GC13: Sherlock Holmes angeschaut

PC 360 PS3
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Tim Gross 24171 EXP - 20 Gold-Gamer,R9,S8,A8
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23. August 2013 - 15:11 — vor 10 Jahren zuletzt aktualisiert
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Mal scharf überlegen. Wir waren auf der Gamescom bei Frogwares Game und haben uns ein Spiel angeschaut, bei dem es um Analysen und Schlussfolgerungen geht. Nächster Hinweis: Wir verkörpern eine sehr berühmte Romanfigur, die in den letzten Jahren dank einer grandiosen Fernsehserie und zwei nicht ganz so grandiosen Filmen ein echtes Comeback feierte. Zugegeben, um herauszufinden, dass wir damit das neue Sherlock Holmes-Spiel meinen, diesmal mit dem Untertitel Crimes and Punishments, braucht es keinen Meisterdetektiv. Aber das macht ja nix, viel wichtiger ist ohnehin, dass der Titel schon jetzt einen guten Eindruck hinterlässt. 

Sieben Sachen in neuer Optik
Wie die Zeit vergeht. Crimes and Punishments ist mittlerweile das siebte Spiel in der Sherlock-Holmes-Serie von Frogwares Game. Natürlich ist das grundlegende Spielgeschehen sehr nah dran an den Vorgängern, aber eine Neuerung ist trotzdem sofort offensichtlich. Erstmals setzen die Entwickler bei ihrem Detektiv-Abenteuer auf die Unreal Engine 3. Die neue Optik macht sich allerdings nicht allzu sehr bemerkbar. Wie bei den Vorgängern ist die Grafik nicht State of the Art, vermittelt aber eine dichte Atmosphäre. Ähnlich sieht es bei den (englischen) Sprechern aus, die einen soliden, aber keinen umwerfenden Job machen – zumindest von dem, was wir bislang gehört haben.

Eine weitere Änderung: Dieses Mal übernehmt ihr nicht einen großen Fall, sondern kümmert euch nach und nach um sieben Einzelfälle. Wie gewohnt könnt ihr jederzeit zwischen Third- und First-Person-Perspektive umschalten und die Spielwelt analysieren. Während des Spielverlaufs übernehmt ihr zudem auch die Rolle von Kollege Watson und auch der Hund aus Das Testament des Sherlock Holmes ist wieder mit von der Partie. Sei noch unsere Einschätzung zur Geschichte erwähnt: Wir sind uns ziemlich sicher, dass die sieben Einzeleinsätze in irgendeiner Weise miteinander in Verbindung stehen.
Mit der Unreal Engine 3 wollen die Entwickler London zum Leben erwecken. 
Analysieren und kombinieren, nicht rätseln
Das ausgeschriebene Ziel der Entwickler ist, dass ihr euch wie Sherlock Holmes fühlt. Beschreiben wir euch das Vorgehen an einem Beispielfall. Ein Seemann namens Kapitän Peter Carein wurde ermordet, genauer mit einer Harpune an die Wand seines Hauses genagelt. Wir schauen uns die Szenerie an und entdecken wichtige Details und Gegenstände, die uns bei der Lösung des Falls helfen sollten. Da wäre beispielsweise ein Notizbuch, das allerhand kryptische Zeichen enthält. Und neben dem Opfer liegt außerdem ein blutiges Messer, der Kapitän hat sich also höchstwahrscheinlich gewehrt. Alle Gegenstände können wir einzeln genauer betrachten und in einer 3D-Ansicht von allen Seiten betrachten, um nach weiteren Hinweisen zu suchen. Items und Informationen werden in eurem Journal gespeichert, damit ihr sie später erneut in Augenschein nehmen könnt. Auflockerung gibt es in Form von Minispielen, etwa wenn ihr das Schloss einer Truhe knacken müsst.  

