GG-Angeschaut: Valiant Hearts - The Great War

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Benjamin Braun 440299 EXP - Freier Redakteur,R10,S10,A10,J10
PS3-Experte: Ist auf PS3-Spiele spezialisiert und kennt auch die Konsole selbst gutDarf als Pro-Gamer die seltene „30“-Medaille tragen.Sport-Experte: Kümmert sich bei GamersGlobal um Sport- und RennspieleAdventure-Experte; Kennt sich wie kaum ein Zweiter mit Adventures ausArtikel-Schreiber: Hat 15 redaktionelle Artikel geschriebenAlter Haudegen: Ist seit mindestens 5 Jahren bei GG.de registriertDieser User hat am GamersGlobal Grillfest 2018 teilgenommenGold-Jäger: Hat Stufe 11 der Jäger-Klasse erreichtHow-to-Guru: Hat 10 How-tos / Lösungen geschriebenRollenspiel-Experte: Kaum ein RPG, bei dem er nicht das Ende gesehen hat...Dieser User hat am GamersGlobal Grillfest 2017 teilgenommenAlter Haudegen: Ist seit mindestens 3 Jahren bei GG.de registriert

11. September 2013 - 12:13 — vor 10 Jahren zuletzt aktualisiert
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Wenn einer der beiden großen Weltkriege Thema in Spielen ist, bedeutet das meistens Ballern, was das Zeug hält – oder vielleicht geht's auch mal ums Schleichen, so wie etwa in Velvet Assassin. In Valiant Hearts - The Great War, dem neuen Spiel von Rayman Legends-Macher Ubisoft Montpellier sieht das anders aus. Hier geht es um einen Puzzle-lastigen Sidescroller – und die Story soll natürlich auch eine wichtige Rolle spielen.

Im Westen nichts Neues
Valiant Hearts versetzt uns ins Frankreich zur Zeit des Ersten Weltkriegs. Abwechselnd schlüpfen wir in die Rollen verschiedener Charaktere wie Koch Emil oder Fremdenlegionär Fredi. Wir sehen das Geschehen von der Seite. Mit der Comicgrafik versuchen die Entwickler, eine Mischung aus hübscher Optik und "Authentizität" zu schaffen. Denn gerade in der Winterlandschaft von Koch Emil ist alles grau in grau – am Horizont bahnen sich schwarze Rauchwolken ihren Weg, die vom nahe gelegenen Schlachtfeld aufsteigen. Es gibt aber auch farbenfrohere Abschnitte wie der von Fredi, der sechs Monate zuvor in Südfrankreich unterwegs ist. Der hat sich der Fremdenlegion angeschlossen, um den Mord an seiner Verlobten zu sühnen. Spielbare Rückblenden wie diese soll es einige in Valiant Hearts geben.

Fredi kämpft mit der Fremdenlegion in Südfrankreich gegen die Deutschen.
Spielerisch ist der Sidescroller Puzzle-basiert. Während ihr am Anfang nur simple Aufgaben erledigen müsst, wie zum Beispiel das einseitige Beschweren einer Wippe, werden die Aufgaben zunehmend anspruchsvoller. Dabei müsst ihr auch mal Handgranaten werfen, um eine Leiter herunter zu sprengen, oder mit einem Seitenschneider Stacheldraht durchtrennen. Manchmal erfordert die Aktion auch eine gewisse Vorausplanung.

Zum Beispiel trefft ihr auf eine deutsche MG-Stellung, die eure französischen Begleiter niedermähen. Aber der Soldat des deutschen Heeres muss sein MG nachladen, was einige Sekunden Spielraum gibt. Diesen Moment nutzt ihr, um zunächst einen Kletterpfad freizulegen und nutzt die nächste Pause, um so hinter den Schützen zu kommen. Das erfordert aber mehr Beobachtungsgabe und richtige Schlüsse als Geschick. Ähnlich sieht es beim Werfen von Objekten aus, mit denen ihr feindliche Soldaten so ähnlich wie in Mark of the Ninja auf eine falsche Fährte locken könnt, um unbemerkt an ihnen vorbeizuschlüpfen. Töten mussten wir bislang übrigens niemanden. Zumindest scheint es keine direkten Konfrontationen zu geben. Wie uns die Entwickler auf Nachfrage erzählen, wird das eher langsame Gameplay später ab und an auch mal etwas schneller. Dann werden etwa Zeitfenster enger, oder ihr müsst mehrere Aktionen gut getimt aufeinander abstimmen. Sogar ein Flugzeug werdet ihr besteigen. Wie wir uns diese Szene vorstellen sollen, verriet uns Ubisoft Montpellier aber noch nicht im Detail. Zum Jump-and-Run soll das Spiel dadurch aber nicht werden.

