GC13: Wolfenstein - The New Order angespielt

Während der gamescom 2013 hatten wir die Möglichkeit Wolfenstein – The New Order bei Bethesda anzuspielen. Der Nachfolger der legendären, und in Deutschland größtenteils indizierten, Shooter-Serie wird von MachineGames entwickelt und erscheint voraussichtlich 2014 für PC, PlayStation 4, PlayStation 3, Xbox One und Xbox 360.

Spagat zwischen Oldschool und Moderne
In Wolfenstein – The New Order kämpft ihr hauptsächlich gegen Nazis. Dabei handelt es sich allerdings um ein rein fiktives Szenario, in dem die Ideologie des Nationalsozialisten im Jahre 1960 noch an der Macht ist. Der zweite Weltkrieg spielt im neuen Ableger der Shooter-Serie keine Rolle. Das fiktive Szenario ist dabei sehr überspitzt dargestellt, so haben einige Nazis etwa Roboteranzüge oder sehr futuristisch anmutende Waffen.

Spielerisch ist Wolfenstein – The New Order ein Spagat zwischen einem oldschooligen Shooter wie Doom und modernen Shootern wie einem Call of Duty – Black Ops 2. Die moderne Steuerung inklusive Zielen durch Kimme und Korn und die leichte automatische Regeneration des Lebens treffen auf ein mannigfaltiges Waffenarsenal, wobei der Charakter von jeder der Wummen immer zwei bei sich trägt. So gut wie alle Waffen können auch Akimbo benutzt werden. Dabei müsst ihr dann allerdings auf eine Anvisier-Funktion verzichten. Diese Taste dient dann dazu die zweite Waffe abzufeuern.

Ob ihr nun eine oder lieber zwei Waffen benutzt ist dabei ganz euch überlassen. Es mit zwei Schrotflinten krachen zu lassen hat zwar den Vorteil viele Nazis ziemlich schnell über den Jordan schicken zu können, führt aber auch zu langen Nachladezeiten. So hat jede Vorgehensweise ihre Vor- und Nachteile. Auch wenn es sich bei Wolfenstein – The New Order augenscheinlich um ein sehr stumpfes Spiel handelt, und dem auch eigentlich so ist, lohnt es sich etwas taktisch vorzugehen. Die große Anzahl an Waffen ermöglicht dem Spieler eine individuelle Spieltaktik zu benutzen. Der richtige Ballermann kann in vielen Spielsituationen der entscheidende Faktor über Sieg oder Niederlage bedeuten.

Außerdem spendierte der Entwickler dem Charakter die Möglichkeit, sich nach links, rechts, oben und unten zu lehnen. Diese Funktion war vor allem zwischen 2000 und 2005 sehr beliebt in Shootern. Schade dabei ist allerdings, dass sich der Charakter, zumindest wenn ihr mit dem Gamepad spielt, sich nicht bewegen kann, wenn er sich in eine Richtung lehnt. Das stört den Spielfluss in manchen Situationen. Zugegeben, nicht bedeutend, aber dennoch spürbar.

Schlauch mit Umwegen und mittelprächtige Grafik

Wie ihr es aus modernen Shootern gewöhnt seid ballert ihr euch in Wolfenstein – The New Order auch durch einen Levelschlauch. Dieser Schlauch ist dabei allerdings, ähnlich wie in Crysis 2, relativ offen. Oft finden die Schusswechsel in arenaartigen Gebieten statt, die teilweise sogar mit verschiedenen Höhenebenen spielen. Auch hier wird dem Spieler einmal mehr ein taktisches Vorgehen ermöglicht.

Grafisch kann das Spiel, zumindest in der jetzigen Version, nicht vollständig überzeugen. Es ist absolut nicht hässlich, aber viele Texturen sind sehr vermatscht. Außerdem fehlt die Kantenglättung in der von uns angetesteten Version vollständig. Das wäre verständlich, wenn es sich dabei um eine Version für PlayStation 3 oder Xbox 360 gehandelt hätte, dem ist aber nicht so. Hier hat der Entwickler eindeutig noch Nachholbedarf. Diese technischen Mängel fallen aber im Gesamtbild nur bedingt auf. Ingesamt wirkt die Grafik recht stimmungsvoll.

Fazit:
Wolfenstein – The New Order erfindet das Shooter-Rad sicherlich nicht neu. Aber schon in dieser frühen Version bietet das Spiel ein sehr gutes Spielgefühl. Der Spagat zwischen klassischem und modernem Shooter scheint wunderbar zu glücken. Und in einem so stumpfen Spiel doch eine gewisse spielerische Tiefe zu verbauen, auch wenn Tiefe hier relativ zu sehen ist, ist dem Entwickler hoch anzurechnen. Dennoch hoffen wir, dass das Spiel bis zum Erscheinen 2014 vor allem noch grafisch etwas zulegt.