Kickstarter: Brettspiel-Projekt mit 123.000 Dollar eingestellt

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26. Juli 2013 - 13:23
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Erst gestern erschien mit Shadowrun Returns (GG-Test) eines der bisher höchstdotierten Kickstarter-Videospiele. Dass solche Projekte aber nicht immer positiv verlaufen, belegt jetzt das Brettspiel The Doom that came to Atlantic City. Ursprünglich wollte sein Projektleiter Eric Chevalier 35.000 Dollar über die Crowdfunding-Plattform sammeln, am Ende kamen fast 123.000 Dollar zusammen. Trotz alledem ging dem Projekt jetzt nach 13 Monaten das Geld aus. In einem Update wendete sich Chevalier nochmal an seine Unterstützer:

Das Projekt ist beendet. [...] Es wurde jeder mögliche Fehler begangen, einige auf Grund meiner fehlenden Erfahrung im Veröffentlichen von Brettspielen, andere wegen Problemen mit mir selber, dem Gesetz oder technischen Schwierigkeiten. Natürlich hätten sie alle vermieden werden können, doch ich war dafür scheinbar nicht die richtige Person.

Für die Zukunft hofft Chevalier, jedem Backer seinen Spendenbetrag zurückerstatten zu können. Einen genauen Zeitrahmen könne er aber nicht nennen. Eine weitere Kickstarter-Kampagne für weitere Finanzmittel schließt er allerdings aus. Weiterhin nimmt er die ganze Schuld für das Scheitern des Projekts auf seine Kappe. Er habe sich einfach überschätzt, wofür er bei seinen Unterstützern um Entschuldigung bittet.

Auch einem Videospiel ereilte im vergangenen Oktober ein ähnliches Schicksal. So musste die Entwicklung am rundenbasierten Spiel Haunts - The Manse Macabre eingestellt werden, nachdem man mehr als 28.000 Dollar von gewünschten 25.000 Dollar eingenommen hatte.

bolle 17 Shapeshifter - 7789 - 26. Juli 2013 - 13:27 #

Die Leute müssen wohl lernen, nicht jedem schicken Projektplan ihr Geld in den Rachen zu werfen?

Darth Spengler 18 Doppel-Voter - 9372 - 26. Juli 2013 - 16:26 #

Ich find Kickstarter eigentlich ganz cool.

bolle 17 Shapeshifter - 7789 - 28. Juli 2013 - 9:16 #

ich hab auch 5 Projekte gefunded - und mir bei jedem gut überlegt ob sie das hinkriegen.

RoT 21 AAA-Gamer - P - 26097 - 26. Juli 2013 - 23:19 #

man unterstützt ja nur eine idee, dass das projekt schief laufen kann sollte einem vorher klar sein.

Roland 18 Doppel-Voter - 11619 - 27. Juli 2013 - 20:22 #

Eben. Wer da wegen seinem Geld schreit sollte vorsichtig sein. Jedoch, es ist unglaublich das es da draussen noch Menschen gibt, die denken das Tabak nicht ungesund sei und Zucker keine Zahnfäule unterstützt. Wenigstens weiß Karl Bierflasche, dass Raider nun Twix heisst :D

motherlode (unregistriert) 26. Juli 2013 - 13:27 #

Dem Gesetz? Kopierschutz beim eigenen Brettspiel gebrochen!

Red Dox 16 Übertalent - 5142 - 26. Juli 2013 - 13:35 #

Vielleicht Lizensgerangel weil er Lovecrafts Cthulhu aufgreift? Ich würd zwar spontan sagen so strikt wie bei anderen IPs läuft es da nicht, gab ja erst vor kurzem wieder ein erfolgreiches Cthulhu KS
http://www.kickstarter.com/projects/1816687860/cthulhu-wars
aber ausschließen das es da Probleme geben kann würd ich nicht.

Oder aber Klage wegen Monopoly Brett ^^
http://images.eurogamer.net/2013/articles/1/6/0/1/6/6/0/137479901035.jpg/EG11/resize/300x-1/quality/91

MrFawlty 18 Doppel-Voter - 9845 - 26. Juli 2013 - 14:35 #

H.P. Lovecrafts Werke sind seit 2007 gemeinfrei und dürfen von jedem frei kopiert und genutzt werden. Es besteht kein Urheberrecht mehr, da Lovecraft 1937 verstorben ist und 70 Jahre nach dem Tod eines Urhebers automatisch alle Urheberrechte auslaufen.

salmar 12 Trollwächter - 982 - 26. Juli 2013 - 16:12 #

Eine kurze Anmerkung dazu. Das gilt aber nur für die englischen Texte. Für die Übersetzungen in deutscher Sprache gilt immer noch deutsches Urheberrecht. So kann man zwar die englischen Geschichten von Lovecraft, Dunsany, Howard und usw. ohne Probleme, bearbeitet vom Projekt Gutenberg, als Ebook herunterladen – an deutschen Übersetzungen(Geschichten, Begriffe) besitzen andere aber die Rechte. Um den Bogen aber noch mal zur News zu schlagen ;) Spätestens bei der Veröffentlichung in Deutschland hätte sich Pegasus Spiele bei der Nutzung bestimmter Begriffe mit eingemischt - Wenn es den überhaupt was mit Lovecraft zu tun gehabt hätte;-).

Skeptiker (unregistriert) 26. Juli 2013 - 17:23 #

Das Problem sind auch neuere Werke wie Sammelkartenspiele und
Videospiele die das Universum aufgreifen und an sich wieder
neue Werke mit eigenen Schutzfristen sind.
Oder Sachen wie das Markenschutzrecht, das man
auch berücksichtigen muss.

MrFawlty 18 Doppel-Voter - 9845 - 26. Juli 2013 - 17:48 #

Besser: Es gilt für alles was H.P. Lovecraft damals selbst erschaffen hat (Bilder, Texte, ...), also wo er der Urheber war.

