Artikel des Deutschen Kulturrats zu Videospiel-Crowdfunding

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29. März 2013 - 15:15 — vor 11 Jahren zuletzt aktualisiert
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In der März/April-Ausgabe der vom Deutschen Kulturrat herausgegebenen Zeitung Politik & Kultur findet sich ein Artikel zum Thema Crowdfunding. Damit hält das Thema Videospiele Einzug in eine Zeitung, die sich vornehmlich mit kulturpolitischen Themen befasst. Die betreffende Ausgabe könnt ihr über den in den Quellen angegebenen Link als PDF abrufen und in ganzer Länge auf Seite 27 finden.

Neben einem kurzen Abriss über die noch junge Erfolgsgeschichte des Crowdfundings im Videospielbereich, bei dem neben Tim Schafers Double Fine Adventure auch Project Eternity von Obsidian und Chris Roberts' Star Citizen Erwähnung finden, versucht sich der eine halbe Seite umfassende Artikel außerdem noch daran, Gründe für diesen immensen Erfolg darzulegen und ein abschließendes Fazit zu den Chancen des Crowdfundings zu ziehen. So kommt der Autor zu dem Schluss, dass es vor allem die fast schon ikonenhafte Verehrung mancher Gamedesigner sei, die den beispiellosen Erfolg des Videospielcrowdfundings begründet. Hinzu komme, dass die zu den Erfolgszeiten dieser Designer noch jungen Spieler nun ihr eigenes Geld verdienen, das sie nun in die Projekte ihrer Idole stecken können. Diese Projekte seien es dann auch, die, sollten sie denn so gut werden wie erhofft, die großen Publisher unter Druck setzen und so ganz generell Innovationen in der Branche fördern könnten. 

Was haltet ihr von der Positionierung von Videospielen in einer kulturpolitischen Zeitung? Adäquates Mittel, um Videospiele weiter als Kulturgut und unter Politikern zu etablieren, oder doch Fehl am Platz? Und wie bewertet ihr den Ansatz, den Erfolg von Crowdfunding in der Videospielbranche auf Ikonisierung von Gamedesignern und Berufstätigkeit der frühen Gamergenerationen zurückzuführen?

Als weiterführende Lektüre legen wir euch den Artikel Die Kickstarter-Verheißung unseres Redakteurs Christoph Vent sowie die News zum Artikel Crowdfunding in der Midlife-Crisis des GamersGlobal-Users Freylis ans Herz.

Chuck Morris 13 Koop-Gamer - 1887 - 29. März 2013 - 15:17 #

Projekt Eternity ist von Obsidian und nicht von Betheseda.

floppi 24 Trolljäger - P - 52632 - 29. März 2013 - 15:19 #

Fixed.

aQuilius 10 Kommunikator - 548 - 29. März 2013 - 20:21 #

Keine Ahnung, warum ich da Bethesda im Kopf hatte. Schande über mein Haupt :/

Smutje 18 Doppel-Voter - 10384 - 30. März 2013 - 13:54 #

Asche ;)

J.C. (unregistriert) 29. März 2013 - 16:04 #

"Und wie bewertet ihr den Ansatz, den Erfolg von Crowdfunding in der Videospielbranche auf Ikonisierung von Gamedesignern und Berufstätigkeit der frühen Gamergenerationen zurückzuführen?"

MCA! MCA! MCA! MCA!

SonkHawk 14 Komm-Experte - 2251 - 29. März 2013 - 17:11 #

Guter Artikel!!!

Makariel 19 Megatalent - P - 18310 - 29. März 2013 - 21:29 #

Ich bin sowas von gespannt auf die erste Welle hochkarätiger crowdfunding-Titel wie Broken Age, Eternity und Wasteland 2 :)

eksirf 18 Doppel-Voter - 11744 - 30. März 2013 - 9:49 #

Ich bin gespannt wie sich die Leute verhalten, nachdem die ersten Projekte nicht den Erwartungen entsprechen oder gar komplett fehlschlagen.

firstdeathmaker 18 Doppel-Voter - 9333 - 31. März 2013 - 11:53 #

Kann ich dir jetzt schon sagen: Ich werde weiterhin Geld für vielversprechende Projekte ausgeben, solange das Risiko (der Geldeinsatz) nicht zu hoch ist und ich dafür die Chance auf ein tolles Spiel erhalte. Grund: Für ein aktuelles Mainstream Spiel müsste ich 80 € bezahlen. Dieses Geld kann ich locker in 4 Crowdfunding Spiele stecken. Und davon brauch nur eines gut zu werden um mir im Gegensatz zum Kauf des Mainstream-Spieles einen Gewinn (in Spaß) zu bescheren.

Allein die netten Fortschritt-Mails und das ganze Drumherum bei Project Ethernity und Star Citizen sind mir das Geld schon wert.

Namen (unregistriert) 2. April 2013 - 13:20 #

80?

joker0222 29 Meinungsführer - 114715 - 29. März 2013 - 22:23 #

Das Titelbild gefällt mir. Woher stammt denn das?

Chuck Morris 13 Koop-Gamer - 1887 - 29. März 2013 - 22:55 #

Star Citizien

joker0222 29 Meinungsführer - 114715 - 2. April 2013 - 22:57 #

Danke!

eksirf 18 Doppel-Voter - 11744 - 30. März 2013 - 9:47 #

Viel länger hätte man Computerspiele wohl auch nicht als Thema ignorieren können.