Noch gar nicht erwähnt haben wir einen hündischen Sidekick. Der ist auch spielerisch von Bedeutung, kann geschickt oder herbeigerufen werden und etwa für uns nicht erreichbare Objekte aufsammeln. Er scheint auch das erzählerische Bindeglied zwischen den verschiedenen Spielfiguren zu werden, die über kurz oder lang alle mit dem Hund zu tun haben werden. Die Entwickler betonen, dass für sie das Storytelling zusammen mit dem Gameplay höchste Priorität hat. Deshalb sollen die Spielfiguren über eine hohe Charaktertiefe verfügen und die Handlung durch die Verknüpfung mit historischen Fakten glaubwürdig und spannend gehalten werden.
Die Story soll durchweg mit historischen Fakten verknüpft werden. So wird unter anderem auch die Schlacht um Verdun ein Thema sein.

Bier trinkende Pickelhauben
Emil krault seinen Hund liebevoll am Bauch. Ob das nur eine nette Option oder spielerisch relevant ist, ist unklar.
Allerdings wollen die Entwickler auch mit Humor der Langeweile vorbeugen: Der Koch kriegt es etwa mit reichlich klischeehaften Deutschen zu tun, die irgendwie alle wie Kaiser Wilhelm aussehen, Bier trinken und den Eindruck erwecken, sie besäßen in etwa die Cleverness von Feldwebel Schulz in Ein Käfig voller Helden. Aber sei's drum: Unsere ersten Eindrücke aus Valiant Hearts sind positiv. Insofern die Puzzles nicht so simpel ausfallen wie in den bisher gesehenen Szenen, würden wir das Spiel schon allein deshalb spielen. Denn hübsch ausschauen tut es jetzt bereits.

Bei Story und Setting sind wir uns noch nicht sicher. Unverbraucht ist der Erste Weltkrieg im Vergleich mit dem Zweiten in jedem Fall. Ob aber historische Fakten mit Schützengräbenschlachten, Giftgasangriffen und ähnlichem in einem Spiel gut funktionieren und es zwischendrin sogar noch humorvoll dabei sein darf, ist aktuell nur bedingt einzuschätzen. Im kommenden Jahr soll Valiant Hearts - The Great War für 360, PS3, Xbox One, PS4 und PC erscheinen. Über die genaue Erscheinungsform ist sich Ubisoft aktuell noch nicht ganz sicher. Konkret wird Ubisoft Montpellier nicht, aber in ihre Aussagen hineindeuten könnte man, dass es auch auf eine Episoden-Veröffentlichung ähnlich wie bei The Walking Dead hinauslaufen könnte.
Benjamin Braun Freier Redakteur - 440299 - 11. September 2013 - 17:27 #

Ich habe gerade aus Versehen einen Kommentar gelöscht. Kann ich leider nicht mehr rückgängig machen, also bitte einfach noch mal posten.

Makariel 19 Megatalent - P - 18310 - 12. September 2013 - 12:05 #

Sagt sich so einfach, weiß ich doch nicht mehr was ich gestern gepostet hab. Vorausgesetzt mein Posting war das aus versehen gelöschte und nicht das absichtlich gelöschte ;-)

Kenner der Episoden 20 Gold-Gamer - 22195 - 11. September 2013 - 22:48 #

Da bin ich doch ziemlich gespannt drauf. Da könnte ein tolles Spiel draus werden.

Man kann also auch Adventures machen, ohne immer wieder auf die altmodische Point&Click Formel zurückzugreifen. :)

Ganon 27 Spiele-Experte - - 83905 - 12. September 2013 - 7:49 #

Das hat Ron Gilbert ja mit The Cave auch schon beweisen wollen.

Makariel 19 Megatalent - P - 18310 - 12. September 2013 - 12:06 #

Schon vor the Cave gabs einige Adventures die vom ausgetretenen Pfad abgewichen sind. Machinarium z.B.

Ganon 27 Spiele-Experte - - 83905 - 12. September 2013 - 13:53 #

Machinarium war doch auch Point & Click...

Noodles 26 Spiele-Kenner - P - 75314 - 12. September 2013 - 0:46 #

Also für mich klingt das Spiel sehr interessant. Unverbrauchtes Setting und Adventures mag ich sowieso. Also mal im Auge behalten. :)

Dif00l (unregistriert) 24. Juni 2014 - 12:46 #

Hallo,
"Valiant Hearts" erscheint ja nun am 25.06.14 und ich würde mir wünschen das Ihr über dieses sehr interessante Projekt einen Test machen würdet um zu sehen ob der Entwickler seine Ziele erreichen konnte.

"Valiant Hearts" spricht mich vor allem mit seinem Ansatz an, ein so schwer wiegendes Thema dem Spieler auf eine andere Art näher zu bringen als FPS!

Gruss,
Dif00l

Dif00l (unregistriert) 24. Juni 2014 - 12:49 #

Moin,
habe es gerade in der "Vorschau" gesehen, Ihr macht einen Test, super!

Freu mich,

Dif00l

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