Natürlich gilt es (noch) nicht für später entstandene Werke, die auf den Werken Lovecrafts basieren oder davon inspiriert sind. Wie zum Beispiel dem Film "Dagon" von Stuart Gordon aus dem Jahre 2001. Da erlischt das Urheberrecht erst 70 Jahre nachdem alle Urheber des Films gestorben sind. Die 70 Jahre gelten auch nicht auf der ganzen Welt, aber u.a. in Europa und den USA.

Wenn also das Kickstarter-Projekt direkt auf Lovecraft basiert und die nicht z.B das Regelwerk von Pegasus übernommen haben, sollte es eigentlich keine Probleme geben.

Gigi d'Angostura 11 Forenversteher - 592 - 2. August 2013 - 14:03 #

Ich vermute mal die Ähnlichkeit zu Monopoly...

AticAtac 14 Komm-Experte - 2319 - 26. Juli 2013 - 13:44 #

Ich würde von ihm eine genaue Aufstellung und Rechnung verlangen wo genau ersichtlich ist was mit dem Geld passiert ist.

Green Yoshi 22 Motivator - P - 36249 - 26. Juli 2013 - 13:51 #

"Die Hälfte meines Geldes habe ich für Alkohol, Frauen und schnelle Autos ausgegeben. Die andere Hälfte habe ich einfach sinnlos verprasst." ^^

michael2011 14 Komm-Experte - 1926 - 26. Juli 2013 - 13:58 #

Öhm...fällt die erste Hälfte nicht auch schon unter sinnlos verprasst?

FPS-Player (unregistriert) 26. Juli 2013 - 14:04 #

Öhm...genau das ist der "Witz"...?

michael2011 14 Komm-Experte - 1926 - 26. Juli 2013 - 14:28 #

Ah, wenn man das so liest macht es Sinn,danke ;-)

Gigi d'Angostura 11 Forenversteher - 592 - 2. August 2013 - 13:59 #

Das ist kein Witz, das war die Antwort von George Best auf die Frage, wo sein ganzes Geld geblieben sei.

http://de.wikipedia.org/wiki/George_Best

Doc Bobo 18 Doppel-Voter - 9079 - 26. Juli 2013 - 14:45 #

:), ich sag nur "Don't die like me"!

Green Yoshi 22 Motivator - P - 36249 - 26. Juli 2013 - 13:45 #

Ich würde auch gerne nach Portland ziehen. Könnt ihr mir was überweisen? *liebguck*

Maryn 15 Kenner - - 3914 - 27. Juli 2013 - 21:43 #

Klar, sag uns einfach deine Kontonummer, Bankleitzahl und die PIN und wir kümmern uns drum ;-).

Faerwynn 20 Gold-Gamer - P - 20268 - 26. Juli 2013 - 13:55 #

Tja, ein kommerzielles Computerspiel zu entwickeln/zu betreiben ist erheblich schwieriger als sich das die meisten Spieler vorstellen. Es gibt halt auch einen Grund warum Publisher eine ganze Menge Spiele ablehnen.

Just my two cents 16 Übertalent - 5431 - 26. Juli 2013 - 14:04 #

Das geht um ein BRETTSPIEL!

Pomme 17 Shapeshifter - P - 8622 - 26. Juli 2013 - 14:08 #

Ich unterstelle mal, dass ein Computerspiel zu entwickeln noch eine ganze Ecke anspruchsvoller ist als ein Brettspiel. Wenn Leute am Werk sitzen, die nicht wirklich wissen, was sie da machen.

Vidar 19 Megatalent - 15012 - 26. Juli 2013 - 14:20 #

Ein Brettspiel wird deutlich schwieriger sein.
Kommen viel mehr Faktoren dazu welche das erschweren, die Produktion des Zubehörs der Vertrieb usw.

vicbrother (unregistriert) 26. Juli 2013 - 15:31 #

Also ein Computerspiel braucht Sound, Grafik, ein lückenloses Regelwerk, eine genaue Spielbeschreibung und und und. Beim Brettspiel brauchst du ein paar schrauben, ein paar Stifte, ein Stück Pappe. Da sind doch kleine Unterschiede in der Genauigkeit des Arbeitens und der Gestaltung gefragt.

Vidar 19 Megatalent - 15012 - 26. Juli 2013 - 18:48 #

Allein der Vertrieb kostet deutlich mehr als bei einem Computerspiel.
Glaube manche stellen sich das etwas zu einfach vor.
Es ist ne Geld frage und da wird man deutlich mehr vorsteuern müssen als bei einem Game welches man selbst vertreiben kann.
Geh mal mit einem Brettspiel und paar tausend stück zu nem Händler, der wird dich auslachen.

Faerwynn 20 Gold-Gamer - P - 20268 - 26. Juli 2013 - 18:57 #

Ich hab mich vor ein paar Jahren auf der GDC mit einem Vertriebler aus einer deutschen Spielefirma unterhalten. Der erzählte mir dass zu diesem Zeitpunkt (ca. 2010) man mindestens 50000 Einheiten bereitstellen können muss um in Media Markt und Saturn plaziert zu werden. Geht man von Kosten um die 10 Euro pro physische Packung aus (Material, Transport, Design etc. alles umgelegt), dann müsste man also mindestens 500.000 Euro allein in die Produktion investieren. Und die muss man dann erst mal wieder rauskriegen.

Ich vermute bei Brettspielen sind es nicht ganz diese Zahlen, aber zu der reinen Produktion kommen ja noch die Entwicklungskosten dazu, die der Hauptpunkt sind. Dazu noch Marketing usw.

Bei digitalen Kickstarterprojekten fällt immerhin Plazierung und Vertrieb in Läden weg (evtl. kommt es auch doch noch dazu, siehe Binding of Isaac oder Terraria), aber ich gehe fest davor aus, dass auch da viele Leute den Aufwand unterschätzen.

vicbrother (unregistriert) 26. Juli 2013 - 19:37 #

Du suchst dir doch einen Publisher - der macht den Vertrieb und zahlt dir einen Anteil der Einnahmen. Wenn ich mit 50.000 Einheiten zu Saturn laufe wird mir das sicherlich nicht helfen.

floppi 24 Trolljäger - P - 52632 - 26. Juli 2013 - 20:57 #

Du unterschätzt die Entwicklung eines Brettspiels. Alles was du für das Computerspiel genannt hast, benötigst du auch für ein Brettspiel, ausgenommen Sound.

