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Die Air Conflicts-Reihe konnte bisher wenig überzeugen: Zu wenig Simulation und zu schlechte Grafik. Schafft es bitComposer mit Air Conflicts – Vietnam, der Serie endlich Spielspaß einzuhauchen?
Alle Screenshots stammen von GamersGlobal
Bereits in den letzten beiden Jahren veröffentlichte bitComposer jeweils einen Teil der
Air Conflicts-Reihe und erntete damit keine guten Kritiken. Nun wählt sich der Hersteller in
Air Conflicts - Vietnam den Vietnamkrieg als Szenario für sein Actionspiel aus und lässt euch auf Seiten der Vereinigten Staaten als Kampfpilot in verschiedensten zeitgenössischen Fluggeräten Platz nehmen. In der Kampagne, die 1962 beginnt, dürft ihr "in einem der waffengewaltigsten Kriege aller Zeiten explosive Luftgefechte der Extraklasse“ erleben. So behauptet es zumindest der Hersteller auf seiner Homepage.
Im Spiel selbst sieht es allerdings anders aus: Sobald wir zum ersten Mal in einen der Kampfjets gesetzt werden, haben wir erst mal nicht mit feindlichen MIGs, sondern mit der schwammigen Steuerung zu kämpfen. Mit dem Gamepad funktioniert sie etwas besser, doch an der Tastatur müssen wir, vor allem im Helikopter, die Finger verrenken, um halbwegs kampftaugliche Manöver hinzubekommen. Zum Glück gibt es Tasten zum schnellen Ausweichen, nach deren Drücken der Jet respektive Heli seitlich weghüpft wie ein aufgescheuchtes Reh. Da bleibt zwar von Realismus keine Spur, jedoch ist diese Funktion im Flak-Feuer oftmals sehr nützlich.
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Hier noch einer der hübscheren Blickwinkel. Dennoch ist die Vegetation ebenso hässlich wie das Wasser. Die Minimap ist sehr übersichtlich gestaltet. |
Matschiger Spielwelt-Würfel
Auch bei der Präsentation gibt es leider wenig Positives zu vermelden. Selten sah in der Spiele-Neuzeit ein Dschungel so matschig und hässlich aus! Auch die Anzahl der Polygone der Flugzeuge und der feindlichen Stellungen meint man, an zwei Händen abzählen zu können – wenngleich sich faktisch die Flugzeuggrafik seit den Vorgängerspielen etwas verbessert hat. Ebenso störend sind die zahlreichen Pop-ups, die zu allem Überfluss nicht nur am Horizont, sondern mitten in der Spielwelt auftauchen. Versucht man etwa, Panzerbüchsen oder Flaks auszuschalten, die sich hinter einem Hügel befinden, so sieht man meist nicht, wo der Hügel eigentlich aufhört und kracht des Öfteren unabsichtlich in die Vegetation, weil man zu früh in den Sinkflug übergeht. Auch die Minimap in der linken oberen Ecke ist da keine Hilfe, weil auf der dortigen Darstellung das Terrain völlig fehlt.
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Eine seitliche Kameraeinstellung. |
Unfreiwillig witzig ist auch die Begrenzung des Einsatzgebiets. Ihr seid nämlich in jeder Mission auf einen ziemlich kleinen Luftraum-Würfel beschränkt, der mit einer roten, schwebenden Wand optisch abgegrenzt ist. Das ist natürlich weder realistisch, noch bringt es den Reiz, einfach mal die Umgebung zu erkunden und ein wenig herumzufliegen. Vor allem bei den schnellen Jets ist diese Begrenzung geradezu lächerlich, da der Flug mit Höchstgeschwindigkeit von einem Rand zum anderen oft nur wenige Sekunden dauert. Abgesehen davon schrecken eure Kontrahenten im Luftkampf durchaus nicht davor zurück, die vorgesehene Kampfbox zu verlassen. Nur folgen dürft ihr ihnen halt nicht, sonst heißt es ziemlich schnell: „Mission gescheitert“.
