Was würdet ihr bei einem Staatsbesuch als Geschenk überreichen? Vielleicht ein Computerspiel? Das hat jetzt Bundespräsident Joachim Gauck bei seinem Besuch in Lettland getan: Das Spiel Das Geheimnis der Himmelsscheibe vom deutschen Entwickler Reality Twist kann dabei auch in lettischer Sprache erlebt werden. Geschäftsführer Thomas Wagner von Reality Twist freut sich über das positive Signal, das damit für die heimische Softwareentwicklung gesendet wird:
Wir beglückwünchen Bundespräsident Joachim Gauck bei seiner Wahl. Ich denke, er ist vermutlich der erste Präsident, der ein Computerspiel als Staatsgeschenk vergeben hat. Das zeugt nicht nur von einem offenen Umgang mit neuen Medien, sondern sendet auch ein wichtiges Signal an die einheimische Spieleindustrie.
Im Spiel werdet ihr als Kunsthistoriker nach der Himmelsscheibe von Nebra suchen, die im Jahr 1999 gefunden wurde und seit 2002 dem Land Sachsen-Anhalt gehört. Die Scheibe ist etwa 4000 Jahre alt und gilt als älteste konkrete Himmelsdarstellung. Das Spiel ist ein klassisches 2D-Comicadventure für Touchbedienung (iOS, Android) und Maus (Webversion). Es soll vor allem ein Titel mit Lerninhalten sein, deswegen wurde es vom Goethe-Institut inhaltlich begleitet. Es kann kostenlos heruntergeladen werden und wurde in bisher 17 Sprachen übersetzt.
Der erste war er nicht. Vor ein oder zwei Jahren überreichte der polnische Präsident Barrack Obama ein Exemplar von The Witcher 2.
Das hab ich mir eben auch gedacht...
Es geht um Deutschland, nicht seine Nachbarn. Da war er auf jeden Fall Nummer 1.
naja, aus dem kontext heraus sind m.e. da schon eher allgemein staatspräsidenten gemeint. davon ab ist das dermassen windelweich formuliert ("Ich denke, er ist vermutlich.."), dass es eh völlig wurst ist.
Wie genau hat er ein Spiel für iOS und Android, bzw. als Webversion eigentlich übergeben?
Und dann noch ein kostenloses... *räusper* ^^
angeblich hat er es am smartphone per bluetooth ruebergespielt
Wieso wirkt Lernsoftware eigentlich immer so arg billig - oder besser gesagt "lieblos hingeklatscht" und aufgesetzt? Egal ob es nun zum Sprachenlernen ist oder für schulische Inhalte ... meistens ist derartige Software lieblos und wirkt, als hätte man sich keine echte Mühe gegeben.
Es gibt genug Hörbücher, die durch's pure Erzählen schon mehr Stimmung bringen, als das, was hier mit der Himmelsscheibe geboten wird ... nichts für ungut, aber die Sprachausgabe klingt nach Laiendarstellern im deutschen Nachmittagsfernsehen ...
Wer soll denn die Kosten für professionelle Sprecher übernehmen? Es handelt sich hierbei um eine kostenlose Lernsoftware, die dazu programmiert wurde, lernwilligen Kindern und Erwachsenen etwas beizubringen und nicht um ein kommerzielles Produkt, dass auf Teufel komm raus Gewinn machen muss.
Du kannst ja gerne an den Programmierer treten und für ihr nächstes Produkt zusichern, dass du die Kosten für die Synchronsprecher von Brad Pitt und George Clooney übernimmst.
Ich habe das Spiel auch gespielt, bin froh das es so etwas heute noch gibt und dass das Medium Videospiel dazu eingesetzt wird, etwas zu vermitteln.
Mir ist schon klar, dass damit hohe Kosten verbunden sind. Und ich meine damit nicht allein die hölzernen Sprecher.
Aber selbst Hobbyentwickler, die nur für sich selbst etwas basteln und keinen profit für sich erwarten, können etwas ansprechenderes auf die Beine stellen als das. Ich meine das wirklich nicht böse ... aber es mangelt solchen Produkten einfach an Liebe für die Sache. So kommt es mir zumindest vor.