Da Brettspiele in aller Regel alleine bis zum Prototyp entwickelt werden (selten gibt es auch mehrere Autoren), ist alleine die kreative Phase, vor allem zeitmäßig, nicht zu unterschätzen. Und Zeit = Arbeitszeit = Zeit die entlohnt werden muss, da kommt es dann darauf an, was man sich selbst für einen Stundenlohn auferlegt.

Ist dann der erste spielbare Protoyp fertig, fängt die Arbeit erst richtig an! Du brauchst dann verschiedene Spieler, mit denen du dein Spiel testest, ob es überhaupt so funktioniert, wie du dir das im Kopf vorstellst. Daraufhin wird wieder eine Menge umgeworfen und geändert, bis du einen zweiten oder dritten spielbaren Prototyp hast. Wenn du dann damit zufrieden bist, brauchst du noch zig weitere Prototypen, die du produzieren musst um sie in vielen Spielerunden herumzuschicken, die sich dazu bereiterklären ein Feedbackformular auszufüllen. Auch diese gilt es dann wieder genau auszuwerten, Spielsituationen nachzustellen, wieder Änderungen vorzunehmen usw. usf. Dann änderst du alle Prototypen wieder ab und schickst sie herum um erneut Feedback zu erhalten um dann langsam in die Phase des Feintunings zu gelangen.

Erst jetzt liegt ein fertiger Prototyp vor. Aber fertig entwickelt ist das Spiel noch lange nicht. Nun geht es daran, dem Spiel ein Gesicht zu geben. Abseits des Crowdfundings würde man nun beginnen den Prototyp an Verlage zu schicken und darauf zu hoffen, dass das Konzept irgendwo gefällt. Auch das kostet teilweise Geld. Jedenfalls bekommen nicht wenige Spiele erst zu diesem Zeitpunkt eine thematische Einbindung, oft, weil in den Verlagen erfahrene Redakteure sitzen, die besser wissen, was auf dem Markt ankommt. Dann geht es an die grafische Gestaltung, die Auswahl der Spielmaterialien, die Schachtelgröße usw. usf.

Wieder Abseits des Crowdfunding, übernimmt dann der Verlag, wenn alles soweit mit Absprache des Autors klar ist, die Produktion und das Marketing. Entlohnung für einen Jungautor, der bisher noch keine Spiele auf den Markt gebracht hat und es sich nicht um ein Ausnahmespiel mit enormen Potential handelt: Etwa 1 Euro pro verkauftem Exemplar. Erstauflage meist zwischen 500 und 3000 Exemplare, die erstmal verkauft werden müssen.

Der Weg zum ersten eigenen Brettspiel ist also lang, hart und wird schlecht entlohnt. Ich spreche hierbei aus Erfahrung, da ich vor einigen Jahren mit der Entwicklung eines eigenen Spiels -- in meiner Freizeit, neben dem Job -- begonnen habe. Aufgegeben habe ich dann bei dem Prozess der Testspiele, da ich aufgrund der Kosten (Etwa 80 Euro für den Prototyp) nur einen Prototyp hatte. Das zog sich so unglaublich lange hin mit dem herumgschicken in Deutschland an verschiedene Spieler und den Rückmeldungen, dass ich dann zwar noch einige Änderungen vornahm, aber mir das Spielprinzip am Ende selber nicht mehr wirklich zusagte. Jetzt steht in meiner Spielesammlung mein eigenes Brettspiel wenigstens als Prototyp. ;-)

everardt 17 Shapeshifter - 8252 - 27. Juli 2013 - 0:42 #

Schöner informativer Kommentar, danke dafür.
Es werden also, auch wenn man das Spiel von einem Verlag produzieren lässt, schon enorme Vorleistungen in Form von Arbeitsstunden für die kreative Phase aufgewendet.
Wenn der Autor das Serienspiel dann auch noch selbst produzieren will, muss er schon tief in die Tasche greifen. Ich kenne zwar die Kickstarterkampagne nicht, aber ich nehme an, dass die Figuren, die im Teaserbild dargestellt sind die Spielfiguren sind. Wenn dem so ist, dürften die 123000$ schon fast für die dafür nötigen Formwerkzeuge draufgegangen sein.

floppi 24 Trolljäger - P - 52632 - 27. Juli 2013 - 3:40 #

Wenn keine Figuren von der Stange zum Einsatz kommen, wird es teuer. Nicht umsonst benutzen viele Brettspielverlage für ihr gesamtes Portfolio größtenteils die gleichen Materialien und Figuren.

Ja, der Weg für das Erstlingswerk ist wirklich sehr zeitaufwändig. Es gibt jedoch auch Autorentreffen, bei denen man ins Gespräch mit am Markt etablierten Autoren kommt und sich auch Tipps abholen kann. Auch Messen eignen sich dafür, aber weniger um ins Detail zu gehen. Autoren, die bereits erfolgreich Spiele entwickelten, haben es da natürlich ungleich einfacher, aufgrund der Referenzen und sie erhalten auch in aller Regel eine höhere Vergütung pro verkauftem Spiel, da das Risiko für den Verlag geringer ist.

