Patrice Desilets wurde gestern von seinem Arbeitgeber Ubisoft entlassen. Damit trennen sich die Wege des Creative Director von Assassin's Creed und Assassin's Creed 2 und des Spiele-Entwicklers und -Publishers bereits zum zweiten Mal. Schon im Juni 2010 verließ er Ubisoft, um sich im Mai 2011 dann dem Studio THQ Montreal anzuschließen.
Dort arbeitete er an einem neuen, noch unangekündigten Spiel mit dem Namen 1666 sowie einem weiteren mit dem Arbeitstitel Underdog. Nach der Insolvenz von THQ kaufte Ubisoft das Entwicklerstudio THQ Montreal im Januar dieses Jahres auf der anschließenden Auktion. Somit kehrte Desilets im März zu seinem früheren Arbeitgeber zurück. Ein Sprecher des französischen Publishers erklärte damals, man sei "sehr erfreut, Patrice bei Ubisoft wieder begrüßen zu können" und die Zusammenarbeit würde zu "neuen Ideen und hochqualitativen Spielen" führen.
Gestern gab Ubisoft bekannt, dass man seit dem Erwerb von THQ Montreal versucht hätte, die eigenen und Desilets' Visionen in Einklang zu bringen. Diese Bemühungen seien jedoch nicht von Erfolg gekrönt gewesen. Dementsprechend habe der Game Designer das Studio verlassen.
Desilets jedoch stellt seinen Abgang etwas anders dar. Seiner Aussage nach habe er Ubisoft nicht den Rücken gekehrt, sondern sei entlassen worden. Er sei persönlich über die Kündigung informiert worden, man habe ihm das Kündigungsschreiben übergeben und ihn dann von zwei Sicherheitsleuten aus dem Gebäude eskortieren lassen. Dabei wurde ihm nicht die Möglichkeit eingeräumt, sich von seinem Team zu verabschieden oder seinen persönlichen Besitz einzusammeln.
Weiterhin erklärte er, dass diese Maßnahmen jeglicher Grundlage entbehren würden. Er werde mit allen Mitteln für seine Rechte, sein Team und sein Spiel kämpfen. Ubisoft indes erklärte sich weder zum Status von 1666 noch zu dem von Underdog zu einer Stellungnahme bereit.
So, wie es in dieser News dargestellt wird, sammelt Ubisoft grad wieder massig Sympathiepunkte.
Das ist wohl wie bei einem Bonussystem. Punkte sammeln ist IN.
In großen Firmen weht der Wind insbesondere bei Schlüsselpositionen stets sehr stark. Fluktuation ist sehr häufig.
Außerdem, wer mit Sicherheitsleuten vor die Tür gesetzt wird, hat einen besonderen "Ruf". Darüber erfahre ich leider nichts hier. Wer weiß, vielleicht ist der Mann ein krasser Choleriker der einem Louis de Funès (im Film) im Nichts nachsteht. So einen würde ich auch vor die Tür setzen lassen.
Aber wie gesagt, wir können nur spekulieren.
Es ist in Nordamerika durchaus nicht unüblich, dass Kündigungen aufgrund der Angst vor Amokläufen, Sabotage, Diebstahl oder Abwerbung so ablaufen.
Die schöne Hire & Fire-Gesellschaft... das ist doch schon ein starkes Stück, wenn einem Mitarbeiter solche Dinge bereits nur angemutet werden.
Freistellungen gibt es auch in Deutschland oft genug. Ok. Vielleicht nicht bei Verdacht auch Amoklauf :-)
Es ist gerade bei einer Softwarefirma auch nicht auszuschließen, dass wenn man entlassene Leute dort rumlaufen lässt, dass sie dort mit ein paar USB-Sticks voll mit Daten rausgehen.
Industriespionage
Die Frage zu der Darstellung in der News wäre ja, wenn Ubisoft sagt, man habe sich im Einvernehmen getrennt und er widerspricht, warum wird dann bei zwei sich widersprechenden Tatsachendarstellungen eine ausgewählt und keine neutrale Darstellung gewählt?
Weil alle erstmal gegen den bösen Publisher sind? Keine natürliche Person und so. Das macht's einfacher.