Good Night Vietnam
Ein Lob hingegen hat der Sound verdient. Die Effekte sind zwar nichts Besonderes, doch die im Hintergrund laufende Rockmusik trifft das Zeitgefühl der 60er ziemlich gut und die Auswahl der Stücke ist gelungen. So kommt beim Herumballern zumindest ansatzweise ein wenig Stimmung auf. Auch die Auswahl der Flugzeuge und Helikopter ist im Gegensatz zum spielerischen Unterschied derselben überraschend groß. Auch wenn man schon 1962 einen Bell AH-1 fliegen kann, der erst einige Jahre später hergestellt wurde. Glaubt es uns, das ist nun wirklich das kleinste Problem bei Air Conflicts – Vietnam! In den Missionen, bei denen ihr im Geschwader unterwegs seid, dürft ihr jederzeit zwischen den einzelnen Fliegern hin- und herwechseln, was besonders praktisch ist, wenn euch mal die Munition ausgehen sollte. An den Kontrollpunkten während der Missionen wird diese allerdings ohnehin auf magische Art und Weise wieder aufgefüllt.
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Mit der Bombenkamera wählen wir die Bodenziele an und verfolgen den Abwurf. |
Schießt ihr eine Rakete ab oder lasst eine Bombe fallen, so könnt ihr deren Weg mit einer Raketenkamera aus der „Ego-Perspektive" bis zum Einschlag verfolgen, was sich aber ob der hässlichen Explosionen kaum lohnt.
In manchen Helikoptern dürft ihr nicht nur selbst fliegen, sondern auch ein seitliches Geschütz bedienen und das Steuern der KI überlassen, die sich gerne auch mal abschießen lässt.
Alles in allem ist Air Conflicts – Vietnam kein spannendes Actionspiel und erst recht keine gelungene Simulation geworden. Das historische Szenario wird zwar in den Zwischensequenzen halbwegs respektvoll und kritisch aufgearbeitet, doch was nützt das, wenn das Spiel einfach schlecht gemacht ist und deshalb kein Spaß aufkommen will? Für ein bis zwei Stunden mag es ganz nett sein, danach werdet ihr es nicht mehr anfassen wollen. Um gute Musik zu hören, solltet ihr lieber Hawx spielen und währenddessen ein Internetradio laufen lassen.
Autor: Florian Pfeffer (GamersGlobal)
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Wir nehmen ein feindliches Dorf mit dem seitlichen Geschütz unter Feuer. Man beachte die schicke Levelbegrenzung direkt hinter der Siedlung. |
Florian Pfeffer
Manchmal fragt man sich als Spieletester schon, wieso die Unzulänglichkeiten mancher Serien sich in jedem neuen Teil erneut manifestieren. Auf mich wirkt Air Conflicts: Vietnam, als wäre dasselbe Spiel noch mal mit neuem Szenario auf den Markt geworfen worden.
Wenn ich auf meinem nicht mehr ganz taufrischen PC (allerdings mit neuer Grafikkarte) sämtliche Grafikdetails und die Auflösung auf die höchstmögliche Stufe schalten kann, ohne Ruckler im Spiel zu bemerken, kann das ein sehr gutes Zeichen (geniale Engine) oder ein sehr schlechtes Zeichen sein (grottige Optik). Ihr dürft dreimal raten, was bei Air Conflicts – Vietnam zutrifft.
Auch die Steuerung ist mir zu fummelig und die Spielwelt pro Mission viel zu beschränkt. Dass ferner meine Flügelmänner Trantüten sind, erkenne ich nicht nur an der KI, sondern schon an deren apathischen Stimmen bei ihren Statusmeldungen. Wenn die mitreißenden Rock-Tracks nicht wären, dann gäbe es überhaupt keine Motivation mehr, in die Helikopter und Jets zu steigen!
