend. Bei einem Waffenwechsel werden beispielsweise die derzeit benutzten Kanonen eingehakt und die neuen in Position gebracht. Bei der Benutzung eines an der Schulter angebrachten Raketenwerfers öffnet sich erst einmal eine Klappe, bevor die Rakete abgeschossen wird. Dadurch fühlt sich der eigene Kampfroboter wirklich wie eine aus Einzelteilen gebaute, riesige Kampfmaschine an. Die gute Sprachausgabe des Spiels erschallt ausschließlich auf Englisch, die Bildschirmtexte sind  auch auf Deutsch verfügbar.

Autor: Mathias Dietrich / Redaktion: Christoph Vent, Jörg Langer (GamersGlobal)

Mathias Dietrich
Nach Teil 4, „For Answer“, hatte ich bei Armored Core 5 ausgesetzt, weil ich mich nicht zwingend auf menschliche Mitspieler verlassen wollte. Bei Verdict Day war ich zu Beginn ähnlich skeptisch – und die leeren Server haben meine Befürchtung bestätigt: Im Westen scheint kaum ein Mensch die Serie online zu spielen. Zum Glück kann ich nach kurzer Spielzeit bereits die UNACs freischalten – sodass ich auch allein mit KI-Unterstützung losziehen darf.

Zusätzlich machte mir aber auch noch der bereits nach wenigen Missionen hohe Schwierigkeitsgrad zu schaffen. Zugegeben: Das lag auch an meinem Unwillen, mich so früh im Spiel bereits ausführlich mit der komplexen Mech-Anpassung auseinanderzusetzen. Aber es liegt vor allem am Spiel selbst: Wer von Verdict Day erwartet, langsam an alle Funktionen herangeführt zu werden, dessen Mech wird auf dem Schlachtfeld schnell zu Altmetall verarbeitet. Spiele sollten aber auch für Quer- und Wiedereinsteiger taugen, nicht nur für beinharte Fans, die eh schon alles in- und auswendig kennen.

Je mehr ich mich aber einarbeitete, desto mehr Gefallen fand ich an der Mech-Action von From Software. Das Spielprinzip ist fordernd, wer eine Mission gewinnt, schafft das nicht aus Zufall oder durch "Augen zu und durch". Dennoch möchte ich Mängel wie die triste Grafik oder die teilweise doofe KI (die beispielsweise trotz Fernkampfwaffen  gerne in den Nahkampf übergeht) nicht verschweigen. Insgesamt ein Fall für Fans.

 Armored Core - Verdict Day
Pro
  • Komplexer Mech-Baukasten
  • Umfangreicher Multiplayer-Modus
  • Dank KI-Unterstützung auch offline spielbar
  • Actionreiche Kämpfe
  • Viele freischaltbare Gegenstände
  • Detaillierte Mechs
Contra
  • Sehr schwerer Einstieg
  • Es gibt so gut wie keine Spieler online
  • KI-Aussetzer
  • Scanmodus im Kampf kaum nutzbar
  • Triste Grafik

Jörg Langer Chefredakteur - P - 468612 - 3. Oktober 2013 - 13:31 #

Viel Spaß beim Lesen!

kutschi201 11 Forenversteher - 655 - 3. Oktober 2013 - 14:23 #

Die Trailer sahen arcade-iger aus...der Schwierigkeitsgrad der letzten Teile kam mir zum Ende hin mehr wie Glückspiel vor. Ich werde wohl bei diesem Teil, trotz meiner Sci-fi/Mech Affinität, eher passen.

Grinch 12 Trollwächter - 847 - 3. Oktober 2013 - 16:26 #

Schade dass die AC-Serie schon so lange im Mittelmaß verschimmelt, habe ja selbst vom 1. Teil auf der PSX bis AC: For Answer alles mitgemacht und auch zu 100% durchgespielt aber seid AC 5 "bockts" mich gar nicht mehr. :/

Makariel 19 Megatalent - P - 18310 - 3. Oktober 2013 - 16:49 #

Hm... wenn man sich die AC Serie mal ansehen will aber nicht unbedingt gleich im Multiplayer von Veteranen gemetzgert werden will, welchen Teil sollte man sich dann ansehen? For Answer?

Keksus 21 AAA-Gamer - 25149 - 3. Oktober 2013 - 16:52 #

Bei Verdict Day kommst du, wie beschrieben, auch gut alleine klar. Im Storymodus wirst du ja nicht gegen die Pros geschmissen. For Answer ist aber auch ne gute Wahl. Meiner Meinung nach hat der auch die besseren Missionen.

Necromanus 19 Megatalent - - 18096 - 3. Oktober 2013 - 17:08 #

Hmm. Ich mag ja eigentlich Mech-Spiele. Bin mir jedoch nicht sicher ob ich dieses hier mal testen werde

XmeSSiah666X 17 Shapeshifter - 6646 - 3. Oktober 2013 - 23:27 #

OOOOh,Die Armored Core Reihe gibt es noch?! Die letzten Teile sind irgendwie völlig an mir vorbei gegangen.
Doch dieser hier sieht sehr interessant aus!
Damals auf PSone hat Amored Core über Split-Screen unheimlich Laune gemacht! :)

Hat dieser Teil einen Splitscreen Modus?

Keksus 21 AAA-Gamer - 25149 - 4. Oktober 2013 - 0:30 #

Nope. Kein Splitscreen. Für Coop oder gegenseitiges Auseinandernehmen muss eine zweite Konsole ran.

Armored Front (unregistriert) 4. Oktober 2013 - 20:35 #

Wenn ich AC sehe, muss ich immer unweigerlich auch an Front Mission denken. Während AC immer auf rasante Mech-Action gesetzt hatte, stand Front Mission eigentlich fast immer für storylastiges TBS (bis of FM Online und Evolved). Während AC offensichtlich immer neue Ableger findet hat Square Enix offenbar die gute alte FM IP für tot erklärt, nachdem Evolved mehr oder weniger gefloppt ist. Eigentlich wäre es mal Zeit für einen würdigen Nachfolger von Front Mission 5. In Zeiten, in denen TBS wieder ein revival erfährt doch gar nicht so abwägig, oder?