2. Politiker-LAN im Bundestag stattgefunden [Update]

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16. Mai 2013 - 14:00 — vor 10 Jahren zuletzt aktualisiert
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Update: 

Die Veranstaltung stieß bei den Politikern nur auf wenig Interesse. Nach der Ansprache Röslers, der „Gamer der ersten Stunde“ sei und anschließend wieder verschwand, und der Podiumsdiskussion sind die meisten der weniger als 50 Besucher auch schon wieder gegangen. Viele Aussteller zeigen sich enttäuscht und werden sich eine erneute Teilnahme sicherlich zweimal überlegen. Von den wenigen Veranstaltern, die übrigblieben, versammelte sich der Rest zu einer Partie Fifa, um wenigstens ein bisschen dem Namen LAN-Party gerecht zu werden. 

Ursprüngliche News:

Gestern Nachmittag fand im Deutschen Bundestag die zweite Politiker-Lan statt. Während bei der ersten LAN im Februar 2011 vor allem eine Sensibilisierung des Themas im Mittelpunkt gestanden hatte, lag der Fokus dieses Mal auf den wirtschaftlichen Faktoren der Branche. Auf Einladung der Abgeordneten Dorothee Bär (CSU), Manuel Höferlin und Jimmy Schulz (beide FDP), sowie in Zusammenarbeit mit dem Bundesverband Interaktive Unterhaltungssoftware (BIU), diskutierten die Politiker über die wirtschaftlichen Chancen von Computer- und Videospielen.

Bundeswirtschaftsminister Dr. Philipp Rösler eröffnete die Veranstaltung mit einer Keynote, gefolgt von einer Diskussionsrunde mit Prof. Alexander Moutchnik (Mediadesign Hochschule München), Dr. Simone Kimpeler (Fraunhofer ISI), Odile Limpach (Blue Byte) und Dr. Maximilian Schenk (BIU). Anschließend konnten die Besucher in einem Ausstellungsbereich selbst spielen. Der war in branchentypische Sektionen wie "Augmented und Virtual Reality" oder "Motion Capture und Tracking" unterteilt und informierte auch über die in Spielen verwendete Technik, die in andere Wirtschatsbereiche erfolgreich übertragen worden ist. Mit dabei waren auch zahlreiche Hersteller wie Activision, EA oder Microsoft, die ihre Software präsentierten.

Als Beispiel für einen branchenfremden Zweck diente die Cry-Engine des deutschen Entwicklers Crytek: Die Engine wurde im französischen Nizza dazu verwendet, städtebauliche Veränderungen realistisch zu simulieren und den Bürgern dadurch die Gelegenheit zu geben, zukünftige Veränderungen zu erleben. Auch im medizinischen Bereich findet die Technologie Verwendung. So üben angehende Ärzte an der Berliner Charité mit überdimensionalen Tablet-PCs an virtuellen Patienten die Diagnose von Krankheiten. Geschäftsführer des BIU Dr. Maximilian Schenk fasst die Ziele folgendermaßen zusammen:

Die zahlreichen Anwendungsbeispiele zeigen, dass in der Übertragung von Technologien aus unserer Branche ein riesiges Potenzial steckt, das noch nicht ansatzweise ausgeschöpft wird. Diese Projekte verdienen eine besondere Unterstützung und Förderung – auch durch die Politik. Denn unter dem Strich können sie [...] zu Bildungserfolgen, mehr Transparenz in Entscheidungsprozessen sowie industrieller Effizienzsteigerung führen. Mit unserem Verständnis für alles Digitale, von der Technologie bis hin zu den Inhalten, stehen wir als Know-how-Träger und Impulsgeber parat.

Roland 18 Doppel-Voter - 11619 - 16. Mai 2013 - 14:06 #

Sehr gut. Raus aus dem vorurteilsbehafteten Klischee tumber Killerspieler hinein in die politische Öffentlichkeit. Insbesondere die anderen Anwedungsbereiche freuen mich da sehr. Ausgerechnet angestoßen von einer CSU-Abgeordneten ... das überrascht mich.

guapo 18 Doppel-Voter - 11864 - 16. Mai 2013 - 14:21 #

Sie ist immerhin ca. 25 Jahre jünger als der CSU-Durchschnitt :-)

Vaedian (unregistriert) 16. Mai 2013 - 16:04 #

Jup. Man merkt, dass langsam Politiker nachziehen, die mit der Materie aufgewachsen sind und sie nicht nur aus den Kinderzimmern ihres onlinesüchtigen Nachwuchses kennen.