Air Conflicts - Vietnam |
Getestet auf
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Pro
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Viele verschiedene Fluggeräte
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Rockiger Soundtrack und gelungene Musik in den Menüs
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Story mit historischen Fakten
Contra
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Matschige Texturen
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Viele Pop-Ups
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Steuerung zu träge und fummelig
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Langweilige Stimmen der Sprecher
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Stark und offensichtlich künstlich beschränkte Spielwelt
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Künstliche Dummheit statt KI
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Missionen nicht abwechslungsreich
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Hört sich ja echt prickelnd an. ;) Da werde ich nicht mal auf dem Grabbeltisch zuschlagen.
wenn ich den Test lese, grauts mich vor der Wochenverlosung :-)
Daran habe ich noch gar nicht gedacht. Könnte aber meine Chance werden einen leichten Erfolg einzufahren. ;)
DAFÜR 4. Wochen Ban?
Als Jäger nehme ich jeden Erfolg mit. ;)
Wobei es mir schon, ja wie drücke ich es jetzt aus, Schmerzen verursachen würde. Ach, ich muss es ja nicht spielen...
Den Erfolg Gewinnertyp gibt es, meine ich, nur für die großen Gewinnspiele oder ist das geändert worden?
Den gabs afaik schon immer für alle Gewinnspiele mit Ausnahme der Blitzaktionen.
BitComposer scheint die Spiele gerne unfertig auf den Markt zu werfen. Erst das halbgare JA Back in Action, jetzt dieses Machwerk. Chaos Chronicles wurde ja leider auch eingestellt.
Back in Action war keineswegs halbgar bei Release, und wurde dann in mehreren Patches noch mal deutlich verbessert.
Habe ich das richtig gelesen und ihr testet eine Flugsimulation (oder eine, die es gerne wäre) mit Tastatur und Gamepad? Nicht mit einem Joystick/Flightstick?
Meines Wissens hat Air Conflicts Vietnam nur eine Arcade-Steuerung -- wieso sollten wir da mit einem Flightstick testen?
Erwartbar.
Schon erbärmlich wie die meisten PC-Exklusivtitel der letzten Zeit grafisch abstinken gegenüber Konsolenspielen wie Grand Theft Auto 5, The Last of Us oder Beyond: Two Souls.
Wie recht du hast. Hier ein Link dazu http://goo.gl/ZYfror
Hahahaha, dafuer gibts ein Kudos :D
Danke lieber Florian, dass du dich für uns durch die Gurke gequält hast und der Welt diesen Text als Mahnmal hinterlässt.
Was verliert denn der Hubschrauber in dem Screenshot? Sind das Zäpfchen für die eigenen Soldaten?
Auch wenn es kaum danach aussieht, werden es wohl Patronenhülsen sein.
Sollten Patronenhülsen nicht kleiner sein als der Lauf, aus dem sie herauskommen...?
Ich sagte ja "auch wenn es kaum danach aussieht"... ;-) Aber was sollte sonst im hohen Bogen aus einem abgefeuerten Maschinengewehr fliegen?! Die vor dem Start noch schnell verbrauchten Haarspraydosen der beiden Piloten, die "fachgerecht" über dem Wald entsorgt werden?
Das sind m.E. etwas zu groß geratene Füllfederhalter. Vermutlich Hehlerware, die man schnell loswerden muss.
Die Amis schaffen es sogar 120mm Geschosse in eine 20mm Kanone zu stecken.^^
Bildunterschrift unter letztem Bild, "feindliches Dorf", beschießt du da tatsächlich ein Dorf, mit Zivilisten, oder handelt es sich um ein "feindliches Lager"?
Könnte ja auch ein feindliches Lager bestehend aus einem Dorf sein :).
Ok Ok, von mir aus. :)
Hat für mich nur irgendwie nen unangenehmen Beigeschmack, ein feindliches Dorf zu beschießen. Aber so toll ist das Spiel auch wieder nicht, daß es sich lohnen würde, um zu prüfen, auf was Florian Pfeffer da eigentlich genau ballert, und ob sein Vorgehen durch die Genfer Konvention gedeckt ist. ;)
genfer konventionen in vietnam ??