NameAnon (unregistriert) 30. März 2013 - 9:48 #

Ikonisierung ist nur ein Teil. Geht man mal einfach von sich aus, dann ist es vornehmlich der Punkt, dass die Publisher mir tierisch auf den Sack gehen. Was zur Zeit verbrochen wird ist unanständig. DRM, DLC, alles zurechtbiegen auf den Einheitsbrei. Früher war es das Ziel, gute Spiele zu machen und damit Geld zu verdienen. Heute macht man Spiele unter dem Gesichtspunkt, die groesste schnittgruppe abzudecken. Natürlich gibt es Dafuer noch andere Gründe, die es erforderlich machen, große Stückzahlen abzusetzen, um wirtschaftlich zu sein, aber der richtige Weg wird nicht gegangen imo. Crowdfunding erlaubt der vokalen Minderheit (<60kSpieler) und einer kleinen Firma, das Spiel zu machen, das beide wollen mit gewissen finanz. Beschränkungen (z.B. 2D anstatt 3D). Geld auf Pump bekommen die, die schon bewiesen haben, dass sie es mal konnten und dass ihr Spielprinzip mal richtig Spaß machte. Ich habe erst gebackt als kein DRM mehr enthalten war, jetzt backe ich auch, um ein Signal zu setzen. Lustig ist , dass die 20-25 EUR mehr sind als ich zur Zeit für AAA-Spiele ausgebe, die Zeit, dass ich Bioware-Spiele am ersten Tag kaufe sind lange vorbei.

KeinName (unregistriert) 30. März 2013 - 15:38 #

Könntet ihr Standardtrollkids endlich mal mit diesem Standardblubberschwachsinn aufhören?
Heute gibt es weitaus mehr interessante Spiele, die auch etwas aussagen, als damals. Heute gibt es tausendmal mehr (und bessere) Ideen, Indietitel. Selbst Mainstreamspiele bieten mehr als damals.
Aber ja. Geh Doom spielen.

Erynaur (unregistriert) 30. März 2013 - 19:20 #

Sein angebliches Getrolle und deine grandiose Antwort.... Was ist denn bitte an einer Meinung wie seiner getrollt?

Labrador Nelson 31 Gamer-Veteran - P - 266433 - 1. April 2013 - 16:17 #

Passt! Sehr gut geschrieben.

Solala (unregistriert) 2. April 2013 - 19:57 #

Na "Fazit" ist ja auch etwas übertrieben. Er schreibt, dass diese großen Summen durch die ikonenhafte Verehrung mancher Gamedesigner zusammenkommen können. Im nächsten Absatz - und das ist viel wichtiger - schreibt er aber, dass auch kleinere Projekte von unbekannten Entwicklern genauso erfolgreich sein können. Klar, dass solche Mega-Projekte von Ikonen viel mehr Presseresonanz auf Mainstream-Seiten wie Gamestar oder Gamersglobal bekommen, und daher auch mehr Kniste akquirieren können. Aber Gamedesigner-Ikone alleine reicht nicht, wie Chris Taylor oder die Backpfeifen vom Oldschool-RPG beweisen. FTL, Star Command, Shadowrun Returns, Planetary Annihilation, At The Gates, Maia, Unclaimed World, Banner Saga, Dead State, Battle Worlds: Kronos ... usw. usf. beweisen, dass nicht mal ein großer Name nötig ist, sondern es vor allem um eine gute Idee (und Media-Connections) geht.

Ob das Alter der Spieler eine Rolle spielt, ist schwer zu sagen. Dazu müsste man Statistiken haben. Florian Sigismund meinte letztens, der Durchschnittsgamer ist mittlerweile 33 Jahre alt. Ich weiß nicht, ob das stimmt oder wo er die Zahl her hat. Mag sein, dass die alten Spieler sich mit den modernen AAA-Titeln nicht mehr so stark unterhalten fühlen. Ob die alten Spieler aber ausschließlich ihre Kindheitserinnerungen finanzieren ist schwer zu sagen. Sind es die alten Spielprinzipien oder die Erinnerungen an damals, die interessant sind? Ich für meinen Teil habe die alten Titel damals gar nicht gespielt, deren Remakes ich heute interessant finde. Wasteland? Shadowrun? Dungeon Keeper? Nie selbst gespielt. Slow-Gaming und schöne Geschichten werden im Alter aber wieder interessant. Und da sind dann rundenbasierte Spiele und tiefgründige RPGs wieder interessanter als Action-orientiertes Michael-Bay-Kino.

Und ich kann mir auch vorstellen, dass für viele Abwechslung auch ein großes Thema ist. Vor ein paar Jahren konnte keiner mehr WW2-Shooter sehen und jetzt wird man Neuzeit-Shooter langsam überdrüssig. Vor ein paar Jahren war man den schwülstigen, langatmigen RPGs über und es war erfrischend, in ME Action-lastig die Story zu erleben. Nach der ganzen Super-Highend-Grafik ist 8-Bit Pixel-Optik ganz nett. Bis es dann wieder kippt, Oldschool langweilig wird und das neue Oldschool interessant ist. Wie bei der Musik.

Nur sind die Publisher diesmal zu langsam gewesen und haben den Trend verschlafen. Ein Action-Ding jagt das nächste und für TBS und Exploration wäre anscheinend kein Markt da. Das hat auch was mit der erreichten Größe der Publisher zu tun. Die haben mittlerweile solche Produktionskosten erreicht, dass man unter 10 Millionen verkauften Einheiten innerhalb von 48h Verlust macht. Klar, dass man dann nur den kleinsten gemeinsamen Nenner nehmen kann, um eine möglichst große Zielgruppe anzusprechen und nirgendwo anzuecken. Mit kleineren Teams, geringeren Produktionskosten, die durch Kreativität aufgefangen werden muss, und einer kleineren, aber spitzeren Zielgruppe, machen die Indies ihren Gewinn. Zwar keine 100te Millionen oder Milliarden, aber sie haben auch weniger Kosten.

Mitarbeit
floppi