Dorothee Bär ist schon häufiger durch vergleichsweise fortschrittliches Denken aufgefallen. (auf jeden Fall verglichen mit ihrer Partei)

Wenn die nun wirklich Taten folgen lassen, könnte es für die Piraten bei der Bundestagswahl noch schwerer werden. Aber Taten sind halt so eine verflixt komplizierte Sache ... :)

Darth Spengler 18 Doppel-Voter - 9372 - 16. Mai 2013 - 17:56 #

Da sagste was... ^^

Ganon 27 Spiele-Experte - - 83926 - 16. Mai 2013 - 14:20 #

Kann man die Keynote von Rösler irgendwo sehen oder nachlesen? Ich kann den zwar nicht leiden, aber es würde mich schon interessieren, was der zu dem Thema zu sagen hat...

guapo 18 Doppel-Voter - 11864 - 16. Mai 2013 - 14:23 #

2 Sätze gibt's bei http://www.golem.de/news/bundestags-lan-roesler-will-spiele-champions-1305-99295.html

Gorny1 16 Übertalent - 4991 - 16. Mai 2013 - 14:50 #

Bei deinem Link gibts doch auch das 7 Min. Video von Röslers Rede.
Sehr schöne Rede.

Ganon 27 Spiele-Experte - - 83926 - 16. Mai 2013 - 23:30 #

Tatsache, danke euch. Das gucke ich mir nachher in Ruhe an.

So, gesehen. Ja, war wirklich eine schöne Rede. Nur die Bemerkung am Ende "Aus dem Alter bin ich jetzt doch raus" hätte er sich sparen können. ;-)

FLOGGER 17 Shapeshifter - 8976 - 16. Mai 2013 - 15:51 #

Hätte mich auch gewundert wenn der Cosplayer ein Problem mit Videospielen hätte. ;0)

Corthalion 16 Übertalent - 4865 - 16. Mai 2013 - 16:49 #

Rösler? Cosplayer!?

Roland 18 Doppel-Voter - 11619 - 16. Mai 2013 - 18:04 #

Proof!

McSpain 21 AAA-Gamer - 29213 - 16. Mai 2013 - 14:24 #

Hier wird ein bisschen auf die Keynote eingegangen:
http://www.n-tv.de/technik/Roesler-spielt-Tower-Defense-statt-Doom-article10651751.html

Vollständige Aufnahme oder Mitschrift hab ich noch keine gesehen.

Green Yoshi 22 Motivator - P - 36258 - 16. Mai 2013 - 14:42 #

Eine LAN ohne Counterstrike, UT oder Quake ist keine LAN. ;-)
Man hätte doch Partei- bzw. Team-Deathmatch machen können.

Dennis Hilla 30 Pro-Gamer - P - 172474 - 16. Mai 2013 - 14:51 #

Was dann aber wiederum zu Aufschreien führen würde warum Politiker böse "Killerspiele" spielen.
Die müssen irgendwie ein wenig auf ihren Ruf achten. Deshalb werden eben "harmlose" Spiele gezockt.
Was aber, wie ich finde, die Aktion nicht weniger gut macht. Wurde wirklich Zeit dass das Thema ernsthaft angegangen wird und nicht von weit weg verurteilt.

Sokar 24 Trolljäger - - 48142 - 16. Mai 2013 - 15:38 #

Da gabs vor zwei Jahren genug Kommentare ala "Warum soll ich lernen ein Killerspiel zu spielen?".
Ist glaub ich besser erstmal mit weniger kontroversen Spielen anzufangen um die Leute generell für das Thema zu sensibilisieren und dann das ganze zu steigern. Direkt mit blutigen Shooter anzufangen würde nichts bringen, weil die alten dann die Scheuklappen aufsetzten und es gibt gar keinen Effekt. Der Holzhammer ist nicht immer das passenden Werkzeug, manchmal muss man mit etwas feinerem ran gehen.

Pfarra2k 13 Koop-Gamer - 1275 - 16. Mai 2013 - 15:53 #

wenn sie doch wenigstens Warcraft 3 spielen würden..

bolle 17 Shapeshifter - 7789 - 17. Mai 2013 - 13:15 #

Kopfschmerzen von zu viel Koffein bei zu wenig Schlaf um 7 Uhr morgens gehören mMn auch fest dazu ;)

Fischwaage 17 Shapeshifter - 6765 - 16. Mai 2013 - 14:48 #

Also eigentlich sollte diese News 10 oder mehr Jahre alt sein...
Sowas heute zu lesen erschreckt mich irgendwie! Es ist 2013 Leute, aufwachen! Was haben die Deutschen den für komische Politiker die noch an so ein Thema rangeführt werden müssen?

McSpain 21 AAA-Gamer - 29213 - 16. Mai 2013 - 14:52 #

Politiker die der Realität 10-60 Jahre hinterherhinken?
Das ist dir bisher noch nie aufgefallen? O_o

Dennis Hilla 30 Pro-Gamer - P - 172474 - 16. Mai 2013 - 14:52 #

Die Frage ist berechtigt. Aber jetzt schau dir mal den Altersdurchschnitt deutscher Politiker an. Die meisten haben für Videospiele genauso viel Verständnis wie für Piercings oder laktosefreie Milch.
Die kommen einfahc aus einer anderen Generation, und deshalb wirds heute so gemacht wie damals

keimschleim (unregistriert) 16. Mai 2013 - 15:02 #

Irgendwann muss man ja mit der Sensibilisierung anfangen. Von allein würden sich die wenigsten Abgeordneten dem Thema nähern.

