Final Fantasy 14 Online: Streit um Let's Play-Monetarisierung

PC PS3 PS4
Bild von Name
Name 0 EXP - Neuling
2. September 2013 - 10:19 — vor 10 Jahren zuletzt aktualisiert
Dieser Inhalt wäre ohne die Premium-User nicht finanzierbar. Doch wir brauchen dringend mehr Unterstützer: Hilf auch du mit!
Final Fantasy 14 Online - A Realm Reborn ab 12,99 € bei Amazon.de kaufen.

Nicht erst seit Nintendo an den Let's Play-Aufnahmen auf der Videoplattform Youtube verdient (wir berichteten), wissen die meisten, die Videos sind ein kleiner Nebenverdienst. Große Let's Player wie Gronkh oder Commanderkrieger füllen neuerdings im Alleingang Musikarenen und Messehallen. Dem wollte der Publisher Square Enix, zumindest bei seinem Onlinerollenspiel Final Fantasy 14 Online - A Realm Reborn, kurzzeitig einen Riegel vorschieben.

Wer weiterhin Videos zu Final Fantasy 14 produzieren und veröffentlichen will, dürfe auf Youtube oder dem Twitch-Stream keine Werbung schalten lassen, hieß es noch vor kurzem. Der Videoschnitt mit anderen Spielen ist ebensowenig erlaubt und auch der Remix von offiziellen Trailern ist verboten. Der Verzicht auf Werbeeinblendungen stieß bei vielen Let's Playern auf so viel Unverständnis, dass sie bereits vorhandene Filme löschten und mit dem Boykott des Spiels drohten. Das zeigte womöglich Wirkung – der Publisher überarbeitete die Richtlinien und erlaubt das Geldverdienen nun ausdrücklich auf den Plattformen Youtube, Twitch und Ustream.

In der Regel werden solche Urheberrechtsverletzungen von Publishern und Entwicklern tatsächlich toleriert, generiert die Reichweite der Youtube-Spieler doch enorme Aufmerksamkeit. Aber auch Let's Player, die so eine ausdrückliche Genehmigung erhalten, werden wegen der Monetarisierung ihrer Spielleistungen zunehmend kritisiert. Zuletzt traf dies Prince of Macedon, dessen Youtube-Kanal eine Reichweite von 110.000 Abonnenten hat. Er spielt und kommentiert Multiplayer-Scharmützel der Total War-Serie. Dass er zum neuen Serientitel Rome 2- Total War zwar exklusiven Content hochlud, die Videos aber in einminütige Clips teilte und veröffentlichte, nahm die Community übel auf. Er sei nur auf das Geld durch zusätzliche Klicks und Seitenbesuche scharf. Eilig musste er erklären, die Teilung der Videos ginge einzig auf eine Bitte der Entwickler zurück.

Ok... sie baten mich ausdrücklich NICHT nur ein Video zu machen [...] Die meisten meiner Videos sind 30 bis 60 Minuten lang, weil ich mich WEIGERE sie zu schneiden.

Hintergrund ist, dass der Entwickler Creative Assembly die bekanntesten Videomacher ihrer Spiele zu privaten Studiobesuchen einlud und die so entstandenen Videos als exklusive Inhalte über die Konten der Let's Player veröffentlicht wurden.

mrkhfloppy 22 Motivator - 35681 - 2. September 2013 - 10:37 #

Herje was hat Square Enix denn da geritten? YouTube hatte bei bestimmten Altersgruppen einen wesentlich höheren Impact-Faktor als herkömmliche Werbung und kostet den Publisher nichts.

Thomas Barth (unregistriert) 2. September 2013 - 10:51 #

Sie befürchten halt geringere Abonnenten/Verkaufs-Zahlen, um etwas anderes geht es bei einer Firma nicht. Sie werden von ihren BWL-Studenten Zahlen vorgelegt bekommen haben, dass Spiele bessere Verkaufszahlen haben, wenn es zwar Lets Plays gibt, aber keine Lets Plays mit Werbung dazu, weil der Spielfluss durch die Werbeunterbrechung gestört wird und sich dies negativ auf die Verkaufszahlen auswirkt.

Zumindest ist es die einzig logische Erklärung, die ich für so etwas hätte, denn ansonsten hätte sie Lets Plays zu ihren Spielen ja gleich ganz verbieten können.

Roland_D11 15 Kenner - 3697 - 2. September 2013 - 10:56 #

Dazu kommt: Ich habe den Eindruck, dass insbesondere viele japanische Firmen noch nicht verstanden haben, wie in Europa und Nordamerika Medien konsumiert und verbreitet werden (eben YouTube und Co.) . Das sieht man an diesem Beispiel genauso wie an den Aktionen von Nintendo (Werbeeinnahmen bei YouTube gehen an Nintendo, das kurzzeitige Verbot des Smash Bros. Streams auf der Evo etc.) .