Um ein Spiel im Eigenverlag selbst zu vertreiben, ist einiges an Startkapital nötig, je nach Auflage. Problem dabei: Je geringer die Auflage, desto teurer wird das Spiel für den Endkunden. Spart man am Material um Kosten zu sparen, wird das Spiel unattraktiver, usw. usf. Das sind schwer abzuwägende Entscheidungen die so beispielsweise beim digitalen Vertrieb eines Computerspieles überhaupt nicht zu treffen sind. Ich habe es mir für mein Spiel einmal grob ausgerechnet und wäre bei einer Kleinstauflage von 100 Stück auf einen Preis von etwa 65-70 Euro pro Exemplar gekommen -- eine Investitionssumme von circa 7000 Euro -- vom Materialumfang etwa so umfangreich wie ein Spiel eines Großverlags für 20-25 Euro. Diese 100 Exemplare müssen dann erst mal verkauft werden. Und das ist noch der Selbstkostenpreis, ohne Gewinn. Auch ein Grund warum ich es verworfen habe. ;)

everardt 17 Shapeshifter - 8252 - 27. Juli 2013 - 21:01 #

Dein Spiel würde mich als Brettspielfreund jetzt schon mal interressieren. Um was ging es denn?

floppi 24 Trolljäger - P - 52632 - 27. Juli 2013 - 21:36 #

Es ähnelt, respektive ist inspiriert, von Galcon Fusion -- http://store.steampowered.com/app/44200/

Im Wesentlichen hat jeder Spieler (2-5 Spieler) einen Startplaneten auf dem sein Volk ansässig ist, weitere, noch unbesiedelte Planeten, liegen als Spielbrett aus. Die Planeten haben unterschiedliche Größen und damit auch unterschiedliche Zuwachsraten. Weiterhin waren bereits einige Add-ons integriert mit denen man das Spiel taktischer oder glückslastiger machen konnte. Beispielsweise mit verschiedenen Völkern und entsprechenden Boni/Mali, Zufallsereignisse, "AI"(Karten)-gesteuerte Völker und noch einigem mehr. Auch eine CoSim-Variante ist bereits als Add-on dabei, die allerdings alles andere als getestet und ausgereift ist. Im Grundspiel ist es eine hochtaktische Angelegenheit mit dem Nachteil, dass es stets einen besten Zug gibt, den man mathematisch berechnen kann und der Startspieler generell im Vorteil ist. Ich hatte zwar einige Mechaniken um den Startspielervorteil zu eliminieren, aber wirklich brauchbar war noch keine.

Wie auch immer, voll spielbar ist der Prototyp und erste Rückmeldungen einer Spielerrunde (die mich nicht kennen, was wichtig ist um eine objektive Bewertung zu erhalten) habe ich auch bereits. Aber da müsste noch unheimlich viel Zeit investiert werden, weswegen ich das alles wieder verworfen habe.

vicbrother (unregistriert) 28. Juli 2013 - 13:11 #

Das hört sich interessant an, aber komplexe Brettspiele sind für mich heute nur noch am PC interessant: Die vielen Rechnungen und Standardaufgaben finde ich spielerisch nicht wertvoll, das kann ein PC schneller und besser. Brettspiele sollten einfach und schnell spielbar sein - und natürlich Spaß machen un die Kommunikation fördern.

Just my two cents 16 Übertalent - 5431 - 27. Juli 2013 - 9:58 #

Da liegt aber der Hase im Pfeffer, wann kann ich - realistisch betrachtet - bei Kickstarter aufschlagen und Kohle von "Vorbestellern" haben wollen? Bei der Idee ein Spiel machen zu wollen?

Ich denke erst, wenn dieser Prototyp steht, dieser funktioniert und mit Freunden begeistert gespielt wird, alles andere wäre bescheuert - da man sich selbst nicht sicher sein kann, ein funktionierendes Produkt abliefern zu können. Und auch hier sieht es so aus, dass dem Video nach zu Urteilen dieser bereits fertig war. Es war der Künstler für die Figuren gefunden und auch da waren Entwürfe fertig. Wenn ich Backern komplette Spiele verspreche, kläre ich doch vorher, was mich die Produktion voraussichtlich kosten wird.

Larnak 22 Motivator - 37541 - 27. Juli 2013 - 14:09 #

Das steht ja jedem frei, zu entscheiden, wann er bei Kickstarter aufschlägt. Genauso wie es den Unterstützern frei steht, zu entscheiden, ob sie ein Projekt im gegebenen Status unterstützen.

Es ist ja bei Computerspielen auch so, dass einige Entwickler mit fortgeschrittenen, spielbaren Versionen dort ankommen, andere nur mit einer Idee und 2 Bildern.

Just my two cents 16 Übertalent - 5431 - 29. Juli 2013 - 12:49 #

Die mit der Idee und den zwei Bildern sind aber im Regelfall Leute die programmieren können und wissen, wie die Idee umzusetzen sein müsste.

Ob ich nun mit einer Idee und ein bis zwei Bildern für ein Brettspiel oder für ein Computerspiel bei Kickstarter aufschlage wäre gehüpft wie gesprungen, es kann nur eine Katastrophe werden, da ich weder von Programmieren, noch den konkreten Problemen einer Brettspielentwicklung die geringste Ahnung habe. Daher sollte ich sowas erst machen, wenn beides grob steht und ich wenigstens das Gefühl habe, dass fertig zu kriegen...

vicbrother (unregistriert) 27. Juli 2013 - 10:43 #

Ja, das ist ja sicher alles richtig, aber dennoch kannst du es nicht mit einem Computerspiel vergleichen, weil dort noch eine mathematische Abstraktionsebene gefordert ist und sehr genau formuliert werden muss. Da kommst du mit einem Brettspiel, was man erstmal mit einfachsten Materialien komplett simulieren und testen kann, überhaupt nicht mit.

floppi 24 Trolljäger - P - 52632 - 27. Juli 2013 - 16:16 #

Ich vergleiche die Entwicklung eines Brettspiels mit der eines Computerspiels doch überhaupt nicht. Beides ist etwas ganz anderes, aber beides ist sehr aufwändig, das sage ich. Mit "einfach mal Papier und Schere zur Hand nehmen und 10 Minuten schnibbeln" ist es beim Brettspiel eben nicht getan.

Faerwynn 20 Gold-Gamer - P - 20268 - 26. Juli 2013 - 18:53 #

No shit, Sherlock. :) Es geht aber auch um Kickstarter, und da werden sehr viele Computerspiele finanziert. Sonst wäre das wohl kaum auf dieser Seite als Top News plaziert worden.