Ganz einfach: Einvernehmlich heißt, beide Seiten sind sich einig. Ganz offensichtlich ist das hier aber nicht der Fall, weil eine Seite etwas anderes sagt als die andere. Also haben sie sich eindeutig nicht einvernehmlich getrennt.
(Zudem hätte Desilets, hätten sie sich einvernehmlich getrennt, mit Garantie einen Passus im Aufhebungsvertrag, dass er sich solcher Kommentare zu enthalten hat).
Ok, guter Punkt :)
Wenn Game Designer mal daneben greifen will ich ja nichts sagen. Aber beim Jammern sind sie echte Könige.
Ich seh in dein Herz....sehe gute Zeiten...*sing*
Meine Frau singt dazu immer: "Ich scheiß auf Dein Herz". Klingt eigentlich viel besser und trifft die Kernaussage der Serie.
Das war dann wohl ein "Rache-Kill" von Ubisoft :D ;-)
Manchmal verliert man, manchmal gewinnen die Anderen.
Heute gewinnen klar die Spieler - wer will denn dauernd AC-Nachfolger spielen? Es muss auch mal wieder neue Ideen geben. Der Mann dachte doch nur noch an Amokläufe und heimtükische Morde.
er hat doch an den letzten drei Teilen gar nicht mitgearbeitet
Der hatte doch seit AC2 gar kein Bock mehr auf AC. Genauso wie die Spieler. Der Mann verstand uns!
Weil die alle kein Bock mehr auf AC haben war Teil 3 auch der bestverkaufte Teil mit 12 Mio Spielen :)
Oder die Reputation der Serie war durch die Vorgänger bereits entsprechend angestiegen, dass viele dem Markennamen vertrauten. Gothic 3 war auch der bestverkaufte Teil der Serie.
Das war ja auch der Killerteil der Serie...
Na ja wenn das so stimmt geht es so natürlich nicht. Er muss die Möglichkeit erhalten persönlichen Besitz vom Arbeitsplatz zu entfernen.
naja so viel wird das wohl nicht sein. vor allen Dingen wird er seine Sachen irgendwie bekommen das schmeißen die ja nicht weg
Werden ihm per Post geschickt, ist durchaus so üblich bei einigen Unternehmen.
Es geht doch nichts über respektvollen Umgang mit den eigenen... Sklaven.
Natürlich hat man ihn gezwungen dort zu arbeiten...
Immerhin hat man ihn gekauft.
den Titel "Arbeitgeber des Jahres" wird Ubisoft heuer wohl nicht mehr reissen...
Wen wunderts, das war ja abzusehen. Ubisoft kaufte das Entwicklerstudio (Millionenbetrag) nicht wegen den zwei unbekannten Marken (dies ginge auch billiger) sondern jemand oder einige bei Ubisoft wollten sich beim Patrice rächen weil er sie damals verlassen hatte. Aber diesen millionentueren Ubisoft-Egotrip zahlen zum Schluss sowieso wieder wir die Konsumenten.
Uuuh genau, du hast DEN MASTERPLAN entdeckt, es ging nur darum, einzig und allein!
Und jetzt wo er würdelos rausgeschmissen wurde kann man das Studio ja auch gleich schliessen, es hat seinen Zweck schliesslich erfüllt und stell dir mal diese doppelte Herabwürdigung vor, herrlich!
Jetzt mal ernsthaft, es ist durchaus vorstellbar, dass man sich bei Ubisoft wirklich erhofft hat, sich wieder gut mit Patrice Desilets zu stellen und seine kreativen Talente zu nutzen, es ist darüber hinaus genauso gut vorstellbar, dass sich in den darauf folgenden zwei Monaten leider erwiesen hat, dass die Chemie dann doch nicht mehr stimmt.
Ähnliches habe ich in der Privatwirtschaft mehrmals selbst erlebt (Aufkauf von Startups ehemaliger Mitarbeiter) und in der Regel scheiterte es nicht am Willen, sondern an der Umsetzung und hier sind meistens beide Seiten gleich beteiligt.
Sehr verlogen Ubisoft wie sie noch sagten das sie sich sehr auf die Zusammenarbeit freuen.
Tja mal sehen ob das am ende noch zu einer schlammschlacht wird...
Die Überschrift ist ein wenig irreführend. Beim ersten Mal ist Patrice, soweit ich weiß, freiwillig gegangen.