Thomas Barth (unregistriert) 2. September 2013 - 11:01 #

Japp, sehe ich genauso. Wenn es eine westliche Firma gibt, die versucht aus jedem Mist Geld zu machen und zu regelmentieren, dann ist es EA (Stichwort: Minecraft-Mass Effect DLC) und selbst die trauen es sich nicht, den Lets Playern irgendetwas vorzuschreiben.

nova 19 Megatalent - P - 16911 - 2. September 2013 - 11:12 #

Beim Thema Let's Plays kann ich die Publisher gut verstehen, dass sie Angst haben, weniger Kopien von Spielen zu verkaufen, wenn die Leute es sich online ansehen. Das ist vor allem bei linearen Single-Player-Titeln der Fall, oder sehr storylastigen Spielen. <.<

Roland_D11 15 Kenner - 3697 - 2. September 2013 - 11:20 #

Man könnte dem aber auch dies entgegensetzen:

Wenn sich Spieler ein Spiel lieber anschauen als es selbst zu spielen, ist irgendwas mit dem Spiel selbst nicht in Ordnung. Sei es, dass die Spielmechanik nicht überzeugend ist oder andere Dinge.

Außerdem bin ich der Meinung dass sich 90% der Leute, die LPs schauen, die Videos wegen den Persönlichkeiten anschauen, die das Spiel spielen, nicht wegen dem Spiel selbst. Das kann für Entwickler/Publisher auch als Chance gesehen werden, wie ihr Spiel verbreitet werden kann. Dies machen ja auch schon viele Publisher.

NickL 15 Kenner - 2834 - 2. September 2013 - 12:26 #

Ich kann schon verstehen das Publisher dies nicht wollen. Es ist zwar Werbung für die Spiele. Aber man muss dazu bedenken das die großen Lets Player verdammt viel Geld damit verdienen. So viel, dass es ihnen als Hauptberuf ausreicht. Gut bei der vielen Arbeit die dahinter steckt sollte es belohnt werden. Aber Publisher sehen dies teilweise anders.

Z.B. kann ich auch nicht verstehen warum Lets Player das komplette Saint Row 4 schon eine Woche vor Verkaufsrelease als Video online haben. Das kann im schlechten Fall den Verkauf schaden statt fördern, frei noch dem Motto. Warum kaufen ich kenne es ja schon...
Wie ein Test bei einem Spielemagazin ist ein Lets Play definitiv nicht!

bam 15 Kenner - 2757 - 2. September 2013 - 12:26 #

Wenn solche Leute damit drohen Videos runter zunehmen, weil sie mit denen keine Werbeeinnahmen generieren dürfen, zeigt das nur was für eine Mentalität diese Personen haben. Eigentlich sollten sie froh sein, dass sie überhaupt Videos von Spielszenen hochladen dürfen.

Dieser Prince von Macedon ist auch ein "Spaßvogel".

"Eilig musste er erklären, die Teilung der Videos ginge einzig auf eine Bitte der Entwickler zurück."

Der Entwickler hat sicher nicht gefordert, dass man Videos in 1-Minuten-Clips hochlädt, so ein Schwachsinn.

Zum Glück gibt es Adblocker.

Tr1nity 28 Party-Gamer - P - 110372 - 2. September 2013 - 14:28 #

Verstehe ich voll und ganz. Sollten eigentlich mehr machen und die Monetarisierung für fremden Content verbieten. Früher war deswegen eine "Partnerschaft" mit YouTube mit "fremden Content" nicht einmal möglich. Heute wollen sie für jeden Pups, daß man die Monetarisierung anwirft.

Jonas S. 21 AAA-Gamer - P - 25071 - 2. September 2013 - 15:02 #

So schauts. Hab insgesamt 5 Videos auf meinem Account. 2 Lieder die fremden Content und 3 Live Versionen. Habe dann nach ewig hin und her mal die Monetarisierung gestartet. 2 Live Versionen würden gleich mal gesperrt bzw Übereinstimmende Inhalte von Drittanbietern. Hab das dann auch gelassen. Keine Lust mich damit noch rumzuärgern.
Das lustige hierbei handelte es sich nicht mal um namhafte Bands ausgenommen die eine die noch offen ist.
Wenn ich sehe was andere für Verletzungen begehen und damit Asche verdienen na dann gute Nacht.

Tr1nity 28 Party-Gamer - P - 110372 - 2. September 2013 - 15:14 #

Kenn ich von meinen GTA-Videos. Manchmal half ein Einspruch. Daher nahm ich für GTA 4 auch Musik fürs Radio (wollte es nicht ganz ausschalten, Mucke gehört zu GTA), die nicht im Spiel war. Independence FM FTW ;). Ich verweigere die Monetarisierung heute noch, auch wenn mich YouTube jedesmal bei der Anmeldung damit nervt. Ich mache Non-Profit-Zeug, aus Spaß an der Freude. Ich hoffe ich werde nicht auch irgendwann von denen zur Monetarisierung gezwungen, wie mit der Anmeldung neuerdings mit Mail-Adresse statt Nick oder die zwangshafte Verknüpfung mit Google Plus. Ich hasse sowas. Ständig wird was umgebaut, was nur noch umständlicher ist und ärgere mich nur noch rum :). YouTube wird mir immer unsympathischer. Deswegen hab ich auch, abgesehen vom Zeitfaktor, mein Mass Effect - The Series-Projekt wieder verworfen.

ChuckBROOZeG 20 Gold-Gamer - 21189 - 2. September 2013 - 18:18 #

Ja das beschriebene kommt mir bekannt vor.
Ständig die Monetarisierunsgsaufforderungen oder gib doch hier deine Telefonnummer ein (natürlich nur aus Sicherheitsgründen) und ja ein bischen Google+ hat auch noch niemandem geschadet also wehr dich nicht etc.
Das nimmt da echt kein Ende mehr. Und dabei wollte ich nur ein paar meiner Lieblingspiele mit interessierten teilen und kein Gronkh Imperium aufbauen.

Mitarbeit