Und in diesem Zusammenhang ist meine Meinung zu sehen. Ich dachte, das sei klar, aber da hab ich wohl zu viel erwartet. ;)

Just my two cents 16 Übertalent - 5431 - 26. Juli 2013 - 14:10 #

Wie kann sowas so grandios schiefgehen? Ich denke doch, dass man das Regelset und Idee für sowas bereits im Kopf hat wenn man bei Kickstarter aufschlägt und es praktisch nur um die Produktion geht. Gerade wenn man eigentlich nur 35.000 Dollar will und primär physikalische Rewards (sprich Spielbretter mit Zubehör) an fast jeden Backer versenden muss und das schon im November 2012 (und damit 3-4 Monate nach der Kampagne) machen wollte. Oder ist das einer der Kandidaten, die nun ein viel größeres Brettspiel machen konnten, da sie viel mehr Geld eingenommen haben?

volcatius (unregistriert) 26. Juli 2013 - 15:10 #

Also was ich da so herausgelesen habe
- es wurde gar nicht das Spiel der Künstler unterstützt, sondern die Gründung einer Firma einer dritten Person, die vorher gar nicht erwähnt wurde
- die eigentlichen Initiatoren haben kein Geld vom Kickstarter-Projekt erhalten und wurden selbst hingehalten, was die Produktion betrifft
- das Spiel selbst war vorher schon jahrelang in der Entwicklung und war angeblich fast fertig
- noch im Juni wurde in einem Update von der dritten Person eine Veröffentlichung im kommenden Quartal zugesagt
- anscheinend gab es aber überhaupt nichts vorzeigbares, weder die Entwicklung selbst betreffend noch wurden Spiele oder Goodies produziert - keine Figuren, keine T-shirts
- die Initiatoren haben einen Anwalt konsultiert, auf dessen Druck dann dieses Update kam

Nach meinem Ersteindruck hat diese dritte Person die komplette Summe kassiert, ein Jahr davon gelebt, ist davon umgezogen und hat sich bestenfalls am Rande mit der Produktion beschäftigt.
Die eigentlichen Initiatoren haben nicht einen Cent von dem Geld gesehen bzw. durch Anwaltskosten hat es sie sogar Geld gekostet.

vicbrother (unregistriert) 26. Juli 2013 - 15:28 #

Also wer schlau ist machet eine Analyse was die Spieler WIRKLICH sehen wollen, wird das fett auf Kickstarter setzen und wenn dann die Millionen so rieseln wird er sich mit dem Geld aus dem Staube machen. Ist ja schliesslich ne Spende!

volcatius (unregistriert) 26. Juli 2013 - 16:04 #

Nicht ganz.
"Kickstarter's Terms of Use require creators to fulfill all rewards of their project or refund any backer whose reward they do not or cannot fulfill."
Zivil- oder strafrechtliche Relevanz kommt natürlich dazu.

vicbrother (unregistriert) 26. Juli 2013 - 16:36 #

In den USA oder in D?

Ich würde denen sagen, dass ich derzeit noch auf den letzten Band Game of Throne als Anregung warte... :D

eQuinOx (unregistriert) 26. Juli 2013 - 14:28 #

"apparently" würd ich an der Stelle mit "anscheinend" oder gar "offensichtlich" übersetzen. Denn der Typ war ja nicht nur scheinbar die falsche Person (scheinbar = es scheint so, ist aber in Wahrheit ganz anders), sondern er war ja wirklich der Falsche!

warmalAnonymous2 (unregistriert) 26. Juli 2013 - 14:34 #

ich dachte bei kickstarter wird das geld erst mal "hinterlegt" und der entwickler kann mit dieser absicherung einen kredit aufnehmen bzw. weitere finanzier suchen?

falls das geld allerdings gleich zum entwickler überwiesen ist, kommen eben solche sachen dabei rum...

ist das jetzt der erste fall, bei dem das geld in den sand gesetzt wurde?

eQuinOx (unregistriert) 26. Juli 2013 - 14:48 #

Wie kommt ihr immer nur auf solche Ideen? :)

Solange das Projekt auf KS läuft, wird kein Geld eingezogen. Sollte das Projekt das Ziel nicht erreichen, passiert also nichts. Sobald das Projekt auf KS aber erfolgreich beendet wurde, zieht Amazon das Geld der Backer ein und überweist 90% davon an den Entwickler. 10% gehen an Amazon Payment und Kickstarter.

Der Entwickler kann nun natürlich ZUSÄTZLICH Kredite und weitere Geldgeber auftun. Muss er aber nicht.

warmalAnonymous2 (unregistriert) 26. Juli 2013 - 15:57 #

naja ganz einfach, das wäre für mich die lösung mit dem wenigsten risiko.
der entwickler hat das geld als sicherung und kann damit zu einer bank gehen und einen kredit abschließen.
kredit und zinsen werden bei erfolgreicher veröffentlichung von dem betrag auf kickstarter und zusätzlichen verkäufen auf dem "normalen" markt bezahlt.

somit wäre der entwickler dazu gezwungen sein produkt auch zu veröffentlichen und die backer bekämen bei nichteinhaltung ihre beträge wieder zurück, da das geld ja eigentlich noch bei kickstarter liegt.

eQuinOx (unregistriert) 26. Juli 2013 - 16:23 #

Aha, und was macht die Bank, wenn das Projekt schief läuft? Da die Backer-Spenden als Sicherheit für den Kredit hinterlegt sind, holt sich die Bank ihr Geld von den Backern zurück... und die Backer stehen genauso mit Nichts da, als wenn sie die Kohle direkt an den Entwickler ausgezahlt hätten.

Letztlich wäre das für die Backer also kein Sicherheitsvorteil. Es würde nur sinnlos Geld für Zinsen an die Bank vergeudet, was sonst (hoffentlich) ins Spiel fließen würde.

warmalAnonymous2 (unregistriert) 26. Juli 2013 - 19:14 #

stimmt, das klingt einleuchtend.

Tom54h45rfg (unregistriert) 26. Juli 2013 - 16:31 #

so funktioniert das nicht
Wenn das Projekt scheitert will die Bank ja dann das Geld haben weil es ja die Sicherung war
deine "Lösung" macht das ganze ja nur noch komplizierter

vicbrother (unregistriert) 26. Juli 2013 - 16:39 #

Welche Bank finanziert denn bitte ein Spiel?? Also auf dem deutschen Bankenmarkt war es für mich damals schon schwierig eine solide Unternehmung zu gründen...

