Am 15.07.2009 eröffnete die Berliner Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) mit dem Gameslab ein Labor speziell für die Spieleforschung.
Mit Hilfe eines Eyetracking-Systems soll den Wissenschaftlern und den Studenten der HTW geholfen werden, sich nach und nach im Bereich der Videospiele zu etablieren. So will das Gameslab Antworten auf Fragen finden wie "Wohin schaut ein Spieler zuerst, wenn er fremde Welten/Räume/etc. betritt?" oder "Welche Bewegungsmuster gibt es?"
Damit diese Ergebnisse und Forschungsmöglichkeiten auch einen Nutzen haben, sollen sie der Spieleindustrie nicht vorenthalten werden. So können Spiele vor der Veröffentlichung mit dem Eyetracking-System auf Usertauglichkeit überprüft werden. Hier wird zum Beispiel geschaut, ob alle Menüs und Elemente optimal untergebracht worden sind, und ob der Spieler, wie von Entwicklerseite gewünscht, auf die richtigen Stellen im Spiel achtet.
Das Labor sieht in dem Eyetracking-System auch eine potentielle Steuerungseinheit für die Zukunft; Gegenstände im Inventar würden dann beispielsweise einfach intensiv "angestarrt" statt angeklickt.
Besonderes Highlight ist eines der größten Motioncapturing-Studios Deutschlands, welches auch im neuen Labor untergebracht ist. Insgesamt zwölf Kameras erfassen hier alle Sensoren eines Ganzkörperanzuges und wandeln die Bewegungen in Echtzeit in digitale Informationen um. Das ist zwar nichts Neues für die Spieleindustrie, doch das Gameslab hat vor, eine Art Animationsbibliothek einzurichten, wo Profile typischer Bewegungsmuster zur Weiterbearbeitung für Spieleentwickler bereitstehen sollen.
Dass die Berliner Hochschule mit dem Thema Spiele Erfahrung hat, zeigen einige andere Forschungsstationen, die bei der Eröffnung des Gameslab über eine mögliche Zukunft der Spieleindustrie informieren. Außerdem gewannen Studenten der HTW beim Deutschen Computerspielpreis mit ihrem Reaktionsspiel Snatch'em, das auf einem riesigen Tabletrechner läuft, in der Kategorie "Bestes Studentenkonzept".
(Bilder von Golem)
Sehr schön geschriebene News. Eine Klitze-Kleinigkeit für die Zukunft: Wenn du Namen oder ähnliches Fett machst, brauchst du keine Anführungszeichen mehr. Ansonsten ein wirklich schöner Bericht!
OK, ich werde schauen in Zukunft immer darauf zu achten.
Eine Killerspielschule mitten im Herzen des (bald) bürgerlich-konservativen Deutschland. Mein Gott Pfeiffer, warum lernen sie es denn nicht?
Es war ein logischer Schnitt, dass die HTW Berlin den Studiengang Interaction Design/Game Design erstellt hat und somit das Gameslab eröffnen konnte.
Schließlich kann der Studiengang auf die Professoren von den Studiengängen Internationale Medieninformatik und Kommunikationsdesign zugreifen.
Somit geht Deutschland einen weiteren Schritt zur Professionalisierung des Game Designs.
Du nimmst mir die Wörter aus dem Munde. ;)