DomKing 18 Doppel-Voter - 9954 - 16. Mai 2013 - 15:04 #

http://www.zeit.de/digital/games/2013-05/2.-politiker-lan

Hier ein Artikel von Zeit Online darüber.

Fazit: Es besteht bei den Politikern kein Interesse. Es waren unter 50 vor Ort (bei insgesamt 620 Vertretern im Bundestag). Insgesamt war es wohl doch eher ein Reinfall.

Hemaehn 16 Übertalent - 4637 - 16. Mai 2013 - 19:43 #

Danke für die Info.

TSH-Lightning 26 Spiele-Kenner - - 65103 - 16. Mai 2013 - 15:08 #

Leute! Bitte nicht zu viel auf die Aussagen geben. Es ist Wahljahr und irgendein Berater hat den Politikern verklickert, dass es immer mehr von den "Killerspielespielern" geben wird und man doch angeblich mit Spieleentwicklung in Deutschland Geld verdienen kann. Stimmenvieh und Kommerz? Da simmer dabei...

icezolation 19 Megatalent - 19280 - 16. Mai 2013 - 15:30 #

Politisch wird über dieses Medium gerichtet, aber sich damit nicht auseinandergesetzt. Lässt sich ja schön auf viele andere Themen übertragen. Amüsant, wäre es nicht so traurig.

DarkMark 15 Kenner - 3016 - 16. Mai 2013 - 15:31 #

Korrektur: "brachentypische"

Hemaehn 16 Übertalent - 4637 - 16. Mai 2013 - 16:55 #

Danke, habs geändert.

AnimalMotherFMJ 13 Koop-Gamer - 1296 - 16. Mai 2013 - 16:32 #

hmm die können ja mal das nächste staatsoberhaupt ausquaken.....

Cubi 17 Shapeshifter - 6163 - 16. Mai 2013 - 17:41 #

Hehe, Kanzlerduell. 1on1 auf dust2 ohne awe ^^

icezolation 19 Megatalent - 19280 - 16. Mai 2013 - 17:54 #

1on1 Blobby Volley.

Kenner der Episoden 20 Gold-Gamer - 22195 - 16. Mai 2013 - 20:25 #

Oh Gott, das Spiel hatte ich schon völlig verdängt. ;)

Flitzefisch (unregistriert) 16. Mai 2013 - 16:35 #

Kann jetzt nicht mehr lange dauern bis der erste Bundestagsabgeordnete in Berlin Amok läuft. *g*

Barkeeper 16 Übertalent - 4420 - 16. Mai 2013 - 16:57 #

Also laut Zeit war die Politiker LAN nicht sooo der hit:
http://www.zeit.de/digital/games/2013-05/2.-politiker-lan

Kinukawa 21 AAA-Gamer - P - 25741 - 16. Mai 2013 - 17:35 #

Das ist reine Lobbyarbeit des BIU für die großen Hersteller. Nicht unbedingt für unser aller Wohl. Und wie es andere schon schreiben: Wahljahr!

Hemaehn 16 Übertalent - 4637 - 16. Mai 2013 - 19:45 #

Es ging ja hauptsächlich nicht um Spiele, sondern um den Nutzen von Spieletechnologie in andern Bereichen.
Und das sind dann meistens kleine Firmen, die keiner kennt, die sich aber auf sowas spezialisiert haben und sich da wirklich was erhofft haben, um mit ihren (durchaus guten) Ideen gehört zu werden.

Darth Spengler 18 Doppel-Voter - 9372 - 16. Mai 2013 - 17:55 #

"erflogreich"

Freylis 20 Gold-Gamer - 23164 - 16. Mai 2013 - 21:02 #

Och wie goooldig! Vielleicht kann man dann ja politische Meinungsverschiedenheiten in Zukunft endlich mal mittels Team-Deathmatch bereinigen. Und wer genug EXP sammelt, kriegt sogar das obercoole Angela Merkel-Skin.

Cubi 17 Shapeshifter - 6163 - 17. Mai 2013 - 14:52 #

Schon komisch: Schimpfen Politiker über die bösen Computerspiele wird (oft zurecht) gemeckert. Versuchen sich Politiker mal ernsthaft mit dem Thema zu beschäftigen ernten sie wieder nur Spott und Hohn. Zugegeben, ich habe weiter oben auch mein Witzlein losgelassen. Aber mal ernsthaft:
Ich finde ich es einen (kleinen) Schritt in die richtige Richtung. Gaming ist schon lang kein Nischenhobby mehr, schön wenn eine Generation von Politiker "nachwächst", die das ähnlich sieht.

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