Green Yoshi 22 Motivator - P - 36249 - 26. Juli 2013 - 19:53 #

Da sie das Geld von der EZB fast zinsfrei bekommen, gehen die Banken vielleicht mehr Risiken ein. Aber hängt natürlich auch vom Business Plan und Spiel ab.

vicbrother (unregistriert) 27. Juli 2013 - 10:45 #

Kein Gedanke. Die Banken geben ja die niedrigen Zinsen nichtmal an die Kunden weiter und scheuen solche Risiken, denn sowas will niemand in den Büchern stehen haben. Das ist doch auch gerade die aktuelle Kritik der EZB an den Banken.

Izibaar 16 Übertalent - 5857 - 26. Juli 2013 - 14:48 #

Bei Kickstarter macht man erst mal eine verbindliche Zusage. Was nebenbei bemerkt nicht mit allen Zahlungsmitteln möglich ist, weswegen Paypal nicht funktioniert. So bald die Mindestsumme erreicht ist bekommt das Projekt das Geld und alle Backer müssen zahlen. Vorher wird nichts abgebucht! Jetzt erlauben viele noch weitere Zahlungsmittel, da das Projekt bereits gesichert ist. Theoretisch zumindest.
Soweit ich mich eingelesen habe wirft Kickstarter zumindest vorher ein Auge auf das Projekt. Man muss einen genauen Plan vorlegen was, wann und wo Ausgaben entstehen. Ich glaube auch nachher prüft Kickstarter, dass der Entwickler sich nicht mir dem Geld aus dem staub macht.
Das ändert aber nichts daran, dass Projekte scheitern können. Wobei es mir ein Rätsel ist wie man mit diesem Monopoly Klon scheitern kann. Evtl. war das aber das Problem (Lizenz-Streit).

insaneRyu 14 Komm-Experte - 2621 - 26. Juli 2013 - 14:50 #

ne, sobald die Kampagne auf Kickstarter erfolgreich abgeschlossen wurde bekommt der Entwickler das Geld und ist ab dann selbstverantwortlich, dass alles klappt.

so hab ichs zumindest kapiert

Jassir 12 Trollwächter - 1108 - 26. Juli 2013 - 15:49 #

"If I'm dragged into court then everything will vanish into legal fees and I'll never be able to refund anyone else."
= Wenn ich vor den Kadi gezogen werde, verschwindet der Rest eurer Kohle im Rachen der Anwälte, dann werde ich gar nicht mehr in der Lage sein jemanden zu entschädigen.

- zu geil der Typ

vicbrother (unregistriert) 26. Juli 2013 - 16:40 #

Ja, er ist sicherlich enttäuscht, dass es nicht für den Rest seines Lebens reicht... Kickstarter ist ein Modell für Lebenskünstler

JC_Denton 13 Koop-Gamer - 1751 - 26. Juli 2013 - 18:36 #

Manche der Backer haben sich vielleicht schon immer gewünscht, jemanden in den Knast bringen zu können und verzichten gerne auf das Spiel und das Geld. Manche Leute sind bei dem verspäteten Adventure ja auch schon mit ner Doku zufrieden. Wenns hier auch ne Doku über das Verfahren und die Schikanen im Knast gibt, dann hat sich das Projekt sicher auch für den einen oder anderen gelohnt.

Darth Spengler 18 Doppel-Voter - 9372 - 26. Juli 2013 - 16:22 #

"Hast du einmal davon gehört das wenn ein Mann sich entschuldigt, ihm sofort alle seine Fehler vergeben werden müssen? Hast du davon mal gehört?" Zitat Pulp Fiction

Ich finde es gut das er zugibt das er damit überfordert war und keine Ausreden sucht. Der Versuch aus dem nichts heraus etwas neues zu erschaffen war es alleine schon Wert.

supersaidla 16 Übertalent - 4503 - 26. Juli 2013 - 16:44 #

Um Himmels Willen!!!! Jemand der die Wahrheit sagt! Und das im 21. Jahrhundert! Ist wahrscheinlich ein Alien... könnt ich mir vorstellen ;)

Tyntose 14 Komm-Experte - 2002 - 26. Juli 2013 - 16:44 #

35$ Kickstarter Plan - benötigte Materialen:
- Stapel allerfeinstes A3 Papier
- eine total teure Schere
- teure Filzstifte und teure Buntstifte
- 2-4 Stunden täglich Freizeit über mindestens 12 Wochen
- etwas teure Pappe für die Figuren
- Kiste bestes Mineralwasser, Chips und paar geniale Freunde die ab und an mal Probespielen
- Spaß an der Sache

;) Fertig ist der Prototyp!

Flo_the_G 14 Komm-Experte - 2098 - 26. Juli 2013 - 16:55 #

Du hast kein Lineal. Schon geht der ganze Krempel in die Hose, das Geld ist in den Wind und das Spiel wird nie fertig.

supersaidla 16 Übertalent - 4503 - 26. Juli 2013 - 21:18 #

:D

pauly19 15 Kenner - 2957 - 26. Juli 2013 - 17:22 #

Genau das machen die Designer jetzt auch.
Lee and I will be producing a print-and-play version of the game as quickly as possible, and getting that to backers at no cost. You’ll have to use your own cardstock and paper, and we can’t produce the amazing miniatures sculpted by Paul Komoda. But we can share our ideas and our work, and we hope that you will enjoy it.
Quelle: http://keith-baker.com/

Könnt Ihr ja noch oben einfügen.

vicbrother (unregistriert) 26. Juli 2013 - 17:34 #

Sorry Leute das das Spiel nicht fertig wurde, aber hier habt ihr das Regelheft und ein paar Knöpfe als Spielfiguren und einen Tisch habt ihr ja sicher zu Hause ;)

vicbrother (unregistriert) 26. Juli 2013 - 17:35 #

Dafür müsste ich erstmal ne Million zusammenbekommen, schliesslich braucht es ein Dach über der Pappe, sonst wird das nie was.

natural_killer_cell 11 Forenversteher - 754 - 27. Juli 2013 - 12:18 #

35$ reichen nicht mal für die teuren Filzstifte (Copic-Stifte) :D

Flo_the_G 14 Komm-Experte - 2098 - 27. Juli 2013 - 14:56 #

Aber für den nächsten Einkauf beim Aldi. Denk dran, wenn du ihn verklagst geht das ganze Geld an die Anwälte.