Ein solches Produkt sollte nicht entwickelt werden nur damit es da ist, sondern damit es sein Zielpublikum auch anspricht. Und dafür muss es nicht auf Profitgier ausgerichtet sein.
Hobbyentwickler haben dafür einfach mehr Zeit, weil sie es eben als Hobby machen. Sie können für jedes Detail so viel Zeit verwenden, wie sie möchten.
Die professionellen Hersteller dieser Lernsoftware haben für ihre Projekte einen (wahrscheinlich enorm engen) Zeitplan, der von der Finanzierung bestimmt ist. Und es gibt nicht viele Leute, die ihre Arbeit freiwillig und unbezahlt mit nach Hause nehmen, nur um ein weniger liebloses Produkt abzuliefern ;)
Dann sollte man das eben einkalkulieren, sich mit den Entwicklern zusammensetzen, das Projekt sowie die damit verbundenen Ziele in Ruhe besprechen und kein Produkt mit wenig realistischem Zeitfenster in Auftrag geben, nur damit man sagen kann: "Oh, seht her! Wir haben tolle Lernsoftware für euch! Wir sind cool und modern!"
Ein Produkt nur des Produkt willens ist es (in meinen Augen) einfach nicht wert, dass sich Leute dafür abrackern.
Selbst wenn es kostenlos angeboten wird, so spricht ein Produkt in einer solchen Qualität doch eher weniger Menschen an, als es das an sich könnte. Aber vermutlich bin ich einfach nur viel zu idealistisch^^ ...
Es scheint da draußen wenig Leute mit Geld zu geben, die das so sehen wie du :D
"Einem geschenktem Gaul schaut man nicht ins Maul."
Ein Lernspiel (und verkapptes Werbespiel) verschenken, am besten noch mit einem Trojaner...die armen Letten.
Ähm...ok...? Naja, es gibt wahrscheinlich sinnlosere Staatsgeschenke. Und vielleicht ist das ja endlich mal der dringend benötigte Schubs in die richtige Richtung, damit Spiele als Kunst- und Kulturgut anerkannt werden.
Wie lange hat das Bombenentschärfungs Team gebraucht um festzustellen das es kein Killerspiel ist?
Oder geht man davon aus das Spiele gar nicht gefährlich sind.
Gute Frage. Frag mal bei der NSA nach, die haben die Antwort wohl irgendwo (ab)gehört.
So ein Unsinn, jeder weiss doch das Videospiele super gefährlich und suchterregend sind.
In welcher Form wurde das Spiel eigentlich verschenkt, wenn es kostenlos erhältlich bzw. downloadbar ist. War das zusammen mit nem Tablet als "Limited Gauck-Edition" ? ^^^
Er hat ihm halt den Link zur Webversion auf CD gebrannt. Neuland und so.
Er hat ihm den Link zum Download als QR Code auf ein Blatt Papier ausgedruckt. ;-)
Er hat die PDF mit dem QR Code auf eine CD gebrannt und die dann gefaxt. :)
Die Ober- oder die Unterseite?
Nur der Saft hat 2 Seiten.
Schade das er nicht die Crysis-Trilogie überreicht hat. ;-)
Im Vergleich zum Witcher 2-Geschenk für Obama ziemlich uncool..
Naja, es geht ums Prinzip..
Für einen deutschen Präsidenten ist das ein Meilenstein.
Wollt's gerade sagen... :D
Quatsch. Der wollte nur den Bundestrojaner da in Umlauf bringen.
Man sollte nicht vergessen, dass es in Lettland prozentual zur Bevölkerungsanzahl überdurchschnittlich viele IT-Spezies gibt. Die Unis mit dem entsprechenden Lehrgängen werden auch viel von Ausländern besucht.
Ich nehme an, die hatten es hier bestellt und wollten einfach Versandkosten sparen.
An einem Spiel von Daedalic hätte der Gast sicher mehr Freunde gehabt.
Das habe ich mir auch gedacht. Und lange nicht so "Moralin gesäuert". ;)