Entspricht voll meiner Vorstellung von Ubisoft! Drecksverein! Scheiss Laden! Scheiss DRM! Scheiss UPlay!
Regst du dich immer so auf, wenn eine Firma einen Mitarbeiter entlässt, weil man sich offenbar nicht auf einer für die Arbeit notwendigen professionellen Ebene einig wurde?
Leider ist es sehr beliebt sich ein simplifiziertes Weltbild zusammenzustricken.
Und wenn es dann noch gegen "die bösen Publisher" geht(die ironischerweise mit ihrem Geld die grossen und beliebten Spieleproduktionen erst ermöglichen), hört das klar denken noch viel schneller auf.
Wahrscheinlich wollten sie, dass er das nächste Melk-AC produziert. Es kommt mir so vor, als sei er unerfreut darüber, wie sich AC entwickelt hat. Vor allem wenn man den derzeitigen Stand der Serie mit seiner Vision vergleicht, die er zu AC1 Zeiten oft in Interviews genannt hat.
Welche Vision war das denn?
Er hat immer von Dingen wie Flowerbox geredet, und dass AC gerade kein GTA in der Vergangenheit werden soll. Auch sprach er von so plänen wie ein Spiel zu entwickeln, zu der Zeit wo Jesus gelebt hat und man sollte einfach seine Anwesenheit anhand der Welt bemerken können und sowas.
Naja. Sieh dir AC jetzt an. GTA im Mittelalter wies im Buche steht.
Ja, das stimmt. Mir gefällt die Entwicklung, die Assassin's Creed derzeit nimmt, auch nicht wirklich. Brotherhood war für mich der letzte gute Serienteil, danach gings abwärts. Schade drum.
Das ging doch seit AC2 beständig abwärts. AC2 könnte ich noch akzeptieren, aber dann haben die mit dem Kram wie Exotic Gameplay angefangen und imme rmehr Ressourcen in sinnlose Gameplayabschnitte gesteckt, die kein Mensch brauch. Ich mein wirklich? Ich spiele ein Assassinenspiel. Hey, was hier unbedingt noch fehlt sind Abschnitte wo ich Panzer fahren kann und viel weniger Möglichkeiten wirklich wie ein Assassine zu agieren! Dazu die Schrittweise erhöhung der Wachen auf den Dächern, dass man da überhaupt nicht mehr rumrennen kann ... Der beste Teil ist und bleibt einfach Teil 1. Danach ging es immer weiter bergab. Brotherhood und Revelations sind nur wegen dem MP brauchbar. In AC3 hat der sich schon abgenutzt.
Alle guten Dinge sind 3 ^^
Will er denn in der Branche bleiben? AC 2 war ja schon ziemlich gut, auch wenn das selbstredend nicht sein alleiniger Verdienst war.
Nehme ich an, sonst hätte er ja nicht bei THQ angefangen.
Übrigens nicht der einzige der gehen musste, auch Jean-Francois Boivin (producer und co-workervon THQ Montreal) musste gehen.
Auch er hatte bereits bei Ubi an AC gearbeitet und ging zusammen mit Désilets zu THQ
http://www.vg247.com/2013/05/08/ubisoft-has-fired-thq-montreals-jean-froncois-boivin-according-to-desilets/
Angeblich sollen die Projekte 1666 und Underdog eingestellt worden sein...wieso dann erst das Studio kaufen? Oo
Damit sie nicht erscheinen können?
Vielleicht hat Desilet mit der Frau von Yves Guillmont geschlafen. Also quasi ein Racheakt.
Der arme Kerl tut mir leid: erst schafft er den Absprung, dann werden THQ mitsamt Mann und Maus und Patrice aufgekauft und er landet wieder bei dem Verein, dem er abgeschworen hat. Was danach zum erneuten Abgang geführt hat, darüber lässt sich streiten, aber ich hätte an seiner Stelle auf die Kacke gehauen, bis man mich vor die Tür setzen würde!
Hey, vielleicht ist ja genau das passiert...
Vom Bauchgefühl her glaube ich auch Desilets mehr als seinen Ex-Arbeitgeber. Vielleicht kriegt er ja noch die Chance wo anders seine Titel zu verwirklichen.