Wir sollen uns also wie Sherlock Holmes fühlen. Wir sind natürlich nicht so eingebildet, uns eine ähnliche Beobachtungsgabe wie der Meisterdetektiv zuzutrauen. Dafür gibt es im Spiel die Sherlock Vision, die interessante Details in der Gegend hervorhebt. So sehen wir etwa einen seltsamen Fleck in einem Regal, aus dem Sherlock schließt, dass hier kurz zuvor noch eine Truhe gestanden haben muss. Crimes and Punishments gibt uns also nicht alles vor, wir müssen aktiv nach Hinweisen und Informationen suchen, um den jeweiligen Fall zu lösen.
Vor einem Verhör solltet ihr euren Gegenüber genau analysieren und so neue Gesprächsoptionen freischalten.
Ein Verhör und ein Fehlversuch
In ein Detektivspiel gehören auch Gespräche. Wie gehabt könnt ihr mit NPCs reden und sogar Verhöre mit Tatverdächtigen führen. Bevor ihr solch ein Gespräch angeht, solltet ihr allerdings eure Detektivarbeit erledigt haben. So haben wir beispielsweise einen Ring von einem Verdächtigen aufgespürt und entdecken in der 3D-Ansicht eine vielsagende Gravur. Wenn wir dem Gesprächspartner gegenüberstehen, können wir ihn zudem genauer betrachten und Schlüsse aus seiner Kleidung und ähnlichem ziehen. Dadurch ergeben sich im anschließenden Gespräch neue Optionen, mit denen wir dem Verdächtigen Informationen entlocken.

Kommen wir zum sogenannten Deduction Board, quasi dem Interface für unsere Schlussfolgerungen. Hier sind alle unsere Entdeckungen und wichtigen Gegenstände aufgelistet und wollen von uns interpretiert und miteinander in Verbindung gebracht werden. Zu jedem gelisteten Ereignis können wir unsere Einschätzung abgeben beziehungsweise aus mehreren vorgegebenen Möglichkeiten wählen und so zur Lösung des Falls kommen. Da kann es schon mal passieren, dass wir Dinge schlicht falsch interpretieren und einen Unschuldigen ins Gefängnis bringen. Für jeden der sieben Fälle gibt es drei bis fünf mögliche Schlussfolgerungen. Es ist an euch, möglichst viele Informationen zu sammeln und die richtigen Entscheidungen zu treffen. Immerhin verkörpert ihr Sherlock Holmes.

Sherlock Holmes – Crimes and Punishments soll einen Umfang von rund 15 Stunden bieten, durch die unterschiedlichen Schlussfolgerungen könnte aber auch das mehrmalige Durchspielen interessant sein. Erscheinen soll das Detektiv-Abenteuer im ersten Quartal 2014, und zwar auf PC, Xbox 360 und PS3. Über einen Next-Gen-Release denken die Entwickler derzeit noch nach. Wir freuen uns jedenfalls auf das nächste Abenteuer in London.  
Olphas 26 Spiele-Kenner - - 66869 - 23. August 2013 - 15:15 #

Da freue ich mich richtig drauf. Frogwares Sherlock Holmes - Reihe hat sich in den letzten Jahren gut entwickelt. vs. Jack the Ripper und Testament fand ich dann als Holmes-Fan richtig klasse.

Darth Spengler 18 Doppel-Voter - 9372 - 23. August 2013 - 15:15 #

Sherlock Holmes sollte gehört oder gelesen werden. Sherlock Holmes selber spielen ist einfach nicht möglich da man sich die Deduktion hart antrainieren muss ^^

Kinukawa 21 AAA-Gamer - P - 25636 - 23. August 2013 - 15:16 #

Mir fällt gerade auf, wie oft in den GC-News die Spielzeit drinsteht. Ist für mich zwar auch interessant, jedoch bin ich auch der Macht-Spaß-egal-wie-lang-es-ist-Typ. Also nehme ich das mit der Zeit nicht mehr so genau.

Markus 14 Komm-Experte - 1878 - 23. August 2013 - 17:38 #

Ditto. Bei meinem knappen Zeitbudget schreckt mich eine versprochene Spielzeit von 30 Stunden aufwärts eher ab. Ich möchte irgendwann ja auch mal mit einem Spiel fertig werden...

Dass die Spielzeit in den GG-Previews so oft erwähnt wird, liegt wohl daran, dass die Hersteller damit eben gerne hausieren gehen. Oder müssen investigative Reporter diese Information den Entwicklern etwa jedes Mal erst mühselig aus der Nase ziehen?

Old Lion 27 Spiele-Experte - 77783 - 23. August 2013 - 15:18 #

Elementar. Freu mich drauf!

joernfranz (unregistriert) 23. August 2013 - 18:54 #

Wenn die Atmosphäre stimmt würde ich auch zuschlagen. Hört sich bis jetzt ja schon mal ganz gut an.