NagusZek 10 Kommunikator - 522 - 26. Juli 2013 - 17:48 #

Ich steh dem ganzen Thema Crowdfunding ohnehin sehr skeptisch gegenüber. Natürlich sehe ich die Chancen dahinter, das Entwicklern so die Möglichkeit gegeben wird ihre Vision eines Produktes fertigzustellen ohne das ihnen da jemand reinredet. Aber solange es keine Verpflichtung zur absoluten Transparenz wie mit dem Geld gehaushaltet wird gibt sprich für was welche Summe genau verwendet wird werde ich kein Projekt unterstützen. Nichtmal für ein echtes Gothic IV von Piranha Bytes. Ich meine da bekommt jemand die 3,5 fache Summe von dem was eigentlich geplant war zusammen für ein Brettspiel und man bekommt dann gesagt "sorry, wir habens verbockt"... Mir fehlt da irgendwie eine unabhängige Instanz die kontrolliert was mit dem ganzen Geld passiert.

eQuinOx (unregistriert) 26. Juli 2013 - 18:37 #

Ich steh dem ganzen Thema "Vor die Tür gehen" ohnehin sehr skeptisch gegenüber. Natürlich sehe ich die Chance dahinter, dass dort draussen eine ganz neue Welt auf mich wartet. Aber solange ich keine 100% Sicherheit habe, dass mich kein Auto überfährt oder ich von Räubern überfallen werde, setze ich keinen Schritt vor die Tür. Ich kenn Leute, die wollten nur im Park spazieren gehen und dann fiel ihnen ein Klavier auf den Kopf! Und dann wurde gesagt "tja, Pech gehabt....". Mir fehlt da irgendwie ein Aufpasser, der mich vor allen Risiken dieser Welt da draussen schützt.

;)

NagusZek 10 Kommunikator - 522 - 26. Juli 2013 - 19:44 #

Äpfel und Birnen Vergleich. Natürlich ist man draußen in der weiten Welt nicht frei von Risiken jedoch muss dort jeder der mich ausraubt, überfährt, betrügt etc. damit rechnen gesetzlich belangt zu werden. Beim Crowdfunding sehe ich dahingehend schon eine große Lücke klaffen.

Und das mit dem Klavier finde ich auch Geschmacklos. Meinem Opa ist damals tatsächlich ein Klavier auf den Kopf gefallen nachdem ihn ein Hot-Dog Wagen, der von einem Indianer im Taucheranzug gesteuert wurde, überrollte. Und das bevor sein Sohn (mein Vater) überhaupt gezeugt wurde :D

eQuinOx (unregistriert) 26. Juli 2013 - 20:04 #

Also Sachen gibts, tststs! oO
:)

Beim Crowdfunding musst du aber auch damit rechnen, belangt zu werden. Als Entwickler schließt Du einen Dienstvertrag mit den Backern und wenn Du den nicht einhältst, kannst Du zivilrechtlich belangt werden. Tust Du es sogar mit Vorsatz, dann auch strafrechtlich, weil das wäre Betrug.

NagusZek 10 Kommunikator - 522 - 26. Juli 2013 - 21:25 #

hm... muss ich mich dann nochmal näher mit befassen. Dachte das es da für den Backer keine Möglichkeit gibt Einsicht in die finanziellen Strukturen zu bekommen, was ja für eine eventuelle Klage nötig wäre um Betrug nachzuweisen.Ich hatte halt angenommen das der Anspruch eines Backers nur in der Auslieferung des fertigen Produktes besteht falls es fertiggestellt wird und nicht das er Anspruch hat das dieses Projekt eben auch fertiggestellt wird. Scheint aber auch ein komplexeres Thema zu sein da hier ja auch oft ausländische Rechtssprechung ins Spiel kommt.

eQuinOx (unregistriert) 27. Juli 2013 - 0:55 #

As far as I know:
Anspruch auf Einsicht in die Finanzen wird man als Backer nicht bekommen, aber wenn der Verdacht auf Betrug besteht, stellt man Strafanzeige und die Staatsanwaltschaft muss dann ermitteln. Und die kriegen natürlich Einsicht. Straftaten muss man als Opfer dem Täter zum Glück nie nachweisen, das muss immer der Staat tun. Entwaige (Geld-)Strafen kommen aber auch nicht dem Opfer zu Gute, sondern kriegt der Staat.

Wenn man selbst Geld zurückbekommen möchte, dann hilft einem das Strafrecht also nicht weiter, dann muss man Zivilklage einreichen. Und hier ist die Sachlage so, dass bei einem Dienstvertrag das "ernsthafte Bemühen" geschuldet wird. Wenn sich also ein Entwickler wirklich Mühe gibt und am Ende scheitert, dann geht der Backer komplett leer aus und der Entwickler kann trotzdem nicht belangt werden. (Im Gegensatz dazu: Bei einem Werkvertrag wird ein vorher fest vereinbartes Ergebnis geschuldet, nicht nur das Bemühen). Ist erkennbar, dass der Entwickler nicht oder nicht ausreichend versucht hat, die versprochenen Features jemals umzusetzen, dann hat man gute Chancen auf Schadenersatz. Ob das Bemühen nun ausreichend war oder nicht, liegt aber im Ermessen der Richter.

In Deutschland wäre das nun alles Humbug, weil es keine Sammelklagen gibt. Jeder Backer müsste einzeln klagen und wegen 20$ Streitwert wird kein Gericht verhandeln, das Verfahren würde wegen Geringfügigkeit eingestellt. In USA könnten sich aber alle Backer zusammentun und gemeinsam Klage einreichen.

Pitzilla 20 Gold-Gamer - P - 22256 - 27. Juli 2013 - 21:39 #

Jo, bin voll deiner Meinung. Aber wie schon an andere Stelle diskutiert, muss erst mal das erste "dicke" Kickstarter Projekt beendet werden.

Falk 14 Komm-Experte - 1922 - 27. Juli 2013 - 8:39 #

Das eigentliche Spiel war schon produktionsfertig, es ging beim Kickstarter nur noch um die eigentliche Produktion. Die Spieldesigner hatten mit dem Kickstarter dementsprechend auch nix zu tun.

Der Typ, der mittels Kickstarter die Produktion übernehmen wollte, hat nun augenscheinlich für 120k$ gar nichts gemacht. Er hat sogar seinen Job gekündigt, also vermutlich 1 Jahr lang ganz gut von dem Geld gelebt. Scheinbar hat er sowas schon mal mit einem 20k$-Videospiel gebracht.

Wenn das so stimmt, dürfte das schlicht und einfach ein Betrüger sein. Oder jemand, der ganz dringend zum Onkel Doktor gehen sollte.

http://www.boardgamegeek.com/thread/1010868/doom-is-doomed/page/1

vicbrother (unregistriert) 27. Juli 2013 - 10:52 #

Also das Spiel war fertig aber dennoch wurden 120k$ versenkt. Der Typ scheint ein Genie zu sein.

Mich würde die Reaktion von Kickstarter interessieren, denn die sollten doch ein wenig Projektkontrolle betreiben. Vielleicht sollte das Geld nur in Raten nach Projektfortschritt gezahlt werden, also:

- realistische Summen gefordert
- mehr und einfachere Stretchgoals als Meilensteine den Geldfluss regeln

EvilNobody 15 Kenner - 3141 - 27. Juli 2013 - 12:11 #

Wofür hätte man dieses Brettspiel überhaupt gebraucht? Gibt doch schon das hier, und das ist unglaublich geil: http://www.amazon.de/Heidelberger-Spieleverlag-HE105-Arkham-Deutsch/dp/B000HVE9RM/ref=sr_1_1?s=toys&ie=UTF8&qid=1374919714&sr=1-1&keywords=arkham+horror

vicbrother (unregistriert) 27. Juli 2013 - 12:55 #

Schau dir mal http://www.kickstarter.com/projects/1816687860/cthulhu-wars an:

Statt 40.000$ kamen 1,4 MILLIONEN $ zusammen. Für ein Brettspiel. Die Leute sind schon irgendwie seltsam drauf - man beachte die Anzahl der Leute die mehr als 1.000$ spendeten.

Wunderheiler 21 AAA-Gamer - 30620 - 28. Juli 2013 - 7:24 #

Woran erkennst du da die Leute, die mehr als 1.000$ gespendet haben?

Slaytanic 25 Platin-Gamer - - 62062 - 28. Juli 2013 - 11:11 #

Frage ich mich auf gerade, höchste Pledge ist 525$ and more.

Red Dox 16 Übertalent - 5142 - 28. Juli 2013 - 17:26 #

Ich rat jetzt einfach mal das er meint "Die haben 1,4 Millionen und keiner hat $1000 gespendet" im Gegensatz zum Cthulhu Spiel um das es inner News geht. Dort findet sich sogar ein $2500 Backer ;)

vicbrother (unregistriert) 28. Juli 2013 - 18:36 #

Vielen Dank für die Hinweise, ich hbe mich da wohl vertan. War einfach mit dieser Angabe "Pledge $525 or more - 1232 backers" zu verwirrt. Haben da wirklich 1.232 Leute 525$ gespendet?? Ich bin immer noch verwirrt...

Makariel 19 Megatalent - P - 18310 - 28. Juli 2013 - 19:38 #

Jupp.

Manche Leute haben wohl einfach zu viel Geld, trotz Wirtschaftskrise.

Larnak 22 Motivator - 37541 - 28. Juli 2013 - 19:52 #

Diese Leute haben vor allem immer mehr Geld zu viel, wenn man den Berichten glauben darf. Da ist es nur gut, wenn sie es auch ausgeben :D

Red Dox 16 Übertalent - 5142 - 28. Juli 2013 - 17:35 #

Was heißt da "Seltsam drauf"? Allein die Miniaturen für das Spiel sehen sehr gut. Spieltechnsich macht das vorgestellte auch einen soliden Eindruck und damit haben wir ein gutes Produkt wo die Nachfrage mit 4300 Backern halt zeigt das die Nachfrage da ist.

Imo find ich die Backer dort auch weniger "seltsam" als diejenigen die Chris Roberts tausende von Dollar für virtuelle Güter hinterherwerfen. Aber da jeder mit seinem Geld dem Hobby nachgehen kann das er vorzieht, warum nicht ;)

btw. Stichwort "tolle Miniaturen Kickstarter"
http://www.kickstarter.com/projects/loudnraging/raging-heroes-the-toughest-girls-of-the-galaxy
http://www.kickstarter.com/projects/1744629938/deadzone-the-sci-fi-miniatures-board-game?ref=live
http://www.kickstarter.com/projects/rrpgt/robotech-rpg-tacticstm
http://www.kickstarter.com/projects/poots/kingdom-death-monster
keine Seltenheit das Tabletopspieler bzw. Miniaturensammler gute Figuren gerne vorfinanzieren ;)

Aiex 16 Übertalent - 4439 - 30. Juli 2013 - 19:52 #

Wieso seltsam drauf, allein die Miniaturen sind das Geld wert.

vicbrother (unregistriert) 31. Juli 2013 - 12:44 #

Dank den 3D-Druckern finde ich das nicht.

Maryn 15 Kenner - - 3914 - 27. Juli 2013 - 21:45 #

Ich will ja nicht unken, aber ich denke mal, das wird noch mehr von den Kickstarter-Projekten so gehn. Vor allem dann, wenn sich unerfahrene Laien ohne Beratung von außen daran setzen.
Bleibt nur zu hoffen, dass das die Ausnahme sein wird.