AngstImDunkeln 12 Trollwächter - 1126 - 27. Oktober 2013 - 22:21 #

Das sehe ich genauso... Krimi und Rätseln und das mit der richtigen Atmosphäre wäre ein Griff in die Geldbörse wert.

FPS-Player (unregistriert) 23. August 2013 - 19:33 #

"dank einer grandiosen Fernsehserie und zwei nicht ganz so grandiosen Filmen"
Umgekehrt...

Tim Gross 20 Gold-Gamer - 24171 - 23. August 2013 - 20:20 #

Nein, oder zumindest aus meiner sehr subjektiven Sicht. Die zwei nicht so tollen Filme sind die Verfilmungen mit Robert Iron Man, mit der Serie meine ich die BBC-Serie Sherlock. Dass es noch dieses schreckliche Ding mit Lucy Liu gibt, hatte ich schon wieder verdrängt.

Olphas 26 Spiele-Kenner - - 66869 - 23. August 2013 - 20:39 #

... das ich auch schrecklich finden wollte, aber dann doch ganz gern mag. Aber der BBC-Sherlock ist für mich momentan auch klar das Highlight der Interpretationen.

Ganon 27 Spiele-Experte - - 83702 - 24. August 2013 - 13:05 #

Die US-Serie ist nicht schlecht, aber im Grunde eben nur Standard-Krimikost. Die BBC-Serie ist großartig. Der RDJ-Film (hab bisher nur den ersten gesehen) war ein ganz nettes Action-Abenteuer, aber mit Sherlock Holmes hatte das ja wenig zu tun.

crishan 11 Forenversteher - 587 - 24. August 2013 - 8:42 #

Ihr beide vergesst die wirklich exzellente Serie mit
Jeremy Brett, die von 1984-1994 gedreht wurde...

Tim Gross 20 Gold-Gamer - 24171 - 24. August 2013 - 21:29 #

Vergessen wurde die Serie nicht, sie ist schlicht für den Einstieg nicht geeignet, da nicht aktuell ;-) Wobei mir Benedict Cumberbatch als Holmes noch besser gefällt.

Slaytanic 25 Platin-Gamer - - 62014 - 23. August 2013 - 22:50 #

Auf keinen Fall. BC als Sherlock ist nicht zu schlagen und das gegen ein 08/15 hingerotztes Filmwerk das so aussieht wie ein Holmes aber dessen Inhalt sehr,sehr wenig mit Sherlock zu tun hat.

Hitsch 06 Bewerter - 51 - 23. August 2013 - 20:06 #

Mr. Holmes in ein Spiel zu pressen, das glaubwürdig erscheint, finde ich recht schwierig, da Sherlock per Definition dem Spieler/Leser haushoch überlegen ist. Und genau das macht ja den Reiz seiner Geschichten aus. Die Romane leben davon, dass man gespannt darauf wartet, wie Holmes mit seiner übermenschlichen Kombinationsgabe die Fälle löst. Ein entsprechendes Spiel muss sich aber meiner Meinung nach zu sehr auf das Niveau des Spielers "herablassen" damit dieser den Fall lösen kann. (NB: In einer Folge des Stay Forever-Podcast wird das auch thematisiert)

Butcherybutch 14 Komm-Experte - 2558 - 25. August 2013 - 11:22 #

Also ich fühlte mich in The Testament Of Sherlock Holmes, von Holmes recht gut an der Nase herumgeführt, aber man spielte da auch sehr oft den guten Watson und tappte den Ermittlungen von Holmes hinterher.

Hitsch 06 Bewerter - 51 - 26. August 2013 - 9:31 #

Dass man (zeitweise) die Figur des Watson und nicht die des Holmes spielt, ist eine Möglichkeit das angesprochene Problem zu umgehen. Aber das ist für mich so, als ob ich mir als Sportwagen-Fan einen schnellen Flitzer kaufe und (hier in der Schweiz) trotzdem nirgends schneller als 120 km/h fahren darf. In einem Sherlock Holmes-Spiel den Part des Watson zu übernehmen ist für mich in etwa das gleiche unbefriedigende Gefühl.